Hörspiel, 1999
1 CD
Label: Bmg Wort
Kurzbeschreibung:
Ein malerischer Landsitz, ein verliebtes Ehepaar in den besten Jahren. Ein guter Freund und eine Nichte sollen die Idylle bereichern. Doch wahlverwandte Anziehungskräfte setzen Leidenschaften in Gang, die in einem geheimnisvoll gezeugten Kind sichtbar werden...
Eduard und seine Gattin Charlotte laden zwei Menschen auf ihr Landgut ein: Ottilie, die Nichte Charlottes, soll bei ihnen eine humane Erziehung genießen; Otto, der Jugendfreund Eduards, die Anlage des Gartens vermessen und verbessern. Doch Charlotte und Otto werden immer enger vertraut, und Ottilie und Eduard verlieben sich leidenschaftlich ineinander...
Über den Autor:
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) verbrachte seine Jugend in Frankfurt, zog in seiner Studienzeit nach Leipzig und Straßburg und arbeitete ab 1771 als Anwalt wieder in seiner Heimatstadt Frankfurt. 1775 wurde er an den Hof von Weimar berufen, wo er (mit Unterbrechungen wie der Italienischen Reise) bis zu seinem Tod blieb.
Sprecher:
Hans Piesbergen, Annette Wunsch, Christian Kaiser, Julia Jaschke
Mein Eindruck:
Von Goethes Romanen gefällt mir Wahlverwandtschaften am Besten. Dafür, dass der Roman mehr als 200 Jahre alt ist, wirkt der Stoff modern.
Es lohnt sich, die spartanisch inszenierte Hörspielversion von Silvia Armbruster zu hören, weil die Stimmen der Sprecher Klasse sind und die Emotionen der Figuren gut ausdrücken. Es sind ausschließlich die 4 Hauptfiguren zu hören. Da es sich um eine dramatisierte Fassung handelt, sind vom ganzen Roman nur Passagen umgesetzt worden, letztlich ist es wie eine Theateraufführung.
Zum Glück gibt es keine begleitenden Geräusche, die in anderen Hörspielen so oft genutzt werden, um Atmosphäre erzeugen zu wollen und doch nur beim Hören stören.
Auffällig ist der Einsatz von Musik, z.B. Brahms, Arvo Pärt und Ravel. Toll auch, wie die Sprecher gemeinsam „Ode an die Freude“ aus Beethovens 9.Sinfonie singen.
Das Hörbuch erzeugt meiner Auffassung nach außerdem ein ähnliches Hörgefühl wie Bücher von Fontane.
Hier geht es zu den Buechereulen-Rezensionen der Buchfassung: Die Wahlverwandtschaften – Johann Wolfgang von Goethe