'Der dunkle Thron' - Seiten 415 - 515

  • Zitat

    Original von Maharet
    Andersrum müsste man sich fragen ob Lady Rochford noch andere Möglichkeiten gehabt hätte ihn loszuwerden ohne ihn gleich umbringen zu lassen...


    Wahrscheinlich hatte sie keine andere Möglichkeit. George hatte ja den König als Schwager und dann war sie auch noch eine Frau :rolleyes... Und Scheidung ging ja auch nicht so einfach - aber trotzdem finde ich die Lügen nicht richtig! :-(

  • Vielleicht wirklich aufgrund der jahrelangen Demütigung vor aller Augen. Wenn man denjenigen dann obendrein nicht lieb, weil es, wie ja zu vermuten war, eine aus politischen Gründen geschlossene Ehe war, dann reicht das bei manchen Menschen vielleicht schon als Grund.


    Wenn sie wirklich keine Vereinbarung mit Cromwell hatte, wie das heute vermutet wird, dann hat sie sich mit dem Verrat selbst die Lebensgrundlage entzogen. Da er als Hochverräter galt, ist sein Vermögen soweit ich weiß an die Krone gefallen.


    Vielleicht hat man ihr aber auch selber Repressalien angedroht für den Fall, dass sie nicht kooperiert.

  • Die Geschichte nimmt mich jetzt richtig gefangen und mit, es passiert viel, auch zwischen den Zeilen und am Rande.


    Bei Nick wechselt meine Sympathie zwischen Empörung und Mitgefühl, er hat ja jetzt auch einige einstecken müssen, scheint aber nur wenig im zwischenmenschlichen zu lernen :-(. Wenigstens verhält er sich seinen Kindern gegenüber sehr liebevoll und steht ein wenig mehr, wenn auch nicht aufrichtig zu seiner Familie.


    Gestorben wird ja am laufenden Band, ob natürlich, durch Krankheit oder Hinrichtungen, aber auch das war zu der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich und mag heute befremden.


    Henry hat jetzt seinen Thronfolger, aber eine Frau verloren, die er anscheinend geliebt hat, richtig Mitleid kann ich mit ihm aber nicht haben.


    Ich bin gespannt, wie sich Nick schlussendlich noch entwickeln wird, auf das Verhältnis mit seinen Geschwistern und auch wie es mit ihm und Polly weitergeht.


    Insgesamt sehr vielschichtig, interessante Einblicke, aber modern verpackt und gut zu lesen und ich bereue nicht, dieses doch sehr dicke Werk in Angriff genommen zu haben.

  • Mir geht es wie einigen anderen vor mir, ich empfand diesen Abschnitt und speziell die Zeit die Nick im Tower verbrachte bisher am besten. Sehr atmosphärisch geschrieben und gerade auch durch die Anwesenheit von George Boleyn wirklich bereichert. Mit dem hab ich wirklich gelitten und er hat mir schrecklich leid getan in seiner verständlichen Todesangst. :-(
    Ray ist wie ich finde die Rolle des "Ausgleichs" zugekommen. Während Nick Anne hasst und den König größtenteils verachtet, wird Ray dazu benutzt das Bild etwas ausgleichender zu gestalten. Anne eben nicht nur als machtbessesene Hure dargestellt, sondern als jemand, der nett sein und sich um andere kümmern kann. Auch wenn das natürlich viel zu kurz kommt um den Gesamteindruck wirklich zu bessern. Aber immerin. Es wird nicht komplett schwarz-weiß gemalt.
    Die Szene als beschrieben wird, wie der König bei der Jagd vom Pferd stürzt und Anne das Kind verliert, das obendrein noch ein Junge gewesen wäre, als Strafe Gottes weil er am Tag der Beerdigung seiner "rechtmäßigen" Frau gefeiert hat, hat mir richtig Gänsehaut bereitet. Das hatte ich irgendwie total vergessen, ist aber natürlich für gläubige Menschen ein starkes Zeichen eines höheren Willens der gar nicht erfreut ist.


