Der Augenjäger - Sebastian Fitzek

  • Ich bin eine schwierige Fitzek-Leserin:
    Einerseits bin ich kein Fitzek-Fan (mehr) und deswegen gehe ich ohne große Erwartungen an seine Bücher heran (fast schon erwarte ich, enttäuscht zu werden), andererseits weiß ich aber, was er kann (Die Therapie, Seelenbrecher, Amokspiel) und darum ist in mir immer der Funke an Hoffnung präsent, dass mich das neue Buch doch überraschen möge, dass es doch so gut wird, wie es die genannten drei waren.


    Den Anfang finde ich relativ plätschernd; kein besonders reißerischer Anfang, nichts, was mich irgendwie sofort ins Geschehen geholt hätte.
    Doch ich kann genau die Seite nennen, aber der es spannend wurde, ab der es los ging, ab der ich wirklich gefesselt war: Seite 146!
    Fitzek ist definitv der (deutsche) Meister des Psychothrillers ... er baut Spannung auf, deutet an, was anzudeuten ist und lässt den Leser zurück in einem Kartenhaus aus Vermutungen und Sicherheiten. Ein Windhauch ... und zurück bleiben Irritationen und Ängste.


    Leider kann Fitzek diesen Spannungsbogen nicht halten. Er versucht es, das schon. Irgendwann war es für mich aber nur mehr anstrengend zu lesen, immer wird noch mehr nachgepulvert. Allerdings nicht so, dass ich weiter lesen möchte, sondern so, dass ich genervt Seiten überspringe. Während ich die Seite des Spannendwerdens genau bezeichnen kann, verläuft sich die Spannung unbezeichnet gegen Ende des Buches im Sand. Irgendwann wird das Buch überge- und -beladen, langweilig. Weniger ist oftmals mehr!


    Übrig bleibt dann doch nur ein "mäßig bis mau".
    Es ist jetzt schon wieder zwei Wochen her und ich kann mich an das "super überraschende, tolle Ende" gar nicht mehr erinnern ... kann also nicht so besonders gewesen sein.
    Bis jetzt habe ich mich bei Fitzek-Büchern auch immer sehr gegruselt und die Bücher haben mich teilweise Tage, nachdem ich sie schon beendet hatte, noch beschäftigt ... das hier habe ich zugeklappt und gut wars. Ist das gut oder schlecht?


    Zu meiner eigenen Überraschung waren mir aber auf einmal sowohl Zorbach als auch Alina sehr sympathisch ... nach dem Augensammler hätte ich DAS am allerwenigsten erwartet.
    Schade fand ich persönlich (auch, wenn ich mit dieser Meinung wohl alleine da stehe), dass es sich beim Augenjäger um eine Fortsetzung vom Augensammler gehandelt hat. - Ich fand und finde die Geschichte nicht so spannend, so besonders, dass ich mir eine Fortsetzung gewünscht hätte. Dass man den Augenjäger von vorn hinein kannte, fand ich jetzt nicht schlecht, aber ich hätte mir mehr "Jagd" auf ihn gewünscht, mehr Konzentration auf ihn. Vor allem aber mehr Auflösung, warum und wieso und weswegen... Und ganz besonders genervt hat mich, dass gewisse Handlungsstränge nicht aufgelöst wurden. Es muss doch nicht noch eine Fortsetzung geben? *ach herrje*


    Weil so viele immer schreiben, dass die Cliffhanger ja gerade dazu einladen würden, immer weiter zu lesen und alles ja sooo spannend wäre:
    Ich bin ja zwischendurch dazu übergegangen, gewisse Kapitel im Nachhinein zu lesen (aber das mach ich nicht nur bei Fitzek so, sondern bei allen Autoren, wo einem spannenden ein unspannendes Kapitel folgt). Hier also: spannendes Zorbach-Kapitel - langweiliges Alina-Kapitel - Fortsetzung Zorbach - möglicherweise spannendes Alina-Kapitel, da ich ja nicht weiß, ob Cliffhanger. Ich lese also: Zorbach - Zorbach - Alina - Alina. Diese Reihung kann ich übrigens sehr empfehlen ;-)


    Insgesamt gesehen hat mir das Buch aber doch eine Spur besser gefallen als der Augensammler. Es geht also doch wieder aufwärts. Sehr langsam, aber hoffentlich stetig.
    Das nächste Buch werde ich dann wahrscheinlich wieder lesen, weil bekanntlich stirbt ja die Hoffnung zuletzt ... und ich hoffe so sehr, dass Fitzek wieder einmal einen Thriller à la Die Therapie produziert.

  • ich bin durch und ich glaube, dass ich mich spätestens nächsten monat nicht mehr an das ende erinnern werde.
    der schluss war ja so lahm.. und fast schon rührend! ich hätte lieber eine leiche mehr gehabt :grin
    für mcih steht fest, dass ich davon keine fortsetzung mehr lesen werde, falls es eine geben sollte. (bitte nicht!)

  • An alle, die das Buch gelesen haben:



    Ich spoilere das lieber mal...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • @all: Danke schon mal für die Antworten, auch wenn die erhoffte noch nicht dabei war :wave


    Jasmin87 :


    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


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  • Ich trau mich nicht, weil ich alle 3 Monate zum Augenarzt muss. Da reagiert man irgendwann empfindlich auf das Thema "Auge".
    Jetzt ist es aber mal notiert, das Buch.

  • Entwarnung :anbet!


