Das vergessene Kind – Kate Atkinson

  • Droemer, 2011
    464 Seiten


    Originaltitel: Started Early, Took My Dog


    Kurzbeschreibung:
    Tracy Waterhouse, ehemalige Polizistin und absolut gesetzestreue Bürgerin, kauft ein Kind. Niemand ist davon mehr überrascht als sie selbst. Zwar handelt es sich dabei eigentlich um eine Rettungsaktion, dennoch ist das Ganze keineswegs legal, und Tracy ist von Stund an auf der Flucht. Da kommt es ihr höchst ungelegen, dass ein gewisser Jackson Brodie, Privatdetektiv, sie unbedingt wegen eines dreißig Jahre alten Falles sprechen möchte ...


    Über die Autorin:
    Kate Atkinson, 1951 geboren, studierte Literaturgeschichte in Dundee. Neben ihrer Arbeit in der Sozialbetreuung und als Teilzeitlehrerin begann sie zu schreiben. 1996 erhielt sie für ihren Roman "Familienalbum" den angesehenen Whitbread First Novel Award. Es folgten die Romane "Ein Sommernachtsspiel", "Die Ebene der schrägen Gefühle" und "Die vierte Schwester" sowie ein Band mit Erzählungen ("Nicht das Ende der Welt"). Kate Atkinson lebt in Edinburgh.


    Mein Eindruck:
    Ein eigenwilliges Buch, manchmal unbequem, mal langatmig, dann wieder mit Tempo. Die Figuren sind Originale, wie sie dem Leser nicht jeden Tag begegnen. Vom Serienheld Jackson Brodie ist man nichts anderes gewohnt, jedoch tritt er diesmal überwiegend gelassen auf. Grund dürfte ein Hund sein, den er sich angenommen hat.
    Die wichtigere Rolle im Buch hat jedoch die pensionierte Polizistin Tracy, die spontan einer Drogensüchtigen ein Kind abkauft.
    Es sind also zwei Teams, die dieses Buch prägen: Jackson und sein Hund, genannt Der Botschafter und Tracy und das Kind Courtney.
    Dann gibt es noch Tilly, einer älteren Schauspielerin, die an Demenz leidet. Ihre Passagen hat die Autorin besonders gediegen gestaltet, um den Leser am verwirrten Zustand der alten Dame teilhaben zu lassen. Ebenso gewagt wie riskant, denn die Bedeutung der Figur ist eher gering, da ist der Aufwand der Autorin mit dem damit verbundenen Anstrengungen für den Leser nicht angemessen.
    Kate Atkinson führt außerdem noch einen zeitlich versetzten Handlungsstrang. 1975, als Tracy als junge Polizistin aktiv war.


    Die Figuren geben sich unheimlich cool und eigenbrötlerisch, deswegen mag ich sie!


    Kate Atkinson hat ein ungewöhnliches Buch geschrieben. Formal mit Krimiplot lese ich es überwiegend mehr als englische Sozialstudie.


    Insgesamt ein ebenso schwieriges wie auch lohnenswertes (wenn man sich richtig darauf einlässt) Leseerlebnis.

  • Ich durfte das Buch in einer Testleserunde lesen - nochmals Dank dafür - und kann mich im Großen und Ganzen Herrn Palomars positiven Äusserungen anschließen.
    Es war mein erstes Buch dieser Verfasserin, trotzdem war es verständlich, auch ohne Vorkenntnisse, die allerdings in der Leserunde von netten Mitlesern geliefert und hilfreich waren.
    Verwirrt haben mich allerdings zu Anfang die vielen Personen, die noch dazu teilweise sehr ähnlich klingende Vornamen hatten: Ken/Len war das auffälligste Pärchen.
    Obwohl ich in anderen Büchern darüber gelegentlich stolperte, machten die Zeitebenen mir hier keine Probleme.
    Am Schluss wurden alle Puzzleteilchen, zT recht überraschend, an ihr zustehendes Plätzchen gefügt. Manche Handlungen erscheinen mir etwas überzogen und bei einem Kind konnte ich keine Mutter zuordnen, aber das war ja vielleicht Absicht (die vergessene Mutter, sozusagen*g*).
    Ich glaube, 7/10 ist eine angemessene Bewertung

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen einer Testleserunde lesen. Vielen Dank dafür noch einmal an Wolke und den Verlag.


