Das Lied der Novizin - Sarah Dunant

  • Klappentext:


    Gegen ihren Willen wird Serafina von ihrer Familie ins Kloster gegeben. Sie ist wütend, fest entschlossen zu fliehen und terrorisiert den ganzen Konvent. Um die widerspenstige Novizin zu zügeln, übergibt die gestrenge Äbtissin Serafina in die Obhut der Klosterapothekerin. Schwester Zuana kennt Serafinas Seelenpein wie keine andere. Sie ging ebenfalls nicht aus freien Stücken ins Kloster. Inzwischen aber hat sie in ihrer Sorge um die Kranken ihre Bestimmung gefunden. Sie stellt Heilmittel selbst her und kümmert sich liebevoll um die Gebrechen und Leiden ihrer Mitschwestern - von Pest und Melancholie bis zu selbst beigebrachten Verletzungen. Auch Serafinas Seele scheint durch Zuanas Hilfe zu heilen. Doch der Schein trügt ...


    Meinung:


    Dieser Roman, der in Ferrara, Italien im 16. Jahrhundert spielt rührt einen von der ersten Seite an. Zwar sind das Kloster und seine Bewohner erfunden, dennoch hat man immer das Gefühl, dass all das sich tatsächlich so abegspielt haben kann.


    Zumeist waren es adelige Töchter, die entweder aus verschiedensten Gründen nicht "an den Mann gebracht" werden konnten, beziehungsweise die weitere Schwestern hatten und deren Eltern einfach nicht genug Geld für die Mitgift mehrerer Töchter hatten.


    Serafina, die Hauptperson dieses Romans betört alle Menschen mit ihrer wunderbaren Stimme und ist somit von unschätzbarem Wert für das Kloster, das damit seine gesellschaftliche Vormachtstellung in der Stadt untermauern kann. Dennoch kann und will sie sich nicht mit ihrem Los abfinden und kämpft mit allen Mitteln darum, ihr Leben selbst bestimmen zu können und mit ihrer großen Liebe, einem mittellosen Sänger, wiedervereint zu sein. In der Apothekerin Zuana findet sie eine bedingungslose Fürsprecherin und Helferin. Gemeinsam stehen sie zahlreiche Wirrungen durch bis es am Ende dann hochdramatisch wird.


    Ein fesselndes Buch, teilweise ehrlich beängstigend und traurig. Bisher mein erstes Buch von Sarah Dunant, aber bestimmt nicht mein letztes. Ich musste mir mehrmals vor Augen halten, dass die Geschichte erfunden war und kein Tatsachenbericht. Die Autorin hat wirklich hervorragend recherchiert und Zeit und Ort so beschrieben und wiedergegeben dass man jedes einzelne Wort glauben mag.