Kurzbeschreibung bei amazon
Von Islands Königin des Spannungsromans!
Drei junge Leute aus Reykjavík planen, ein heruntergekommenes Haus in einem verlassenen Dorf in den kargen Westfjorden Islands wieder aufzubauen; sie ahnen nicht, welch gewaltige Ereignisse sie damit in Gang setzen.
In einer Kleinstadt am anderen Ende des Fjords ermittelt zur selben Zeit Polizistin Dagný gemeinsam mit Freyr, einem Psychologen, in einer Reihe von unnatürlichen Todesfällen. Welche Geheimnisse bergen die staubigen Polizeiakten aus dem vorigen Jahrhundert? Und warum hat Freyr auf einmal das Gefühl, dass sein verschollener Sohn noch am Leben sein könnte? Erst als die Verbindung zwischen diesen rätselhaften Geschehnissen sichtbar wird, enthüllt sich die grausige Wahrheit.
Dieser unheimliche und furchteinflößende Roman der internationalen Bestseller-Autorin Yrsa Sigur ardóttir ist, neben diversen Kinderbüchern, ihr sechstes Buch für Erwachsene und beruht zum Teil auf Tatsachen.
Eigene Beurteilung
"Geisterfjord" erzählt kapitelweise abwechselnd zwei ganz verschiedene Handlungen, in denen verschiedene Personen an verschiedenen Orten die Hauptrolle spielen: In einem verlassenen Dorf wollen drei junge Leute (Katrin, ihr Mann GarÐar und ihre Freundin Lif) ein altes Haus renovieren und zu einem Gästehaus umbauen. Über das Haus sind üble Gerüchte im Umlauf, doch die jungen Leute lassen sich von ihrem Vorhaben nicht abbringen. Als es immer wieder zu unerklärlichen Vorfällen kommt, suchen sie rationale Erklärungen, werden aber im Laufe der Tage immer mehr zu Nervenbündeln. Am anderen Ende des Fjords ermittelt derweil der Arzt und Psychologe Freyr in einem Fall von Vandalismus und wird außerdem als Gutachter in einem Selbstmord herangezogen. Dabei ergeben sich Hinweise auf Bezugspunkte zu Freyrs persönlicher Tragödie: sein Sohn Benni ist seit drei Jahren spurlos verschwunden, genauso spurlos, wie ein halbes Jahrhundert zuvor ein anderer Junge namens Bernodus, der ein Schulkamerad der Selbstmörderin war. Wie können diese Vermisstenfälle zusammenhängen und was sollte die Selbstmörderin darüber gewusst haben?
Wer an die Lektüre von Horror- oder Geisterromanen gewöhnt ist, wird sich bei diesem Buch sicherlich gruseln und sollte es nicht lesen, wenn er allein im Haus ist.
Als äußerst rationaler Mensch habe ich eigentlich kein Faible für Übersinnliches, dennoch habe ich dieses Buch als erfrischend "anders" und sehr spannend empfunden. Der Leser erhält stückweise immer wieder kleine Puzzleteilchen serviert und versteht erst gegen Ende des Romans, wie die beiden vermeintlich völlig unverbundenen Erzählungen zusammenhängen. Neben dem Übersinnlichen enthält das Buch auch gewöhnliche Krimielemente, die es dem Leser erlauben mitzuraten.
Der gekonnte Einsatz von Cliffhangern am Ende aller Kapitel sorgt dafür, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag.
Am Ende sind für mich einige Fragen offen geblieben, die unterschiedliche Interpretationen zulassen. Gerade aus diesem Grund halte ich "Geisterfjord" für die gemeinsame Lektüre in Leserunden/Literaturzirkeln etc. für sehr geeignet.
8 Punkte