'Rohypnol' - Seiten 001 - 095

  • In die Geschichte taucht man sofort ein. Ohne große Umschweife zieht einen Andrew Hutchinson in einen Unfall, den man selbst noch nicht überblicken kann.
    Ein Jugendlicher kommt auf eine neue Schule, nachdem er auf der alten Schule gewisse Probleme machte - Gewalt und Drogen.


    In der neuen Schule knüft er erst keine Kontakte und gerät dann in einem Kreis von Jugendlichen, welche mit selbst hergestellten Drogen Mädels weitgehends zur Bewusstlosigkeit bringen, um sie dann sexuell zu missbrauchen und dies nicht selten mit Bildern und Videos zu dokumentieren.


    Es gibt gewisse Regeln die der Anführer Thorley aufstellt und an die sich jeder zu halten hat. Wer dies nicht tut, hat ein Problem. Denn niemand in der Gruppe hat Hemmungen Gewalt auszuüben. Ob es einen Grund für die Agressionen gibt oder auch nicht.


    New Punk nennt sich ihr Style und rechtfertig sich damit, dass in dieser Ellbogengesellschaft, sich jeder selbst am nächsten steht. Keine Rücksicht, kein Erbarmen, nur der eigene Wunsch steht im Mittelpunkt. Dabei gilt es auf keine Regel zu achten.


    Das Buch baut sich auf durch die Ich-Erzählung. Wir erfahren wie er sich durch den Alltag quält - den Inhalt seiner Psychiatrischen Behandlung - seine Denkweise über seinen Lebensstil.


    Das Buch lässt sich absolut schnell hinweg lesen.

  • Um was es ungefähr geht, hat Midnightgift schon gut zusammengefasst. Der Name des Ich-Erzählers bleibt unerwähnt und auch wenn das vielleicht keine Rolle spielt, bleibt dadurch für mich etwas Geheimnisvolles bewahrt. Ich mag den Stil, das Buch liest sich sehr schnell und die Geschichte ist auch spannend - allerdings frag ich mich, was genau aus Troys "Fehler" wird und ob Aleesa doch dicht hält. Hier hoffe ich, dass sich aus dieser Situation noch etwas ergibt, denn einfach nur die ganze Zeit von betäubten und vergewaltigten Frauen zu lesen, das wäre mir einfach zu wenig Inhalt.


    Die derbe Sprache und die Geschehnisse find ich schon interessant, liest man ja nicht alle Tage. Hier hab ich das kleine Problem, dass in beiden Büchern, die ich im Vorfeld gelesen habe, entweder ziemlich viel gekifft wurde ("Gott bewahre" von John Niven) oder übermäßiger Drogenkonsum und auch etwas Sex nicht zu kurz kamen ("Trainspotting"), so dass mir das fast schon zuviel wird und ich danach sicher anderes Buch brauche - aber bis jetzt ist es genau das, was ich mir erhofft habe und gefällt mir sehr gut.


    Auch die Gespräche mit der Psychologin find ich gut bzw. die Sicht und die Gedanken des Ich-Erzählers, der ja auch sagt, dass das bei ihm nichts bringt, er sei einfach ein schlechter Mensch und bereut nichts. Bin gespannt, ob diese Haltung wirklich bis Ende so bleibt. Ist aber ein interessanter und auch irgendwie glaubwürdiger Ansatz.


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.

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  • Oh je Gummibärchen, bei der Buchauswahl, die du im Moment triffst, bekommst du ja wirklich die volle Packung.
    Bin gespannt, was du dir zum Ausgleich für danach aussuchst.
    :lache


    Bisher ist das Buch genauso, wie ich es mir nach den Beschreibungen vorgestellt habe.
    Was mich wirklich "fasziniert", aber auf negative Weise, ist die absolute Morallosigkeit der Protagonisten und ich frage mich die ganze Zeit, wie man so werden kann.
    Was muss passieren oder was muss im Leben fehlen, um so zu denken und zu handeln und kein bisschen ein schlechtes Gewissen dabei zu haben?
    Der Wahnsinn....
    Hutchinson bringt das wirklich extrem glaubhaft rüber.


    Auch ich mache mir große Sorgen um Aleesa, die den Ich-Erzähler ja offensichtlich schon länger kennt, wenn man es mal so nennen will.
    Wie ernst ist dennoch seine Drohung gemeint?
    Und auch ich habe ein wenig Angst, dass das jetzt so weiter geht, auch wenn sich das zur Zeit sehr spannend und flott liest.
    Aber nur betäubte und vergewaltigte Frauen und Drogenkonsum als Plot, wäre dann doch ein bisschen wenig.


    :wave

    LG
    Alisha

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    (Jim Steinman)


  • Zitat

    Original von Alisha
    Was mich wirklich "fasziniert", aber auf negative Weise, ist die absolute Morallosigkeit der Protagonisten und ich frage mich die ganze Zeit, wie man so werden kann.


    Ja, das finde ich auch absolut "toll", irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Vor allem in diesen kursiv gedruckten Abschnitten kommt das wunderbar rüber.

