Jonas Jonasson - Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

  • Gerade beendet, mir hat es sehr gut gefallen. Ich wollte unterhalten werden und das wurde ich. Ich war aber auch "vorgewarnt", wie das Buch ist. Mich erinnert es an den Film "Big Fish" - eine phantasievolle Erzählung, unwahrscheinlich, kurzweilig, stellenweise übertrieben und märchenhaft.


    Als Person finde ich Allan Karlsson nicht sympathisch, als Erzähler passt er für mich. Seine Lebensgeschichte könnte so passiert sein - ich mag das in Büchern. Einige Male war absehbar, was passieren würde, wobei mich das wie dann doch wieder überraschte.


    Ich habe öfters laut lachen müssen und das Buch sehr genossen. Von mir gibt es deswegen 10 Punkte, ich hatte seit langem kein Buch mehr, dass mir einfach nur Spaß beim Lesen gemacht hat.

  • Ein fantastisches Road Movie über 100 Jahre Allan Karlsson, der uns einmal mit um die Welt nimmt. Eine wirklich wahnsinnige und irre Geschichte. Leider mit ein paar Längen und ich lese auch nicht gerne soviel politisches in einem Buch. Trotz dieser Abzüge aber ein in der Gesamtnote hervorragendes Buch.

    :lesend Sarah Morgan - Weihnachtszauber wider Willen

    2019: 22 Bücher - 9.987 Seiten

    2018: 16 Bücher - 7.045 Seiten

    2017: 17 Bücher - 8.990 Seiten

  • Nun bin ich auch endlich dazu gekommen, den "Hundertjährigen" einmal zu lesen, und ich muss sagen: Das Buch hat mir Spaß gemacht. Wie schon von einigen Eulen hier erwähnt, steht es in der Tat in der Tradition des Schelmenromans (manchmal fühlte ich mich an die Pickwicker v. Charles Dickens erinnert), aber die Sache hat durchaus nichts "Belangloses", wie auch von einem Rezensenten hier behauptet wurde. Im Gegenteil, die Begegnungen des Protas mit den Größen der Weltgeschichte - manchmal arg konstruiert, aber wie soll das erzähltechnisch auch anders möglich sein-, die gnadenlose Entlarvung ihrer Pompösität, ihrer Grausamkeit und ihrer menschlichen Unzulänglichkeiten gelingt Jonasson genial. Und das allein durch die gekonnte Konfrontation mit diesem naiven Mann, der scheinbar nichts wirklich versteht.
    Was ein Irrtum ist, wie jeder weiß, der das Buch aufmerksam liest.
    Aber Aufmerksamkeit ist ja schön und gut, vor allem ist das ein Buch, das Spaß macht. Soll man sich wirklich darüber aufhalten, dass es Längen hat (welches Buch hat die nicht?), dass es stellenweise etwas aufdringlich daherkommt und noch ein paar weitere Schwächen aufweist?
    Man kann es auch einfach nur mit großem Vergnügen lesen. Ich jedenfalls habe viel lachen müssen.
    Mir hat´s gefallen. :-)

  • Auch ich war von diesem Buch restlos begeistert!


    Ein Buch, das einen zum Schmunzeln, wenn nicht gar zum Lachen bringt und immer wieder unerwartete Wendungen für seinen Leser bereit hält.

    Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.( LaoTse) :flowers

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  • Die Idee ist nett und der Klappext überzeugte mich am Anfang. Ich versprach mir ein unterhaltsames Buch, welches leicht zu lesen ist.
    Naja, es ist leicht zu lesen, über den Unterhaltungswert lässt sich streiten, es trifft zumindest nicht meinen Humor. Weswegen das Buch dann auch sehr zäh zu Ende ging. Die Erzählung bzw. wie die Ereignisse aufeinander aufbauen sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart sind unglaubwürdig/überstürzt/übertrieben/nicht nachvollziehbar.

  • Leider muss ich mich den negativen Meinungen über diesen Roman anschließen. Ich meine, wirklich schlecht ist das Buch nicht, nur leider für mich auch nicht wirklich gut.
    Ich hatte mir von dem Buch sehr viel mehr versprochen, vielleicht gefällt es mir auch gerade deshalb nicht so gut.
    Die Geschichte an sich ist sicherlich stark überzogen, doch das an sich hat mich noch nicht mal gestört, sondern eher die Art der Erzählung an sich. Nachdem die Personen zum -gefühlt- hundertsten Mal mit vollem Namen, also inkl. zweitem Vornamen und Spitznamen, beschrieben wurden, muss doch eigentlich jeder wissen, wie die Person jetzt heißt.
    Auch die Personen, die Allan immer wieder über den Weg laufen, waren mir zum Teil sehr unsympathisch. Allen voran Herbert und Amanda. Ich meine klar gibt es auch Menschen, die nicht ganz so intelligent sind, wie andere, aber ich fand es einfach nur beschwerlich über diese beiden zu lesen.
    Positiv zu erwähnen ist, dass man zwischendurch immer wieder an Stellen zum Schmunzeln kommt, für mich nur leider zu rar gesät oder zu überspitzt dargestellt.


