Charlie Huston - Ausgesaugt

  • Der Autor:
    Charlie Huston (* 1968 in Oakland, Kalifornien) ist ein US-amerikanischer Roman-, Comic- und Drehbuchautor.

    Huston begann im Alter von elf Jahren, seine ersten Kurzgeschichten zu verfassen, mit 13 Jahren schrieb er die erste „Science Fiction Noir“-Story. Obwohl er in seinem Leben immer weiter schrieb, wollte er eigentlich nicht Schriftsteller werden oder seine Werke veröffentlichen. Stattdessen begann er ein Theaterstudium und zog im Jahr 1995 nach New York, um sich dort der Schauspielerei zu widmen, verdiente seinen Lebensunterhalt aber als Barkeeper.[2] Ende Februar 2006 wurde er nominiert für den Edgar, den Preis der Mystery Writers of America.[1] Er lebt mit seiner Frau, der Schauspielerin Virginia Louise Smith, in Los Angeles.



    Kurzinfo:


    Niemand lebt für immer


    Nachdem Joe Pitt einen Krieg der großen Vampirclans angezettelt hat, wurde er zum meistgesuchten Blutsauger New Yorks. Ein Jahr verbringt er auf der Flucht vor seinen Widersachern in der Kanalisation und sinnt auf Rache – dann ist seine Zeit gekommen. Um seiner großen Liebe Evie willen wirft er sich noch einmal in die Schlacht. Er wird nicht ruhen, bis auch wirklich alle – ob untot oder nicht – unter der Erde sind.



    Meine Meinung:
    „Ausgesaugt“ ist der fünfte und somit letzte Teil der Serie um Vampir-Privatdetektiv Joe Pitt. Zugegeben, hätte Charlie Huston diese Serie nicht ins Leben gerufen, hätte sie wohl kaum mein Interesse geweckt, denn das Übernatürliche im Allgemeinen sowie Vampir- oder Zombiekram im Speziellen sind nicht unbedingt mein Ding. Aber als Huston-Fan wollte ich mir diese Reihe natürlich nicht entgehen lassen. Konnten mich „Stadt aus Blut“ und „Blutrausch“ noch restlos überzeugen, war dies bei Teil drei und vier der Reihe schon nicht mehr der Fall. Für meinen Geschmack fiel deren Handlung dann doch ein paar Nummern zu verworren aus. Und auch der derbe austeilende Joe Pitt mit seiner Ihr-könnt-mich-mal-kreuzweise-Attitüde, der im Gegenzug aber auch ordentlich wegstecken musste, verlor mit der Zeit an Reiz.


    Qualitativ platziert sich „Ausgesaugt“ irgendwo zwischen den vier vorausgegangenen Teilen. So wirklich umgehauen hat mich das Finale also nicht. Das große Geheimnis um den Virus wird zwar irgendwie gelüftet, viele altbekannte Charaktere, von denen so gut wie jeder sein ganz persönliches perfides Spielchen spielt, treten noch mal auf die Bühne und es geht weiterhin recht blutig zur Sache – da wird ordentlich geprügelt, gefoltert und gemordet. Freunde der harten Gangart werden zumindest in diesem Punkt voll auf ihre Kosten kommen. Aber leider werden einige – aus meiner Sicht sehr wichtige – Baustellen eher stiefmütterlich behandelt. Insgesamt hinterließ „Ausgesaugt“ bei mir von daher einen eher unbefriedigenden Eindruck. Ich hatte mir einfach mehr von diesem großen Finale erhofft.


    Letztlich bleibt festzuhalten, dass Huston hier eine anfangs verdammt gelungene und originelle Serie an den Start gebracht hat, der dann aber ab Teil drei – meiner bescheidenen Meinung nach – die Luft ausging. Ausgestattet mit einem Setting, das mich an „Sin City“ erinnert, ungewöhnlichen Charakteren, einer stark ausgeprägten Dialoglastigkeit und furztrockenen Erzählweise, hätte diese Serie wirklich etwas ganz Großes, Besonderes werden können. Aber, wie gesagt, die fünf Teile haben es nicht geschafft, mich durchweg zu begeistern, im Gegensatz zur Hank-Thompson-Trilogie, die mir komplett die Schlappen ausgezogen hat. Mal schauen, was „Das Clean Team“ noch so bringt. Die Storys um Web sollen ja ebenfalls eine Serie bilden. Für Huston-Nachschub ist also gesorgt ...

    If You Stand For Nothing, You'll Fall For Anything... (Downwards UK)

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  • Der Autor: Vor allem mit seiner Prügelknabentrilogie - neben den nunmehr fünf Bänden um den Vampyr Joe Pitt - wurde Charlie Huston berühmt, Filmrechte wurden verkauft und Optionen verfielen wieder...
    Mit seinem Roman "Die Plage" verabschiedete sich Huston von seinem alten Stil nebst Tonfall, ob dieses jedoch eine Abkehr auf Dauer ist wird die Zukunft zeigen.


    Das Buch: Joe Pitt hat es geschafft einen Krieg unter den Vampyrclans von New York anzuzetteln und das fragile System des sich gegenseitig Belauerns in einen brutalen Kampf verwandelt.
    Und deshalb musste er fliehen.


    Ein Jahr lang hauste er in der Kanalisation, bevor ihn der Ruf seiner großen Liebe wieder an die Oberfläche lockt - und mitten hinein in die dickste Scheiße. Aber das ist ja für good ol' Joey nix umwerfend neues.....



    Meine Rezension: ...genau so wie dieses Buch! Sorry, Leute! Wer auf einen furiosen Abschluss - den die Serie auf jeden Fall verdient hätte - hoffte, wird bitter enttäuscht werden. Selbst diejenigen die nach der schon ernüchternden Erfahrung mit Band III und IV seine Erwartungen nach unten korrigiert haben.... oje, oje!


    Dem guten Charlie ist einfach nix mehr eingefallen. Joe kriegt ordentlich auf die Fresse, weil ihn alle hassen und weil er seine Schnauze nicht halten kann. Na super, ne ganz neue Idee!


    Vieles kommt dem Leser bekannt vor - da er/sie das alles vor allem im IV. Band schon gelesen hat. Joe Pitt selber wird hier zu einer eher lächerlichen Comic-Strip-Abziefigur degradiert, deren cooles Gehabe nur noch peinlich wirkt.


    Klar, man kauft das Buch trotzdem, weil man doch wissen will wie es ausgeht, weil man Serien nun mal zu ende liest, man ist ja doch Charlie Huston Fan! (Ich hätte selbst nach dieser Rezie das Buch gekauft und gelesen...)


    OK, war nix dieses mal!
    Aber Charlie Huston schreibt bestimmt weitere Bücher! Und die sind dann wieder echt klasse!

  • Puh, das sind ja zwei unschöne Rezis, dabei hatte ich echt große Hoffnungen das der 5. Teil alles wieder rausreißt. Naja, am Wochenende ist das Buch dann fällig, vielleicht gefällt es mir ja etwas besser.

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit