Happy Family von David Safier

  • Ufta! Wohl das Wort, dass ich für immer am stärksten mit diesem Roman verbinden werde, neben vielleicht dem Wort "Dingeling". Da Familie Wünschmann insgesamt mit ihrem Leben nicht zufrieden ist und sie dann auch noch eine Kostümparty gehen, bei der sich herausstellt, dass es keine Kostümparty ist und sie die einzigen kostümierten Gäste sind, sollte man denken, dass ihnen das Schlimmste eigentlich schon widerfahren ist. Damit hat man aber weit gefehlt, denn auf der Rückfahrt von der vermeintlichen Kostümparty treffen die vier Wünschmanns auch noch auf eine alte Hexe, die beschließt sie in ihr aktuelles kostümiertes Ich zu verwandeln. Nun stehen statt den normalen Wünschmanns dort eine Vampirin, eine Mumie, ein Werwolf und Frankensteins Monster.
    Da die Wünschmanns jedoch diesen Zustand nicht aufrecht erhalten wollen, machen sie sich auf die Hexe zu verfolgen, die direkt nach ihrer Verwandlung verschwunden ist. Das ganze gestattet sich jedoch nicht grade leicht, bedenkt man, dass Vampire ein Problem mit Sonnenlicht und Knoblauch haben, abgesehen von dem Blutdurst, der sie ab und an heimsucht und Frankensteins Monster einen eher geringen IQ besitzt, so dass es sprachlich nicht viel weiter reicht, als "Ufta" und auch andere Dinge der modernen Welt verwirrend sein können.
    Diese ganze Zusammensetzung macht den Roman einfach nur extrem witzig, ganz besonders durch das fehlende Sprachtalent, welches zu interessanten und lustigen Wortschöpfungen oder auch zu einer rein zeichnerischen Kommunikation führt, welche die ganze Geschichte super auflockert und mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht hat. Zudem ist die Geschichte an sich sehr lustig gestaltet und auch die weiteren Charaktere auf die die Wünschmanns neben der Hexe treffen, sind einfach nur lustig und interessant, insbesondere, da es sich um sehr bekannte Charaktere handelt, wobei ich in manchen Szenen doch arg an bestimmte Filme erinnert wurde und mich im Nachhinein frage, ob das so gewünscht war, dass einen diese Assoziation überkommt.
    Auch wenn die ganze Geschichte zum Großteil von ihrem Witz lebt, steht hinter ihr jedoch noch eine echt tiefgründigere Aussage, die man jedoch ganz bewusst erst gegen Ende des Romans wahrnimmt und auf die ich daher auch nicht deutlicher eingehen will, außer dass ich sagen muss, dass ich finde, dass der Autor damit recht hat und das sie auch sehr passend verpackt ist in dieser Geschichte.
    Insgesamt ein verdammt lustiger Roman mit skurrilen Charakteren, einer lockeren und leichten Geschichte für zwischendurch, die einem aber auch eine sehr tolle Aussage übermittelt.

    Furcht ist der Pfad zur dunklen Seite. Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.