'Tanz unter Sternen' - Seiten 323 - Ende

  • Nun bin ich durch mit dem Buch, das ging rasend schnell...
    Es las sich sehr flüssig und das spricht ja nur für den Autor.
    Cäcilie ist für mich die tragische Figur in diesem Buch, schade, das sie sterben musste. Andererseits wäre ja sonst ein Happy End zwischen Nele und Matheus nicht möglich. Mit den beiden wurde ich bis zum Schluss nicht warm, daher war mir ihr Schicksal auch relativ egal.
    Spannend fand ich die Spionagegeschichte und bin froh, das Lyman gefasst wurde. Er hat Henry also doch getötet und damals auf dem Rettungsboot wohl Cäcilie belogen als er den Mann erschoss. Er bleibt eben ein böser Mensch.
    Vanessa kann froh sein, das sie seinen Bruder geheiratet hat - auch wenn der Leser über diese Ehe nichts weiß. Fakt ist, wir kennen dazu nur Henrys Sichtweise, und das die nicht die Beste ist, ist klar...
    Ich muss das Buch jetzt ein bisschen nachwirken lassen und warte gespannt auf eure Eindrücke.

  • Die vielen historischen / wirtschaftlichen Fakten rund um den Weltkrieg vermögen das dramatische Schicksal Cäcilies etwas abzufedern. Ich meine der historisch interessante Teil spricht das Gehirn an und der andere Teil spricht das Bauchgefühl an und der Mix mildert etwas das gefühlte Leid. Zumindest bei mir war das so. (Ich hoffe ihr wisst was ich meine)


    Der rund 25 seitige Anhang ist hochinteressant und bietet viel Wissenswertes. Ich habe einiges nicht gewusst bzw. musste mein Wissen revidieren. (Die Legende mit dem Geschwindigkeitsrekord und dem Blauen Band hielt ich beispielsweise für eine Tatsache)


    Zusammenfassung:


    - Das Cover finde ich eine Wucht! Es ist sen-sa-tio-nell! Grandios!
    - Die Handlung ist sehr abwechslungsreich
    - Das Historische Feeling kam bei mir vollends an
    - Das Setting mit der Titanic ist natürlich phantastisch
    - Sehr angenehm zu lesender und gefühlvoller Sprachstil
    - Viele historische Tatsachen klar und verständlich erklärt
    - Einzig bei der Ausgestaltung der Personen bin ich der Meinung das das vorhandene Potential sind vollständig ausgeschöpft wurde.


    Schlussrezi folgt in den nächsten Tagen.

  • Zitat

    Original von sapperlot
    Die vielen historischen / wirtschaftlichen Fakten rund um den Weltkrieg vermögen das dramatische Schicksal Cäcilies etwas abzufedern. Ich meine der historisch interessante Teil spricht das Gehirn an und der andere Teil spricht das Bauchgefühl an und der Mix mildert etwas das gefühlte Leid. Zumindest bei mir war das so.


    So habe ich das noch nie gesehen, aber es leuchtet mir völlig ein. Wieder etwas gutes dazugelernt! Danke! :wave

