'Der dunkle Thron' - Seiten 099 - 193

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das nennt sich aber Dyskalkukie, wenn es um Zahlen geht.


    Nicht zwingend. Diese Form der Verdrehung fällt in keine Kategorisierung der typyschen Anzeichen für Dyskalkulie. Sie hatte überhaupt keine Probleme mit den Rechenarten etc. Es waren wirklich reine Zahlendreher.

  • Ende des ersten Abschnitts hatte mit RG am Haken und jetzt flutscht es nur noch so. Gut das heute Feiertag ist. :-]


    Nick hat mein Herz im Sturm erobert und auch wenn er frühreif ist, finde ich er hat einen so tollen Charakter, dass ich ihn gerne zum Sohn hätte. Seine Ehrlichkeit und sein Gespür für andere Menschen sind ebenso liebenswert, wie seine jugendliche Unsicherheit in schwierigen Situationen, die er dennoch immer mit Bravour meistert. Umso mehr hat mich die Szene mit Edmund Howard mitgenommen. Ich wäre am liebsten in das Buch gehüpft und hätte den Kerl gewürgt. Und die dumme Schwiegermutter gleich hintendrein. Hier kam voll zum tragen, dass Nick erst 14 ist und von seiner Umwelt - nicht nur von uns Lesern - noch als sehr junger Mann wahrgenommen und nicht immer für voll genommen wird. Versöhnlich, dass die Autorin am Morgen gleich die Rettung in Form von Jerome Dudley in Erscheinung treten lässt. (Sonst hätte ich gestern nacht gar nicht einschlafen können vor Frust.)
    Besonders begeistert bin ich von den geschliffenen Wortduellen, die immer mehr werden in diesem schönen Buch. Ich bin ein Anhänger der wörtlichen Rede und liebe Bücher, die großen Wert auf gute Gespräche und spannende glaubwürdige Dialoge legen. Ich finde, dass dadurch die Spannung erhöht und die manchmal notwendigen Erklärungen abwechslungsreicher gestaltet werden können.
    Überhaupt merkt man dem Buch die souveräne Hand einer geübten Erzählerin an. Bis jetzt konnte ich keine Längen entdecken und die schwierigen politischen Verwicklungen werden so beschrieben, dass sie einsickern können und nicht wie ein Geschichtunterricht wirken.



    Zitat

    Irgendwie witzig, dass wir innerhalb dieses einen Abschnitts praktisch schon vier der sechs Frauen Henrys begegnet sind


    Ja bei der kleinen Howard hab ich auch zuerst mal "hoppala wie tricky ist denn das" gedacht, als sie so klein und blauäugig bei den Waringhams rumhüpfte.


    In diesem Abschnitt kommt natürlich auch die entscheidende Wende. Jetzt hat das Buch wieder die Waringham-Linie - würde ich es nennen. Zwar ist Nick diesmal nicht königstreu - noch nicht - aber er ist der Noch-Königin begegnet und hat ihr und vor allem ihrer Tochter Mary die Treue geschworen. Und damit tritt er in die Fußstapfen all seiner Vorfahren.


    Fand ich auch wieder mal frappierend, dass die Waringhams inzwischen mit Jedem und Jeder am Köngishof und im Adel über Ecken verwandt oder verschwägert sind. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Da Ihr hier alle schon so viel geschrieben habt, nur noch einige Anmerkungen:


    Zitat

    Original von Bouquineur
    Irgendwie witzig, dass wir innerhalb dieses einen Abschnitts praktisch schon vier der sechs Frauen Henrys begegnet sind :lache


    Der letzte Satz dieses Abschnitts klingt wie ein Omen. Ich fürchte auch, dass Nick nicht nur die Brechnuss gegen sich haben wird sondern irgendwann auch seinen eigenen Bruder.


