Yrsa Sigurdardottir: Geisterfjord

  • Danke dir! Das die Isländer auch vergnüglicher können, hätte ich nach diesem Buch nicht mehr gedacht :lache Ich hatte sie eher wie die Skandinavier unter: Lesbar aber leider zu depressiv- abgehakt.
    Also versuche ich es doch nochmal....

  • Am Anfang empfand ich das Buch als langweilig, aber dann nahm es immer mehr an Fahrt auf. An einigen Stellen hatte ich sogar Gänsehaut, hätte es mir aber spannender und mit viel mehr Nervenkitzel gewünscht.
    Was ich auch nicht so gut fand: Immer, wenn eine interessanter Cliffhanger gesetzt war und man wieder in den Handlungsstrang nach dem Wechsel hineinkam, war die besagte Situation bereits vorbei und die Autorin beschrieb, was danach in der Zwischenzeit passiert war. Die Stelle wurde also nicht weitergeführt. Das war schade. Dabei wäre es super gewesen, wenn sie genau dort weitererzählt hätte. So aber ging es ein paar Stunden später oder am nächsten Morgen weiter.


    Was ich mich frage:

  • Zitat

    Original von Minusch
    Was ich auch nicht so gut fand: Immer, wenn eine interessanter Cliffhanger gesetzt war und man wieder in den Handlungsstrang nach dem Wechsel hineinkam, war die besagte Situation bereits vorbei und die Autorin beschrieb, was danach in der Zwischenzeit passiert war. Die Stelle wurde also nicht weitergeführt. Das war schade. Dabei wäre es super gewesen, wenn sie genau dort weitererzählt hätte. So aber ging es ein paar Stunden später oder am nächsten Morgen weiter.


    Was ich mich frage:


    Stimmt, das hat die Geschichte nochmal zusätztlich entschleunigt. :rolleyes
    Aber wenn es wirklich das schächste Buch der Autorin ist, dann werde ich mich nochmal an einem anderen versuchen, dann kann es nur besser werden ;-)


  • Mein erstes Buch der Autorin und ganz sicher nicht mein letztes.
    Von der ersten Seite an fesseln die beiden zunächst unabhängigen Handlungsstränge den Leser. Die Enden der Kapitel lassen einem das Buch nur schwer aus der Hand legen.
    Die unheimliche und beklemmende Atmosphäre der verlassenen Gegend und Häuser wurden von der Autorin gut dargestellt.
    Ich mag Bücher mit offenen Enden, welche die eigene Phantasie anregen, aber hier muss ich leider einen Punkt abziehen, bei diesem Buch sind es mir ein paar zu viele offene Fragen und ich hätte den Schluss gerne ein bisschen weniger schnell erzählt gehabt.

  • Mir hat dieses Buch ganz ausgezeichnet gefallen, gerade weil es etwas aus dem Rahmen fällt, vergleicht man es mit den anderen Romanen der Autorin.


    Obwohl die Geistergeschichte ein, zwei Unstimmigkeiten mit sich bringt, wird sie sehr stimmungsvoll und wendungsreich erzählt.


    Der Verlag offeriert den Roman als Thriller, im Grunde ist es jedoch eine beinahe klassische Geistergeschichte. Der Psychologe und Arzt Freyr hat seinen Sohn verloren und kommt zufällig einer Serie von mysteriösen Todesfällen auf die Spur, die mit dem Verschwinden des 10jährigen Bernódus vor rund 60 Jahren zusammenzuhängen scheinen. Ein zweiter Handlungsstrang erzählt vom Ehepaar Gadar und Kathrin, die mit Freundin Lif im Herbst/Winter ein altes Haus in einem einsam gelegenem, nur im Sommer bewohnten Dorf renovieren wollen. Schnell deutet sich an, dass sie dabei von einem Geist heimgesucht werden.
    Erst allmählich kann sich der Leser erschließen, wie die beiden Handlungsstränge miteinander verzahnt sind. Die Autorin setzt sehr geschickte Cliffhänger und wenn sie einmal den weiteren Verlauf andeutet, so geschieht dies weder überdramatisierend noch holzhammerartig, was dem leichten Grusel der Geschichte ausgesprochen zuträglich ist. Die Berührungspunkte der beiden Handlungsebenen um Freyr und Kathrin/Gadar/Lif werden so behutsam in die Geschichte eingebracht, dass nichts völlig abwegig und konstruiert daher kommt:


    Achtung, Spoiler enthält einen Teil der Auflösung - Lesen auf eigene Gefahr!



    In einem typischen Psychothriller wäre dies das große Überraschungsmoment, welches dem Leser mit ordentlich Getöse aus dem Hut gezaubert vor die Nase geknallt würde. Hier jedoch wird aus vielen Richtungen her angedeutet und vorbereitet und dann beinahe beiläufig aufgelöst. Ohne Knalleffekt, aber mit viel Aha-Erlebnis. Und das hat mir wirklich gut gefallen.