    Dass der Fluchtplan schief gehen musste war klar (sonst hätte man davon ja in der Geschichte was gelesen *g*), dass sich Anne Boleyn aufgrund Nicks Unverschämtheit als Flintenweib betätigt ist schon irgendwo verständlich. Als er so kühn losgelegt hat dachte ich schon "Ooooh, das ist verdammt mutig. Und verdammt dumm."
    Ich habe das Gefühl, dass sich Louise mit der Zeit noch als besser als ihr Ruf herausstellen wird. Sie schien ja wirklich erschrocken, dass es Nick war, der diesen dummen Fluchtversuch geplant hatte. Danach gab sie sich zwar den Anschein, als würde sie es genießen ihn bestraft zu sehen, dann rettet sie ihm aber wiederum das Leben.
    Jetzt wo Jerome befohlen wurde sie zu heiraten (was ihm ja offenbar gar nicht so unrecht ist, abgesehen von dem Keil den das zwischen ihn und Nick treibt) sehen wir vielleicht mal ein paar positive Seiten an ihr, außer den wenigen die bisher durchgeschimmert sind.


    Wie es mit Polly auf Waringham weitergeht... tja, auch wenn Nick seiner Familie jetzt generell etwas mehr zugetan scheint, er hat weiterhin Probleme damit, das Kind einer Dienstmagd als seinen wirklich Erben zu akzeptieren. Laura hat da keine solche Standesdünkel, sagt ihm, dass er den Jungen doch zu einem echten Edelmann formen könnte. Aber Nick sieht das anders. Und der Donner der aus der Ferne erklingt scheint ein finsteres Omen für die Zukunft. Fragt sich nur, für wen genau.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Ein wenig extrem ist Nick schon, als Catalina stirbt gilt sein erster Gedanke Mary...


    Dass Jerome Louise heiratet empfinde ich jetzt als völlig normal, ich denke schon, dass Louise eine hübsche und angenehme Frau ist, nur weil Nick nicht mit ihr auskommt wegen der Vergangenheit muss Louise ja nicht unbedingt eine typische Brechnuss sein.
    Nicks Verhalten finde ich auch hier viel zu extrem und er hat meine Sympathie in diesem Abschnitt ein wenig verloren. Er erscheint mir im Augenblick wie ein verzogenes Kind das trotzt, weil nicht alles nach seinem Kopf geht. Sehr unreif sein Verhalten.

  • Hier kommt Luises Brechnuss große Stunde der Rache. Sie hat Nicks gut geplante und vorbereitete Flucht von Mary vereitelt und ihn ins offene Messer laufen lassen. Als sie allerdings Anne Boleyn daran hinderte, Nick zu erschießen, war ich mir kurz unsicher, ob sie nun doch das Gewissen plagte. Vielleicht war ihr das dann doch eine Spur zu heftig. Vielleicht will sie ihn auch nur viel und lange leiden lassen.
    Nick landet nun doch im Tower. Nach Cromwells Spezialbehandung wird er vor Marys Haus abgeladen. Cromwell rechnet damit, dass Mary nun endlich einknickt. Sein Plan geht auf: beide entscheiden sich für das Leben.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Das kann ich schon verstehen, dass Nick von dieser Heirat total entsetzt ist und sich von seinem Freund verraten fühlt, immerhin heiratet der seine erklärte Feindin und das scheinbar doch freiwillig.


    Ich auch. Jerome fällt ihm augenscheinlich in den Rücken und wenn man dann noch Nicks Situation bedenkt..ich fühle da mit ihm. Louise hat ihm garantiert das Leben gerettet, weil sie schon Gefühle für Jerome hatte und wusste, wie viel Nick ihrem Zukünftigen bedeutet.


    Ich hätte übrigens wirklich nicht damit gerechnet, dass Nick Polly als Lady Waringham vorstellt. Damit macht er sich unglücklich, denn er teilt Lauras Meinung bezüglich Pollys Qualitäten anscheinend nicht. Dummerweise kommt er aber anders nicht aus der Nummer raus, da er sich nach wir vor als Papist sieht. Ärgerlich, wenn man zu seinen Prinzipien stehen muss..


    Jane Seymour wird hier ihrem Ruf als beliebteste Königin Henrys gerecht. Sie kümmert sich um Mary und Nick und sorgt dafür, dass Henry ein wenig zugänglicher wird. Schade, dass es mit ihr auch kein gutes Ende nehmen wird. Sie scheint eine tolle Frau zu sein.


    Übrigens finde ich es interessant, dass Georges Frau ihn in den Tower gebracht hat. Da scheint die graue Maus wohl nicht sehr zufrieden mit ihrem Mann gewesen zu sein. Ich meine mich auch dunkel daran zu erinnern, dass sie später nochmal neu heiratet...dass muss ich nochmal schnell recherchieren.


    Es rollen auf jeden Fall viele Köpfe und das wird sich so schnell auch nicht ändern.

  • Brechnuss vereitelt Nicks und Marys Flucht, aber verhindert, dass Nick von Anne erschossen wird - ob sie da noch ihre familiäre Zuneigung entdecken wird? :gruebel


    Ich bin mal gespannt, wie das mit den beiden Stiefgeschwistern noch endet :wow


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ich hatte irgendwie schon geahnt, dass die Flucht mit Mary nicht glücken würde, aber dass ausgerechnet Brechnuss sie vereiteln würde, war doch ein kleiner Schock. Wenigstens konnte Nick der neuen Königin noch seine Meinung über sie sagen, ehe er angeschossen wurde. :chen Ich war doch sehr erstaunt, dass ausgerechnet Brechnuss ihm das Leben gerettet hat. Erst dachte ich, dass sie doch mehr für ihn empfindet (sei es auch nur geschwisterliche Liebe), aber später stellte sich ja heraus, dass Jerome sie heiraten will. Allerdings kann sie dann doch theoretisch gar nicht so übel sein wie sie sich immer gibt. Jerome kam mir nie wie jemand vor, der auf so eine Zicke reinfallen würde. :gruebel


    Ich kenne mich, wie ich immer mal wieder betonen möchte :grin, nicht so gut mit Geschichte aus und war entsetzt wieviel Menschen auf Henrys Befehl hingerichtet worden sind. Selbst seine eigene Frau hinter der er so lange her war, fand den Tod. Und mit welchen Begründungen. Schrecklich.


    Als Nick Polly und seine Kinder abgeholt hat, zeigte sich nun doch, dass er sie gern zu haben scheint. Er stellt sie sogar als Lady Waringham vor. Ich denke, ihr wird in Waringham kein allzu gutes Leben bevorstehen, weil die Menschen denken werden, dass sie ihn hinterhältig in die Ehe gelockt hat.

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • War irgendwie klar, dass Brechnuss noch mal ihren großen Auftritt berkommen würde. Dass sie Nick das Leben rettet, war wohl eher ein Reflex als berechnende Überlegung ihrerseits.
    Jane Seymour ist eine tolle Frau gewesen. Sehr schade, dass sie so früh verstorben ist. Hätte sie länger gelebt, hätten sicher einige Leute ihre Köpfe auf den Schultern behalten :-)


    Nick führt die Waringham-Tradition nun doch fort und landet im Tower. Auch, dass er sich erst mal wieder von einer schweren Verwundung erholen muss, gehört dazu.


    Das Boleyn-Kapitel ist nun endlich beendet und hat dem armen Henry unter dem Strich nur Unglück gebracht. Was für eine großartige Tochter er hier bekommen hat, zeichnet sich ja erst später ab.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Nick führt die Waringham-Tradition nun doch fort und landet im Tower. Auch, dass er sich erst mal wieder von einer schweren Verwundung erholen muss, gehört dazu.