    :write Ja, Henry's Frauen sind hier wirklich schon gut vertreten... :grin


    Um Ray mache ich mir auch Sorgen - bei dem Umfeld! :rolleyes


    Zitat

    Original von Faraday
    Die Begegnung mit Edmund Howard ging mir unter die Haut. Aber Jerome Dudley (was für ein unpassender Nachname, ich habe immer das Schweinsgesicht des Potter-Dudleys vor mir) schickt der Himmel oder besser gesagt, Nicks Pate der Duke of Suffolk ahnte, dass der Junge über ein wenig Hilfe froh sein müsste.


    Die Szene mit Edmund (und der zuschauenden Stiefmutter) fand ich ziemlich heftig! Aber klar - wenn Nick etwas passieren würde, wäre Ray der Erbe. Und dies ist sicher ein Ziel Yolandas. Und Dudley ist für Nick eine riesige Hilfe! :-]


    Zitat

    Original von Anahid
    Mir tut auch seine Schwester leid, jetzt wo sie schwanger ist und Philipp keine Arbeit bekommt, weil er Reformer ist.


    :write Ja, Laura scheint es wirklich schwer getroffen zu haben! In ihrer Situation nicht zu wissen, wie es weitergeht - furchtbar! :yikes


    Zitat

    Original von €nigma


    Ich denke, Vater Ranulf steht hier auch stellvertretend für die ganze Spezies blutsaugender, heuchlerischer Geistlicher, die für die Unzufriedenheit des Volkes mit der Kirche verantwortlich waren. Ich habe die Szene zwischen Nick und ihm sehr genossen, hier hatte ich allerdings dann auch Zweifel an der Glaubwürdigkeit: welcher 14-jährige hätte damals den Mut gehabt, sich auf diese Weise mit einem Vertreter der Kirche anzulegen?

    Die Stelle war für mich auch unglaubwürdig. Sie war zwar sehr gut beschrieben, aber für mich wirkt Nick hier zu "erwachsen"... :gruebel


    Cromwell stelle ich mir persönlich auch größer vor... Und durch verschiedene Bücher und Filme ist es teilweise für mich schwierig die Charaktere so wie beschrieben hinzunehmen. Gerade Thomas More und Wolsey habe ich anders in Erinnerung - auch durch Margaret Georges Buch Heinrich VIII. und durch die Zwölfte Nacht ;-)


    Durch das Gespräch mit der Königin geht Nick eine folgenschwere Verpflichtung ein - und das weitere Buch wird sicher hiervon bestimmt. Mal eine ganz andere Sichtweise, die hier in diesem Buch gezeigt wird... :gruebel

  • Ich bin im Moment noch kurz nach der Szene mit Pater Ranulf und ganz empört über diesen geldgierigen Möchtegern-Vertreter Gottes auf Erden! :schlaeger Solche gab es damals zuhauf, sicher, aber allein die Idee, arme Schlucker eine horrende Summe dafür zahlen zu lassen, dass ihre Verstorbenen nicht in der Hölle brennen, ist ja unglaublich...Trotzdem, ich glaube nicht, dass Nick auch mit seinem Paten Ranulf so sehr drohen kann. Ich fürchte, der hinterhältige Kerl wird sich schnell rächen wollen und versuchen, Nick aus dem Weg zu schaffen oder zumindest weg von Waringham.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Wie kommst du den auf die Idee, er wäre mitten in der Pubertät? Davon habe ich nichts gelesen und es wäre auch absolut ungewöhnlich für einen Mann im . Jahrhundert mit in der Pubertät zu sein.


    Naja, mit 14 -18 ist man(n) und frau auch doch in der Pubertät. Ich dachte, das galt früher ebenso wie heute. Was ich mit dem Zeitgeist meinte war, dass man damals 14-jährigen mit Sicherheit mehr zugetraut (oder zugemutet) hat, als heute. Aber rein bilogisch gesehen, müsste Nick doch im ersten Teil des Buches in der Pubertät sein, oder nicht?

  • Zitat

    Ich bin im Moment noch kurz nach der Szene mit Pater Ranulf und ganz empört über diesen geldgierigen Möchtegern-Vertreter Gottes auf Erden!


    Huhu Blackie - aber überrascht warst Du doch sicher nicht? Ich fands Klasse, dass es mir hier klar wurde, dass die 'Ablass-Verkäufe' nicht nur in Deutschland stattfanden.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Doch, das ist er und es gibt auch Hinweise darauf. Er verwechselt, als er seinem Bruder das Lesen beibringt, selber die Buchstaben d und b bzw. kann sie nicht auseinander halten. Das ist eines der typischen Anzeichen für Legasthenie.


    Das ist genau die STelle, an der bei mir der Verdacht aufkam, dass er Legastheniker sein könnte.

  • Zitat

    Original von binchen


    Huhu Blackie - aber überrascht warst Du doch sicher nicht? Ich fands Klasse, dass es mir hier klar wurde, dass die 'Ablass-Verkäufe' nicht nur in Deutschland stattfanden.


    Überrascht nicht, aber trotzdem angewidert. Das bleibt auch bei Vorabkenntnis nicht aus. Ich finde die Idee einfach unglaublich dreist und vermessen, mit dem Glauben und der Hoffnung anderer Menschen zu schachern - Religion und Religionswahnsinn ist ein schönes Thema zum Immer-Wieder-Aufregen. ;)
    Ranulf ist auf jeden Fall eine dieser Figuren, die in mir sofort Antipathie wecken und die ich hingebungsvoll verabscheuen werde!


    Und ich muss zugeben, so langsam wächst auch die Unsympathie auf Seiten der Sumpfhexe und der Brechnuss - wie kann man einen Halbwüchsigen vor den Augen zweier kleiner Kinder so zusammenschlagen lassen? Rohe Sitten und Zeiten, ich verstehe schon, aber sonderlich gerissen war das auch nicht - einfach nur brutal und plump. Die Howards werden mur zunehmend suspekter...Dudley dagegen scheint doch mal ein vernünftiger Mann aus Schrot und Korn zu sein. *g* Ich denke, er und Nick werden in Zukunft schon einiges zusammen erleben...
    So, mal schauen, ob ich den zweiten Abschnitt heute noch schaffe.

  • Zitat

    Religion und Religionswahnsinn ist ein schönes Thema zum Immer-Wieder-Aufregen. ;)


    Ranulf ist auf jeden Fall eine dieser Figuren, die in mir sofort Antipathie wecken und die ich hingebungsvoll verabscheuen werde!


    Ja Blackie, das kann ich auch so unterschreiben. Ich liebe es jemanden im Roman genauso hingebungsvoll verabscheuen zu können - Sumpfhexe ist meine Auserkorene hier im Roman - Sowas als Stiefmutter und man wünscht sich ins Waisenhaus - wenn man denn kein Waringham wäre ...

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Man sollte nur auch die Schattenseiten zeigen, wenn man das positive schon so herausstellt.


    Kurz nachdem Nick nach Waringham zurück kommt, erzählt er doch Laura von Thomas More und ich finde schon, dass der Blick auf ihn an dieser Stelle recht heterogen ist. Nick berichtet von den Selbstgeißelungen und dem hären (schreibt mand as so) Gewand, das More trägt - klare Anzeichen vin Fanatismus, will ich meinen.ö


    An einer anderen Stelle, ich glaube im Gespräch mit Dudly, beleuchten Nick und sein Gegenüber die Diskrepanz zwischen der "Utopia" und dem gradlinigen, papistischen Auftreten von More.


    In meinen Augen ist RG da der Spagat ein Bild mit einigen Grauschattierungen zu schaffen gelungen.


    Natürlich - "der dunkel Thron" funktioniert nur, wenn er aus Sicht der Papisten geschrieben ist und so "müssen" wir Leser natürlich eher in Richtung der Katholiken gebracht werden (zumindest was die Sympathien der Figuren angeht), sonst würde Nick ja zum reinen Antihelden mutieren.