    "Das vergessene Kind" war mein erstes Buch von Kate Atkinson, welches ich gelesen habe.


    Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht leicht. Es werden zuerst einmal alle im Buch handelnden Personen erwähnt, ohne das überhaupt ein Zusammenhang zwischen den einzelnen Akteuren sichtbar ist. Das war für mich irgendwie sehr irritierend, teilweise auch durch die sehr ähnlichen Namen.


    Aber irgendwie fügt sich im Laufe des Romanes doch alles wie ein Puzzle mehr oder weniger zusammen. Das Buch hat mich auch teilweise sehr berührt, sei es die beginnende Demenz bei Tilly mitzuerleben oder auch das Problem der vernachlässigten Kinder.
    Für mich hat Kate Atkinson es gut geschafft, eine Spannung in der Handlung aufzubauen, so dass ich das Buch am Ende gar nicht mehr weglegen wollte. Schade nur, das irgendwie am Ende des Buches für mich noch so viele Fragen offen sind.


    Die Ereignisse werden in 2 Zeitebenen erzählt, einmal 1975 als Carol ermordet wurde und einmal in der Gegenwart bzw. 30 Jahre später, in der die Haupthandlungen spielen. Die Zeitsprünge fand ich aber gelungen und in keinster Weise verwirrend.


    Mir hat das Buch letztendlich doch sehr gut gefallen und ich werde sicherlich noch mindestens ein Kate Atkinson Buch lesen. Wegen der Verwirrung am Anfang und dem offenen Ende gebe ich leider "nur"


    8 von 10 Punkte

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

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  • Ein sehr merkwürdiges Buch, bzw. Schreibstil. Ein sehr langatmiger erster Abschnitt, in dem sehr viele Personen mehr als ausführlich eingeführt wurden. Ziemlich viele Zeitsprünge, auch innerhalb einzelner Abschnitte. Das Buch verlangte daher volle Konzentration.
    Ich kann nicht sagen, dass es der Autorin gelungen war, mir die wichtigsten Personen nahe zu bringen. Dafür war mir der Stil zu konfus.
    Am Ende stand ich mit Fragen da, die nicht mehr beantwortet worden konnten.
    Nicht alle Handlungsstränge wurden gelöst und das Buch läßt mich unbefriedigt zurück.


    Bei Amazon steht dieses Buch bei den Thrillern. Diese Einstufen kann ich nicht verstehen, denn für einen Thriller fehlt es hier mMn an Spannungsmomenten.
    Alles in allem war das für mich kein Buch, für das ich eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen würde.

  • Für mich war es das erste Buch von Kate Atkinson. Auch ich habe das Buch im Rahmen einer Testleserunde lesen dürfen und habe somit auch ein klein wenig über die vorigen Romane erfahren können.


    "Das vergessene Kind" ist sicherlich ein Roman bei dem die Meinungen der Leser auseinander gehen. Ich denke man muss den Schreibstil der Autorin mögen und sich darauf einlassen können um dieses Buch zu genießen.


    Ich hatte zu Beginn große Probleme durch den langatmigen und für mich ziemlich überladen wirkenden Einstieg durchzusteigen. Viele viele Personen die mehr oder weniger wichtige Rollen in diesem Buch spielen. Viele Hintergründe und Gedanken. Es war wirklich sehr komplex, aber hatte auch den Vorteil die Protagonisten immer besser kennenlernen zu können.


    Nach und nach konnte ich das Buch immer mehr genießen, mich auf den Wortwitz und die Handlung einlassen. Das Durchhalten im ersten Abschnitt hat sich gelohnt. Das Buch nimmt viele überraschende Wendungen. Es ist schön das nicht alles so vorhersehbar ist. Viele Puzzleteile fügen sich. Zu meinem Leidwesen wurde jedoch einer der für mich wichtigen Punkte nicht aufgeklärt.


