Nana Plaza - Christopher G. Moore

  • Ich habe das Buch gerade in Thailand ein zweites Mal gelesen und fand es einen Tick besser, als ich es in Erinnerung hatte. An meiner grundsätzlichen Einschätzung, insbesondere der hier von uns diskutierten Punkte, ändert sich dadurch allerdings nichts.


    Allgemein zur Calvino Reihe: Ich habe in einem Buchladen in Bangkok den Klappentext eines mir unbekannten Buches von Moore gelesen. Darin war vom elften Calvino-Band die Rede. Es scheint also nur ein sehr kleiner Teil ins Deutsche übersetzt worden oder auch auf Englisch über Amazon erhältlich zu sein. Möglicherweise ist das Gros in thailändischen Kleinverlagen erschienen? :gruebel

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau
    Möglicherweise ist das Gros in thailändischen Kleinverlagen erschienen? :gruebel


    Tatsächlich? Du warst doch auch der Meinung, dass Moore ein sehr zielgruppenorientierter Autor ist. Und von ein paar Expats in Bangkok mal abgesehen, würde ich seine Zielgruppe als männlich, westlich, thrillerlastig einschätzen. Ob die Bücher aus thailändischen Kleinverlagen lesen :gruebel

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Wohl eher nicht. Ich habe nochmals nachgeschaut und festgestellt, dass sein gesamtes Werk (12 Calvino Bücher - davon drei ins Deutsche übersetzt - und die "Land of smiles" Trilogie) bei einem Verlag erschienen ist, der außer ihm nur eine Bangkok-Anthologie ("Bangkok noir", jede Ähnlichkeit vermutlich zufällig. Auch John Burdett und Stephen Leather haben daran mitgeschrieben) und wenige andere Bücher eher unbekannter Autoren veröffentlicht hat. Also wohl tatsächlich ein Kleinverlag, wenig geeignet, um ein Millionenpublikum zu erreichen. Hier kannst du einen Blick auf das Programm werfen:


    http://www.heavenlakepress.com/


    Immerhin sind offensichtlich alle oder fast alle Calvinos als Kindle-Version erhältlich und gedruckt über Amazon.uk zu bestellen

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Titel: Nana Plaza
    OT: Cold Hit
    Autor: Christopher G. Moore
    Verlag: Unionsverlag
    Erschienen: Mai 2001
    Seitenzahl: 304
    Preis: 9.90 EUR


    Der Klappentext beschreibt dieses Buch wie folgt:


    „In Bangkok sterben zu viele amerikanische Touristen mit der Nadel im Arm: Drogentote oder Opfer eines Verbrechens? Vincent Calvino glaubt nicht an Zufälle. Zunächst aber soll er mit Jessada Santisak, einem beurlaubten Polizisten aus Los Angeles, einen amerikanischen Anwalt während dessen Bangkok-Visite beschützen. Calvino und Santisak werden in den Strudel der Ereignisse hineingerissen.“


    Wenn man die Zeichen nicht erkennt, wenn man leichtfertig Warnungen in den Wind schlägt, dann darf man sich nicht wundern, wenn es einen knüppeldick erwischt. So ist es mir leider mit diesem Buch ergangen.
    Da entblödet sich das STADTMAGAZIN KREFELD doch tatsächlich nicht, diesen von abgrundtiefer Dummheit strotzenden Satz von sich zu geben:


    „Wer Asien liebt, muss Moores Romane verschlingen.“ (Quelle: Buchrücken).


    Zum einen liebe ich meine Familie, ganz sicher aber keinen Erdteil und zum anderen muss ich gar nichts. Der Satz auf dem Buchrücken ist so dumm, dass er einfach nur schmerzt. Und durch diesen Schmerz wurden ganz gewiss unzählige Gehirnzellen in einen vermeidbaren Tod getrieben.
    Aber dieser Satz hätte mir wirklich W
    arnung genug sein müssen. Ein Buch das sich mit einem solchen Satz den Buchrücken bepinseln lässt, das kann nur schlecht sein. Und dieses Buch ist schlecht, grottenschlecht.
    Selten habe ich eine Geschichte gelesen, die dermaßen unglaubwürdig konstruiert wurde, die ein mieses PI-Klischee an das andere reiht. Da hat wohl jemand versucht die PI der Vierziger und Fünfziger wiederzubeleben – an sich ja keine schlechte Idee – nur muss man das dann eben auch können. Moore kann es nicht. Was kann dieser Mensch denn überhaupt? Denn auch das Schreiben von Büchern gehört ganz gewiss nicht zu seinen hervorstechenden Eigenschaften.


    Es ist einfach ein schlechtes Buch welches Moore hier präsentiert. Ich kenne Bangkok zwar nicht, aber auch die Schilderung dieser Stadt und der dort herrschenden Lebensumstände scheint sich von Klischee zu Klischee zu hangeln.


    Die Geschichte die Moore erzählt ist abenteuerlich unglaubwürdig. Und was dann irgendwie nicht passt, eigentlich passt da gar nichts, dass wird dann passend zusammengeschustert. Es hätte mich nicht verwundert, wenn die Schreibmaschine oder PC oder welches Schreibgerät sonst verwendet wurde, in einen unbefristeten Warnstreik getreten wären. Ein solches Geschreibsel kann man keinem Schreibgerät zumuten.


    Fazit: Ein schlimmes Machwerk – ein grottenschlechtes Buch, ein echtes Ärgernis.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Voltaire ()

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    oha, da ist ja einer ganz schön sauer :grin


    Aber was mag wohl PI sein :gruebel Mir fällt dazu nur Porno Industrie ein, aber das passt ja nicht so richtig...


    PI = Private Investigator :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    PI = Private Investigator :wave


    :nerv


    Aber immerhin, ich hab dich gewarnt, auch wenn ich das Buch nicht gleich als grottenschlecht bezeichnen würde. Woher kommt das Wort überhaupt? Eine Grotte ist im Schwäbischen ein Kröte, da schien mir grottenschlecht recht schlüssig (auch wenn ich Kröten mag). Dass nun ein waschechter Hamburger dieses Wort gebraucht, irritiert mich ein wenig :wow

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    :nerv


    Aber immerhin, ich hab dich gewarnt, auch wenn ich das Buch nicht gleich als grottenschlecht bezeichnen würde. Woher kommt das Wort überhaupt? Eine Grotte ist im Schwäbischen ein Kröte, da schien mir grottenschlecht recht schlüssig (auch wenn ich Kröten mag). Dass nun ein waschechter Hamburger dieses Wort gebraucht, irritiert mich ein wenig :wow


    Grottenschlecht stammt von dem Wort "Grotte" (Höhle) ab. Eine Sache ist quasi unterirdisch schlecht, ist grottenschlecht.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.