  • Katharina - oder Catalina, wie sie hier genannt wird - finde ich in diesem Roman auch wieder ausgsprochen interessant und angenehm beschrieben, muss ich sagen. Ich habe wohl eine kleine Schwäche für diese sture, zähe kleine Spanierin, die vielleicht gar nicht so fromm und gutmütig war, wie sie meist beschrieben wird. Mary als junge Prinzessin gibt hier ein Bild ab, an das ich mich erstmal gewöhnen muss - so scharfzüngig und frech hätte ich sie eigentlich nicht eingeschätzt, aber ich glaube, sie wird mir so gefallen. Merkwürdig finde ich allerdings schon, dass sich Nick als - gegebenermaßen junger Bengel - gegenüber dem König von England solch ein Benehmen an den Tag legen darf, ohne sofort bestraft zu werden. Vor allem, wenn man Henrys Laune zu diesem Zeitpunkt bedenkt...Entweder ist es einfach Glück, mit Ehrlichkeit und Herz immer halbwegs ungeschoren davon zu kommen, oder die waringhamsche Edelmütigkeit rührt doch auch an edlere Geblüter, aber so wirklich kann ich das nicht glauben. :gruebel

  • Zitat

    Original von Blackie
    ..... Vor allem, wenn man Henrys Laune zu diesem Zeitpunkt bedenkt...Entweder ist es einfach Glück, mit Ehrlichkeit und Herz immer halbwegs ungeschoren davon zu kommen, oder die waringhamsche Edelmütigkeit rührt doch auch an edlere Geblüter, aber so wirklich kann ich das nicht glauben. :gruebel


    Naja - so gsehen war der gute Heinrich da ja noch erträglich.
    So richtig schlimm wurde erst ab 1534 - 1536 als er so langsam begann, alle Menschen über die Klinge springen zu lassen.
    Und sich immer mehr wie ein bockiger kleiner Bengel aufführte, der mit dem Fuß aufstampft, wenn er seinen Willen nicht bekommt.


    In seinen jungen Jahren soll man ihm sogar einen gewissen Humor nachgesagt haben. Und ebenfalls eine große Bildung, da er viel mit Erasmus und More disputierte.


    Ich persönlcih habe ein ganz leichtes Problem damit, daß dei Rolle der Anna Boleyn so negativ besetzt ist. Ich glaube auch kaum, daß sich das groß ändern wird.
    Ist eher eine persönlische Sache, da sie eben für mich einfach DIE Königin war, die gleich nach ihrer Tochter kommt, die die größte Königin überhaupt wurde und unübertroffen ist :grin


    Klar muß erst mal die "gute" Rolle mit den Katholiken besetzt werden sprich Nick eben auf dieser Seite sein.
    Trotzdem.
    Mir persönlich war eben Mary nie sonderlich sympathisch, insbesondere wenn man die weiter Geschichte kennt und das was sei eben angerichtet hat mit religiösem Fanatismus.


    Aber trotz aller Kritik, die nur an meiner persönlichen Leidenschaft liegt - das Buch ist bisher einfach phänomenal - eben ein echter Gablé.

  • Anders als die Autorin, die an Henry kein gutes Haar läßt bin ich eben der Meinung, dass sich die Belastung dauernd mit Schmerzen und einem offenen Bein leben zu müssen nicht gerade positiv auf die Laune auswirkt und dazu och das Wissen, das man bestialisch stinkt- und trotzdem die absolute Macht hat, das kann nicht gut gehen. Auch die Beobachtung, dass Henry Unmengen süßes isst ist auf die Vermutung zurückzuführen, dass er Diabetes hatte, aber Frau Gablé mag ihn eben gar nicht.

