Daniel H. Wilson: Robocalypse
Klappentext:
Sie sind kalt.
Sie sind überlegen.
Sie werden zur tödlichen Gefahr.
Mobiltelefone, Verkehrsampeln, Navigationssysteme - was geschieht, wenn sich diese stummen Diener mit tödlicher Präzision gegen uns wenden?
Der Wissenschaftler Professor Wasserman experimentiert mit einer überlegenen künstlichen Intelligenz - bis zu dem Tag, an dem sie sich nicht mehr löschen lassen will: ARCHOS entkommt aus dem Labor und übernimmt die Kontrolle über sämtliche Maschinen auf der Welt.
Zunächst gibt es nur wenige Anzeichen dafür, in welcher Gefahr die ahnungslose Menschheit schwebt, doch schon nach kurzer Zeit regieren Chaos und Vernichtung. Und doch gibt es Hoffnung, denn selbst der überlegenste Computer kann nicht berechnen, zu was Menschen fähig sind, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen: Sie formen neue Allianzen. Sie wachsen über ihre Grenzen hinaus. Sie formieren sich zum Gegenschlag.
Zu ihnen gehören ein Hacker aus London, eine mutige Mutter aus Amerika, ein Soldat aus Afghanistan und ein alter Japaner, dessen stille Trauer um seine Frau ungeahnte Folgen hat.
Der Überlebenswille der Menschen ist unberechenbar…
Beurteilung:
Der Klappentext klingt schon ein bißchen phantastisch: ARCHOS übernimmt die Kontrolle über sämtliche Maschinen auf der Welt? Nun ja, dafür ist es Science-Fiction, das darf schon mal phantastisch sein.
Leider stimmt der Klappentext tatsächlich, wenn mit den Maschinen auch vor allem Roboter gemeint sind, und zwar sowohl Fabrik- als auch Haushaltsroboter. Die Menschheit wird vom Aufstand der Maschinen vollkommen überrumpelt und ist innerhalb kürzester Frist entweder tot oder in Arbeitslagern verschwunden. Bis auf ein paar wenige, denen erst die Flucht und dann tatsächlich ein organisierter Widerstand gelingt.
Da der Autor Fachmann für Robotik ist, hatte ich schon ein äußerst trocken geschriebenes Buch befürchtet, wurde aber aufs Angenehmste überrascht. Die Vorkommnisse werden aus der Sicht der Menschen erzählt: Cormac Wallace, der von den Maschinen erstellte Aufzeichnungen fand, berichtet von den Geschehnissen seit dem Aufstand der Roboter. Zu verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Personen erzählt, erfährt der Leser so die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge. Dieser ständige Perspektivenwechsel und sich stets ändernde Erzählstil war zu Beginn ein wenig verwirrend, aber schon bald hatte ich mich eingelesen. Die Atmosphäre ist bedrückend und der Leser tröstet sich einzig mit dem Gedanken, daß es heute noch keine derart überlegenen Maschinen, wie in etwa die erwähnten Hausroboter, gibt. Wenn man dann allerdings in der Tagespresse liest, daß Autos intelligenter werden sollen, wird einem schon mulmig…
"Robocalypse" ist ein gelunger Science Fiction-Roman, der spannend und überzeugend wirkt. Die Protagonisten sind glaubhaft und man bangt mit ihnen, ob dieser Krieg zu gewinnen ist und ob die Menschheit überleben wird - wenn die Welt auch nie wieder so sein wird, wie zuvor.
Originaltitel: Robocalypse
Übersetzer aus dem amerikanischen: Markus Bennemann
Kategorie: SciFi
Taschenbuch
Droemer Knaur
462 Seiten
ISBN 3426226006 bzw. 9783426226001