Fahr zur Hölle – Kathy Reichs

  • 350 Seiten
    Blessing Verlag, September 2011
    Originaltitel: Flash and Bones
    Übersetzt von Klaus Berr
    ISBN: 3896673254
    Preis: 19,95 Euro


    14. Teil der Serie um Tempe Brennan


    Kurzbeschreibung
    In Charlotte, Tempe Brennans Heimatstadt, ist die Hölle los. 200.000 Motorsport-Fans sind auf dem Weg zum Charlotte Motor Speedway und dem großen NASCAR-Rennwochenende. Auf einer Müllhalde nahe der Strecke werden in einem Teerfass menschliche Überreste gefunden. Das Mitglied eines NASCAR-Teams wendet sich an die Forensikerin und erzählt ihr, dass seine Schwester Cindi vor zwölf Jahren verschwunden ist – zusammen mit ihrem damaligen Highschoolfreund Cale Lovett. Lovett hatte Verbindungen zu einer rechtsextremen Gruppe namens Patriot Posse. Könnte die Leiche Cindis sein? Oder Cales? Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens interessierte sich das FBI für die beiden. Doch die Suche wurde früh eingestellt. Sollte da etwas vertuscht werden? Wollte das Paar mit der paramilitärischen Gruppe in den Untergrund gehen? Oder hat Cale Cindi auf dem Gewissen? Tempe Brennan arbeitet fieberhaft daran, den Fall schnell aufzuklären. Doch gerade sie weiß: Das Böse holt dich immer ein.


    Über den Autor
    Kathy Reichs, geboren in Chicago, lebt in Charlotte und Montreal. Sie ist Professorin für Soziologie und Anthropologie und unter anderem als forensische Anthropologin für das gerichtsmedizinische Institute Quebec und South Carolina tätig. Jeder ihrer Romane wurde zu einem höchst erfolgreichen Weltbestseller und erreichte Spitzenplätze auf allen internationalen und deutschen Bestsellerlisten. Die Romane wurden in 30 Sprachen übersetzt. Tempe Brennans Fälle laufen als höchst erfolgreiche Fernsehserie "BONES- Die Knochenjägerin".


    Meine Meinung
    Dieser 14. Band der Tempe Brennan spielt in Charlotte zur Zeit des NASCAR-Rennwochenendes. Wie gewohnt führt Tempe als Ich-Erzähler durch die Handlung, die mit einem Leichenfund auf einer Deponie beginnt. An sich kein ungewöhnlicher Fall, jedoch befindet sich die Leiche in einem Fass, das mit Beton aufgefüllt worden ist. Damit ist auch ein Bezug zum Cover hergestellt.
    Als der Fund publik wird, vermutet ein junger Mann, dass es sich bei dem Toten um seine Schwester handeln könnte, die Jahre zuvor mit ihrem Freund verschwand. Das FBI schaltet sich ein, Tempe nimmt mit dem Mordermittler Slidell (schon bekannt aus Band 11 "Der Tod kommt wie gerufen") die Nachforschungen auf. Die führen sie auch zu einer Gruppe zwielichtige Rechtsextreme und in die Vergangenheit, um das Rätsel der Toten wie der beiden Verschwundenen lösen zu können. Das NASCAR spielt keine unwichtige Rolle, aber man muss sich nicht damit auskennen um der Handlung folgen zu können.


    Bei Tempes Privatleben gibt es nicht viel neues, auch wenn Tory, Tempes bisher unbekannte Großnichte und Hauptfigur einer neuen Jugendserie, erwähnt wird. Vielleicht hat sie im weiteren Verlauf der Serie einen Auftritt, oder ihre Großtante in ihrer Serie. Auch eine neue Nebenfigur wurde eingeführt, von der wir wohl noch mehr hören werden (zumindest hoffe ich es). Am Ende ist noch ein Interview mit der Autorin, welches auch auf den aktuellen Band Bezug nimmt.
    Letztlich heißt es wie immer: Warten auch den nächsten Band, der hoffentlich wieder gute Unterhaltung bietet wie dieser und wie immer viel zu schnell gelesen ist.