  • Ich bin sehr froh, dass ich durch das Forum auf dieses Buch und den Autor gestoßen bin, denn der Erzählstil trifft absolut meinen Geschmack und war mein Highlight an diesem Buch.
    Zu den Personen:
    Mein Herz hat von Anfang an für Samuel geschlagen, den einsamen einfühlsamen Jungen, der so ganz aus der Masse heraussticht und auf der Suche nach seinem Platz in der Welt ist. Ich hätte ihm so eine führende Hand gewünscht und Eltern und Freunde an seiner Seite, die seinen Charakter erkennen und stärken. Dass er sterben musste, fand ich traurig, aber auch passend.
    Cäcilie mochte ich am wenigsten. Am meisten hat sie sich mit sich selbst beschäftigt, mit oberflächlichen Dingen. Ich hätte ihr gewünscht, dass sie ihren Mitmenschen zugehört hätte. Wie sie selbst erkannt hat, hätten Matheus und sie sich einander aufrichten können.
    Matheus ist derjenige, der an dem Schicksal nicht zerbricht, sondern mit der Trauer leben kann. Das liegt nicht zuletzt an seinem Glauben. Ihn konnte ich sehr gut verstehen, trotzdem hätte ich mir manchmal die Stärke gewünscht, die er am Ende ja auch zeigt.
    Und Nele, die Traumtänzerin. Sicherlich hat sie viele Fehler begangen, aber welcher Mensch tut das nicht? Sie hängt ihrem Lebenstraum an und handelt dabei egoistisch. Das entspricht nicht unbedingt meiner Lebenseinstellung, aber ich kann es verstehen. Sie ist jung, wenn nicht jetzt, wann dann? Auch das etwas kurzsichtige Handeln entspricht ihrer Jugend. Und ich finde, dass der Charakter voll einer Tänzerin entspricht. Ich denke, da braucht man eine gute Portion Ehrgeiz und Egoismus, vor allem aber auch Selbstbewusstsein.
    Ich habe es im Buch nicht so verstanden, dass die sen Artisten in Paris um sein Geld bringt, sondern vielmehr, dass er ihr sein Geld schenkt, damit sie ihren Traum verwirklichen kann. Ihr hätte ich mehr Raum im Roman gewünscht, denn sie ist nach Samuel eine Lieblingsfigur.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich bin auch am Ende angelangt.


    Die Szene auf dem Friedhof war einfach nur herzzerreissend. :cry Wie schön, dass du dies für Adams Mutter getan hast, Titus. :-)


    Auch dieser letzte Teil hat mir richtig gut gefallen.
    Cäcilie ist einen langsamen, jahrelang andauernden und schleichenden Tod gestorben. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie sich ihr Verhalten selbst nicht verzeihen konnte.


    Und Nele ist die nette Person geblieben, die sie im letzten Abschnitt geworden ist. Keine Diebin mehr.
    Sie wurde von ihrer Mutter ohne Wenn und Aber, ohne jeden Vorwurf wieder willkommen geheissen. So sind Mütter. :-]


    Ich gönne Matheus und Nele ihre gemeinsame Zeit. Er hat es auch verdient, glücklich zu sein.


    Sehr gelungen fand ich die weiteren Erläuterungen zur Titanic und zu der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung in Deutschland.


    Unübertroffen ist das Cover. :anbet


    Rezi folgt.

  • Man man man, meine Gedanken waren in der letzten Zeit nicht beieinander...


    Titus, an der Stelle vielen Dank, fürs begleiten der Leserunde und das zur Verfügung stehen für Fragen. :wave
    Was mir sehr positiv aufgefallen ist, wie souverän Du mit Kritikpunkten umgehst bzw. darauf eingehst. So manch einer hätte sich ans Bein gepiselt gefühlt und das persönlich genommen. Hier hatte ich gar nicht den Eindruck.


    Trotz ( oder vielleicht auch wegen?) meiner Kritikpunkte habe ich Tanz unter Sternen sehr gerne gelesen und werde es als gutes Buch sicher weiteren Lesern ans Herz legen. Ich freue mich auf Dein nächstes :)


    Rezi hab ich ja auch noch nicht geschrieben...Mädel, wo hast nur deinen Kopf... :rolleyes :grin

  • Nach dem Untergang der Titanic und dem vielen Leid das dieses Unglück gebracht hat ist nichts mehr so wie es zuvor war. Geht es nur mir so oder fühlt und liest sich dieser letzte Leseabschnitt ganz anders an als die vorhergehenden??? Viele Historische Begebenheiten sind mit eingeflochten und dann der Umgang unserer Überlebenden mit der Trauer... Ich habe das Gefühl es ist ein Stilbruch zu den vorhergehenden 321 Seiten wahrnehmbar. :gruebel


    Meine Rezi schreibe ich am kommenden Wochenende (Hoffentlich)

  • Ich finde keinen Bruch, das Buch hat natürlich einen Trgödienhöhepunkt mit dem Untergang, aber generell bewegt es sich auf ein konsequentes Ende zu.