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Ja, das finde ich auch absolut "toll", irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Vor allem in diesen kursiv gedruckten Abschnitten kommt das wunderbar rüber.


    Man könnte aus diesem Abschnitt fast herauslesen, dass sie es wirklich nur aus Spaß an der Freude machen und es überhaupt nicht den geringsten Ansatzpunkt dafür gibt, was falsch gelaufen sein könnte, weshalb sie so geworden sind wie sie sind. :gruebel


    :wave

    LG
    Alisha

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  • Zitat

    Original von Gummibärchen


    Ja, das finde ich auch absolut "toll", irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Vor allem in diesen kursiv gedruckten Abschnitten kommt das wunderbar rüber.


    Die Abschnitte mit der Kursivschrift fand ich auch immer sehr intensiv. Es wirkte sehr aggressiv und betont. Hatte beim lesen eine Stimme im Ohr, die Wort für Wort ausspuckte, was dort stand. Das fand ich schon faszinierend

  • Bis jetzt ist nicht wirklich viel passiert, wir erleben den Namenlosen Ich-Erzähler, der mit seinen neuen Freunden in die Stadt fährt und dort Frauen betäubt, um sie später zu vergewaltigen. Aber ich bin der Meinung, dass die Psychotherapiesitzungen erst nach einen noch nicht näher bekannten Ereignis passieren. Als Maßnahme für den Grund des Schulwechsels ist es mir zu wenig, und es gibt Andeutungen, dass noch deutlich mehr passiert ist. Wir schauen einer Entwicklung zu, die schon vor dem Schulwechsel begonnen hat und sich auf der neuen Privatschule intensiviert.
    Die Darstellung des elterlichen Zuhauses ist nicht unwichtig, auch wenn die Mutter sehr bemüht um ihren Sohn ist, frage ich mich, ob die mangelnde väterliche Aufmerksamkeit nicht maßgeblich für die Entwicklung war.


    Es gab bisher nur einen kursiv gehaltenen Abschnitt, der sehr viel über die Grundhaltung aussagt. Ich habe aber eher den Eindruck, dass der Ich-Erzähler erst nach und nach dort "reinrutscht", das Betäuben und Vergewaltigen gab es ja schon vor ihm. Dass Alessa davon weiß und ihre Meinung dazu finde ich auch interessant und frage mich, wie wichtig es noch werden könnte.


    Interessant finde ich, dass die Geschichte in Australien spielt, auch wenn bis jetzt von noch nichts landestypischen passiert ist (wie Weihnachten im Sommer).

  • Zitat

    Original von Wiggli
    Bis jetzt ist nicht wirklich viel passiert, wir erleben den Namenlosen Ich-Erzähler, der mit seinen neuen Freunden in die Stadt fährt und dort Frauen betäubt, um sie später zu vergewaltigen. Aber ich bin der Meinung, dass die Psychotherapiesitzungen erst nach einen noch nicht näher bekannten Ereignis passieren. Als Maßnahme für den Grund des Schulwechsels ist es mir zu wenig, und es gibt Andeutungen, dass noch deutlich mehr passiert ist. Wir schauen einer Entwicklung zu, die schon vor dem Schulwechsel begonnen hat und sich auf der neuen Privatschule intensiviert.
    Die Darstellung des elterlichen Zuhauses ist nicht unwichtig, auch wenn die Mutter sehr bemüht um ihren Sohn ist, frage ich mich, ob die mangelnde väterliche Aufmerksamkeit nicht maßgeblich für die Entwicklung war.


    Es gab bisher nur einen kursiv gehaltenen Abschnitt, der sehr viel über die Grundhaltung aussagt. Ich habe aber eher den Eindruck, dass der Ich-Erzähler erst nach und nach dort "reinrutscht", das Betäuben und Vergewaltigen gab es ja schon vor ihm. Dass Alessa davon weiß und ihre Meinung dazu finde ich auch interessant und frage mich, wie wichtig es noch werden könnte.


    Interessant finde ich, dass die Geschichte in Australien spielt, auch wenn bis jetzt von noch nichts landestypischen passiert ist (wie Weihnachten im Sommer).


    Du hast recht, das ganze scheint sich auf verschiedenen Zeitebenen abzuspielen.
    Das ist mir irgendwann auch aufgefallen.


    Der Vater scheint in der Tat ein Knackpunkt für den Ich-Erzähler zu sein, der scheint sich ja gar nicht zu kümmern, erst, wenn etwas nicht stimmt, spricht er ein paar drohende Worte.
    Und damit treibt er seinen Sohn dann wieder aus der Wohnung und zurück zu seinen Freunden.
    Shit happens...


    :wave

    LG
    Alisha

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  • Zitat

    Original von Wiggli
    Aber ich bin der Meinung, dass die Psychotherapiesitzungen erst nach einen noch nicht näher bekannten Ereignis passieren.


    Hm, komisch, ich fand das gar nicht erwähnenswert, weil ich das irgendwie klar fand, dass die Sitzungen nach einem noch nicht bekanntem Ereignis erfolgen müssen. Und dass dieses Ereignis irgendwas mit Aleesa zu tun hat, weil es hier natürlich verschiedene Ebenen gibt. Es heißt im ersten Abschnitt ja auch "Nachdem alles gegen die Wand gefahren war, haben sie Dr. Jess damit betraut, mich hinzukriegen" (S. 61 in meiner Ausgabe). Ich hab mich hier gefragt, WAS gegen die Wand gefahren war, aber muss wohl was "Größeres" gewesen sein. Und da das Buch mit "Troy hat's versaut" anfängt, geh ich davon aus, es hat was mit Troys Verhalten zu tun.


    Midnightgift : "Worte ausspucken" ist ein sehr passender Ausdruck dafür. :grin

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  • Zum Inhalt wurde eigentlich schon alles gesagt.


    Mir hat der erste Abschnitt ganz gut gefallen.
    Es ist spannend losgegangen. Besonders gefallen mir die verschiedenen kurzen Abschnitte, in die das Buch eingeteilt ist. Bei langen Kapiteln wird mir oft schnell langweilig und ich finde, dass solche kurze Abschnitte einem Buch immer nochmal Spannung verleihen.


    Der Wechsel mit den Zeitebenen ist mir früh aufgefallen, stört mich aber nicht. Man kann die einzelnen Abschnitte ganz gut einordnen.


    Die Erzählung wird durch den Ich-Erzähler sehr interessant. Seine Gedanken geben dem Buch nochmal etwas spezielles. Ich würde gerne noch mehr über diesen Charakter erfahren, was an seiner vorherigen Schule passiert ist und wie es passiert ist, dass er so in diese Gruppe von Jungs hineingerutscht ist. Denn ich glaube auch, dass sich dies mit der Zeit immer weiter entwickelt hat.


    Auch ich habe mich gefragt, wie mann so werden kann. Bei dem Ich-Erzähler weiß man ja so gut wie nichts, über sein früheres Leben und von Thorley weiß man nur, dass sich seine Eltern wohl nicht so viel um ihn gekümmert haben.
    Hoffentlich wird dies noch ein wenig besser beleuchtet.


    Obwohl mir der erste Abschnitt schon gut gefallen hat und mich in seinen Bann gezogen hat, hoffe ich, dass sich die Handlung noch weiter entwickelt.

  • Hm...
    Bis jetzt ist das Buch nichts für mich. Drogen, Gewalt und Sex. Sehr eindringlich beschrieben, aber es packt mich nicht.
    Diesen Abschnitt über "New Punk" fand ich auch eher doof als mitreißend...
    Warum "Rohypnol" im Klappentext in einer Reihe mit "Clockwork Orange", "Trainspotting" und "Fight Club" genannt wird, erschließt sich mir auch nicht, diese Werke dürften um Längen besser sein.
    Vielleicht wird der nächste Abschnitt gelungener.

  • Zitat

    Original von Motte
    Warum "Rohypnol" im Klappentext in einer Reihe mit "Clockwork Orange", "Trainspotting" und "Fight Club" genannt wird, erschließt sich mir auch nicht, diese Werke dürften um Längen besser sein.


    War ein (dummer?) Zufall, aber ich habe "Trainspotting" direkt vor "Rohypnol" gelesen und frage mich, was an Trainspotting so überragend sein soll. War auf jeden Fall meiner Meinung nach besser als Rohypnol, aber irgendwie wird das Buch meiner Meinung dem guten Ruhm nicht so gerecht.


    Sorry, ich weiß, das war off topic, wollte das nur erwähnt haben. :grin

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  • Zitat

    Original von Motte
    Warum "Rohypnol" im Klappentext in einer Reihe mit "Clockwork Orange", "Trainspotting" und "Fight Club" genannt wird, erschließt sich mir auch nicht, diese Werke dürften um Längen besser sein.


    Vielleicht einfach nur Marketing: Vergleiche mit anderen Büchern werden oft gemacht, um dem geneigten Leser eine Einordnung zu ermöglichen. Dass das gerne mal schief geht steht auf einem anderen Blatt, aber dann ist das Buch ja auch schon gekauft und gelesen und das Ziel erreicht. :grin


    Edit hat ein Wort ausgewechselt.

    „Die Tränen, die wir weinen, verdunsten vielleicht, aber sie verschwinden nicht.“
    (Zwischen zwei Träumen von Selim Özdogan)


    Mein Tauschregal

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  • Ja, die Marketingmasche vermute ich auch dahinter, finde es aber jedes Mal ärgerlich.
    Ob Trainspotting seinem Ruf gerecht wird, weiß ich auch nicht, sicher wird es überschätzt. Aber "Rohypnol" kann ich nicht so viel abgewinnen.

  • Endlich hab ich es nun auch geschafft.


    Ehrlich gesagt, das beste Buch ist es für mich nicht. Hätte es mir doch besser vorgestellt.


    Es liest sich zwar durch die kurzen Kapitel doch schnell weg.


    Der Wechsel der Zeitebenen ist mir auch relativ schnell aufgefallen, hat mir aber so keine Probleme bereitet.