    Zusammenfassend muss ich sagen, dass dies leider kein Buch für mich war und ich auch nicht verstehen kann, warum das Buch so gehypt wird/wurde.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Wieso ist im ersten Beitrag keine Startrezi mehr? ?(


    edit: oh grade gesehen dass Frettchen hier nicht mehr registriert ist...das ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Vielleicht könnte man eine der anderen Rezis vorne einstellen? So sieht es ja total doof aus.

    SuB: 276


    :lesend
    Kaufman/Spooner - Their Fractured Light
    Joe Abercrombie - The Blade Itself

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  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Leicht und unterhaltsam zu lesen, liebenswert überzogen und ich musste immer wieder schmunzeln bis lachen. Das ist eine Kurzweil, die ich gerne weiterempfehle. Ich kann verstehen, dass es zum Bestseller wurde. :wave

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Wieso ist im ersten Beitrag keine Startrezi mehr? ?(


    edit: oh grade gesehen dass Frettchen hier nicht mehr registriert ist...das ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Vielleicht könnte man eine der anderen Rezis vorne einstellen? So sieht es ja total doof aus.


    Das Problem ist, das Frettchen wahrscheinlich selbst den Beitrag gelöscht hat. Bin mir da zwar nicht sicher, aber ich meine mich zu erinnern schon unregistrierte User gesehen zu haben, von denen die Beiträge aber trotzdem erhalten waren.


    Edit: Guck mal im Threadverlauf, die anderen Beiträge von Frettchen sind noch da.


    Zum Buch:
    Mir hat das Buch wirklich sehr gut gefallen. Es war wirklich irgendwie mal was anderes, so richtig schön schräg.
    Von mir gab es 10 von 10 Punkte für das Buch. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Nachdem ich erst letzte Woche wieder zu hören bekommen habe, wie unglaublich lustig dieses Buch doch wäre, hab ich es jetzt doch mal aus meinem SuB befreit.


    Alles in allem hat es mir gut gefallen auch wenn es mir zwischendrin manchmal schon zu skurill war.
    Die Rückblenden in die Vergangenheit haben mir besser gefallen, als die Geschichte in der Gegenwart. Die war mir dann doch zu schräg.


    Ich fand es nett zu lesen, aber so überwältigend lustig, wie es mir von manch einem Leser beschrieben wurde, fand ich es nicht.
    Von mir 7 Punkte

  • Ich wusste am Anfang nicht so recht, was mich erwarten würde, als ich mit diesem Buch angefangen habe. OK, wir haben ein Geburtstagskind, dass hundert Jahre alt wurde und am selben Tag auch noch aus seinem Altersheim ausgebüchst ist. Ist das eine gute Ausgangsposition für eine humorvolle Geschichte?


    Der Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt, läuft dann auch innerhalb kürzester Zeit völlig aus dem Ruder. Wer aber denkt, dass dies nicht mehr übertrieben werden kann, wird eines Besseren belehrt.


    Vorallem die Rückblicke in die Vergangenheit sind so was von absurd und überzogen!


    Insbesondere geschichtlich interessierte Leser werden also ihre Freude haben, wenn Allan mit Franco Freundschaft schließt oder bei der Entwicklung von Geheimwaffen entscheidende Tipps gibt.


    Einige Längen gab es zwar, mir hat das Buch dennoch gut gefallen.


    8 von 10 Punkten.

  • Mir wurde das Buch beim letzten Deutschlandbesuch gleich zweimal geschenkt. Hab dann das TB mitgenommen und jetzt mit Vergnügen in wenigen Tagen im sommerlichen Garten gelesen. Es war unterhaltsam und nett zu lesen. Ich hab sogar einige Male nicht nur geschmunzelt sondern auch laut gelacht. Passiert mir nicht oft bei Büchern.


    Nun, eine große literarische Leistung würde ich es hier dennoch nicht nennen. Hab auch keine Ahnung, ob da eine Botschaft drin versteckt war. Und zum Ende hin wurde es mir auch etwas zu viel des Guten. Immer noch einen draufzusetzen, das brauchte es eigentlich nicht. Aber was soll´s, es war insgesamt immer noch ein nettes Sommerbuch.


    Interessanterweise hab ich zufällig auch diese Tage nach langer Zeit wieder einmal Forest Gump mit Tom Hanks gesehen. Da zeigen sich natürlich so einige Parallelen!

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Meine Güte, welche Persönlichkeiten Allan Karlsson in seinen 100 Lebensjahren alle getroffen hat...ob Franco, Stalin, Mao... :-)
    Der Schreibstil von Jonas Jonasson ist prima, ich konnte mich gut in alle Personen hineinversetzen.
    Leichte Tendenzen zu "Forrest Gump" sind zwar erkennbar, aber nun doch nicht zu ausgeprägt.
    Von mir 9 von 10 Punkten.