    Nele ist weiter gereift, durch den Verzicht und durch die Rückkehr zu ihrer Mutter kommt sie mir jedenfalls so vor.


    Es ist Nele und Mattheus jedenfalls zu gönnen die wenigen Jahre die Ihnen unbeschwert bleiben so zu erleben, der nächste Krieg kommt bald.


    Zitat

    Original von sapperlot
    Die vielen historischen / wirtschaftlichen Fakten rund um den Weltkrieg vermögen das dramatische Schicksal Cäcilies etwas abzufedern. Ich meine der historisch interessante Teil spricht das Gehirn an und der andere Teil spricht das Bauchgefühl an und der Mix mildert etwas das gefühlte Leid. Zumindest bei mir war das so.


    Doch, wenn ich es auch nicht genauso formulieren würde, ich sehe das auch so. Die Mischung machts und die ist gelungen, man erlebt Cäcilies Depressionen und Wahnsinn gemildert durch den sich entwickelnden allgemeinen Wahnsinn.


    Das ist auch etwas, was ich durch dieses Buch neu durchdacht habe, dass der erste Weltkrieg mit so langer Ansage daherkam war mir nicht mehr bewusst.

  • Lieber Titus!
    Namen sprechen mich in Büchern immer besonders an und schon mit der Namensnennung verbinde ich eine bestimmte Vorstellung von der Person, im die es sich handelt.
    Die Namen für die Protagonisten, die du gewählt hast, finde ich auffällig. Besonders Matheus und Nele. Den Namen "Nele" ordne ich eher in der heutigen Zeit ein, in Gedanken habe ich schon manchmal "Lene" gedacht.
    Wie läuft der Namensgebungsprozess beim Schreiben bei dir ab?
    Grüße! :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von nofret78
    Titus, an der Stelle vielen Dank, fürs begleiten der Leserunde und das zur Verfügung stehen für Fragen. :wave
    Was mir sehr positiv aufgefallen ist, wie souverän Du mit Kritikpunkten umgehst bzw. darauf eingehst. So manch einer hätte sich ans Bein gepiselt gefühlt und das persönlich genommen. Hier hatte ich gar nicht den Eindruck.


    Hallo Nofret78 & alle anderen,


    über die Kritik bin ich doch froh! Überhaupt danke ich euch für die interessanten Eindrücke. Aus so einer Leserunde lerne ich eine Menge. Danke, dass ihr euch die Zeit nehmt, Feedback zu geben. :wave Das ist wie ein Autoren-Coaching. :-)


    Herzlich,


    Titus

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Lieber Titus!
    Namen sprechen mich in Büchern immer besonders an und schon mit der Namensnennung verbinde ich eine bestimmte Vorstellung von der Person, im die es sich handelt.
    Die Namen für die Protagonisten, die du gewählt hast, finde ich auffällig. Besonders Matheus und Nele. Den Namen "Nele" ordne ich eher in der heutigen Zeit ein, in Gedanken habe ich schon manchmal "Lene" gedacht.
    Wie läuft der Namensgebungsprozess beim Schreiben bei dir ab?
    Grüße! :wave


    Im Grunde geht's mir wie dir, Regenfisch. Ich verbinde bestimmte Vorstellungen mit einem bestimmten Namen, und suche ihn entsprechend für die Figur aus. Stell dir die Namen mal vertauscht vor, Cäcilie statt Nele, und Nele statt Cäcilie ... Das hätte weniger gut gepasst, finde ich. Nele klingt frecher, natürlicher. Und Cäcilie nach einem reichen Elternhaus und feinen Manieren.


    Meistens mache ich mir bei den Recherchen eine Liste mit Namen aus der jeweiligen Zeit, es begegnen einem ja dauernd welche. Nele erscheint modern, stimmt! Der Name war aber auch damals häufig.


    Liebe Grüße,


    Titus

  • Den letzten Abschnitt finde ich vor allem informativ. Es war für mich eine sehr schön geschriebene Auffrischung zum ersten Weltkrieg, die mit den Schicksalen der Personen der Geschichte verknüpft sind. Auch der Anhang ist dir super gelungen. Das mag ich an deinen Büchern auch immer besonders, dass du uns an deinen Rechercheergebnissen noch einmal teilhaben lässt und man als lEser auch viel dazu lernt.


