Mir geht es nicht gut, weil... (ab 24.09.)

  • Macska :
    Ich habe noch keinen Termin.
    Ich wollte eigentlich mit meinen Eltern reden (ich hatte das Gefühl, es ihnen vorher sagen zu müssen; das war ein Fehler) und dann anrufen , und um Aufnahme ersuchen (oder wie man da sagt :gruebel ), nur da meine Eltern so übertrieben reagieren, habe ich die Ausführung verschoben und überlege, was mein nächster Schritt ist (wegen der Wohnung müsste ich nämlich auch schauen). :gruebel


    Internetzugang habe ich weiterhin, nur halt nicht mehr so viel. ;-)
    (Allerdings weiß ich nicht, wie ich dann zu meinen Büchern komme)


    Batcat :
    Ob ich deffensiv oder offensiv bin, ist stimmungsabhängig. An manchen Tagen regt mich ihr Verhalten fürchterlich auf (so zum Beispiel auch heute ... mit welchen Worten mich meine Eltern im neuen Jahr "begrüßt" haben, ist echt unter aller Kritik), an anderen Tagen fühle ich mich nur schlecht, weil ich ihnen "das antue" (obwohl ich mich gleichzeitig frage, WAS ich ihnen denn antue :rolleyes ).


    Und vermutlich werde ich tatsächlich irgendwann einmal aus reinem Trotz in ein Kloster eintreten. :rolleyes

  • Ich habe nicht gesagt, daß Du defensiv bist - nur, daß Du Dich hier so liest. Wie Du Dich real verhältst, kann ich doch gar nicht beurteilen. ;-)


    Zitat

    Original von Prombär
    Und vermutlich werde ich tatsächlich irgendwann einmal aus reinem Trotz in ein Kloster eintreten. :rolleyes


    Ja, genau das meinte ich - genau das provozieren sie mit ihrem Verhalten. Vielleicht würdest Du ja, wenn sie Dich in Ruhe lassen würden, Deinen Entschluß noch einmal hinterfragen und für Dich selbst überlegen, ob das wirklich - mit allen Konsequenzen - Dein Lebenswunsch ist.


    Aber durch ihr Verhalten drängen sie Dich geradezu zu einem Wut-/Trotzverhalten.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Könnt Ihr Euch mal wieder einkriegen?
    Was für ein Orden soll das sein, der eine Postulantin - wir sind noch ein Stück vom Noviziat entfernt - behält, die aus Trotz gekommen ist?


    Prombär


    in der Sprache Deiner Ideologie:
    bitte erinnere Dich an das 4. Gebot.
    Nächstenliebe und Mitgefühl mit anderen vermisse ich in Deinen Beiträgen zum Thema auch.


    Ich hielte es grundsätzlich für weit besser, wenn Du Deine derzeitigen Probleme gründlich mit Deinen geistlichen BeraterInnen besprechen würdest, und nicht auf eine Art in einem öffentlichen Forum, die mich mehr an Reality-TV erinnert, als an den Umgang mit einer ernsten Frage.



    @all


    wenn jemand einem Orden beitreten will, ist es für eine Familie immer ein Schock, auch für strenggläubige. Das bringt nicht nur ein Familiengefüge durcheinander, sondern setzt es außer Kraft.
    Die bis dahin zentrale Instution Familie wird für ein Mitglied durch eine neue zentrale Institution ersetzt, den jeweiligen Orden.


    Das trifft vor allem Eltern hart, die junge Erwachsene gehen lassen müssen. Sie haben ein Kind aufwachsen sehen, es durch Kindergarten, Schule, Ausbildung begleitet. Sie erwarten, daß sein Werdegang in ihrer Begleitung weitergeht, auf dem Weg, der als normal gilt. Heirat, Kinder/Enkel, ein intaktes Familienleben.
    Diese Vorstellung müssen sie komplett aufgeben.


    Praktisch heißt das etwa:


    kein spontaner Anruf bei der Tochter, um mal zu quatschen. Nicht: wie geht's Dir, gehen wir bummeln, komm doch mal wieder zum Essen, stell Dir vor, was Tante Minchen gesagt hat.


    Nicht mehr selbstverständlich gemeinsam feiern, nicht Geburtstage, nicht Weihnachten. Was 'normal' ist, werden Ausnahmen sein. Keine Enkel.
    Den Kindern nicht einfach Geschenke machen zu können.
    Die Menschen nicht mehr kennen, die die unmittelbare Umgebung des Kinds ausmachen, seinen Weg nur noch bedingt mitverfolgen, seine Entwicklung nicht mehr mitzuerleben. Immer zu wissen, daß es etwas Wichtigeres gibt für das eigene Kind als die Herkunftsfamilie.
    Das Verhältnis ist profund anders, als in Fällen, in denen Kinder in anderen Städten leben und man sich deswegen selten sieht. Und schon daran haben Eltern gewaltig zu knabbern.


    Eltern brauchen viel Zeit, um sich solchen Gedanken zu nähern. Je enger die Familie gestrickt ist, desto schlimmer ist die Trennung. Eltern sind nicht automatisch vernünftigere Wesen, nur weil sie älter sind. Sie haben Gefühle, sie sind irrational, ängstlich, auch besitzergreifend und durchaus gemein. Sie sind Menschen.


    Ich plädiere hier für mehr Verständnis für die betroffenen Eltern.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    in der Sprache Deiner Ideologie:
    bitte erinnere Dich an das 4. Gebot.
    Nächstenliebe und Mitgefühl mit anderen vermisse ich in Deinen Beiträgen zum Thema auch.


    Aja, und du kannst beurteilen, ob ich nicht voller Mitgefühl und Nächstenliebe zu meinen Eltern bin, nur da das in meinen Beiträgen hier vermisst? :rolleyes
    Bzw anders ausgedrückt: Wäre es tatsächlich so, wäre ich nicht mehr hier, sondern schön längst hinter Gittern. Hinter mir die Sintflut und so. :rolleyes


    Aber was den Rest betrifft, hast du Recht und ich werde das nicht mehr hier posten. Ich habe eh schon genug gesagt.


    Und was das Verständnis für meine Eltern betrifft: JEDER hat Verständnis für meine Eltern. :wave

    Ein Mädchen sollte zwei Sachen sein: Elegant und fabulös.

    (Coco Chanel)


    #proannika

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Prombär ()

  • Du meinst, in dem Fall kannst Du die eine Ausnahme sein, die kein Verständnis hat?
    :lache


    Mädel, Du machst mir Spaß, ehrlich.
    Weißt Du, wie lange wir uns schon kennen? Du bist gerade 14 Tage vor mir hier im Forum gelandet. ;-)



    Ich bin bekanntermaßen eine rundum böse Atheistin. Trotzdem vermisse ich so einiges an Deiner hier gezeigten Haltung zu Deinem neuen Lebensziel.
    Keppelnde Eltern sind tatsächlich geeignet, eine die Klappse als Aufenhaltsort in Erwägung ziehen zu lassen. Darin bin ich völlig einig mit Dir.


    Nur gehört das zu den Prüfungen, die das Leben jeder und jedem auferlegt, die überhaupt einen anderen als den ausgetretenen Pfad gehen wollen.
    Und wenn Du jetzt schon wegknickst, wirst Du wenig Freude an Deinen Lehrjahren in einem Orden haben.
    Nimm es als Möglichkeit, nicht als Einschränkung. Mit Konflikten muß man leben lernen.


    Bedenke überdies, daß Du eine Möglichkeit hast, Dich trösten zu lassen.
    Ich habe die nicht.


    Also, sei dankbar und geduldig. Hier hilft nur die Zeit.




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von magali ()

  • Habe ich mich bei jeder ausgenommen? :gruebel
    Mir wäre auch nicht aufgefallen, dass ich wegknicke. Aber gut, wenn du es siehst. Ist ja schön, wenn andere Leute mehr Ahnung vom eigenen Leben haben als man selbst. :-]

  • ich hab nun überlegt, ob ich noch was zu dem Thema schreiben soll oder nicht. Irgendwie lässt es mich aber nicht los.