    Ja, ich hatte auch so ein "Und-täglich-grüßt-das-Murmeltier-Gefühl". :lache

  • Mir war, wie so einigen anderen auch, als ob Louise noch mal irgendwann auf der Bildfläche erscheint. Das hat sie getan, das sie allerdings Nicks Leben retten würde, hätte ich nicht erwartet, ich hatte gedacht, sie sorgt dafür, das er stirbt. Das Nick trotzdem im Tower landet, ist ja auch schon irgendwie Familientradition, in jeder Generation war jemand dort – ich frage mich, ob die da schon eine festes Zimmer für Waringhams gebucht hatten *GRINS*


    Endlich ist das Kapitel Anne bzw. George Boleyn beendet. Ich habe einmal die Geschichte der Familie Boleyn gelesen und muss sagen, hier wird diese (meiner Meinung nach) so ziemlich genau wieder gegeben. Anne hat sich den Zorn des Königs zugezogen, George letztlich den Zorn seiner Ehefrau. Diese arme, unscheinbare Frau hatte vermutlich keine andere Chance, als ihn so zu verraten und somit von ihm frei zu werden.


    Das George und damit auch Ray die letzten Lebenstage bei Nick im Tower verbringt, hat doch eine gewisse Würze. George erkennt vermutlich, was er falsch gemacht hat, erkennt die wahren Gedankengänge von Nick und deren Hintergründe und sieht vielleicht doch ein, was besser/schlechter gewesen wäre (heute sagt man: hätte hätte Fahrradkette). Aber so hat Geroge vielleicht in den letzten Stunden noch einen richtigen Freund gehabt. Das Ray sein Knappe ist und somit auf seinen Bruder trifft, ist Schicksal. Ray ist von Bruder Norfolk so verbogen worden, das er nicht erkennt, was Nick bezweckt und das er (Ray) vielleicht mal anfangen sollte, sein Gehirn eigenständig zu nutzen. Noch gibt es einen Graben zwischen Nick und Ray – ob der je zugehen wird, ist zu offen.


    Schön fand ich, das Nick seine Familie nach Hause bringt und letztlich – wie fast jeder Vater auch –sich von seiner Tochter um den Finger wickeln ließ. Vielleicht wird das mit seinem Mini-Sohn ja auch einmal so kommen….

  • Die Waringhams und der Tower - eine never ending story würde ich sagen :lache


    Tja, Nick bringt Polly und die zwei Kinder nach Hause, ich bin gespannt wie sich das weiter entwickelt. Irgendwie habe ich das Gefühle, dass Polly und noch überraschen könnte.


    Mary tut mir leid, für sie muss es wahrlich nicht einfach gewesen sein, diese Entscheidung zu treffen, aber eine Entscheidung für das Leben kann ich absolut nachvollziehen.


    Jane mag ich auch, leider wird auch sie uns nicht lange erhalten bleiben ;-)


    Ich finde auch diesen Waringham-Band spannend und unterhaltsam, man merkt gar nicht wie schnell die Seiten dahin fliegen :anbet

  • Nach diesem Abschnitt frage ich mich wirklich, wie es mit Nick und Polly jetzt weitergehen soll.
    Seine Tochter hat Nick auf jeden Fall ins Herz geschlossen und ich denke er wird auch seinen Sohn über alles lieben. Aber zu Polly scheint er sich immer weniger hingezogen zu fühlen. Und sie wird in Waringham bestimmt keinen leichten Stand haben.


    Ich habe außerdem so den Verdacht, dass Nick insgeheim in die Prinzessin Mary verliebt ist. Es wurde mal so etwas in der Richtung angedeutet. Bis jetzt hat er ja seine richtige wahre Liebe noch nicht gefunden. Ob da noch jemand kommt in dem Roman???



    Zitat

    Original von Eliza08


    Ich finde auch diesen Waringham-Band spannend und unterhaltsam, man merkt gar nicht wie schnell die Seiten dahin fliegen :anbet


    Das geht mir genauso. Ich finde das Buch liest sich wieder total super und schnell und ich möchte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. :-]

  • Toller Abschnitt - hier hat es mich nur so durchgezogen, ich konnte nicht aufhören, bis ich am Ende des LR-Abschnitts wenigstens ein bisschen durchatmen konnte.


    Die Flucht mit Mary scheitert natürlich und Nicholas gerät an seine liebe Stiefschwester. Die rettet ihm aber letzten Endes doch das Leben - aber warum? So richtig einordnen kann ich das nicht, weil ich ansonsten keine richtige Andeutung habe, dass sie positive Gefühle für Nick hegt. Im Gegenteil, sie legt ihm Steine in den Weg, wo sie kann. Mal gespannt, wie die Autorin das aufklärt.


    Nick im Tower - altbekannt, aber immer und immer wieder spannend erzählt. Und historisch läuft eine Phase ab, die ich bei Henry VIII. immer besonders spannend finde: der Niedergang von Anne Boleyn. Dementsprechend mitreißen fand ich das, nicht zuletzt weil George Boleyn im Tower auftaucht und man als Leser dadurch noch intensiver in die Geschehnisse hineingezogen wird.


    Am besten gefallen hat mir in diesem Abschnitt Ray. Es war faszinierend zu beobachten, wie er mit dieser Situation umgeht, wie er versucht, sich ihr zu stellen, wie er mit ihr überfordert ist. Und auch, wie ihn die Konfrontation mit seinem Bruder überfordert. Wie er in seiner Loyalität zum König schwankt, wie er verzweifelt ob der Situation, in die er hineinmanövriert hat. Ich hatte den Jungen richtig gerne.


    Auch wenn Nick sich nach wie vor nicht wirklich gut gegenüber Polly benimmt, sammelt er in dieser Hinsicht doch nun ein paar Sympathiepunkte. Er nimmt sie mit nach Waringham und stellt sich der Verantwortung. Dass er damit nicht glücklich ist - auch aus Standesdünkel - finde ich zwar menschlich nicht nachvollziehbar, erhöht aber den Glaubwürdigkeitsfaktor dieser Figur enorm. Wenn ich an "Das Lächeln der Fortuna", dem ersten Waringham-Band etwas zu kritisieren gehabt hätte, dann dass Robin mir zu modern in seinen Ansichten ist.


    Wir sind alle Kinder unserer Zeit, egal wie liberal und weltoffen wir für die jeweiligen Verhältnisse sein mögen. Und ich habe in zu vielen schlechten historischen Romanen von Menschen gelesen, die nur ihrer Kleidung nach in der jeweiligen Epoche lebten, im geist aber Menschen des 21. Jahrhunderts waren.


    Was mir allerdings nach wie vor nur bedingt gefällt, ist die Darstellung Cromwells. Ich sehe ihn - wie bereits gesagt und wohl auch bedingt durch Hilary Mantels "Wölfe" - nicht ganz so dämonisch.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • C. J. Sansom stellt in seiner Shardlake-Reihe Cromwell ähnlich dämonisch dar. Mantel beschreibt ja ebenfalls nur ihre Sicht auf die Dinge und Personen, Gablé sieht das eben ein wenig anders. Das macht das Buch aber nicht schlechter, finde ich. ;-)
    Und Robin ist eben Robin, seine liberale Einstellung wird ja durchaus im Lächeln nachvollziehbar geschildert. Keiner seiner "Nachkommen" war ähnlich liberal. Er ist halt einzigartig. :lache

  • Nein, schlechter macht es das Buch definitiv nicht - aber ich finde es schade, dass man diesen Charakter nicht stärker auffächert. Mir ist er einfach zu schwarz gemalt. Aber man kann ja nicht alles haben ;-)


    Bei Henry stört mich Frau Gablés negative Darstellung überraschenderweise gar nicht. Vielleicht, weil er eben doch nicht so einseitig dargestellt wird.


    Und ja, Robin ist definitiv einzigartig. Auch wenn mir sein Sohnemann definitiv lieber war. :lache

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)