Ein Bücher-Menü in 12 Gängen
Der Autor erzählt in diesem schmalen Band von seinen ganz persönlichen Lesegewohnheiten und literarischen Vorlieben, davon, welche Lektüre nach geschlossenen Räumen verlangt, was er im Garten, in der Küche oder auf Reisen liest und gibt gleichzeitig viele Literaturempfehlungen.
Mir persönlich hat das Menü leider nicht gemundet, nicht einmal der 9. Gang, in dem es ums Lesen an sich ging. Für meinen Geschmack hat der Autor zu viele Bücher mir großteils unbekannter Schriftsteller auf zu wenigen Seiten präsentiert. Romane standen so gut wie keine auf der Karte, dafür alle möglichen Spezialitäten über Gärten, Kräuter, Gewürze, Getränke, wie auch über das Reisen, aber auch viele Essays, Notizen und Tagebuchaufzeichnungen unterschiedlichster Autoren.
Die Erfahrung, dass sich nicht jede Literaturgattung für jeden Ort eignet, habe ich selber auch schon gemacht; das wäre also keine Neuigkeit. Drastisch vor Augen geführt hat mir Herr Ortheil hingegen, was es heißt, ein leidenschaftlicher, ja wilder Leser zu sein, der Unmengen von Büchern anliest, viele davon verschlingt und überhaupt immer einen geschriebenen Text vor Augen haben muss.
Meiner Meinung nach wendet sich das Buch jedoch an kein breites Publikum, sondern möchte mit seiner Thematik wohl den eher anspruchsvolleren Leser erreichen.