    Eine Rezension folgt noch, spätestens heute Abend.


    Edit: Aufgrund des Anhangs und der Zusammenfassung, in der mehr auf den finanziellen Hintergrund des ersten Weltkrieges Bezug genommen wird, habe ich es auch meiner Mutter empfohlen, die gerade noch ihr Abitur am Abendgymnasium nachmacht.

    "Schweigen bedeutet für einen großen Teil der Menschheit Gewinn."Borondria, Großmeisterin der Golgariten


    Mein Blog: Büchervogel

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  • Was den letzten Abschnitt betrifft, bin ich hin- und hergerissen. Den ganzen informativen Teil um die finanzpolitischen Verwicklungen habe ich nicht vollständig durchschaut, muss ich gestehen. Nachdem die Titanic untergegangen ist, verschob sich der Schwerpunkt der Geschichte im letzten Abschnitt komplett, was ich persönlich jetzt nicht ganz so spannend fand. Ich bleibe im Roman generell lieber nah an den Figuren.
    Zu denen kehrten wir dann ja auch doch nochmal zurück.
    Cäcilies Tod - tragisch, aber nachvollziehbar, dass sie mit der Schuld nicht leben konnte. Matheus hat definitiv etwas gelernt. Das Happy End mit Nele hätte es - für mich - dennoch nicht unbedingt gebraucht. Bis zum Schluss wurde ich mit Matheus nicht warm. Nach Samuels Tod z.b. hatte ich nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass er leidet, und das, obwohl er zuvor ja permanent jammerte.
    Dann aber kam die Schlussszene - das Zusammentreffen mit Adams Mutter: Und ich saß da - im Park, in der Sonne - und musste krampfhaft versuchen, nicht loszuflennen! Das war so schön ;-(


    Äußerst interessant auch das umfassende Nachwort.


    Fazit: Ein wunderbar geschriebenes Buch, liebevoll detailliert recherchiert (was mich zu Anfang noch etwas störte, mir dann aber von Kapitel zu Kapitel besser gefiel) mit ganz leichten Abzügen in der Figurenpsychologie. Wobei ich eindeutig nicht die Tatsache meine, dass die Figuren kantig und wenig gefällig sind (Das fand ich grandios! Mehr davon!!!) sondern die paar zu rasch abgehandelten Entwicklungen, denen (mir) ein wenig Reflexion/ Motivation fehlte.
    Für mich war es der erste "Titus Müller", aber bestimmt nicht der letzte :-]
    Gratulation zu diesem tollen Buch und vielen Dank für das nette Begleiten der Leserunde.

  • Zitat

    Original von Mulle
    Dann aber kam die Schlussszene - das Zusammentreffen mit Adams Mutter: Und ich saß da - im Park, in der Sonne - und musste krampfhaft versuchen, nicht loszuflennen! Das war so schön ;-(


    .


    Ja, das war die schönste Szene des Buches. Da sind mir auch fast die Tränen gekommen.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Ja, das war die schönste Szene des Buches. Da sind mir auch fast die Tränen gekommen.


    :write
    Und die Szene als Nele auf der Straße tanzt sowie die Mehl-Auto-Spiel-Szene, die haben mir auch noch besonders gut gefallen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ein wunderschöner, zum Schluss, sehr ergriefender Roman!


    Für mich war es auch der erste "Titus Müller", aber mit Sicherheit nicht der Letzte.


    Die Schlussszene, die viele ja schon angesprochen haben, zeigt für mich, dass dieser Autor ein absolutes Feingefühl hat und weiss was LeserInnen wollen :-D


    Ich glaube Cäcilie wäre nicht mehr froh geworden in ihrem Leben, es war zwar sehr traurig, dass sie stirbt, aber ich denke es ging nicht anders. Matheus hätte nie mehr an ihrer Seite glücklich werden können. Sie konnte Samuel einfach nicht gehen lassen. Es gibt zwar, glaube ich nichts schlimmeres, als das eigene Kind zu verlieren, dennoch geht das eigene Leben weiter.....