  • "Fahr zur Hölle" ist ein tpyischer Tempe Brennan-Roman mit der üblichen Mischung aus Kriminalfall, Sachinformationen und einer großen Portion Privatleben der Hauptperson. Hier geht es um Nascar-Rennen und die Autorin geizt nicht mit Informationen zu diesem Thema, fast schon ein wenig des Guten zuviel. Allerdings muß man sagen, daß der Roman auch in jeder anderen Umgebung spielen könnte, auch dort hätte die Auflösung gepasst. Das Privatleben Tempes fällt ein wenig kürzer aus als in anderen Bänden der Reihe, was daran liegen könnte, daß Detective Ryan nicht vor Ort ist. Dafür spielt die Verlobte von Tempes Ex-Mann eine größere Rolle. :grin
    Der Kriminalfall selbst ist spannend, allerdings wurde bemerkenswert wenig daraus gemacht. Obwohl die Grundidee der beiden verschwundenen Teenager gut ist, ist die Handlung dazu einfach zu dünn. Streicht man das Privatleben von Tempe und die Seiten über Nascar heraus, bleibt nicht einmal die Hälfte des Buches übrig - für einen Kriminalromen eindeutig zu wenig.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Der neue Fall um die forensische Anthropologin Dr. Temperance Brennan ist in der Rennsportszene angesiedelt.
    Tempe muss sich gleich mit mehreren ungelösten Fällen beschäftigen. Eine Leiche, die auf einer Müllhalde in einem verrosteten Fass gefunden wurde, führt sie zu einem seit Jahren vermissten, jungen Liebespaar. Tempe arbeitet beharrlich daran die Fälle zu lösen bzw. Zusammenhänge zu finden. Doch warum hat sie das Gefühl, das übergeordnete Stellen ein Interesse daran haben, dass die Fälle nicht aufgeklärt werden? Und welche Rolle spielt der äußerst attraktive, aber umstrittene, ehemalige Polizist Galimore? Bevor Tempe begreift, welches Spiel gespielt wird, gerät sie selbst in tödliche Gefahr.


    Meine Meinung zum Buch:


    Der vierzehnte Band aus der Tempe Brennan-Reihe hat mich wieder mit den beiden Vorgängern versöhnt. Temperance Brennan läuft fast wieder zu alter Stärke auf. Die Story ist spannend, wenn auch die Rennsportszene nicht ganz meinem Interessengebiet entspricht und doch relativ viel darüber berichtet wird. An die häufig sehr derbe Wortwahl, die vor allem im Jargon der Polizisten vorkommt, musste ich mich ebenfalls wieder gewöhnen. Wenn man dann aber in der Geschichte drin ist, möchte man unbedingt wissen, was es mit der Leiche im Fass auf sich hat und was mit dem jungen Liebespaar passiert ist. Besonders interessant waren dabei, wie auch in den Vorgängern, wieder die Einblicke in die Arbeit einer forensischen Anthropologin.
    Für den nächsten Band würde ich Tempe allerdings wünschen, dass sich ihr Liebesleben wieder etwas beruhigt und sie jemanden an ihrer Seite hat, dem sie bedingungslos vertrauen kann.

  • Zitat

    Original von Quasselstrippe
    Für den nächsten Band würde ich Tempe allerdings wünschen, dass sich ihr Liebesleben wieder etwas beruhigt und sie jemanden an ihrer Seite hat, dem sie bedingungslos vertrauen kann.


    Hoffen wir das nicht alle schon seit etlichen Bänden?! :lache
    Ich habe das Buch schon im SUB, bin aber noch nicht zum Lesen gekommen. Nach euren Rezis bin ich sehr gespannt!

  • Zitat

    Original von Tempe


    Hoffen wir das nicht alle schon seit etlichen Bänden?! :lache


    So ist es! :grin Aber ich meine, ich hätte ein Andeutung am Ende gelesen, dass es bald wieder was interessant wird. Ein Kandidat ist ja ausgeschieden, dem hats wohl zu lange gedauert. :lache

  • Schnell und mit Freude gelesen, wenn auch nicht so stark süchtig machend, wie die ersten Bände der Reihe um die Forensikerin Tempe.
    Der Krimi an sich war spannend, wenn auch wie schon beschrieben, phasenweise etwas flach beschrieben.
    Naja, keine Highlight, aber nett zu lesen.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Stellenweise ziemlich langatmig, die Ermittlungen zogen sich eine gefühlte Ewigkeit hin. Von ihrem Beruf gibt es nur sehr wenige Einblicke, das Privatleben und die Ermittlungen vor Ort nehmen sehr viel Raum ein, genauso wie die Geschichte von Nascar. Immer wieder erstaunlich, was man in so harmlosen Krimis alles lernen kann - man bekommt es einfach unbedarft vorgesetzt und kann sich dem nicht entziehen.


