Wer war Eva Mondino? - María Teresa Andruetto

  • Kurzbeschreibung
    Eva Mondino, aus politischen Gründen inhaftiert, überlebt die Folter der Militärdiktatur, jedoch zu einem hohen Preis. Sie lässt sich auf eine sexuelle Beziehung mit ihrem Folterer ein und wird für diesen »Verrat« nach Ende der Diktatur geächtet. Doch es stellt sich nach und nach heraus, dass auch andere von den Verhältnissen profitiert oder aus Angst kollaboriert haben: die Nachbarin, die ihr kein Versteck bot, der Anwalt, der sie denunzierte, der Professor, der sie erpresste ... Zahlreiche Zeugenaussagen verweben sich zu einem Roman, der in der Form eines Untersuchungsberichts die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Frau erzählt, aber auch das Spektrum einer gebeutelten, verängstigten und heuchlerischen Gesellschaft aufzeigt.


    María Teresa Andruetto ist 1954 in der argentinischen Provinz Cordoba geboren. Ihre Eltern waren 1948 aus dem italienischen Piemont nach Argentinien ausgewandert. Sie unterrichtet heute Literatur und unterhält Schreibwerkstätten in der Stadt Cordoba. Sie hat mehrere Romane, Gedichtbände und Jugendbücher veröffentlicht.


    Dieser Roman ist bereits 2003 in Argentinien erschienen, wurde jedoch erst im Jahr 2010 im Rahmen der Argentinienbuchschwemme (Argentinien war Gastland der Buchmesse) ins Deutsche übersetzt und verlegt.


    So ganz schlau werde ich aus diesem Buch nicht. Es liest sich wie eine leicht literarisch angehauchte Stasi-Akte, doch bis zum Schluss wird nicht klar, wer diese Dokumentation über Eva Mondino in Auftrag gegeben hat. Durch diesen drögen Dokumentations-Stil bleibt mir sowohl Eva Mondino als auch die Härte ihres Schicksals fremd. Und das obwohl ich als Leser eigentlich alles über Eva Mondino weiß...wie sie aussieht, wie sie sich kleidet, was sie isst, mit wem sie Sex hat(te) etc. pp. Aber zum Schluß dachte ich mir nur "und was sollte das jetzt?" *schulterzuck*


    Ich zitiere mal aus einer Amazon-Rezi:
    Insgesamt ergibt sich ein überzeugender Eindruck von den erdrückenden politischen Verhältnissen in Argentinien in den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts.


    Und genau ~das finde ich eben nicht gelungen. Es gibt m.E. weitaus bessere und emotional-bewegendere Bücher als dieses.


    Vielleicht hätten ein paar Seiten mehr als die 135 doch nicht geschadet, um der Bedrückung Raum zu geben.


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