Eigentlich will ich mich da gar nicht einmischen, was das Burn-Out angeht, aber ich tue es jetzt trotzdem mal.
Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass die Burn-Out Fälle wirklich zunehmen, was denke ich einerseits daran liegt, dass die Diagnose Burn-Out tatsächlich oft zu früh gestellt wird, andererseits erlebe ich auch schon seit längerem, dass allgemein die Anzahl psychischer Erkrankungen steigt. Vermutlich, weil man mittlerweile in diesen Bereichen viel weiter ist. Oder aber auch, weil die Belastung in vielen Bereichen mittlerweile zu hoch ist, oder die Menschen nicht mehr in der Lage dazu sind, damit umzugehen. Ich kann das nicht gut genug einschätzen, wie das früher war, dazu bin ich zu jung.
Was mir nur selber allgemein an der Burn-Out Problematik oder allgemein im Umgang mit psychischen Problemen aufstößt, ist das fehlende Verständnis vieler Menschen, natürlich gibt es immer mal Menschen, die so Diagnosen wie Burn-Out, Depression, Borderline etc. unglaubwürdig erscheinen lassen. Trotzdem finde ich es schade, dass daraus dann oft resultiert, dass man Mitmenschen mit psychischen Problemen als minderwertig erachtet, oder ihre Probleme runter spielt. Ich denke, dass das Problem auch irgendwo an der Gesellschaft liegt, und es für sensiblere Menschen, oder Menschen, die mit dem Leistungsdruck und den meiner Meinung nach oft überzogenen Idealvorstellungen unserer Gesellschaft nicht zurecht kommen, manchmal nicht ganz einfach ist. Natürlich kann es sein, dass der "Trend" im Moment dazu geht, Burn-Out als "Modeerkrankung" zu diagnostizieren, aber man sollte dabei nicht die Menschen vergessen, die wirklich kämpfen und denen es wirklich schlecht geht.
Ich schließe mich allerdings an, wenn man eine "ernsthafte" Depression oder ein "Burn-Out" hat, ist es nicht ganz einfach da wieder rauszukommen und das wird meist nur mit einer Therapie und viel Unterstützung von außen möglich sein. Ein Burn-Out entwickelt sich oft über einen langen Zeitraum, sodass der Betroffene es erst merkt "wenn es zu spät ist". Außerdem muss es nicht unbedingt (nur) berufliche Überanstrengung als Ursache haben. Ich kann nur jedem raten, sich in professionelle Hände zu begeben, denn sollte es wirklich akut sein, wird auch ein wenig "Ausspannen" (falls man dann überhaupt noch in der Lage dazu ist) das Problem nicht lösen.
Es tut mir Leid, sollte ich damit jetzt jemanden verärgern :wave.