Inhalt:
Der junge Arzt David Leppington, der im zarten Alter von rund 6 Jahren zusammen mit seiner Familie seine Geburtsstadt überstürzt verlassen hat, die den selben Namen trägt, wie seine Familie, reist dorthin zurück, um sich ein Bild von ihr zu machen. Mit der Absicht eventuell ganz in seine Heimatstadt Leppington zurückzukehren, die in der Nähe von Whitby liegt - der Hafenstadt, in der Dracula 1897 englischen Boden betreten hat - und eine Arztpraxis zu eröffnen, wird er in einen Strudel von Ereignissen gerissen. Zuerst weiht ihn sein Onkel, der als letztes verbliebenes Familienmitglied in der Stadt geblieben ist, in die Legenden rund um seine Familie ein, die tief in der nordischen Mythologie verwurzelt sind, während er zeitgleich, mit anderen Mitbewohnern seines Hotels, Zeuge höchst beunruhigender Vorgänge in eben diesem wird. Langsam aber sicher stellt sich heraus, dass unterhalb der Stadt eine Bedrohung heranwächst, auf die er mehr Einfluss hat, als ihm lieb ist, und so beginnt ein packender Wettlauf gegen die Zeit, bei dem nicht nur er, seine Begleiter und die Kleinstadt bedroht sind, sondern das gesamte christliche Abendland.
Über den Autor:
Simon Clark ist ein Horror-Buch Autor aus Doncaster, England. Im Laufe seiner Karriere wurde er schon für mehrere Preise nominiert, darunter für den Bram Stoker und World Fantasy Award. Außerdem wurde er bereits mit der Verleihung des British Fantasy Award geehrt.
Meine Meinung:
Wer zeitgenössische Vampirromane liest und von "Vampyrrhic", das bereits 1998 in englischer Sprache erschienen ist, eine ähnliche Rahmenhandlung erwartet, wird enttäuscht werden. Clark stellt sie durchgehend als das dar, was sie im klassischen Sinne sind, nämlich als beeinflussende, grausame Monster. Das macht er allerdings nicht, ohne einige Veränderungen, wie etwa die schon erwähnte nordischen Mythologie, einzubauen und so seine selbstgestaltete Form der Geschöpfe der Nacht zu erschaffen. So macht sie starkes Licht nur benommen, während sich Kruzifixe und Weihwasser bei der Jagd auf sie als nicht wirksam erweisen würden, etc. Stattdessen setzten die Protagonisten ganz auf Waffengewalt, was einen hohen Gore-Faktor vorallem gegen Ende des Buches zur Folge hat.
Auf dem Umschlag wird der Autor mit Stephen King verglichen - ein Vergleich, der ihn adelt und sein Händchen für das Schreiben unterhaltsamer Gruselgeschichten unterstreicht. Was man ihm allerdings zugute halten muss, ist die Tatsache, dass er, im Gegensatz zu King, nie vom Thema abschweift und die Geschichte durchgehend spannend hält. Lediglich bei den Charakteren kommt der Autor an seinen prominenten Vergleichspartner nicht heran. Sie sind zwar schön gezeichnet und recht stimmig umgesetzt, allerdings stellenweise auch klischeehaft und von unrealistischen Verhaltensweisen begleitet. Ein Charakter macht zum Beispiel innerhalb kürzester Zeit eine 180°-Entwicklung durch, die einfach unglaubwürdig ist.
Alles in allem ein sehr gelungener Gruselroman, der kurzweilige Unterhaltung, angesiedelt in der Welt der Vampire, zu bieten hat. Erwähnenswert ist auch noch die toll aufgemachte, broschierte Ausgabe des Warduck-Verlages, bei der man wegen der 1. Auflage auch über die ein oder anderen übriggebliebenen Rechtschreibfehler hinwegsehen kann. Sollte das Buch ein finanzieller Erfolg für den Verlag werden, kann man in Zukunft auch mit der Umsetzung der beiden Nachfolger in deutscher Sprache rechnen.
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