    Ich hab nicht alles genau mitbekommen, aber z.B. hat Prombär doch ihren Eltern Respekt und Vertrauen entgegen gebracht, indem sie ihnen von ihrer Überlegung erzählt hat, oder?
    Sie hat es, wie ich den Eindruck habe, früh gemacht und sie noch nicht einmal vor endgültige Tatsachen gestellt, sondern ihnen mitgeteilt, sie denke darüber nach. Das hat sie bestimmt nicht gemacht, weil sie nicht an ihre Eltern denkt, sondern sowas macht man, wenn einem jemand wichtig ist. Sie sagt doch nicht "ihr seid mir alle so egal, morgen geh ich ins Kloster und tschüss"
    Auch wenn das natürlich ein bisschen überspitzt dargestellt ist, im Prinzip ist es doch so.


    Und ich kann auch verstehen, wenn Eltern es schwer fällt, ihre Kinder los zu lassen. Aber Prombär ist nicht dazu da, um ihre Eltern glücklich zu machen, damit deren Leben erfüllt ist oder nach deren Nase läuft. Ich finde es eine Frechheit, wenn man sein Kind so versucht zu erpressen.
    Natürlich weiß hier keiner, was genau bei Prombär und ihren Eltern im Detail abgelaufen ist, wie miteinander geredet wurde, ob eine Seite empfindlich reagiert oder nicht. Das können wir hier ja auch gar nicht wissen.
    Aber ich finde es schon okay, wenn jemand hier seinen Frust ablässt, ist ja schließlich der "mir geht es nicht gut, weil.." Thread. Das mit Reality TV zu vergleichen, ich weiß nicht. :gruebel Vielleicht hat sie auch sonst niemanden, der sie versteht und dann ist doch gut, dass die Eulen da sind, oder?


    Wie ist es denn eigentlich mit Urlaub in so einem Orden? Ich hab schon einmal eine Doku über eine Ordensschwester gesehen, die auch ganz normal Urlaub bekam. Ist ja bestimmt verschieden. Weißt du das schon, Prombär? :-)


    Wohnst du noch zuhause? Sehen deine Eltern dich jeden Tag und unternehmt ihr viel gemeinsam?
    Ich finde nicht, dass es zuviel verlangt ist, wenn man seinen eigenen Weg gehen und seine eigene Persönlichkeit entwickeln möchte. Es gibt auch genug junge Menschen, die zum Studieren ins Ausland gehen, Amerika, Australien, das restliche Europa. Das ist alles weit weg und in so einer Situation ist es auch nicht selbstverständlich, dass man jeden Geburtstag zusammen verbringen kann. Ich kenne viele Eltern, die ihre Kinder haben ziehen lassen und nun stolz darüber berichten, was ihre Kinder machen und beinah jeden Abend mit ihnen skypen. Sowas ist ja heutzutage auch möglich, man ist ja nicht gleich aus der Welt. Früher wurde wie selbstverständlich auch in Paris, Italien etc. studiert und da gab es die Kommunikationsmöglichkeiten von heute nicht. Natürlich ist es nicht dasselbe wie ein Studium, wenn man in ein Kloster geht, aber wenn das Kind z.B. 7 Jahre in den USA ist, bekommt man da alle Entwicklungsschritte des Kindes mit? Man wird doch i.d.R im Kloster nicht mehr eingesperrt ohne jeglichen Kontakt nach außen?


    Wie gesagt, ich kann Eltern verstehen, die Angst haben, ihr Kind zu verlieren, ihm sagen, dass es ihnen schwer fällt, es gehen zu lassen.
    Aber jemandem mit einem schlechten Gewissen zu erpressen oder deshalb Hamster zu verschenken, ist nicht gesund. Familiengefüge hin oder her, es gibt auch kranke Familiensysteme.


    Naja, ich weiß nicht, ob das nun noch was zur Sache tut oder hilfreich ist, nun hab ich jedenfalls auch meinen Senf dazu gegeben :-]