'Der dunkle Thron' - Seiten 516 - 623

  • Interessant finde ich die Annahme, dass diese Erbkrankeit auch für den Wandel in der Psyche verantwortlich sein könnte. Gut, die Ansätze zu seiner wahnsinnigen Egozentrik lagen vielleicht schon immer in seinem Wesen, aber möglicherweise war die spätere Ausprägung tatsächlich krankheitsbedingt.
    Schade, dass man keine Möglichkeit zur wissenschaftlichen Forschung gibt.
    Eigentlich haben die Engländer doch nichts zu verlieren. Im besten Fall würde Henry vielleicht sogar rehabilitiert.

  • Da haben wir also wieder einen Zeitsprung...


    Es wurde ja bereits mehrfach erwähnt, dass die Ehe mit Jane Seymour irgendwie zu kurz gekommen ist, das finde ich auch, ich hätte gern mehr über die und den heißersehnten Thronfolger gelesen.
    Ich frage mich, ob Henry Jane um ihretwillen oder wegen des langersehnten Sohnes so geliebt hat. :gruebel


    Die nächste Ehe ist ja auch schon vorbei ehe sie richtig angefangen hat und dann sind wir bei Katherine Howard. Dass Ray sie liebt, klang ja schon eine ganze Weile an, aber nun will der König sie haben und wird sie kriegen. Ray tut mir Leid.


    Nick hat sich ja auch eine Frau ausgesucht, die ziemlich unerreichbar ist, Janis, die Nonne aus Fernbrook. Ich find es schön, dass dieser Ort nochmal auftaucht, aber ein wenig schade, dass die Familienverzweigungen sich da so weit entfernt haben, dass Nick nicht mal mehr weiß, welche Verbindung es zwischen Waringham und Fernbrook gibt.


    Dass Polly nicht lange in Waringham bleiben würde, habe ich mir irgendwie schon gedacht. Aber es scheint ihr ja soweit gut zu gehen, auch wenn das Verhältnis zum Vater ihrer Kinder alles andere als gut ist. In der Hinsicht kann ich Nicks Ehrgefühl und hohe Moralvorstellungen nicht mit seinem Verhalten in Einklang bringen, aber so sind Menschen wohl... von daher ist Nick eine glaubwürdige Figur, aber so richtig warm werde ich mit ihm nicht.

  • Zitat

    Original von Kim_Meridian
    Ich frage mich, ob Henry Jane um ihretwillen oder wegen des langersehnten Sohnes so geliebt hat. :gruebel


    Die Gretchenfrage :-)


    Beides, denke ich. Er war auch vor der Geburt des Sohnes sehr in sie verliebt. Und mit der Geburt des Sohnes hat er sie in den Himmel gehoben, weil sie seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt hat.


    Über zwei Monate Staatstrauer nach ihrem Tod und immer wieder die Aussage, dass er Jane von all seinen Frauen am Meisten geliebt hat. Neben ihr ist er am Ende auch beigesetzt worden.

  • Die Krippe die Nick mit Johns und Durhams Unterstützung in London betreibt finde ich eine sehr gute Idee, ein wenig tritt er damit ja auch in die Fußstapfen seines verehrten Thomas More. Er weiß, er kann nicht gegen jedes Unrecht in der Welt ankämpfen, aber er kann zumindest ein wenig ausgleichend wirken, gerade jetzt wo die Klöster wegfallen.
    Ich muss sagen, dass kam mir bisher ein wenig zu harmlos rüber. Meistens hört man nur das dieses oder jenes Kloster aufgelöst wurde aber die Mönche und Nonnen ja Pensionen bekommen, sprich, sehr friedlich. Man weiß ja aber, dass dies bei weitem nicht so friedlich zuging. Das klingt zwar bei den Nachforschungen zu Janis' Schicksal etwas an, aber wird ansonsten recht übergangen finde ich.