    Gestern hatten wir Besuch mit iPhone :-], die hab ich gleich mal eingespannt :lache:


    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


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  • Vorab: Ich hatte den Augensammler gelesen und war mich nicht sicher, ob ich mir noch einen Fitzek antue.
    Jetzt bin ich heilfroh, dass ich den Augenjäger gelsen habe, denn er ist meiner Meinung nach deutlich besser, auch wenn es unbestreitbar besser ist, den ersten Teil gelesen zu haben.
    Voller Spannung hatte ich den Thriller gestern mit zu einigen Arztterminen, er hat mir die Wartezeit sehr verkürzt.
    Da die Hauptpersonen Alina und Zorbach bekannt sind, werden sie hier noch deulicher ausgearbeitet und ich habe mehr und mehr mitgefiebert.
    Dafür war ich durch die springenden Kapitel deutlich weniger verwirrt als im Augensammler und mir hat auch das "kleine happy-end" (wenn man es denn so nennen kann) gut gefallen.
    Komischerweise hatte ich ab Mitte des Buches einen Verdacht, den ich aber nicht klar begründen könnte, so dass die Lösung dann spzusagen ein aha-Effekt war.
    Zu empfehlen (wenn man den 1. gelesen hat) und gerade ein paar Stunden Zeit zum Fertiglesen hat, denn der will wirklich in einem schwups durch!


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Meine Meinung:
    Wau, Sebastian Fitzek hat es wieder geschafft, mich von Anfang an auf die Folter zu stellen. Er zieht den Leser voll in seinen Bahn und zwingt ihn, immer wieder über das Geschehen Spekulationen in Zweifel zu ziehen. Und das geht durch das ganze Buch so. Und zum Schluß die große Enthüllung - alles ist anders als man glaubt - spannend, gruselig, herrlich.

  • Ich habe gestern den "Augenjäger" beendet. Leider war ich nicht so begeistert von dem Buch wie vom "Augensammler". Aber Fortsetzungen haben es ja immer schwer. Die Handlung erschien mir sehr konstruiert und es hat mir persönlich auch viele "Action-Szenen" enthalten, also es ging viel um Entfesselung, Entkommen... ich hab mir mehr psychologische Spannung gewünscht.
    Aber ich kann das Buch natürlich nicht schlecht finden - dazu ist mir Sebastian Fitzek viel zu sympathisch! :kiss


    Aber an mein Highlight "Der Augensammler" kommt es nicht ran! ;-)

  • "Der Augenjäger" unterscheidet sich von Fitzeks vorherigen Büchern dadurch, dass hier nicht nur gelegentlich Figuren aus vorherigen Bänden auftreten, sondern dass der vorherige Fall "Der Augensammler" noch nicht abgeschlossen ist und deshalb während des ganzen Romans parallel zum neuen Fall weiterläuft. Dabei sind die Protagonisten dieselben wie im Vorgängerband: Alexander Zorbach und die blinde Alina Gregoriev. Während Alexander sich hauptsächlich mit der Jagd auf den Augensammler befasst, da dieser seinen Sohn Julian entführt und möglicherweise bereits getötet hat, soll Alina mit ihren "medialen" Fähigkeiten dabei helfen, stichfeste Beweise gegen Dr Zarin Suker alias "Augenjäger" zu finden. Mir persönlich war das zuviel und ich hätte es vorgezogen, wenn sich dieses Buch mehr mit dem Augenjäger und seinem interessanten Motiv befasst hätte.
    Der Autor bleibt seinem bewährten Konzept treu, die Kapitel sind relativ kurz gehalten, berichten in schnell wechselnder Folge aus unterschiedlichen Perspektiven und enden mit den fitzektypischen Cliffhangern, die zum schnellen Weiterlesen animieren. Die Handlung nimmt ca ab der Hälfte des Buchs immer mehr Fahrt auf und wird rasanter und spannender. Allerdings geht damit auch eine proportionale Zunahme der Abstrusität und Unglaubwürdigkeit einher. Vor allem die medizinischen Details über Zorbachs schwere Verletzung und wundersame Rehabilitation sind realitätsfern.
    Gut gefallen hat mir die originelle Art, wie Fitzek im letzten Kapitel mit den Erwartungen und Hoffnungen der Leser spielt, um dann ein für einen Fitzek-Krimi überraschend realistisches und vom Leser eher nicht erwartetes Ende zu präsentieren.


    Fazit: "Der Augenjäger" bietet spannende Unterhaltung, kann aber nicht übermäßig ernst genommen werden. Ich möchte unbedingt zur Einhaltung der Reihenfolge 1. "Augensammler", 2. "Augenjäger" raten, falls man beide Bücher lesen möchte, anderenfalls könnte der Leser beim "Augenjäger" der Handlung nicht besonders gut folgen und hätte beim "Augensammler" keine spannende Lektüre mehr vor sich. 7 Punkte

  • Mir ist grad aufgefallen, dass ich das Buch noch gar nicht rezensiert habe. Blöd ist nur, dass ich den detaillierten Inhalt schon wieder vergessen habe (das ist bei mir Normalzustand und liegt nicht am Buch). Eins weiß ich aber ganz sicher: Ich fand das Buch wirklich richtig gut. Ich hätte es am liebsten überhaupt nicht aus der Hand gelegt und in einem Rutsch gelesen. Die Spannung war von Anfang an deutlich spürbar. Sebastian Fitzek bleibt also auch mit diesem Werk einer meiner Lieblingsautoren. 10 Punkte...