Oh, tut mir leid. Ändere ich gleich.

Isenhart - Holger Karsten Schmidt
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Zitat
Original von geli73
Oh, tut mir leid. Ändere ich gleich.Danke, habe meinen Beitrag dazu auch gerade gelöscht
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"Glaube ist das Gefängnis der Unwissenden..."
So - endlich habe ich es geschafft. Ich muss sagen, dass ich wochenlang an diesem Buch gelesen habe. Was zum Einen an meiner wenigen Zeit lag und zum anderen auch an dem Buch, welches einiges an Durchhaltevermögen fordert.
Holger Karsten Schmidt erzählt hier die Geschichte von Isenhart. Angefangen von seiner ungewöhnlichen Geburt, seinem Leben auf der Burg Laurin, seinem Verhältnis zu seinem Freund Konrad von Laurin, zu Henning, der ihm intellektuell in nichts nachsteht, seinem Lehrer Walther und vielen mehr...
Der Autor hat sehr viele unerschiedliche Themen in die Geschichte gepackt. Es geht um den kirchlichen Glauben, es geht um die Wissenschaft, um die Liebe, um Moral und um einen Mörder..
Jetzt im Nachhinein muss ich sagen, dass mir das Buch gut gefallen hat. Doch während dem Lesen war es teilweise etwas anstrengend. Ich denke weniger wäre hier auf jeden Fall mehr gewesen. Doch vielleicht gerade wegen diesen Längen schafft es der Autor seine Protagonisten glaubhaft und detaillreich zu beschreiben, sodass ich mir jeden Einzelnen ganz genau vorstellen konnte. Interessant, aber auch stellenweise zu ausführlich waren die Gedanken und Gespräche von Isenhart und Henning, wenn sie ihren Geist schweifen ließen und sie ihre Gedanken ausgetauscht haben.Fazit: Ein lesenswerter historischer Roman, für alle diejenigen, die gerne ausführliche Beschreibungen mögen und einige Längen in Kauf nehmen. Ich vergebe 7 von 10 Punkten.
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Zitat
Original von Pelican
...Leider musste ich schnell feststellen, dass Holger Karsten Schmidt dem Trend folgt, mit vielen Wiederholungen zu arbeiten und seine Figuren nicht durch ihr Handeln und Dialoge zu erklären, sondern durch wortreiche Erläuterungen. Beides schmälert meinen Lesegenuss, scheint sich aber immer mehr in den diversen Genres durchzusetzen. Wirklich schwer getan, habe ich mir über eine lange Phase des Romans mit dem Protagonisten. Isenhart ist offensichtlich an Leonardo da Vinci (1452 – 1519) orientiert, der seinen Zeitgenossen weit voraus war. Demzufolge ist Isenhart in seinem Denken seinen Zeitgenossen mehrere Jahrhunderte voraus, was meines Erachtens selbst mit dem Privileg der Bildung, die er genossen hat, in Kombination mit seiner Wissbegier nicht zu erklären ist. Da der Autor in anderen Punkten durchaus gut recherchiert hat und offensichtlich um Historientreue bemüht ist, war dies über eine längere Strecke des Romans ein Widerspruch, den ich nicht auflösen konnte. Erst in der zweiten Hälfte des Romans meinte ich zu verstehen, weshalb der Autor diesen Kunstgriff gewählt hat, der meines Erachtens, um die Geschichte schlüssig zu erzählen und seine Botschaft zu transportieren, nicht in dieser extremen Form erforderlich gewesen wäre. ...Dass Isenhart dem Wissen seiner Zeit so weit voraus ist, wird m. A. nicht schlüssig dargestellt. Ich hatte auf diesem Gebiet im Buch gern auf einige Längen der Handlung verzichtet und stattdessen eine glaubwürdigere Verbindung aus Erfahrungswissen, Buchwissen und Anwendung des Wissens gehabt. Wenn die Kirche Obduktionen streng verbietet, kann Wissen über Vorgänge im Körper doch nur von Tierschlachtungen stammen oder der Behandlung schwerer Kampfverletzungen bei Menschen. Mich hat an einigen Stellen gestört, dass Isenhart für mich überraschend über Buchwissen verfügt, er kennt die Bezeichnung der inneren Organe. Denkbar, dass er das von Walther gelernt hat, aber für mich als Leser nicht besonders plausibel.
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Isenhart wächst als Sohn eines Schmiedes auf, aber seine Herkunft birgt ein Geheimnis. Als Säugling wurde er dem Schmied und seiner Frau übergeben, die Identität seiner leiblichen Eltern aber ist geheim. In Konrad, dem Sohn des Fürsten von Laurin, findet er bald einen Freund. Und Isenhart erhält das Privileg, gemeinsam mit dem Fürstensohn lesen und schreiben zu erlernen. Bald schon ist klar, dass Isenhart seiner Zeit voraus zu sein scheint. Er stellt alles infrage und sein Wissensdurst ist nicht zu stillen.
Er verliebt sich in Konrads Schwester Anna, die ihm ebenfalls zugetan ist. Doch eines Tages entdeckt Isenhart Annas Leiche im Wald. Ihr wurde die Kehle aufgeschnitten und das Herz geraubt...
* Meine Meinung *
Dieses über 800 Seiten umfassende Buch hat mich schwer beeindruckt. Es ist so reich an Inhalt, an Handlung, dass ich noch weitere 1000 Seiten mit Freude gelesen hätte! Keine Seite hat mich gelangweilt, im Gegenteil. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen!
Es ist Krimi und Liebesgeschichte, historischer Roman und Sachbuch. Ich habe gelacht und geweint beim Lesen.
Holger Karsten Schmidt ist es gelungen, einen Roman zu schreiben, der mich wirklich zutiefst bewegt hat. Ich konnte mich in das Geschehen so gut hineinfühlen, als wäre ich selbst dabei. Die Figuren sind echt und liebenswert bzw. echt und erschreckend.
Ich habe im Oktober 2011 die Verfilmung im Fernsehen gesehen und fand den Film super! Ich konnte nicht verstehen, dass so viele die Verfilmung nicht mochten. Jetzt kann ich das natürlich nachvollziehen, denn der Film wird dem Buch überhaupt nicht gerecht! Das Buch ist um Längen besser!
Ich habe dieses Buch gelesen und das Gefühl, als hätte ich fünf Romane gelesen und nicht nur einen. Es ist so voll von Handlung; es ist einfach ein wahrer Genuss! Das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe!