'Der dunkle Thron' - Seiten 415 - 515

  • Zitat

    Genau! Immerhin setzt er seinen Sohn nicht im Kloster ab bzw lässt doe 3 einfach dort! Er hat einfach Polly von Anfang an nicht geliebt und daher kann er auch seinen Erben nicht lieben. Aber trotzdem genießt er es doch mit ihnen zusammen zu sein und freut sich, wenn sein Kind lacht! Außerdem hab ich manchmal das Gefühl, dass in der damaligen Zeit evtl Liebe etwas anderes bedeutet hat... ZB die Liebe zu seinem König etc. Vll meint er damit eher, dass er sich halt des Standes wegen nicht völlig anerkennen kann oder so.


    :write


    Man muss den Mann ja nicht lieben und heiraten wollen. Als tragenden Character finde ich ihn sehr interessant gezeichnet. Gerade seine Schwächen und Kanten "runden" das Bild für mich ab.


    Zitat

    und ich bin gespannt, ob der letzte Satz ("In der Ferne grollte ein Donner.") eine Anspielung darauf ist, was im Folgenden noch alles passieren wird.


    :write Hab ich mir auch sofort gedacht. Ich liebe diese Metaphern.


    Dieser Abschnitt fesselte mich besonders und ich konnte nicht aufhören sondern habe einfach die Hälfte vom nächsten Abschnitt heute nacht noch weitergelesen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ehrlich gesagt hätte ich erwartet, dass er weiterhin den Eid nicht schwört. Aber dann wäre das Buch wohl vorbei gewesen.


    So finde ich, versteckt er sich nur mit Polly auf seinem Gut bis er wieder zeigen kann, dass der König ihm nicht passt.


    Jane Seymour habe ich nie so stark als die Gute gesehen. Klar, ich kenne Bücher über Anne Bolyen und Filme wie "Die Schwester der Königin", alle drehen sich um seine Frauen, aber Jane habe ich da aus dem Blick verloren.


    Ich bin im übrigen große Anhängerin von "The Tudors" des Schauspielers" wegen, aber es ist nie und nimer eines Vergleiches würdig. Es dient zu reinen Unterhaltung, um die Frauen zu zeigen und um

    .

  • Langsam spitzt sich die Lage zu - Nick muss natürlich stur bleiben und versuchen, Mary zur Flucht zu verhelfen, obwohl man sich eigentlich an allen zehn Fingern ausrechnen kann, dass das schief gehen wird! Dass natürlich ausgerechnet Louise die Flucht vereitelt, ist wieder mal wunderbar ersonnen.
    :grin


    Die

    jedoch finde ich absolut unglaubwürdig, muss ich sagen.
    .
    Nein, tut mir leid, aber das finde ich sehr übertrieben.


    Nun muss der büßen, der Earl of Waringham und wird wohl eine Weile im Tower sitzen müssen, wie fast die Hälfte der Protagonisten in diesem Buch, möchte ich meinen. Typisch ist auch wieder, dass er Jerome vor den Kopf stoßen muss, weil der Louise heiraten muss. Dieses sture Verhalten geht mir wirklich auf die Nerven - nur der ehrenwerte Nick of Waringham weiß, wie man sich in der Welt zu benehmen hat und alle, die das anders sehen oder an ihrem Leben hängen, weil es nun mal nicht anders geht, sind nichtswürdig. So langsam frage ich mich, ob ihm nicht besser gedient wäre, wenn


    Tut mir leid, aber ich bin im Moment wirklich ungehalten über diesen Kerl.

  • Zitat

    Original von Blackie


    Tut mir leid, aber ich bin im Moment wirklich ungehalten über diesen Kerl.


    Oh ja, Blacki, da kann ich dich verstehen. Nick wirkt streckenweise auf mich geradezu bigott. Ich hab durchaus Empathien für ihn und ohne Zweifel machen ihn seine Schwächen auch "runder", aber als Sympatieträger taugt er für mich nicht, was ich sehr bereue. Wobei noch nicht einmal sein Verhalten Polly gegenüber für mich den Bruch darstellt, sondern seine Bigotterie und sein vollkommen schiefes Ehrgefühl. Und das obwohl ich durchaus etwas mit den Beweggründen der Papisten anfangen kann.