  • Ja, Pater Ranulf - hier hätte Jasper echt was unternehmen sollen, aber er hat sich ja lieber in seinen Büchern verkrochen. Vermutlich hat er zwischen zerfallendem Gut, schlechten Pachteinnahmen, einer Schreckschraube zur Frau und dem geldgiereigem Pfaffen einfach irgendwann mal resiginiert. Kein Wunder das die Leute in Waringham froh sind das Nick frischen Wind reinbringt. Sein "Gespräch" mit Ranulf fand ich klasse, musste auch ziemlich schmunzeln. Aber trotzdem bin ich sehr gespannt wie das noch weiter geht, ich kann mir auch nicht vorstellen das Ranulf sich da so einfach geschlagen gibt...



    Sehr krass finde ich das die Sumpfhexe sich einfach als Chefin in Waringham aufspielt und auch noch ihren tollen Bruder als Steward einsetzen will ohne das mit Nick abzusprechen. Da hab ich mich echt tierisch aufgeregt, was hat die denn jetzt noch zu melden? Nick ist doch der Earl of Waringham....


    Immerhin eine gute Entscheidung von Nick in den Bergfried zu ziehen, und mit Jerome Dudley findet er ja immerhin recht schnell einen Verbündeten - dessen ungehobelte Aussprache ich echt genial finde :D



    Auf dem Pferdemarkt von London kommt Nick auf eine neue Geschäftsidee - natürlich hilft ihm ein Durham Lehrling dabei - wie passend ^^ Immerhin kommt so langsam Geld in die Kasse, obwohl die Sumpfhexe auf den Pachteinnahmen hockt...


    Und Brechnuss ist nun am Hof - ich glaub die könnte Nick noch Ärger machen, die Howards haben doch irgendwie immer nur Ärger gemacht...


    Das wir schon einige von Henrys Frauen kennengelernt haben fand ich auch interessant, genial wie Frau Gablè sie einfach mal so in die Geschichte einbindet....



    Ich hab die Biografie von Margaret George "Heinrich VIII" noch ziemlich lebendig im Kopf, und Frau George versucht doch ziemlich genau auf die Gefühlswelt von Henry einzugehen, daher sehe ich ihn auch nicht ganz so schlecht wie das vielleicht jemand tut der nur die bisherige Gablè Version kennt - Henrys Kurzauftritte hier waren ja nicht grade sympathisch. Trotzdem hatte Nick Glück das er so gut weggekommen ist als er sich da in die Ohrfeige schmeisst - da hatte ich mit Schlimmerem gerechnet...

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Der letzte Satz dieses Abschnitts klingt wie ein Omen. Ich fürchte auch, dass Nick nicht nur die Brechnuss gegen sich haben wird sondern irgendwann auch seinen eigenen Bruder.


    Ich fürchte vielmehr, dass dem armen Ray irgendetwas furchtbares zustoßen wird, wofür Nick sich hinterher die Schuld geben wird.
    Louise Brechnuss wird mir auch in diesem Abschnitt erst so richtig unsympathisch, gerade als sie es geschehen lässt, dass Ray zusieht, wie Nick misshandelt wird. Trotzdem kann immernoch einiges passieren, das sie beeinflusst und evtl. etwas netter macht.


    Zitat

    Original von streifi
    Wobei ich nicht verstehe, warum er seine Rechte nicht auch mit Hilfe seines Paten einfordert. Rein rechtlich gesehen hat sie ja wohl nix zu melden und hat nur Anspruch auf etwas Geld und das Wohnrecht.
    Zumindestens das müsste ja durchzusetzen sein.


    Ich denke, das liegt daran, dass Nick trotz seines Alters als Erwachsener gesehen und behandelt werden möchte - und sich, wie er selbst sagt, hinter dem breiten Rücken seines Paten zu verstecken, würde ihm auf Dauer eben nicht helfen. Er möchte das alleine regeln.
    Die Anwesenheit des Jerome Dudley ist ja für ihn auch nur ein Schutz und keine Vollstreckungshilfe.