    Die Rezension klingt nun vermutlich recht negativ. Diesen Eindruck möchte ich eigentlich nicht vermitteln. Ich finde das Buch wirklich lesenswert und würde auch einen weiteren Band auf jeden Fall lesen. :-)

  • Auch ich habe "Das vergessene Kind" im Rahmen der Testleserunde lesen dürfen und muss leider sagen, dass es mich nicht wirklich überzeugt hat.


    Ich habe sehr lange gebraucht um in die Geschichte rein zukommen, was an dem Schreibstil von Kate Atkinson liegt. Auch war für mich eher wenig Spannung vorhanden. Vieles war sehr langatmig, sodass meine Leselust teilweise schon sehr in Grenzen lag.
    Es gab einige interessante Wendungen, die mich überrascht haben und das Buch auf eine Art doch recht unterhaltsam gemacht haben.
    Jedoch war wiederum das Ende nicht wirklich befriedigend, weil für mich noch zu viel offen geblieben ist.
    Es war mein erstes Buch von Kate Atkinson und ich muss leider sagen, dass es auch mein letztes Buch sein wird.


    Ich gebe 6 von 10 Eulenpunkte!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • So, also mit dem Anfang des Buches habe ich mich ziemlich schwer getan. Auf den ersten Seiten wird der Leser überflutet mit einer Menge Einzelheiten und Erinnerungen unterschiedlichster Personen. Das war ziemlich verwirrend und sehr langatmig, sodass ich teilweise auch nur quer gelesen habe. Sehr mühsam sind vor allem Jacksons Abschnitte und seinen Erinnerungen aus der Vergangenheit. Vor allem für Erstleser von Kate Atkinson bestimmt keine leichte Kost. Eine Handlung ist anfangs noch nicht zu erkennen.
    Jedoch bessert sich das im Laufe der Geschichte deutlich. Die Handlung nimmt Fahrt auf – wenn auch nicht allzu viel und der Schreibstil wird erheblich besser.
    Ich würde dieses Buch allerdings auf keinen Fall als typischen Krimi bezeichnen, dafür passiert an für sich zu wenig.
    Sehr interessant ist es wie sich die einzelnen Puzzlestücke immer mehr zu einem (fast) stimmigen Bild fügen. Jedoch hat mich das Ende dann doch ein wenig enttäuscht. Für mich sind immer noch einige Punkte offen und auch nicht ganz nachvollziehbar.


    Insgesamt bin ich noch sehr zwiegespalten - das war mein zweites Buch von Frau Atkinson aber ich denke auch mein letztes. "Die vierte Schwester" hatte mir sehr gut gefallen, doch dieses war eher nicht so meins..
    Der sehr schlappende Anfang, zugepackt mit vielen, für mich teils unnötigen Informationen, die sich über das ganze Buch gezogen haben. In der Mitte hat es mir zusehends besser gefallen, doch der Schluss war wieder eher unbefriedigend. Der Schreibstil selbst hat mir eigentlich sehr gut gefallen - dieser ist erfrischend anders - vor allem die Gedanken der Protagonisten bringt die Autorin sehr gut rüber.


    Fazit: Für alle Aktins-Fans, die die vorherigen Jackson-Bücher kennen ist es bestimmt ein weiteres Lesevergnügen. Für alle anderen ist dieses Buch zum Einsteigen eher weniger zu empfehlen (hier würde ich eher „Die vierte Schwester“ empfehlen) Ich vergebe 6 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Anfangs war ich ein wenig genervt, weil andauernd neue Leute vorgestellt wurden. Da Frau Atkinson die Personen aber sehr ausführlich beschrieben hat und auch deren Leben bis zu diesem Zeitpunkt, konnte man sie besonders gut kennenlernen. Obwohl genau das für viele Leser langweilig wohl eher langweilig rüber kommt, ist es für mich genau richtig.
    Viele Bücher dieses Genres lese ich einfach viel zu schnell weg - hier habe ich mir Zeit gelassen, weil ich einfach das Gefühl hatte, dass ich die Hauptpersonen persönlich kenne.


    Von mir gibt es die volle Punktzahl. Und ich werde die Vorgänger mit Sicherheit auch lesen.

  • Bei der Menge an Krimiserien kann man einfach nicht alle kennen. Und so bin ich hier mutig beim 4. Band der Serie um Privatdetektiv Jackson Brodie eingestiegen.


    Mir gefällt der Schreibstil von Kate Atkinson, vor allem die kurzen Sätze. An die ausschweifende Erzählweise musste ich mich allerdings gewöhnen. Alle Personen werden sehr ausführlich eingeführt, da braucht es schon einen langen Atem, um die ersten hundert Seiten zu überstehen und die Haupt- von den Nebenfiguren unterscheiden zu können.
    Die verschiedenen Zeitebenen, die vielen Handlungsstränge, die Menge an Personen, all das erfordert höchste Aufmerksamkeit beim Lesen. Der Roman wirft zahlreiche Fragen auf und zahlreiche Geheimnisse gilt es zu entschlüsseln. Dass am Ende nicht alles aufgelöst wird und einige lose Fäden übrig bleiben, passt zur Geschichte und ist für mich schlüssig.

    Jackson Brodie als Figur hat mir gut gefallen. Auch die anderen Charaktere erscheinen glaubwürdig, viele bewegen sich an der Schwelle zwischen Gut und Böse. Würde man das ganze verwirrende Drumherum abschälen, die Personenliste zusammenstreichen und die Geschichte durchstraffen, dann hätte ich dem Buch mehr abgewinnen können. Die Ausführung aber macht mich nicht gerade zu einem Kate Atkinson Fan.

  • Im Gegensatz zu JaneDoe hatte ich zwar schon 2 andere Titel aus der Jackson Brodie Serie gelesen. Aber ich kann ich mich auch ihrer Meinung anschliessen.


    Kate Atkinson schafft es wirklich tolle Charakter vorzustellen. Sie wirken realistisch und glaubwuerdig, grantig und liebenswuerdig, gut und boese. Da bleibt nicht viel Platz fuer schwarz-weiss Malerei und das weiss er Leser zu schaetzen.


    Gerade deswegen wuerd ich eigentlich gerne Jackson Brodie wieder sehen, er waechst mir von Band zu Band mehr ans Herz. Aber leider vergrault mir die Autorin mit ihren langatmigen Beschreibungen und ausufernden Abschweifungen insbesondere in den ersten 100 Seiten ihrer Buecher inzwischen jede Lust auf mehr. Und das ist eigentlich sehr schade.


    Denn wenn man dann mal endlich die Figuren kennen gelernt hat und der Plot etwas in Schwung kommt, liest sich das Buch einfach wunderbar - in der zweiten Haelfte eben. Der Plot entwickelt sich langsam, aber m.M. nach gar nicht verwirrend. Es macht mir schon Spass langsam mitzuverfolgen wie sich die kleinen Puzzleteile zusammenfuegen. Schade, dass sich die erste Haelfte nicht nur langsam sondern auf weiten Strecken eher langatmig um nicht zu sagen langweilig liest.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Nach Anmeldung zur Leserunde hatte ich mir glücklicherweise die Zeit genommen, sämtliche Vorgängerbände zu lesen. Dadurch konnte ich mich an die Erzählweise der Autorin gewöhnen und die Persönlichkeit Jackson Brodies schon ziemlich gut kennen lernen. Noch in Band 1 und 2 hatte ich auch so meine Probleme mit dem weitschweifigen Erzählstil, aber bereits in Band 3 und auch jetzt wieder fand ich sofort Zugang zu den eigenwilligen Protagonisten und genoss von Anfang an den Einfallsreichtum sowie die sprachliche Genialität mit der Kate Atkinson mich auch hier wieder faszinierte. Den Gedankengängen ihrer Figuren zu folgen bedeutet für mich inwzischen den Hauptlesegenuss. Spannende Handlungen finde ich auch woanders, aber selten in Kombination mit dieser leisen Ironie und sprachlichen Originalität.