    Der Fall und seine Auflösung unspektakulär, dafür tritt nun Summer in Tempes Leben. Für mich unbegreiflich, wieso lässt sie sich nur darauf ein? Summers Benehmen ist unmöglich - aber diese Hysterie ist in Amerika wohl üblich, wenn es um diese große Planung geht. Dabei ist es doch nur ein Tag :bonk.


    Mir war es zuviel Nascar und Summer, zuwenig Ryan und Spannung. Hoffen wir mal auf den nächsten Band, mal schauen, was sich die Autorin dann wieder einfallen lässt.


    LG
    Patty

  • Also Kathy Reichs lese ich nur als Taschenbuch. Die Krimis sind gute Unterhaltung, aber als Hardcover muss ich die nicht haben. Dieser Band mit dem Schwerpunkt Charlotte dreht sich um Morde im Umfeld des Autorennens der NASCAR Serie. Eine junge talentierte Fahrerin verschwindet mit ihrem Freund spurlos, die Ermittlungen werden sehr schnell eingestellt. Als Jahre später ein Fass mit Asphalt gefüllt und einer Leiche am Rande der Rennstrecke auftaucht, wird der alte Fall wieder aufgerührt und zieht neue Morde nach sich. Wie gewohnt setzt sich die Autorin detailreich mit ihrem Beruf auseinander und beschreibt die Arbeit der forensischen Anthropologin faszinierend. Auch die übrige Ermittlungstätigkeit kommt nicht zu kurz, da Temperance mit quasi Parallelermittlungen beschäftigt ist.


    Fazit: Gute Unterhaltung für den einmaligen Gebrauch.

  • Charlotte in den USA während des NASCAR-Rennwochenendes. Auf einer Müllhalde am Motor Speedway werden in einem alten Fass menschliche Überreste gefunden. Die forensische Anthropologin Temperence Brennan soll diese untersuchen und die Identität feststellen. Ein Mitarbeiter des Rennteams erzählt ihr, dass vor zwölf Jahren seine ältere Schwester Cindi und ihr Verlobter Cale spurlos verschwunden sind. Man hat nie wieder etwas von ihnen gehört oder gesehen und die Ermittlungen wurden irgendwann eingestellt. Handelt es sich bei der gefundenen Leiche um Cindi? Hat Cale seine Verlobte damals ermordet? Oder ist er selbst der Tote in dem Fass? Und was ist dran an den Gerüchten, dass Cale damals in der rechtsextremen Organisation Patriot Posse aktiv war? Haben diese Leute etwas mit dem Verschwinden der beiden zu tun?
    Zusammen mit dem ehemaligen Partner des damals ermittelnden Polizisten stellt Tempe Nachforschungen. Aber irgend jemand mag das gar nicht und droht ihr, sich da rauszuhalten. Etwas, das ihr schon immer schwer gefallen ist...


    Dieser mittlerweile 14. Fall für Tempe Brennan hat mir im Gegensatz zum vorherigen mal wieder richtig gut gefallen. Von Anfang an ist Spannung da und die hält sich auch bis zum Ende. Zwischendurch gibt es immer wieder Wendungen und Unvorhergesehenes. Und dieses Mal wirft die Autorin auch nicht übermäßig viel mit Fachbegriffen und Abkürzungen um sich.
    Der Fall selbst ist gut durchdacht, der Schreibstil gewohnt flüssig und für amüsante Auflockerungen sorgen immer wieder die Momente zwischen Tempe und ihrem Kater Bird. So zum Beispiel als dieser beleidigt ist, weil Tempe zu spät nach Hause kommt. Schließlich isst Birdie immer um sechs Uhr zu Abend.
    Einzig Andrew Ryan fehlt ein bisschen, die verbalen Schlagabtausche der beiden finde ich auch immer sehr gelungen.


    Fazit: Fans der Reihe kann ich diesen Teil sehr empfehlen, er hat mir wieder Lust gemacht, auch die weiteren Teile bald zu lesen. "Fahr zu Hölle" hat mich für die Enttäuschung des Vorgängers entschädigt.