    Fazit: Geistergeschichte im Gewand eines modernen Krimis, die trotz der altbewährten Zutaten glaubwürdig daher kommt und zudem einigen Nervenkitzel bereit hält.

  • Die Geschichte ist spannend und gruselig, wobei der Horror anfangs schleichend kommt. Mir hat dieses Buch sehr gefallen, wenn auch der Perspektivenwechsel zwischen den Leuten im einsamen Haus und dem Psychologen Freyr die Spannung immer wieder stören und den Leser aus der Atmosphäre reissen.
    Insgesamt erinnerte mich das Buch an Johan Theorins "Nebelsturm", wenn auch nicht ganz so gruselig.
    „Geisterfjord“ ist spannend und gruselig mit einer gelungenen Auflösung: rundum empfehlenswert, wenn man es auch allerdings nicht vielleicht allein in finsterer Nacht lesen sollte... :kreuz

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Der "Geisterfjord" gehört zu meinen "all time favourites".


    Noch nie habe ich mich so gegruselt wie bei diesem Buch und hatte nach dem Lesen jeweils Angst, alleine in den Keller zu gehen.
    Für mich war das Buch der totale "Trip".


    Ich werde das sicher noch mal lesen (abends im Herbst, wenn es draußen stürmt :grin).


    P.S. Und danke für den Hinweis mit "Nebelsturm". Habe ich gleich auf meine Kaufliste gesetzt :-]

  • Ich habe jetzt Nebelsturm von Johan Theorin gelesen und bin begeistert :frech


    Ganz ganz toll. Im Gegensatz zum Geisterfjord liegt hier der Schwerpunkt auf einem ganz intelligent gestrickten Krimi, der am Ende auch komplett aufgelöst wird. Die "übersinnlichen" Elemente sind in eine traurige Familienstory eingebunden und die Geschichte ist sehr bewegend. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, so dass man es schlecht weglegen kann. Mehrere Erzählstränge in der Gegenwart und einer in der Vergangenheit.


    Der Roman hat also ALLES. Ein absolutes Highlight für mich.


    So ähnlich wie "Geisterfjord" und auch "Nebelsturm" ist im Übrigen auch


    Michelle Paver - Dein Ende wird dunkel sein


    Ebenfalls ein klaustrophobischer Winterthriller, wo ein Mann alleine auf einer Insel zurückbleibt mit allem, was dazu gehört.

  • Mir hat das Buch auch sehr gut gefallen.
    Ich habe es hauptsächlich in der Nacht und spät abends gelesen und mich so richtig gegruselt.


    Freyer ist mir sehr sympathisch. Der Verlust seines Sohnes ging auch mir sehr nahe. Die Gruselgeschichte auf der Insel war auch super. Allerdings war mir Lif sehr unsympathisch und die Wendung der Charaktere zum Schluss war keine große Überraschung. Aber darum ging es auch nicht. Das Ende hat mir gut gefallen. Ich bin gespannt ob die Geschichte mit Kathrin in einem weiteren Buch nochmal aufgegriffen wird.


    Sehr empfehlenswert!

  • Nachdem ich länger um dieses Buch herum geschlichen bin, habe ich es vor ein paar Tage doch endlich in die Hand genommen und heute gelesen. Der Schreibstil der Autorin hat mich gefesselt und dass die Geschichte zwei verschiedene Handlungsstränge hat, die jedesmal so spannend enden, dass ich unbedingt weiter lesen wollte, fand ich sehr gut. Bisher kenne ich nur sehr wenig Geisterbücher, aber dieses hat mir wirklich eine Gänsehaut bereitet. Ich hab mich selten bei einem Buch so gegruselt, dass ich es nicht mal abends lesen konnte/wollte. :grin


    Von mir gibt es volle 10 Punkte.

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Zitat

    Original von Tempe
    die ganze Geschichte wirkt so trist und trostlos, daß bei mir nicht so recht Begeisterung aufkommen wollte.


    Das war eigentlich auch mein Gesamteindruck. Auch wenn ich es stellenweise immer mal wieder faszinierend fand kleine Einblicke in die isländische Kultur zu bekommen. Es reichte mir in diesem Buch nicht, um mich zu überzeugen.


    Allerdings möchte ich es durchaus noch mit einem anderen Buch der Autorin versuchen. Habe sie nämlich gestern auch persönlich kennenlernen dürfen. Habe sie vom Flughafen abgeholt, da sie hier in Calgary heute und morgen Lesungen geben wird. Wir haben uns sehr gut unterhalten und ich freue mich auch schon auf ihre Veranstaltung morgen.

  • Ich habe das Buch zugeklappt und stellte mir die Frage: HÄ??
    Das Buch war gut geschrieben, die Cliffhanger haben das Ganze spannend gehalten und es war oft schon sehr schaurig, aber die Protagonisten waren schon recht farblos. Außerdem frage ich mich, was denn jetzt genau passiert ist.


    Ich bin immer etwas enttäuscht, wenn ich am Ende so ohne alles da stehe.....
    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, das Ende hat mir nicht gefallen.


    Von mir gibt es 6 Punkte