Die Ludwig-Verschwörung - Oliver Pötzsch
gekürzte Lesung, ca. 460 Min. - 6 CDs
Sprecher: Johannes Steck
Inhalt
Als der Münchener Antiquar Steven Lukas das Tagebuch eines engen Vertrauten Ludwigs II. findet, hält er eine Sensation in Händen: Die verschlüsselten Aufzeichnungen versprechen, die wahren Todesumstände des Märchenkönigs zu verraten! Doch es gibt viele, die dieses Geheimnis ungelüftet wissen möchten. Zusammen mit der jungen Kunstdetektivin Sara begibt sich Lukas auf eine Reise zu Ludwigs Märchenschlössern und sieht sich mit einem Fanatiker konfrontiert, der über Leichen geht.
Autor
Oliver Pötzsch, Jahrgang 1970, arbeitet seit Jahren als Filmautor für den Bayerischen Rundfunk, vor allem für die Kultsendung "quer". Er ist selbst ein Nachfahre der Kuisls, die 300 Jahre lang die berühmteste Henker-Dynastie Bayerns waren. Besuchen Sie den Autor auf seiner Homepage http://www.oliver-poetzsch.de/
Pötzsch selbst charakterisiert sich als "Tomatenzüchter, Kinderhüter, Soulsänger, Fernsehautor und Teilzeitschriftsteller". Verheiratet ist er mit der Redakteurin Katrin Pötzsch.
Vorleser
Johannes Steck arbeitete zunächst als Bühnenschauspieler, bevor er seine Leidenschaft fürs Sprechen entdeckte. Seitdem ist er eine der gefragtesten Stimmen in Funk und Fernsehen. Auch aus der Hörbuchlandschaft ist er längst nicht mehr wegzudenken: Steck, der es liebt "Geschichten zu erzählen", ist neben seiner Sprechertätigkeit auch selbst als Produzent aktiv.
Meine Meinung
Bisher kannte ich von Oliver Pötzsch nur die Henkerstochtertrilogie - die dieses Jahr aber zum Glück fortgesetzt wird.
Diese hat mich den Autor - liebenlernen lassen klingt jetzt zwar leicht übertrieben - drückt es aber am besten aus.
Sein Schreibstil ist einfach wunderbar.
Das war dann auch der Grund mir dieses Hörbuch anzuhören, auch wenn mich das Thema Ludwig II sonst so überhaupt nicht interessiert.
Aber - Oliver hat es geschafft, daß ich auch diesem Thema fasziniert lauschen konnte.
Ok - Johannes Steck hat dann auch noch seinen Teil dazu beigetragen - denn ein Hörbuch mit einem nicht so guten Sprecher würde mir das Buch dann auch nicht so gut erscheinen lassen.
Da bin ich eigen
Die Handlung beginnt mit der Ermordung des Professors Liebermann, der ein geheimes Tagebuch des Assistenten des Leibarztes Ludwig II - Theodor Marot - in seinem Besitz hatte.
Das Buch konnte er allerdings noch im Antiquariat des Bibliothekars Steven Lukas verstecken, bevor ihn sein Häscher erreichten.
Steven bekommt anschließend Besuch - zuerst von den sogenannten Guglmännern, die hinter dem Tagebuch her sind , als dann auch von der Nichte des ermordeten Professors Liebermann - Sara.
Gemeinsam mit Sara versucht er das Tagebuch - das ja anscheinend sehr wichtig zu sein scheint wenn schon Menschen dafür morden - zu entschlüsseln.
Das Tagebuch wurde von Theodor Marot - einem engen Vertrauten des Königs - geschrieben und verspricht den noch immer geheimnisumwitterten Tod des Märchenkönigs aufzuklären.
Soweit zum Beginn der Handlung.
Es folgt eine fuliminante Jagd um die Entschlüsselung, die Hintergründe, das Geheimnis des Königs - eine Jagd, die über sämtliche der Märchenschlösser Ludwigs führt.
Zugleich die Flucht vor den Guglmännern, die hinter dem Tagebuch her sind, sowie den Hintermännern.
Der Schreibstil - auch wenn ich es eben gehört und nicht gelesen habe - ist gewohnt spannend, flüssig und mitreißend.
Wunderbar sind auch die Zeitebenen in Szene gesetzt.
Die Aufzeichnung aus dem Tagebuch werden in der Ich-Form erzählt - auf dem Hörbuch besonders hervorgehoben durch eine kurze leise einstimmende Musiksequenz, die hervorraged zu dem Thema paßt.
So weiß man sofort - "ah, jetzt geht es mit dem Tagebuch weiter".
Die Übergänge zwischen den Zeiten empfinde ich als sehr gut und stimmig gemacht.
Und der "Vorleser" Johannes Steck macht seine Sache ebenso gewohnt gut.
Ihn kenne ich aus diversen Hörbüchern und empfinde ihn als einen sehr angenehmen Sprecher, der sehr gut liest und betont und auch für mich die richtige Geschwindigkeit hat.
Fazit
Ein hervorragender Krimi/historischer Krimi Mix mit einer hochinteressanten Verschwörungstheorie.
Keine Verschwörungstheorie im klassischen bierernsten Sinne, eher als eine Möglichkeit, wie es eben hätte sein können mit einem Schuß Selbstironie.
(So habe ich es jedenfalls empfunden und das hat es mir auch so sympatisch gemacht)
Spannend, lehrreich ( Auch ich habe noch etwas über Ludwig & seine Schlösser lernen können )
Auch lädt das Hörbuch dazu ein, es in einem durchzuhören.
Hätt ich nicht in der Woche gehört sondern am Wochenende, hätt ich nicht garantieren könne, zwischendurch aufhören zu können.
Sehr empfehlenswert für Krimifans, Fans des historischen Krimis und für Fans von Oliver sowieso obligatorisch