    Vielen Dank für diese tolle Leserunde, ich habe sehr viel über die Titanic gelernt :-)


    Liebe Grüße
    Eliza

  • Zitat

    Original von Mulle
    mit ganz leichten Abzügen in der Figurenpsychologie. Wobei ich eindeutig nicht die Tatsache meine, dass die Figuren kantig und wenig gefällig sind (Das fand ich grandios! Mehr davon!!!) sondern die paar zu rasch abgehandelten Entwicklungen, denen (mir) ein wenig Reflexion/ Motivation fehlte.


    Hallo Mulle & ihr lieben Anderen,


    mir hat die Leserunde mit euch viel Spaß gemacht, und ich habe wieder mal eine Menge dazugelernt!


    Euer Feedback, dass die emotionale Entwicklung der Figuren teilweise zu knapp wegkam, hat es jetzt sogar in die Süddeutsche Zeitung geschafft. :-) Ich wurde gefragt, wie ich mit Kritik von Lesern umgehe, und konnte in der Antwort nicht umhin, dieses Forum zu erwähnen. :knuddel1 Das Ergebnis findet ihr in der SZ von heute (Wochenendausgabe 8./9.10., Seite 5 im Bereich "Wochenende").


    Danke für eure Zeit und euer engagiertes Lesen!


    Herzlich,


    Titus

  • Zitat

    Original von Titus Müller
    Euer Feedback, dass die emotionale Entwicklung der Figuren teilweise zu knapp wegkam, hat es jetzt sogar in die Süddeutsche Zeitung geschafft. :-) Ich wurde gefragt, wie ich mit Kritik von Lesern umgehe, und konnte in der Antwort nicht umhin, dieses Forum zu erwähnen. :knuddel1 Das Ergebnis findet ihr in der SZ von heute (Wochenendausgabe 8./9.10., Seite 5 im Bereich "Wochenende").


    Titus


    Ach schade, jetzt war ich schon Einkaufen.............

  • So, durch. Ein fesselndes (Hör-)Buch, zum Glück hatte ich dieses Wochenende viel Zeit zum Hören. :-)


    Cäcilie und Matheus haben nach dem Unglück versucht, ihre Ehe zu retten, doch Cäcilie wurde im wahrsten Sinne der Worte ihres Lebens nicht mehr froh, zuviel waren der Verlust von Samuel und das miese Vorgehen von Lyman. So leid sie mir tut, so gut hat mir diese Entwicklung gefallen, die mir sehr konsequent scheint, gut zu ihrem Wesen passt. Nele steht in Amerika alleine da, fängt an zu wachsen und leidet wirklich unter der Situation mit Matheus. Sie bleibt mir in diesem Abschnitt etwas zu blass. Ihre Mutter geht auf sie zu und verschwindet dann von der Bildfläche - beeinflussen ihre Wünsche das zukünftige Leben von Nele? Arbeitet Nele vielleicht tagsüber irgendwo anders, damit ihre alternde Mutter weniger arbeiten muss? Das hätte mich ein wenig mit ihr versöhnt, bzw. früher mit ihr versöhnt. Denn am Ende ist sie mir nicht mehr sooo unsympathisch.


    Die Szene auf dem Friedhof hat mich auch sehr berührt. Sehr einfühlsam, wie Matheus sich da verhält, ganz so wie damals mit der Nachbarin, mit der er sich hinter dem Sofa versteckte. Er und Nele passen jetzt besser zusammen als vor dem Untergang. Als Überlebende teilen sie ein besonderes Schicksal. Passend finde ich auch, dass sie zwar glücklich zusammen scheinen, aber nicht noch eine Schar Kinder haben, das wäre mir zuviel gewesen.


    Die zusätzlichen Infos über die damalige Zeit, die Hintergründe des Untergangs usw. waren perfekt dosiert für mich. Sehr interessant und genial den Roman abrundend.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")