Klappentext:
Catherine ist witzig, schlau und hat ein großes Herz - dünn ist sie allerdings nicht. Schokoriegel sind ihre Seelentröster und Chips die beste Gesellschaft beim Fernsehen. Als sie sich an der Schule für einen Wissenschaftswettbewerb ein Projekt überlegen soll, hat sie einen genialen Einfall: Von nun an wird sie sieben Monate lang das Leben eines Homo erectus führen. Das heißt Leben wie in der Steinzeit: keine Chips, keine Schokolade, kein Fernsehen - und alle Strecken zu Fuß zurücklegen. Die ersten Tage sind die Hölle. Doch die Pfunde purzeln und das Selbstbewusstsein steigt. Und dann gibt es da auch noch einen anderen Antrieb außer dem Gewinnen des Wettbewerbs ...
Meine Meinung:
Hach, schön! Es gibt so Bücher, die einfach herzerwärmend sind. Und „Fat Cat“ gehört definitiv zu dieser Sorte.
Und das obwohl es bei diesem Thema sicherlich viele Klippen zu umschiffen galt. Denn oftmals bewegen sich Jugendbücher bei diesem Thema zwischen zwei Extremen:
„Nur wer dünn ist, ist schön und beliebt“ – „Das Aussehen zählt nicht, allein die inneren Werte sind wichtig“
Robin Brande ist es vor allem durch die absolut tolle Ich-Erzählerin Cat gelungen, weder dem einen noch dem anderen Klischee zu entsprechen: Cat ist von Anfang an toll: Witzig, klug und schlagfertig. Sie hat eine tolle, sympathische beste Freundin. Doch trotzdem fühlt sie sich manchmal unwohl, denn es ist nicht zu leugnen, dass sie dick ist.
Und dennoch wandelt sich ihr Leben nicht parallel zu den purzelnden Pfunden in eitel Sonnenschein.
Von der ersten bis hin zur letzten Seite habe ich dieses Buch verschlungen. Für mich hatte es nie auch nur ansatzweise irgendwelche Längen. Im Gegenteil: es hat mich vollkommen mitgerissen. Während des Lesen habe ich meine eigenen Essgewohnheiten hinterfragt und überlegt, ein wenig vollwertiger zu essen. Und das ist noch ein positiver Punkt: „vollwertig und gesund“ zu essen wird hier nicht mit „wenig essen“ gleichgesetzt.
Während ihres Projekts muss sich Cat intensiv mit ihrer eigenen Person auseinander setzen. Und so geht es vor allem auch um die Identitätsfindung, um die beste Freundin, um das Gefühl, manchmal dann doch das dritte Rad am Wagen zu sein. Und wie sollte es auch anders sein: Es geht um Jungen.
Ein Jugendbuch, das eine neuartige Idee hat und damit genau meinen Geschmack getroffen hat: unterhaltsam und trotzdem zum Nachdenken anregend – lebendig durch authentische Figuren, die man gerne auch im echten Leben kennen würde. Ich vergebe gute 8 von 10 Sternen.