    Allmählich frage ich mich schon, ob jede neue Figur die hier auftaucht mit Nick verwandt ist. Janis, Simon.... um 5. Ecken ist da doch jeder mit den Waringhams verwandt, oder??? :lache


    Endlich taucht also die lang erwartete "Große Liebe" für Nick auf. Dummerweise scheint sie ja ihre Nonnen-Gelübde sehr ernst zu nehmen. Also muss Nick sich einstweilen mit der im Exil lebenden Gattin vergnügen. Ist eigentlich noch jemandem aufgefallen, dass Nicks Verhalten gewisse Parallelen zu Henry aufweist? Gerade in dem Moment, als er anfängt Polly zu drohen, dass er zur Not die Ehe (die ja auf Tamkin lautet) auch als ungültig erklären lassen könnte (wie ich von Anfang an vermutet hatte), was die Kinder somit zu Bastarden machen würde. Ebenso wie Henry sich gerne mal beholfen hat. Wobei ich seltsam finde, dass er meint, es würde ja jetzt keine Zeugen der Eheschließung mehr geben. Und was ist mit dem gesamten Haushalt von Edward, Elizabeth und Mary die Polly jetzt ja schon länger als Lady Waringham kennen? Irgendwie nicht ganz durchdacht der Gute.


    Cromwell bekommt letzten Endes das was er vermutlich verdient hat, aber es ist wahr, die Art wie er gestorben ist wünscht man wohl niemandem. Wenn sogar Nick Mitleid empfinden kann, will das schon einiges heißen.
    Um Ray fürchte ich auch. Vor allem wenn man bedenkt, wie es mit Katherine weitergehen wird, ob er sich da wohl zurückhalten kann? Oder wird er zum Sturz der Kleinen sogar beitragen?


    Die böse Stiefmutter ist Nick jetzt endgültig los, seinen Freund Jerome wohl auch wenn er länger so weitermacht. *seufz* Ich kann ja nachvollziehen, dass er eingeschnappt ist, trotzdem hätte ich mich mit einem so engen Freund mal in Ruhe zusammengesetzt und geredet anstatt wie ein bockiges Kind immer den Kopf wegzudrehen und "Mag nich!" zu rufen. Mag aber auch daran liegen, dass ich Louise nach wie vor nicht als das üble Weibstück sehe, wie Nick das tut. Wie erwähnt war er ja in seiner Kindheit auch nicht sehr nett zu ihr.


    Mary legt sich wiederum mit ihrer neuen Stiefmutter an. Und ihre Idee mit der Übersetzung als Geschenk für ihren Vater ist wirklich mehr als töricht, wenn sogar Nick das schon sagt. Man muss ihr wohl zugute halten, dass sie tatsächlich glaubt, sie könne ihrem Vater damit irgendwie die Augen öffnen. Der Gedanke, dass sie sich damit mehr schadet als nützt kommt ihr offenbar gar nicht. Ich habe das Gefühl, dass sie im Bezug auf ihren Vater nach wie vor unglaublich naiv ist und das nach allem was er ihr schon angetan hat.


    Und das Rad der Geschichte dreht sich weiter, mal sehen was Lord Waringham noch so alles erlebt...

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda


  • Das mit der Verwandschaft habe ich auch irgendwann gedacht. Da ist ja jeder mit jedem verwandt, wenn auch nur entfernt :lache War das damals üblich?


    Cromwells Ende fand ich auch schrecklich, auch wenn es verdient war. Sowas wünscht man wirklich keinem :-(

  • Zitat

    Original von noani*


    Das mit der Verwandschaft habe ich auch irgendwann gedacht. Da ist ja jeder mit jedem verwandt, wenn auch nur entfernt :lache War das damals üblich?


