ZitatOriginal von Paradise Lost
Ich weiß ja nicht, wie es in den anderen Waringham-Bänden so war, aber für fast 1000 Seiten ist mir ein einzelner Protagonist um den sich praktisch alles dreht etwas zu wenig. Ja, ganz selten wird auch mal aus der Sicht von Nebenfiguren berichtet, aber eigentlich nur wenn es sich nicht vermeiden ließ und sehr kurz. Ich hätte es zum Beispiel sehr interessant gefunden, wenn wir abwechselnd aus Nicks und Louises Blickwinkel die Geschicht erlebt hätten. Das hätte dem Leser die Geschehnisse von zwei vollkommen gegensätzlichen Standpunkten aus präsentiert. So sehe ich letzten Endes eine zwar spannende, leicht zu lesende und unterhaltsame Geschichte, aber vermutlich wird keiner der Protagonisten außer Nick mir allzulange im Gedächtnis bleiben da viele letztendlich nichts weiter waren als "Statisten auf Stichwort" ohne Hintergrund, ohne Motivationen. Nur dazu da um die Hauptfigur in ihren Handlungen voranzutreiben.
Dass nur aus der Sicht von Nick erzählt wurde, hat mich auch sehr gestört. Wie Paradise Lost schreibt, wenn wir z. B. auch Louses Sicht erfahren hätten, das hätte, auch meiner Meinung nach, der Geschichte sehr sehr gut getan. Soweit ich es noch in Erinnerung habe, war es bei den vorangegangenen Büchern (ist doch schon lange her) nicht so.
Auf Henry hätte ich mir auch einen etwas objetiveren Blick gewünscht, obwohl ich natürlich verstehe, dass jeder Autor eben seine Sichtweise darstellt. Auch die Darstellung von Anne Boleyn fand ich zu einseitig.
So war dieses Buch für mich immer noch gut - kommt jedoch, meiner Meinung nach, nicht ganz an die ersten 3 Teile der Waringham-Saga heran.