Ich habe das Buch aus dem Amazon-Vine-Programm.
Es erscheint am 01.10.2011
Kurzbeschreibung
Zwei Tote. Ein Rätsel. Keine Gnade. In einem leerstehenden Berliner Hochhaus macht die Polizei einen grausigen Fund. Ein makaber drapierter Frauentorso stellt alles in den Schatten, was Hauptkommissar Zollanger in seiner Laufbahn je zu sehen bekam. Anderswo in Berlin will eine verzweifelte junge Frau nicht an den »Selbstmord« ihres Bruders glauben – und sticht ahnungslos in ein Wespennest aus Gier, Verrat und Vertuschung übelster politischer Machenschaften. Der große Thriller von Wolfram Fleischhauer.
Über den Autor
Wolfram Fleischhauer, geboren 1961 in Karlsruhe, ist einer der wenigen deutschen Autoren, denen es gelingt, Anspruch und Spannung für ein großes Publikum zu verbinden. Nach vier Romanen über die Künste ("Die Purpurlinie", "Die Frau mit den Regenhänden", "Drei Minuten mit der Wirklichkeit", "Das Buch, in dem die Welt verschwand"), dem Familienroman "Die Inderin" und dem Universitätsroman "Der gestohlene Abend" ist "Torso" sein erster literarischer Thriller. Mehr Informationen zum Autor unter: www.wolfram-fleischhauer.de
Meine Meinung:
Das ging mal ordentlich in die Hose. Stände auf dem Buch nicht Fleischhauer drauf, würde ich nicht mal im Entferntesten auf die Idee kommen, daß dieser Autor eines meiner absoluten Lieblingsbücher (Die Frau mit den Regenhänden) diesen Text geschrieben hätte.
Fleischhauers intelligent subtilen Anspielungen vermisst man auf jeder Seite, statt dessen wird dem Leser ein von vorne bis hinten durcschaubarer Plott geliefert, der ohne große Überraschungen zu einem dann noch weniger überraschendem Ende führt.
Ich hatte mich auf dieses Buch gefreut, wie irre, wirklich ich habe gewartet und es ehrfurchtsvoll in Empfang genommen, als der Postbote es endlich brachte und dann hab ich mich tagelang durch diesen leider nicht besser werdenden Text gequält, auch die leider für ein Hardcover ausgesprochen häufig auftretenden Satz-/Rechtschreibfehler sicher nicht aufgewertet haben.
Gut. es gelingt ihm die Figuren ganz ordentlich zu zeichnen und ihre Charaktereigenschaften herauszustellen, das wars dann aber auch schon, zumal eben diese Eigenschaft des Autors dazu führt, daß der aufmerksame Leser sehr früh weiß, oder zumindest vermutet, wer der Täter sein wird. (Ich wußte es nach dem ersten Zusammentreffen von Elin und Zollanger) Bei den Ermittlungsmethoden und seltsamen Schlüssen, bzw. die unpassenden Bezeichnungen für gewisse Dinge haben sich mir, die ja bei Krimis gesteigerten Wert auf authentische Geschehnisse legt, die Nackenhaare aufgestellt. Immer wieder hatte ich ein: "So läuft das ganz bestimmt nicht!" auf den Lippen und die Beschreibung der arrangierten Körperteile und Tierkadaver fand ich auch nur wenig gelungen. Geronnenes Blut, das fließt? Keine Insekten auf den Kadavern? Polizisten der Mordkommission, die sich allen ernstes über den Geruch beschweren?
Nein, nein, nein, nein....
Auch die bösen bösen kapitalistischen Banker und ihre Seilschaften, die verantwortungslosen Politiker wurden mir ein wenig zu überzeichnet dargestellt, sicher, das mag es geben, da fehlt mir der Einblick, aber mir persönlich behagte es einfach im Zusammenhang der Geschichte nicht und konnte mich eben nicht überzeugen.
Einzig vor dem völligen Versagen gerettet hat dieses Buch die eigentlich gar nicht mal so üble Thematik. Wenn es mir auch da deutlich zu schwarzweiß gemalt wurde. Gesellschaftskritik in einem Thriller ist ja gut und schön, aber wenn die Moral einem von jeder Seite entgegentropft, dann ist es doch ein wenig zu viel des Guten.
Eine eigentlich ganz gute Idee, leider nicht so gut umgesetzt, wie ich es von einem Wolfram Fleischhauer gewohnt bin.
Sehr sehr schade