    Ihre Romane sind ungeheuer vielschichtig und erfordern ein sehr aufmerksames Lesen und selbst dann gelingt es nicht unbedingt, alles aufzunehmen und zu erfassen. Das Thema des jeweiligen Buches - hier "das vergesse Kind" - zieht sich auf mehreren Ebenen durch die Geschichte. Abseits vom Hauptstrang findet man unzählige weitere Verweise auf "vergessene Kinder"und damit verbundene Problematiken.


    Wer einen geradlinigen Krimplot mit "stringentem" ;-) Handlungsverlauf sucht, sollte hier lieber nicht zugreifen, denn er wird sich wahrscheinlich eher ungeduldig und leicht genervt hindurchquälen - wie ein Großteil der Leserundenteilnehmer :grin.


    Nervig waren für mich einzig die vielen, mir unbekannten Anspielungen auf Dinge, die Engländern vielleicht geläufig sind (Fernsehserien, Songtexte, Wortspiele etc.). Man kann ja nicht alles googeln, das habe ich hier für meine Verhältnisse schon sehr oft getan, und dann lässt sich auch nicht alles herausfinden.


    Von mir gibt es rundum zufriedene 9 Punkte und ich hoffe, nicht allzu lange auf den nächsten Teil warten zu müssen. Zwischendurch werde ich wahrscheinlich die beiden anderen Romane von Kate Atkinson lesen, die nicht zur Jackson Brodie Reihe gehören.

  • Zitat

    Original von Lumos
    Nervig waren für mich einzig die vielen, mir unbekannten Anspielungen auf Dinge, die Engländern vielleicht geläufig sind (Fernsehserien, Songtexte, Wortspiele etc.). Man kann ja nicht alles googeln, das habe ich hier für meine Verhältnisse schon sehr oft getan, und dann lässt sich auch nicht alles herausfinden.


    Diese Anspielungen fand ich wiederum ganz witzig, die haben mich nicht genervt. :-) Ich habe auch längst nicht alle gekannt, fand das aber nicht weiter schlimm. Ich habe nicht gegoogelt, sondern mich gefreut, wenn mir was bekannt vorkam (zwar selten, aber immerhin :-]).

  • Auch ich durfte im Rahmen der Testleserunde das Buch lesen. Es war auch mein erstes Buch von Kate Atkinson, aber bestimmt nicht mein letztes. Schon allein weil ich glaube das es eine Fortsetzung vom vergessenen Kind geben wird.
    Anfangs tat auch ich mir schwer reinzukommen, weil sehr viele Leute auf einmal vorgestellt wurden. Es erschienen mir ziemlich viele Handlungsstränge, von dehnen ich mir nicht vorstellen konnte das sie am Ende alle in einem Knoten aufgehen sollen. Aber grundsätzlich löst sich vieles auf, manches für meinen Geschmack leider etwas ungenügend, aber genau das lässt mich an einen Folgeband glauben.


    Alles in allem fand ich es gut, ich vergebe 7-8 Punkte von 10.

  • Auch ich habe "Das vergessene Kind" im Rahmen der LR gelesen - Dafür noch einmal herzlichen Dank!


    Für mich war es das erste Buch der Autorin. Nun kann ich allerdings auch schon sagen, dass es das Letzte von ihr gewesen sein wird.


    Der Stil ist sehr eigen. Sowohl der Satzbau - wie auch der Aufbau der Geschichte ist durch eine Vielfalt an Protagonisten und Zeitsprüngen sehr gewöhnungsbedürftig.
    So wird dem Leser im ersten Abschnitt auf sehr eigentümliche Weise verschiedene Charaktere vorgestellt und näher gebracht. Dies empfand ich als sehr konfus und langatmig.
    So überlegte ich bereits auf der 40. Seite, ob ich das Buch nicht besser abbrechen sollte.
    Ich biss mich durch ... Grundsätzlich bereue ich diese Entscheidung nicht, aber ich bin auch froh, dass ich durch bin.
    Das Buch benötigt eine volle Konzentration - gerade am Anfang - damit man die Charakter zuordnen, die Zeitsprünge mitverfolgen und die Zusammenhänge schlüssig erkennen kann.


    Die Geschichte an sich war meiner Meinung nach sehr interessant - aber die Art von Kate Atkinson diese Geschichte mit vielen weiteren Geschehnissen zu erzählen - zusammenhängend oder auch nicht - war mir eindeutig zu konfus.
    Wobei meine weitaus größere Enttäuschung mit den offen gebliebenen Fragen ist. Welche in diesem Buch keine Antworten finden lässt.


    Alles in allem muss ich sagen, dass Kate Atkinson meinen Lesegeschmack leider nicht trifft

  • Im Rahmen der Leserunde habe ich mich auch an mein erstes Buch der Autorin Kate Atkinson getraut.
    Um es vorwegzunehmen: Ohne Leserunde hätte ich das Buch sicher abgebrochen, der Stil der Autorin hat mich zu sehr verwirrt.
    Mit waren es zu viele Personen an zu vielen Orten in zu vielen Zeiten mit zu vielen Handlungssträngen.
    Dazu kam für mich zu wenig Spannung auf, so dass ich mich phasenweise überreden musste, weiterzulesen.


    Positiv haben mich die Schilderungen der Hauptpersonen überrascht, über viele Charaktere habe ich auch im Anschluss noch nachgedacht (wie vielleicht in der Leserunde bemerkt, haben mich vor allem die Schilderungen um die an Demenz erkrankte Schauspielerin beeindruckt).


    Insgesamt habe ich gerne an der Leserunde teilgenommen, das Buch selber konnte mich nicht überzeugen.


    Danke nochmals
    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • "Das vergessene Kind" ist der vierte Titel der sogenannten 'Jackson-Brodie-Reihe' der britischen Autorin Kate Atkinson. Auch durch diesen Roman führen wie ein dünner roter Faden die Ermittlungen des Privatdetektivs Jackson, den ich wegen seines trockenen Humors recht bald ins Herz geschlossen habe.


    Von Titel und Klappentext her bin ich kurzzeitig davon ausgegangen, dass es sich bei dieser Neuerscheinung um einen Krimi handelt. Jedoch trägt dieses Buch bewusst die Bezeichnung 'Roman' auf dem Cover. Das sollte sich der Leser frühzeitig bewusst machen, denn nach ausgeprägten Spannungsbögen eines Kriminalromanes wird dieser vergeblich Ausschau halten.


    Mit enorm hoher Erwartungshaltung bin ich an das Buch heran getreten, denn unter dem Klappentext ist folgendes Zitat zu finden: "Bis jetzt Atkinsons bestes Buch. Genau genommen ist es eines der besten englischen Bücher der letzten Jahre überhaupt." (The Mirror) Vielleicht hat das meine Denke tatsächlich beeinflusst und künstlich in die Höhe getrieben, denn ich war über viele Kapitel von diesem Buch enttäuscht!


    Ein Quereinstieg in die Jackson-Brodie-Reihe schien mir erst möglich, da alle Fälle in sich abgeschlossen sind, dann aber wieder merkte ich, dass nicht der Einstieg in eine Titel-Reihe das Problem darstellte, sondern die eigenwillige Schreibe der Autorin. Es brauchte deutlich über 200 Seiten, um mich an diesen hier mal sprunghaften, dann mal fast kargen Stil zu gewöhnen. Dann jedoch ging es mit Kate Atkinson und mir rapide bergauf!


    Ich würde einem nächsten Buch von ihr durchaus wieder eine Chance geben, aber dann besser einordnen können, in welcher Stimmung ich das Buch lesen würde. Unkonzentriert und müde nach der Arbeit im Zug? Da wird der Leser eher keine Freude an diesem Titel finden. Zurückgelehnt auf der Couch jedoch sehr wohl!

  • Auch ich gehöre zu den Quereinsteigern und dies war mein erstes Buch von Kate Atkinson, welches ich im Rahmen der Testleserunde lesen durfte. Dafür nochmals vielen Dank an Wolke und den Verlag!


    Obwohl die letzte Seite bereits vor einigen Tagen umgeblättert war, fällt es mir nicht leicht, ein abschliessendes Urteil zu fällen, wie gut mir das Buch gefallen hat.


    Der Schreibstil ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig und der Leser muss bereit sein, sich auf die ausschweifende Erzählweise der Autorin einzulassen. Im ersten Teil des Buches tat ich mich vor allem mit den etwas langatmigen Vorstellungen der zahlreichen Personen schwer und ich hatte mich immer wieder mal beim Querlesen ertappt.


    Im Verlaufe der Geschichte lernt man jedoch die Protagonisten und ihre Verhaltensweisen immer besser kennen und es blitzen immer wieder Aha-Erlebnisse und Erkenntnisse auf, die eine gewisse Spannung aufkommen lassen, neugierig machen und damit zum Weiterlesen ermutigen.


    Eines muss man Kate Atkinson lassen: sie versteht es ausgezeichnet, spannende und auch überraschende Verknüpfungen zu stricken, die zwar immer mehr verraten und den Nebel etwas lichten lassen - aber nur gerade so viel, dass die Spannung noch weiter steigt.


    Dennoch handelt es sich bei diesem Buch um keinen klassischen Krimi oder Thriller. Dafür sind die psychologischen Zeichnungen der Figuren und die Studien des sozialen Umfeldes zu intensiv. Es sind aber gerade auch diese Einblicke in die Tiefe der menschlichen Psyche (z.B. wie jemand soweit kommt, etwas zu tun), die das Besondere dieser Geschichte ausmacht.


    Bis zum Schluss werden viele Puzzleteile an ihren Platz gelegt – und was die fehlenden betrifft, muss der Leser sich wohl bis zum Folgeband gedulden. Ob ich diesen dann selber lesen möchte, kann ich noch nicht so sagen. Ich denke, ich lasse das auf mich zukommen und entscheide mich dann spontan beim Erscheinen des Buches. Ich würde auf jeden Fall den Lesezeitpunkt mit Bedacht wählen – denn meiner Meinung nach sind die Bücher von Kate Atkinson keine leichte Lektüre für zwischendurch und sie bedürfen einer gewissen Bereitschaft und Muse des Lesers.


    Trotz meiner Einstiegsschwierigkeiten in die Geschichte und der oft zu langatmigen Passagen, fühlte ich mich gut unterhalten und ich vergebe 8 von 10 Punkten.

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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  • Auch ich habe das Buch im Rahmen der Testleserunde bekommen und möchte mich dafür noch einmal ganz herzlich bedanken!


    Vorab muss ich sagen, dass es mein erstes Buch der Autorin war und ich die Vorgänger der Serie um Jackson Brodie nicht kannte.


    Inhalt
    Auf verschiedenen Zeitebenen werden die Geschichten von verschwundenen Kindern erzählt:
    Die ehemalige Polizistin Tracy kauft ein Kind, dessen Herkunft in dem Buch m.E. jedoch nicht vollständig aufgeklärt wird.
    Gleichzeitig versuchen 2 Privatdetektive einen Fall aus dem Jahr 1975 aufzuklären.
    Nach und nach verknüpfen sich die Geschichten, bzw. die Handlungen der einzelnen Personen und die Geschichte der zwei "vergessenen" Kindern aus dem Jahr 1975 wird aufgelöst.
    Neben diesen beiden Haupthandlungen werden außerdem noch die Geschichten von verschwundenen Kindern/Jugendlichen aus dem Leben der Hauptpersonen erzählt.



    Persönliches Fazit
    Der Schreibstil von Kate Atkinson ist sicherlich gewöhnungsbedürftig, aber nach dem ersten Einlesen bin ich gut damit zurecht gekommen und der ironische/sarkastische Unterton in einigen Passagen hat mir sehr gut gefallen, wobei ich mir gut vorstellen kann, dass davon noch einiges durch die Übersetzung ins deutsche verloren gegangen ist und und ich mir daher ernsthaft überlege, ob ich die anderen Bücher der Autorin nicht lieber in der Originalsprache lesen werde.
    Auch aufgefallen ist mir, dass man mit dem Buch sicherlich besser zurecht kommt, wenn man einige "Umstände", bzw. Eigenheiten des englischen Alltagslebens kennt. Es wird z.B. sehr häufig Bezug genommen auf das engl. TV-Programm, britische Ladenketten, Songtexte, etc.


    Mir persönlich hat das Buch als Ganzes sehr gut gefallen und ich bin dankbar, dass ich es über die Leserunde kennen lernen konnte, da ich es sonst wahrscheinlich nie gelesen hätte.
    Es wird also sicherlich nicht das letzte Buch von Kate Atkinson für mich gewesen sein, wenn ich auch - aus rein persönlichen Gründen - in nächster Zeit erstmal zu etwas leichterem Stoff übergehen werde.

  • Der Inhalt des Buches wurde ja bereits ausführlich wiedergegeben, ich beschränke mich also auf meinen Eindruck von dem Buch.


    Mir fiel es am Anfang sehr schwer, in das Buch hineinzufinden, da alle Personen einzeln vorgestellt werden und keine Verbindung zwischen ihnen erkennbar ist. Doch die Leserunde hat mir hier geholfen, da andere Eulen, die bereits mehrere Bücher der Autorin gelesen hatten, berichten konnten, dass dies zunächst immer so wäre, sich jedoch im Laufe des Buches noch ändern würde.
    Die einzelnen Charaktere haben mir sehr gut gefallen, jeder hatte ein eigenes Profil, welches stets zu erkennen war. Jeder Charakter hatte Macken und Fehler, jedoch auch Aspekte, die ihn sympathisch machten.


    Kate Atkinson hat einen sehr eigenen Schreibstil, der auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig ist und mit dem beim besten Willen nicht jeder zurecht kommen wird. Nichtsdestotrotz hat mir das Buch, nachdem ich mich auf den Stil eingestellt hatte, sehr gut gefallen. Der Klappentext führt meiner Meinung nach ein wenig in die Irre, da man nach dieser Beschreibung ein viel spannenderes Buch erwarten würde.


    In meiner persönlichen Wertung bekommt dieses Buch 8 von 10 Punkten, da mir der sehr langatmige Beginn nicht so sehr zugesagt hat.

  • Meine Rezension:
    Kate Atkinson – Das vergessene Kind


    Die Autorin:
    Kate Atkinson, 1951 geboren, studierte Literaturgeschichte in Dundee und begann neben ihrer Arbeit in der Sozialbetreuung und als Teilzeitlehrerin zu schreiben. Sie steht mit ihren Romanen in England und den USA regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Für „Familienalbum“ wurde sie mit dem angesehenen Whitbread First Novel Award ausgezeichnet. Kate Atkinson lebt in Edinburgh.


    Inhalt:
    Tracy Waterhouse, ehemalige Polizistin und absolut gesetzestreue Bürgerin, kauft ein Kind. Niemand ist davon mehr überrascht als sie selbst. Zwar handelt es sich dabei eigentlich um eine Rettungsaktion, dennoch ist das Ganze keineswegs legal, und Tracy ist von Stund an auf der Flucht. Da kommt es ihr höchst ungelegen, dass ein gewisser Jackson Brodie, Privatdetektiv, sie unbedingt wegen eines dreißig Jahre alten Falles sprechen möchte...


    Meine Meinung:
    Am Anfang zog sich das Buch sehr in die Länge. Es gab Phasen, in denen ist nicht wirklich was passiert und dann wieder Phasen, da wollte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil es so spannend war.
    Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, da ich sie sehr realistisch finde. Die Sprünge zwischen den Figuren haben die Geschichte voran gebracht und den Lesespaß erhöht. Ebenso hat mir gefallen, dass die Figuren am Anfang des Buches alle für sich standen und dann langsam zusammengeführt wurden.
    Es war vielleicht nicht das beste Buch, aber es hat mir doch Spaß bereitet.


    bis bald
    fantasy

    wer nicht liest, ist nicht besser dran,
    als jemand, der nicht lesen kann

    Herrmann Simon, dt. Wirtschaftswissenschaftler, 1947