Mir geht es nicht gut, weil... (ab 24.09.)

  • Eigentlich will ich mich da gar nicht einmischen, was das Burn-Out angeht, aber ich tue es jetzt trotzdem mal.
    Ich kann nur aus Erfahrung sagen, dass die Burn-Out Fälle wirklich zunehmen, was denke ich einerseits daran liegt, dass die Diagnose Burn-Out tatsächlich oft zu früh gestellt wird, andererseits erlebe ich auch schon seit längerem, dass allgemein die Anzahl psychischer Erkrankungen steigt. Vermutlich, weil man mittlerweile in diesen Bereichen viel weiter ist. Oder aber auch, weil die Belastung in vielen Bereichen mittlerweile zu hoch ist, oder die Menschen nicht mehr in der Lage dazu sind, damit umzugehen. Ich kann das nicht gut genug einschätzen, wie das früher war, dazu bin ich zu jung.


    Was mir nur selber allgemein an der Burn-Out Problematik oder allgemein im Umgang mit psychischen Problemen aufstößt, ist das fehlende Verständnis vieler Menschen, natürlich gibt es immer mal Menschen, die so Diagnosen wie Burn-Out, Depression, Borderline etc. unglaubwürdig erscheinen lassen. Trotzdem finde ich es schade, dass daraus dann oft resultiert, dass man Mitmenschen mit psychischen Problemen als minderwertig erachtet, oder ihre Probleme runter spielt. Ich denke, dass das Problem auch irgendwo an der Gesellschaft liegt, und es für sensiblere Menschen, oder Menschen, die mit dem Leistungsdruck und den meiner Meinung nach oft überzogenen Idealvorstellungen unserer Gesellschaft nicht zurecht kommen, manchmal nicht ganz einfach ist. Natürlich kann es sein, dass der "Trend" im Moment dazu geht, Burn-Out als "Modeerkrankung" zu diagnostizieren, aber man sollte dabei nicht die Menschen vergessen, die wirklich kämpfen und denen es wirklich schlecht geht.


    Ich schließe mich allerdings an, wenn man eine "ernsthafte" Depression oder ein "Burn-Out" hat, ist es nicht ganz einfach da wieder rauszukommen und das wird meist nur mit einer Therapie und viel Unterstützung von außen möglich sein. Ein Burn-Out entwickelt sich oft über einen langen Zeitraum, sodass der Betroffene es erst merkt "wenn es zu spät ist". Außerdem muss es nicht unbedingt (nur) berufliche Überanstrengung als Ursache haben. Ich kann nur jedem raten, sich in professionelle Hände zu begeben, denn sollte es wirklich akut sein, wird auch ein wenig "Ausspannen" (falls man dann überhaupt noch in der Lage dazu ist) das Problem nicht lösen.


    Es tut mir Leid, sollte ich damit jetzt jemanden verärgern :wave.

    I think I still have rain somewhere in my heart.
    Kelwyn Sol

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von M101 ()

  • Zitat

    Original von M101


    Es tut mir Leid, sollte ich damit jetzt jemanden verärgern :wave.


    Nö, im Gegenteil.
    Du spricht es genau an.


    Die Bereitschaft psychische Erkrankungen anzunehmen und als so ernst zu sehen wie körperliche ist leider auch noch immer nicht im 21. Jarhundert angekommen.
    Auch wenn Psychologen da schon ewig drum kämpfen.
    Leider ist es immer noch leichter mit einem gebrochenen Bein, oder appen Arm oder sonst etwas körperlichem als Kranker annerkannt und ernst genommen zu werden, als Menschen mit psychischen Erkrankungen.



    Ich vermute einfach, daß es großteils mit daran liegt, daß die Menschen mehr Angst davor haben, das daher lieber verdrängen.
    Daß es vielen zu "unheimlich" erscheint, weil sie nicht viel darüber wissen.
    Schon wenn ich so Sprüche höre:"ich bin doch nicht verrückt und geh zum Irrenarzt" dreht sich mir der Magen um. Und das heutzutage.
    Das ist oft einfach diese gewollte Unkenntnis darüber, was psychische Erkrankungen überhaupt sind, was sie bedeuten. Daß Neurose nicht mit Psychose gleichzusetzen ist usw.