    :lesend Alfred Döblin "Berlin Alexanderplatz"


    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele."
    (Cicero)

  • Jonas Jonassons sehr schräger Humor hat genau meinen Geschmack getroffen, gerade weil er an etlichen Stellen so übertrieben daher kam. Phasenweise hat mich zwar Allans Lebensgeschichte, die im Rückblick erzählt wurde, etwas gelangweilt und ich verfolgte sehr viel lieber die aktuelle Entwicklung der Räuberpistole. Aber dieses Gefühl der Langeweile hielt sich absolut in Grenzen und wurde durch die rasche Entwicklung und die eingebaute und manchmal etwas versteckte Situationskomik wieder wett gemacht.


    Dieser kautzige und sehr liebenswerte Alte hat es irgendwie geschafft, sich in mein Leserherz zu schleichen und sein Lebensmotto ("Es ist wie es ist und es kommt wie es kommt") erinnert mich nicht nur sehr stark an das Kölsche Grundgesetz, sondern ist mir ebenfalls sehr sympathisch und ich sollte mir von seiner abgrundtief positiven Gelassenheit eine dicke Scheibe abschneiden :chen


    Fazit: Ein absolutes Lesevergnügen für Leute, die schrägen Humor mögen! :fingerhoch


    Von mir gibt es dafür 8 von 10 Punkten

  • Hey


    Ich wurde beim lesen ein wenig an Forrest Gump erinnert :D
    Allerdings wirkte es halt mehr "aufgesetzt" was glaube ich aber auch gewollt zu sein scheint.
    Der Begriff Schelmenroman trifft da voll zu ;) Wie sich alles in wohlgefallen auflöst einfach nur genial.


    Fand auch das es ein sehr kurzweiliger einfacher aber genialer und lustiger Roman ist.


    Habe mir auch vor kurzem den Film angeschaut und der war gelinde gesagt eine Katastrophe,
    die Charaktere total verhunzt und die hälfte der Story fehlt und ergibt meiner Meinung nach wenig sinn bzw die zusammenhänge fehlen einfach, aber am schlimmsten fand ich im Film, das Alan als brabbelnder seniler Idiot dargestellt wird, der er einfach nicht ist...
    Zugegeben ist Alan ein wenig einfältig aber keine Idiot, er stolpert einfach von einer Situation in die nächste a la Forrest Gump eben :D

  • Ich wäre niemals auf die Idee gekommen dieses Buch zu lesen, da es mir aber im öffentlichen Bücherregal in die Hände fiel, versuchte ich es... genau 75 Seiten dann wurde es wieder zurückgebracht.
    Das Buch ist nicht lustig und das kann auch Schweden nicht raushauen. Versuch gescheitert.

  • Nachdem es derzeit ja Mode ist, Romane zu Theaterstücken zu verarbeiten, habe ich gestern also den "Hundertjährigen" auf der Bühne gesehen. Den Rezis sowie der Meinung einer Verwandten, die mit war und das Buch gelesen hat, nach, entsprach die Handlung ziemlich gut der Buchvorlage.


    Es kommt vielleicht nicht allzuoft vor, daß ich mit Tom einer Meinung bin, aber hier bin ich es. Die Inszenierung als solche war originell und gut für eine Wanderbühne umgesetzt, die Schauspieler wirklich hervorragend. Aber was hilft das, wenn man mit dem Inhalt nichts anfangen kann? Ich habe mich den ganzen Abend über gefragt, was das alles eigentlich soll. Wäre ich alleine im Theater gewesen - das wäre das allererste Mal gewesen, daß ich eine Vorstellung während der Pause verlassen hätte, denn eigentlich war es mir völlig egal, wie es ausgehen würde. Immerhin war es am Ende dann das erste Mal, daß ich den Saal während des Schlußapplauses verlassen habe, um in der Schlange für die Mäntel möglichst weit vorne zu stehen.


    "Belanglos" schrieb Tom - mehr braucht es eigentlich nicht, denn das ist genau das, was ich den ganzen Abend über empfunden habe.


    Alles in allem bin ich froh, daß ich mir das Buch bisher erspart habe.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • So gut amüsiert habe ich mich selten. Die Geschichte ist einfach nur verblüffend. Allan Karlsson ist wirklich so etwas wie ein Forrest Gump, nur im Vollbesitz aller intellektuellen Fähigkeiten und keinesfalls ein simples Gemüt. Der liebenswerte Forrest stolperte wider Willen in ein Abenteuer nach dem anderen. Allan tut das meist sehr bewusst. Er stolpert nicht, er stürzt sich hinein. Und verändert dabei immer wieder den Lauf der Geschichte. Auch wenn wie heute die "wirklichen" Zusammenhänge kennen: es könnte durchaus sein, dass Allan Karlsson die Hände im Spiel hatte.


    Was wie Klamauk klingt, ist aber zugleich wirklich gute Literatur. Das ist endlich einmal wieder ein Roman, der zurecht auf der Bestsellerliste stand.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde