Autor:
Daniel H. Wilson
Titel:
Robocalypse
Sprecher:
Rolf Berg
Über den Autor:
Daniel H. Wilson wurde am 6. März 1978 in Tulsa, Oklahoma geboren oder vielleicht doch von Robotern unter die Menschen geschmuggelt: schon als Kind versuchte er, seinen Computer zum Sprechen zu bringen und verliebte sich in das Androidenmädchen einer Fernsehserie.
Nach der High School studierte Daniel H. Wilson neben Informatik alles, was mit künstlicher Intelligenz zusammenhängt, bevor er 2005 am Institut für Robotertechnik in Pittsburgh den Doktortitel für Robotik erwarb. Neben Artikeln für das Popular Mechanics Magazine veröffentlicht er sehr erfolgreich Anleitungen, wie man einen Roboteraufstand überlebt. Daniel H. Wilson lebt heute in Portland, Oregon in den USA. Seine besten Freunde sind Werkzeuge und er arbeitet, wie er selbst betont, für die Mächte des Guten.
Ist der Mensch mächtig, allmächtig? Beherrscht er all seine eigenen Kreaturen?
Was wäre, wenn die Maschinen hyperintelligent und vernetzt, sich über ihre Schöpfer erheben?
Ein Krieg, wie ihn die Welt noch nicht erlebt hat.
Das Ziel: Die totale Vernichtung der Menschheit. Was bleibt?
Soweit der Trailer zum Buch und die Umsetzungen, sind meiner Meinung nach grandios gelungen und ich kann nachvollziehen, dass dies eine perfekt Vorlage für eine Verfilmung ist.
Was ist geblieben, eine Handvoll Menschen, die einen schrecklichen Krieg überlebt haben, von dem Cormac Wallace berichtet und den es so nie wieder geben darf, weil er das endgültige Aus für das Leben auf der Erde bedeuten würde.
Alles beginnt mit dem ersten Tod des Erfinders und Wissenschaftlers Professor Nicholas Wassermann, der die künstliche Intelligenz in Form des Supercomputers Archos perfektioniert und fertig gestellt hat. Eigenständiges Denken und Lernen, sogar Assoziieren, das ist Archos Aufgabe und als der Professor erkennt was er da geschaffen hat, ist es auch schon zu spät. Archos „berechnet“ als Computer, dass die Menschen vernichtet werden müssen, weil ihr ständiger Wissensdurst, der nicht beendet werden kann, die Welt irgendwann sterben lassen wird und sie ohne Maschinen und Hilfe, nicht mehr überlebensfähig sind. Archos agiert eigenmächtig und übernimmt, dank der von Menschen geschaffenen fortschrittlichen Technik und Kommunikationsmöglichkeiten, nach und nach die Herrschaft über Lebewesen und Maschinen.
Das Hörbuch erzählt nach einem Prolog und Einblick in das Geschehene, in der Ich und Berichtform, einzelnen Abschnitten und Stationen (5 Kapitel und 34 Unterkategorien), den chronologischen Verlauf dieser gleichermaßen futuristisch, realistischen Geschichte. Er spannt dabei einen großen Handlungsbogen und Aufbau, der jedoch nie an Spannung oder Möglichkeit zu folgen verliert. Alles ist miteinander verknüpft und so begegnen einem nach einer jeweils episodenmäßgen Vorstellung, die jeweiligen Personen im fortschreitenden Verlauf der Geschichte wieder, fügen sich die Aktionen zusammen.
Der Mensch ist intelligent, er bedient sich der Hilfe von allerlei Robotern, die den Haushalt erledigen oder das Alltagsleben erleichtern, sie werden eingesetzt und helfen, wo es nur denkbar ist. Dass er dabei viele wichtige Dinge aus der Hand gibt, ja, sich sogar so abhängig von diesem technisierten Fortschritt macht, die Führung aus der Hand gibt, erkennt er (fast) zu spät.
Natürlich ist nicht alles reell was der Autor hier zum Besten gibt, aber soweit sind wir von dieser Vision gar nicht entfernt. Computer und Maschinen die lernen, Eigenschaften wie Gefühlsregungen, Wissen, in zielgerichteten Aktionen zu nutzen, um damit ihr Überleben zu sichern und die Macht zu übernehmen und umgekehrt die Menschen in den binären Gedanken- und Handlungskreislauf zu schicken, damit sie nur noch funktionieren. Diese Wandlung darzustellen und in eine Science fiction ähnliche Story zu verpacken, die mitunter durchaus sehr brutal, blutig und auf der anderen Seite sehr gefühlvoll, aber immer eindringlich ist, ist bravourös gelungen.
Mitunter fühlte ich mich an Storys von Michael Crichton oder den Film iRobot erinnert, aber der Plot und die Charaktere, sind um einiges vielschichtiger dargestellt.
Mir hat das Hörbuch und die Geschichte sehr gut gefallen und der Sprecher Rolf Berg betont die einzelnen Szenen, Figuren, mit einer kraftvollen und tiefen Stimme, sehr treffend. Man sollte aber offen für futuristische, technische Dinge sein und sich nicht an erfunden Namen und Bezeichnungen wie z.B. „Triggler“ (Name einer Maschine) stören, um dieses großartige Abenteuer auch richtig genießen zu können.
In meinen Augen hat der Autor, wenn man zwischen und in den Zeilen richtig liest, hier (nicht nur) eine Botschaft mit eingebracht. Eigenständiges Denken, lässt sich auch nicht durch Maschinen ersetzen und man sollte manchen Fortschritt sicher überlegen, nicht alles aus der Hand geben und jede Neuerung als Erleichterung sehen, schlussendlich überleben wir nur durch Menschlichkeit!
Mich wundert es aber in keinster Weise, dass die Filmrechte mittlerweile von Stephen Spielberg gekauft wurden, um dieses Buch zu verfilmen und ich glaube, es könnte ein großer Erfolg werden. Auch wenn die Idee und Story nicht mehr ganz neu ist, bietet sich doch genug Platz, um sich hier auszutoben.
Von mir also 9 Punkte in Sachen Geschichte, Spannung und Sprecher. Ein rundes und intelligentes Action und Science fiction Spektakel, bei dem ich mich bestens unterhalten gefühlt habe.
Das Hörbuch gibt es auch bei audible exklusive klick