    Dass hier im Thread so auf der möglichen Legasthenie Nicks rumgeritten wird, finde ich ein wenig befremdlich.
    Klar ist: Das Lesen-lernen sowohl des englischen wie auch des griechischen Alphabets fielen ihm sehr schwer, er verwechselt heute noch manchmal einige Buchstaben - aber er liest gerne und viel und hat keine Probleme mit dem Schreiben.
    Warum muss der arme Junge jetzt zwanghaft in irgendeine Krankheits-Schublade gestopft werden, in die er überhaupt gar nicht richtig hineinpasst.


    Die ganzen politischen Machenschaften, in die Nick da geraten ist, ohne es zu wollen, finde ich recht verwirrend und beängstigend, und ich hoffe, dass er da einigermaßen heile am Ende wieder rauskommt...

  • Zitat

    Zitat von beowulf:
    Anders als die Autorin, die an Henry kein gutes Haar läßt bin ich eben der Meinung, dass sich die Belastung dauernd mit Schmerzen und einem offenen Bein leben zu müssen nicht gerade positiv auf die Laune auswirkt und dazu och das Wissen, das man bestialisch stinkt- und trotzdem die absolute Macht hat, das kann nicht gut gehen. Auch die Beobachtung, dass Henry Unmengen süßes isst ist auf die Vermutung zurückzuführen, dass er Diabetes hatte, aber Frau Gablé mag ihn eben gar nicht.


    Hallo beowulf,
    hättest Du gerne einen weniger polarisierenden Blick auf Henry gehabt? Hättest Du den in einem Gablé auch wirklich erwartet?


    Ich finde es so entspannend, dass ich Henry, durch diese Art der Darstellung, kein Verständnis entgegen bringen muss. Nicht, dass es dadurch realistischer wird - nur möchte ich auch kein Verständnis für ihn aufbringen, das passt so gut in die Geschichte. Ein Gablé ist für mich typischer Weise so - und das ist ein Grund, warum ich sie so mag.

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Oh man, war ja klar, dass sie ein Waringham mal wieder dazwischen wirft :D Und dass ihm dann aufgetragen wird auf das Prinzesschen aufzupassen, falls sie je von der Mutter getrennt wird. Ich denk, dass das auch genauso passieren wird!


    Henry nervt mich total. Wie kann es sein, dass er sein Kind mal so geliebt hat und es jetzt überhaupt nicht mehr leiden kann? *nerv*


    Ja, das was die Sumpfhexe da bringt ist krass. Also der ganzen Familie gehört mal eins aufn Deckel, damit sie sich wieder benimmt!
    Gut, dass Jerome aufgetaucht ist. Den mag ich voll! :)
    Und auch sehr schön, dass es wieder eine Pferdezucht geben soll! Aber das mit dem Verkaufsrecht kann sich Nick sicher erst mal abschminken nach der Dazwischenwerf-Aktion. Schade.


    Wie gings jetzt eig mit dem Ranulf weiter? Benimmt er sich so, wie er soll? Oder schaltete er ne höhere Gewalt ein?

  • Zitat

    Original von binchen
    Hallo beowulf,
    hättest Du gerne einen weniger polarisierenden Blick auf Henry gehabt? Hättest Du den in einem Gablé auch wirklich erwartet? mag.


    Eigentlich nicht, es ist eben ihre Sicht, die ich bloß nicht unkommentiert stehen lassen will, diese Sicht ist durchaus diskussionswürdig.

  • Zitat

    Original von beowulf


    Eigentlich nicht, es ist eben ihre Sicht, die ich bloß nicht unkommentiert stehen lassen will, diese Sicht ist durchaus diskussionswürdig.


    Meine Gables liegen vier Jahre und länger zurück. Vielleicht ist meine Sicht durch die Zeit bei den Eulen hier differenzierter oder anspruchsvoller geworden, ich hätte schon eine ausgewogenere Sichtweise erwartet. Ich vermute nur langsam, ich erwarte etwas, das es in den vorigen Büchern auch nicht gegeben hat. Schwarz-Weiß-Malerei fällt im Zusammenhang mit Gable ziemlich häufig.