    Nja, England ist halt nur eine Insel mit begrenzter Menge an Einheimischen :lache

  • Zitat

    Original von Johanna
    Nja, England ist halt nur eine Insel mit begrenzter Menge an Einheimischen :lache


    Ja genau. Die 10-15 Leute die da rumhüpfen. +-drölfzig millionen Schafe. :lache
    Nenene, ich liebe die Engländer, damit da keine Missverständnisse aufkommen. :kiss

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Schon in jungen Jahren war Nick beeindruckt von der sozialen Arbeit und der Armenspeisung im Hause von Thomas More, die seine Tochter Meg Roper betreute. Die Reformation hat viel Leid und Armut über das Volk gebracht. Nick hat ein Waisenhaus eingerichtet, in der die Kinder ein Dach über dem Kopf haben und eine schulische Ausbildung erhalten.
    Mit dem Eintreffen der geheimnisvollen Schwester Janis im Waisenhaus verliert Nick sein Herz. Aber er ist ja nicht mehr frei, verheiratet mit Polly und Vater zweier Kinder. Komplizierte Geschichte.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Lumos
    Ich bin nicht der Meinung, dass Mary hier nur gut wegkommt. Ihr religiöser Fanatismus zeichnet sich immer deutlicher ab und mir wird sie deshalb zunehmend suspekter und unsympathischer.


    Sehe ich auch so, Mary war mir anfangs deutlich sympathischer. Bloody Mary rückt immer näher.


    Nick macht es mir immer schwerer, Zugang zu ihm zu finden. Ich habe ihn immer in Gedanken in Schutz genommen und war auf seiner Seite, aber ich verstehe absolut nicht, wieso er jetzt so in Janis verliebt ist. Es waren gefühlt 5 Sätze, da war es um ihn geschehen. Hmm, finde ich etwas unglaubwürdig.
    Wenigstens hat Polly einen Platz bei den Prinzessinnen, aber ich sehe schwarz für sie, wenn Nick mit Janis zusammenkommt.


    Traurig, dass alle Klöster geschlossen wurden. Die Folgen wurden definitiv nicht bedacht. Nick versucht, dagegen zu wirken, aber das ist auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Ich muss unbedingt nachlesen, wie das historisch weiterging. Spannend!


    Henry ekelt mich an. Was genau war denn eigentlich mit seinem Bein?


    Schade, dass wir nicht mehr von Jane Seymour gelesen haben. Anna wirkt nett, sie war ja auch klug genug, sich den Gegebenheiten anzupassen und nicht aufzumucken. Nur so konnte sie so lange überleben.


    Insgesamt liest sich das Buch zwar flüssig aber ich muss sagen, dass ich nicht so begeistert bin wie von Teil 1-3. :-(

  • Irgendeine unsympathische Seite hat doch jeder Waringham und bei Nick ist es sein Verhalten Polly gegenüber.


    Wie furchtbar muss es für einen großen Teil der Bevölkerung gewesen sein, als Henry die Klöster auflösen ließ und wie kurzsichtig gedacht. Wie viele hat es ins Elend gestürzt.


    Nick und Janis - hm hm - ob das gutgeht? Ich nehme ihm schon ab, dass er sich sofort in sie verliebt hat. Schon, weil sie beide verrückt nach Büchern sind.
    Aber was wird aus der armen Polly?


    Ich versuche, Verständnis für Mary aufzubringen. Ohne ihren starken und unerschütterlichen Glauben an Gott und die katholische Kirche wäre sie sicher längst zusammengebrochen.


    Henry hatte sich bei einem Reitunfall eine Oberschenkelverletzung zugezogen, die nie richtig heilte, klick.

  • Obwohl ich ihr etwas anderes gewünscht habe, wird Polly von den Bauern zu Hause nicht anerkannt. Gut für sie und die Kinder ist die Tatsache, das sie als Betreuerin in den Haushalt der Prinzessin gehen kann und dort ein relativ gutes Leben führen kann.


    Nicks Verhalten ist für mich nicht ganz nachvollziehbar, einerseits ist der Junge sein legitimer Erbe, andererseits verhält er sich so, als ob er noch einen ganzen Stall voll ehelicher Kinder hätte und auswählen könnte, wer denn sein Nachfolger werden wird.


    Jetzt taucht eine Janis auf. Bei dem Namen Fernbrook habe ich gezuckt, er ist doch schon mal aufgetaucht… Richtig, ein Ahn war doch mit dem Ort belehnt und hat dort eine Familie gegründet. Ob Janis also eine (wenn auch entfernte) Cousine ist? Wenn ja, hat sie etwa auch die Gabe mit den Pferden?