    Ich fürchte ja, mein Lieblings-Gablé wird das Buch nicht. Muss es ja auch gar nicht - dafür war ich mit den Hiobs Brüdern total happy und da waren Alan und Simon vielen zu "gutmenschig".

  • Zitat

    Die Serie ist unterstes Soapopera-Niveau, totale Geschichichtsklitterung und zeichnet ein völlig verzerrtes Bild der damaligen Zeit.


    Dem stimme ich hundertprozentig zu. Ein wesentlich realistischeres Bild der Zeit gewinnt man, wenn man die Bücher von Alison Weir, Antonia Fraser, David Starkey und Margaret Campbell Barnes liest.


    Nick hat in der Tat einige unsympathische Züge, nicht nur in Bezug auf seinen Umgang mit Polly, sondern er war offenbar auch als Kind schon ziemlich gehässig. Er und seine Schwester Laura haben die Stiefschwester regelrecht gemobbt, obwohl Louise eigentlich nichts dafür konnte, dass ihre Mutter so eine Schreckschraube ist.


    Andererseits finde ich Nicks Umgang mit Polly aber doch für die damalige Zeit ziemlich "gemäßigt". Er hat zumindest dafür gesorgt, dass sie und die Kinder gut untergebracht sind, als es vorhersehbarerweise auf Waringham nicht geklappt hat, weil ihre ehemaligen Standesgenossen sie nicht als "Lady Waringham" akzeptieren können.


    Der eigentliche Unsympath in diesem Buch ist ganz klar Henry VIII. Diese Einschätzung deckt sich auch mit den Eindrücken, die man bei der Lektüre der oben von mir genannten Autoren, sowie der Bücher von C.J.Sansom bekommt.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    So zur Halbzeit habe ich mal in die Rezensionen bei Amazon und die dort teilweise stattfindenden Diskussionen reingelesen. Erschreckend finde ich, wie viele dieses Buch an der Fernsehsehrie "Die Tudors" messen und dass Gable dabei den Kürzeren zieht. Die Serie ist unterstes Soapopera-Niveau, totale Geschichichtsklitterung und zeichnet ein völlig verzerrtes Bild der damaligen Zeit.


    :pille Dabei kann man dieses Buch und die Serie wirklich nicht vergleichen (ich habe mir die Serie zwar auch angeschaut (perfekt zum Kinderfüttern mitten in der Nacht) - aber sie war schon sehr realitätsfern und weltfremd.


    Zitat

    Original von Lumos
    Sein Verhalten Polly gegenüber ist zwar etwas befremdlich und von Eigennutz geprägt, aber Nick wird seiner Verantwortung Polly und den Kindern gegenüber gerecht. Er sorgt für sie, bekennt sich zu Ihnen und schiebt sie nicht irgendwohin ab, wie es wohl die meisten seiner adeligen Zeitgenossen getan hätten. Dass er ein wenig frustriert ist und sie nicht heiss und innig liebt, ist menschlich und seine Sache.


    Nick holt seine Familie direkt ab - und geht mit ihr nach Waringham. Ich finde auch, daß er sich seiner Verantwortung stellt. Und es war halt keine Liebesheirat... Und im Tower denkt er ja:

    Zitat

    Er war ein undankbarer Narr, der den Wert dessen, was ihm geschenkt worden war, erst erkannte, wenn es verloren war.


    Zitat

    Original von Zwergin


    Da wäre weniger sicher mehr gewesen... :rolleyes


    [quote]Original von €nigma
    Der eigentliche Unsympath in diesem Buch ist ganz klar Henry VIII. Diese Einschätzung deckt sich auch mit den Eindrücken, die man bei der Lektüre der oben von mir genannten Autoren, sowie der Bücher von C.J.Sansom bekommt.


    Wobei ich ihn in Margaret George schon sehr gut dargestellt fand - und auch nicht unsympathisch...

  • Ich habe mich gegen Ende des Abschnittes etwas mit Nick versöhnt. Als er seine Familie nach Waringham heimführt und dann mit seiner Tochter spricht und sie nochmal auf den Schultern reiten lässt, das sind doch Anzeichen von Besserung. Aber ich bin wirklich gespannt, wie sich das Ehepaar weiterhin entwickelt.


    Mit dem kleinen Francis scheint ja irgendetwas nicht zu stimmen. Er schläft nur und schreit nicht. :gruebel Das ruft schlimme Erinnerungen an die ersten Tage mit unserem Sohn in Erinnerung. Er schrie auch so gut wie gar nicht. Die Ärzte befürchteten, er sei taub, was sich aber Gott sei Dank nicht betsätigte. Also, hier habe ich kein gutes Gefühl.


    Sonst ist mir noch das "schwarze Herz" aufgefallen, dass bei der Einbalsamierung Catalinas auffiel. Hat darüber schon einmal jemand etwas gelesen? Habe ich noch nie gehört.


    Spannend fand ich auch den Konflikt zwichen Nick und Ray im Tower. Wohin Ray wohl verschwunden ist? Da ist wohl ein unüberwindbarer Graben zwischen den Brüdern.


    @ bibliocat: Verrätst du mir, wie ich in einem Beitrag mehrere Zitate hintereinander stellen kann? Das wäre lieb und ich kann mir das Suchen im Forum sparen. :engel

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Nick kann ich immer noch nicht leiden. Wie er beschreibt wie normal und toll er es findet, dass die Bauern bei seiner Rückkehr nach Waringham vor ihm den Hut ziehen.
    Hat er denn in den zwei Jahren als Stallknecht überhaupt nicht gelernt, dass der Unterschied zwischen Adeligen und gemeinem Volk gar nicht so groß ist.
    Das er als Mensch nicht wertvoller ist, als jeder vom einfachen Volk.
    Er sieht sich immer noch weit über Polly stehen. :bonk :bonk :bonk


    Toll fand ich den Auftritt von Ray. Er steht zu den Boleyns bis zum Schluss.
    Ich will mehr von Louise lesen! Sie ist der interessanteste Charakter bisher.
    Und der Duke of Suffolk könnte auch ein paar mehr Auftritte vertragen. :grin


    Mich würde interessieren warum die Frau von George Boleyn diese Aussage gemacht hat. Ich hoffe wir treffen sie nochmal wieder.

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lili_Morinstal ()

  • Zitat

    Original von Lili_Morinstal



    Mich würde interessieren warum die Frau von George Boleyn diese Aussage gemacht hat. Ich hoffe wir treffen sie nochmal wieder.


    Lady Rochford?
    Oh ja, sie war doch sehr verbittert. Die Hochzeit der beiden war ja wie damals üblich keine freiwillige Angelegenheit.
    Ihr Mann George hat sie nicht sonderlich beachtet und war seienr Schwester Anna sehr verbunden.
    Die beiden hatten auch ein sehr inniges und gutes Verhältnis, da fand seine Frau einfach keinen Platz.
    Er hat sie nicht sonderlich gemocht, nicht ernst genommen und das war sozusagen ihre Rache an ihrem Mann und ihrer Schwägerin.


    Daß sie soweit ging finde ich selber auch sehr furchtbar, da sie die beiden damit ja zum Tode verurteilte.
    Aber wer weiß, was ihr angetan oder angeboten wurde für ihre Aussage.


    Und ja - Du wirst sie wiedertreffen. Sie spielt noch eine sehr wichtige Rolle....... :grin

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    Original von Regenfisch
    @ bibliocat: Verrätst du mir, wie ich in einem Beitrag mehrere Zitate hintereinander stellen kann? Das wäre lieb und ich kann mir das Suchen im Forum sparen. :engel


    Ich arbeite dabei mit 2 Fenstern - eins zum schreiben und das zweite zum kopieren der Beiträge... Ob es einen einfacheren Weg gibt, weiß' ich leider nicht... :gruebel

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Ich arbeite dabei mit 2 Fenstern - eins zum schreiben und das zweite zum kopieren der Beiträge... Ob es einen einfacheren Weg gibt, weiß' ich leider nicht... :gruebel


    Danke, lieb von dir, werde ich bei nächster Gelegenheit ausprobieren. Den nächsten Abschnitt habe ich fast.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Sonst ist mir noch das "schwarze Herz" aufgefallen, dass bei der Einbalsamierung Catalinas auffiel. Hat darüber schon einmal jemand etwas gelesen? Habe ich noch nie gehört.


    Im Nachwort schreibt Fr. Gablé, dass das wahr ist (S. 954 kurz nach der Mitte) :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Waldmeisterin


    Im Nachwort schreibt Fr. Gablé, dass das wahr ist (S. 954 kurz nach der Mitte) :wave


    Alles klar, danke. Freue mich schon auf den Anhang, dauert nur noch etwas bis ich soweit bin. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    So zur Halbzeit habe ich mal in die Rezensionen bei Amazon und die dort teilweise stattfindenden Diskussionen reingelesen. Erschreckend finde ich, wie viele dieses Buch an der Fernsehsehrie "Die Tudors" messen und dass Gable dabei den Kürzeren zieht. Die Serie ist unterstes Soapopera-Niveau, totale Geschichichtsklitterung und zeichnet ein völlig verzerrtes Bild der damaligen Zeit.


    Das finde ich auch übel. Und einige nehmen es Gablé übel, daß sie die nach ihrer Erwartung falsche Person in den Mittelpunkt stellt. Das ist für mich unglaublich. Ich freue mich eigentlich immer, wenn bisher noch weniger beleuchtete historische Persönlichkeiten in den Vordergrund gestellt werden.

  • So, ist ja nun schon ein Weilchen her, dass ich diesen Teil fertiggelesen habe...


    Das Ende der Ehe von Henry und Anne Boleyn ist ziemlich blutig und fordert viele Opfer, wer davon es verdient hat und wer nicht, lässt sich wohl nur schwerlich herausfinden.
    Das Schicksal von George Boleyn ist mir seltsam nah gegangen, weil man als Leser ja auch hautnah dabei war. Er scheint da wirklich so reingeschlittert zu sein und fiel dann der Rache seiner vernachlässigten Ehefrau zum Opfer.


    Dass zwischen Nick und Ray so ein angespanntes Verhältnis herrscht, fand ich traurig, aber es war ja zu erwarten.


    Diese Szene mit Mary fand ich, wie einige andere hier auch, ebenfalls etwas übertrieben.


    Als ich auf Seite 501 las, in London sei die Pest ausgebrochen, fürchtete ich sofort, Laura oder Phillip könnten sterben, aber die Pest spielte dann doch keine so große Rolle mehr wie in den vorherigen Büchern.


    Dass Nick Polly und die Kinder nicht im Kloster sitzen lässt, sondern wirklich nach Waringham mitnimmt, finde ich gut, aber mich ließ beim Lesen das Gefühl nicht los, dass das nicht gut gehen wird...
    Das wurde dann vom letzten Satz "In der Ferne grollte Donner." noch unterstützt.

  • George Boleyn tat mir auch sehr leid, Rebecca Gablè macht ihn ja relativ sympathisch. Seine graue Maus von Gemahlin hat jahrelang die gute Miene zum bösen Spiel gemacht, und als sich dann die Gelegenheit bot gleich mal zugegriffen. Verständlich das sie wütend auf ihn ist, aber ihn mit einer Lüge zum Tode zu verurteilen finde ich heftig...

  • Zitat

    Original von Maharet
    George Boleyn tat mir auch sehr leid, Rebecca Gablè macht ihn ja relativ sympathisch. Seine graue Maus von Gemahlin hat jahrelang die gute Miene zum bösen Spiel gemacht, und als sich dann die Gelegenheit bot gleich mal zugegriffen. Verständlich das sie wütend auf ihn ist, aber ihn mit einer Lüge zum Tode zu verurteilen finde ich heftig...


    Sie hat sich hier einfach an ihm gerächt - aber er hat sich ja auch jahrelang über sie lustig gemacht und sie betrogen. Aber Du hast schon recht - hier zu lügen ist schon ziemlich schlimm. ;-(

  • Genau das meinte ich bibliocat. Das George seine Frau jahrelang betrogen und öffentlich gedemütigt hat ist klar, aber deshalb gleich dafür zu sorgen das er hingerichtet wird ist heftig. Andersrum müsste man sich fragen ob Lady Rochford noch andere Möglichkeiten gehabt hätte ihn loszuwerden ohne ihn gleich umbringen zu lassen...