    Ich denke, daß da nur Aufklärung und vor allem das Wollen etwas darüber zu erfahren und zu lernen hilft.
    Aber auch das hat nur Sinn, wenn die Verdrängung darüber endlich aufhört.

  • Zitat

    Original von Johanna


    Die Bereitschaft psychische Erkrankungen anzunehmen und als so ernst zu sehen wie körperliche ist leider auch noch immer nicht im 21. Jarhundert angekommen.
    Auch wenn Psychologen da schon ewig drum kämpfen.
    Leider ist es immer noch leichter mit einem gebrochenen Bein, oder appen Arm oder sonst etwas körperlichem als Kranker annerkannt und ernst genommen zu werden, als Menschen mit psychischen Erkrankungen.


    Wem sagst du das. Es ist unglaublich, was man sich in der Hinsicht alles anhören muss... Einfach nur verletzend!

  • Tut mir einen Gefallen und hört jetzt mal wieder auf euch an dem Begriff "Burn-out" aufzuhängen... Wir wissen jetzt alle, dass es eine ernstzunehmende Krankheit ist, die leider zu einem allgemeinen Wort für Erschöpfung verkommen ist (zumindest bei manchen). ;-)


    Mal zurück zum Thema...
    Ich wünsche nochmal allen Eulen, denen es nicht so gut geht in letzter Zeit, dass sich das hoffentlich bald wieder ändert und ihr wieder gesund / glücklich werdet :knuddel1


    Mir persönlich geht es heute nicht gut, weil heute stimmungsmäßig der schlimmste Tag seit langem ist ... Bin so richtig am Ende und könnte den ganzen Tag nur noch heulen :-(

  • Zitat

    Original von blackrose
    Mir persönlich geht es heute nicht gut, weil heute stimmungsmäßig der schlimmste Tag seit langem ist ... Bin so richtig am Ende und könnte den ganzen Tag nur noch heulen :-(


    :knuddel1

  • ...... wenn ich die Beiträge hier einige zu dem Thema Burn-Out lese bekomme ich echt das würgen. Alle die hier meinen es wäre nur ein bisschen überarbeitet oder man würde sich ein bisschen sehr anstellen, oder will man nur auf der Modewelle mitreiten.... Lest euch bitte mal die 12 Phasen durch und überlegt wie es EUCH ganz persönlich mit diesen "Zuständen" gehen würde. Und ob das dann alles immer noch zum lachen ist.


    Ich kann darüber nicht lachen und wenn jemand andeutet das er Burn-Out hat oder darauf zusteuert dann bin ich gerne bereit zu zuhören.


    Ich möchte allerdings auch blackrose und einigen anderen hier recht geben das heute viel zu leichtfertig mit dem "Titel" um sich geworfen wird. Das dann meistens von Leuten die es nicht besser wissen und meistens nicht mal eine ansatzweise Ahnung davon haben was Burn-Out bedeutet.

  • Zitat

    Original von SweetMouse
    ...... wenn ich die Beiträge hier einige zu dem Thema Burn-Out lese bekomme ich echt das würgen. Alle die hier meinen es wäre nur ein bisschen überarbeitet oder man würde sich ein bisschen sehr anstellen, oder will man nur auf der Modewelle mitreiten.... Lest euch bitte mal die 12 Phasen durch und überlegt wie es EUCH ganz persönlich mit diesen "Zuständen" gehen würde. Und ob das dann alles immer noch zum lachen ist.


    Ich kann darüber nicht lachen und wenn jemand andeutet das er Burn-Out hat oder darauf zusteuert dann bin ich gerne bereit zu zuhören.


    Ich möchte allerdings auch blackrose und einigen anderen hier recht geben das heute viel zu leichtfertig mit dem "Titel" um sich geworfen wird. Das dann meistens von Leuten die es nicht besser wissen und meistens nicht mal eine ansatzweise Ahnung davon haben was Burn-Out bedeutet.


    Tatsache aber ist eben auch, dass sich sehr viele toll darin finden, sich in ihrem vermeintlichen Burn-Out zu suhlen. Sind halt ein bißchen überarbeitet oder das Wetter ist nicht nach ihrem Geschmack - schnell sind sie dann mit "ihrem vermeintlichen Burn-Out" bei der Hand. Dabei wollen sich viele einfach nur interessant machen, haben sie doch vorher auch schon durch ihre Hypochondrie die Umwelt genervt.


    Sicher gibt es eine Reihe von Menschen die tatsächlich am "Burn-Out" leiden - nur muss man eben unterscheiden zwischen den Menschen die tatsächlich erkrankt sind und den Menschen für die es einfach nur "in" ist diese Krankheit eben auch zu haben bzw. meinen sie zu haben.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Tatsache aber ist eben auch, dass sich sehr viele toll darin finden, sich in ihrem vermeintlichen Burn-Out zu suhlen. Sind halt ein bißchen überarbeitet oder das Wetter ist nicht nach ihrem Geschmack - schnell sind sie dann mit "ihrem vermeintlichen Burn-Out" bei der Hand. Dabei wollen sich viele einfach nur interessant machen, haben sie doch vorher auch schon durch ihre Hypochondrie die Umwelt genervt.


    Sicher gibt es eine Reihe von Menschen die tatsächlich am "Burn-Out" leiden - nur muss man eben unterscheiden zwischen den Menschen die tatsächlich erkrankt sind und den Menschen für die es einfach nur "in" ist diese Krankheit eben auch zu haben bzw. meinen sie zu haben.


    Mit Hypochondrie zu leben, auch wenn nur ganz leicht, ist auch nicht super, sondern anstrengend. Ich hab schon Angst, über irgendwelche Krankheiten zu lesen oder Leute mit irgendwelchen Krankheiten um mich zu haben, weil ich das dann auch 'bekomme', obwohl ich weiß, wie unmöglich das ist, einige Sachen zu haben.
    Es ist absolut deprimierend Schmerzen zu haben und man findet keine Ursache, trotzdem sind die Symptome da. Da ich das ja mittlerweile weiß, kann ich damit einigermaßen umgehen, renne nicht von Arzt zu Arzt und meistens ist es nach ein paar Tagen weg.


    Diesmal leider nicht und ich renne von Arzt zu Arzt, der, wie sollte es anders sein, nix findet. Irgendwo muss aber ja die Ursache liegen.


    Ich gebe dir durchaus Recht, dass es Leute gibt, die sich das Thema als Grund nehmen, mal wieder krank zu feiern....was ich nicht gut finde ist, dass das hier so hochgepuscht wird. Hier schreiben soviele Leute, warum es ihnen nicht gut geht und meistens geht es den Leuten dadurch schon besser, weil sie dann ja auch 'mal gedrückt' werden und es einfach ausgesprochen haben.


    Wenn das hier so ne Welle nach sich zieht, werde ich wohl davon absehen, das noch mal zu machen. Ich finde das hier ist einfach nicht der Ort dafür, sich darüber auszulassen, ob jemand simuliert oder nicht. Ich unterstelle das ja auch niemanden, dass er sich in seinem Unglück suhlt.

  • Eigentlich ist es doch egal warum es einen schlecht geht. Niemanden steht es zu deshalb die Nase zu rümpfen. Ich bin mal ein Jahr mit wahnsinnigen Schmerzen herumgelaufen und keiner konnte etwas finden. Ich hatte alles Mögliche versucht, Eigenblutbehandlung, Schmerztabletten jegliche Art und Menge und nichts half. Wenn man das Gefühl hat man wird langsam ballaballa, weil man glaubt, jeder denkt man spinnt, dann ist das ein Scheißgefühl. Mir ging es psychisch erst besser, als ein Arzt die Diagnose Autoimmunerkrankung stellte. Nach einem Jahr waren alles Symptome von einen Tag auf den anderen fort. Ich kenne (kannte) viele psychisch erkrankte Menschen und kann nur jeden raten lieber einmal zu viel als zu wenig zum Arzt zu laufen. Wenn das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen ist, kann es sehr lange dauern, es wieder heraus zu ziehen. Ich wünsche allen kranken Eulen gute Besserung und fühlt euch gedrückt.
    Gruß

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Zitat

    Original von Finnia
    ....ich schon seit einer Woche nichts mehr von einen ganz bestimmten Mann gehört habe. Naja, ich weiß ja, dass er beruflich im Ausland unterwegs ist, aber trotzdem macht mich diese Ungewissheit wahnsinnig. Verliebt sein und nicht wissen, was/ob was draus wird ist.... :bonk


    Ohje, du arme... Mir geht es im Moment ganz genauso :rolleyes :knuddel1