    Wieso ist Janis so verschlossen? Was ist da passiert? Wieso hat Nick auf einem wackelige Knie, wenn er sie sieht? Ist das die berühmte Liebe auf den ersten Blick?


    Endlich wird Nick von seiner Stiefmutter befreit, sie heiratet erneut und verliert somit das Wohnrecht auf Waringham. Das sie den Earl of Burton heiratet, ist ja anscheinend eine Ironie des Schicksals. Wenn ich mich richtig erinnere, gab es schon einmal eine Verbindung zwischen Waringham und Burton. Das sie in ihrem Ehevertrag (oder wie auch immer man das nennen will) ihren Sohn Ray zum Erben des Earl eingesetzt hat, finde ich schon sehr gelungen, welcher Adelige hätte das früher gemacht…. Da muss doch noch etwas dahinter stecken.

  • Es ärgert mich immernoch, wie Nick über Polly denkt. Als Bettgefährtin war sie immer gut genug, aber er kann einfach nicht verdrängen, dass sie von niederem Stand ist. Auch zu seinen Kindern hat er kaum Kontakt, was ich richtig schade finde. Ich glaube, er wird Francis auch nie als seinen Erben ansehen. Dabei ist er immerhin sein Sohn, ein Teil von ihm.


    Janis mag ich sehr gern, sie scheint schlimmes erlebt zu haben. Und nun hat Nick sich ja tatsächlich doch noch verliebt. Ich glaube, früher oder später wird er sie heiraten. Doch dafür muss Polly irgendwas geschehen, denn scheiden lassen würde sie sich bestimmt nicht von ihm. :gruebel


    Die Enthauptung von Cromwell fand ich heftig. Ist das wirklich so passiert, dass sein Kopf nicht mit einem Schlag rollte? :wow


    Ach wie schön. Nun werden sie auch endlich Sumpfhexe in Waringham los. :grin Ich denke, dort wird endlich Ruhe einkehren. Das Nick im Bergfried wohnen bleibt, finde ich gut.


    Mir war auch so, dass der König schon vorher gehumpelt hat. :gruebel In diesem Abschnitt wurde erzählt, dass sein Bein vom Knöchel bis zum Knie offen wäre. Das war dann wohl die Folge von dem Reitunfall.

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Ich bin noch nicht ganz am Ende des Abschnittes, aber ich muss einfach kurz meine Gedanken los werden.


    Nick verliert immer mehr an Sympathie bei mir. Wie er mit Polly umgeht und dass er nicht in der Lage ist seine Kinder zu lieben... Ich finde das furchtbar und meiner Meinung nach sagt das nichts Gutes über seinen Charakter aus. Ich kann ja verstehen, dass es nicht leicht für ihn ist, eine einfache Frau zu heiraten, da er aus einem alten Adelsgeschlecht stammt, aber die Kinder können doch nichts dafür. Es zwingt ihn doch niemand, Francis als Erben einzusetzen...
    Ich denke auch, dass es nicht sonderlich schwer wäre in seinem Fall eine Annullierung der Ehe zu erwirken. Aber naja...


    Dass sich Nick in Janis verliebt fand ich auch ziemlich merkwürdig. In ein paar Sätzen wird sie wie nebenbei vorgestellt und schon ist er verliebt. Da hätte ich mir doch sehr gewünscht, dass ein paar Gespräche zwischen den beiden beschrieben werden oder ähnliches.


    Das gleiche gilt für die Zeit von Jane Seymour als Königin. Auch die geht völlig unter, was ich sehr schade fand.

  • Durch sein Verhalten Polly gegenüber hat Nick meine Sympathie nicht verloren, denn ich denke, dass sowas früher durchaus üblich war. Ich möchte sein Verhalten nicht entschuldigen, aber Polly ist auch nicht wirklich einfach. Natürlich versucht sie, die Rechte ihrer Kinder durchzusetzen, aber mich welchen Mitteln? :gruebel


    :lesend

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain