Ich möchte gern ein neues Thema aufmachen. Habe meinen Roman jetzt ungefähr zum millionsten Mal überarbeitet und finde trotzdem jedes Mal wieder Dinge, die ich ändern kann. Füllwörter, fehlende Bezüge usw. Ausserdem frage ich mich, wie stark bestimmte Dinge der Wirklichkeit entsprechen müssen. Ein Beispiel: Mein Roman spielt in Portree der Hauptstadt der Isle of Skye. Meine Protagonistin wohnt in einem Haus außerhalb der Stadt. Muss es dieses Haus jetzt wirklich geben? Muss ich Schule in Portree genauso beschreiben, wie sie da heute steht oder kann ich sie anders aussehen lassen. Ich weiß, dass es Klippen und Berge auf Skye gibt, aber da ich noch nie dort war entspringt die Beschreibung meiner Fantasy. ist das in Ordnung so? Wie genau recherchiert ihr für eure Romane und wie spiegelt ihr das dann ab?
Wie gut muss Recherche sein
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Schottland gehoert zu den Lieblingsreiselaendern der Deutschen, Skye ist die Lieblingsinsel der Touristen, und wer nach Skye faehrt, faehrt nach Portree.
Ich wuerde auf gar keinen Fall einen Roman auf Skye spielen lassen, wenn ich noch nie da war! Da hast Du im Handumdrehen saemtliche Schottland-Fans am Hals, die sich beklagen.
Davon abgesehen moecht' ich persoenlich auch keinen Roman lesen, der an einem Ort spielt, den der Autor nicht kennt. Berge gibt's auf Skye, in der Tat. Die sehen aber so aus, dass ich (Hobby-Bergsteiger), als ich vor zwanzig Jahren zum ersten Mal da war, sicher war, vorher nie etwas Vergleichbares gesehen zu haben. In deinem Buch wuerde ich diese Berge wiedererkennen wollen. Skye wiedererkennen. Sonst wuerde ich nicht wollen, dass Du behauptest, Dein Roman spiele auf Skye. Das tut er dann naemlich nicht. Und wenn ich mir den kaufe, weil ich Skye liebe, sitze ich doof da und bin Dein erster enttaeuschter Leser.Mein Rat lautet:
Wenn der Schauplatz unwichtig ist, such' Dir einen aus, den Du kennst.
Wenn der Schauplatz wichtig ist, sieh ihn Dir an.Haeuser kann man dazu erfinden. Auch Schulen, Krankenhaeuser etc. - das empfiehlt sich aus rechtlichen Gruenden sogar. Aber erfinden muss man so, dass es diese Schule, dieses Krankenhaus, dieses Weissichwas am gewaehlten Ort geben koennte. Und wie gesagt, Schottland ist kein exotisches Land, in dem nur ein winziger Prozentsatz der Zielgruppe selbst gewesen ist. Ich habe in 2010 ein in Schottland (wesentlich spaerlicher bereiste Region als Skye!) spielendes Buch veroeffentlicht. Unter den Lesern, mit denen ich Kontakt hatte, waren gewiss die Haelfte Experten ...
Viel Erfolg wuenscht Charlie
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Charlie hat vollkommen recht, wenn man Bücher an solchen Sehnsuchtsorten spielen lässt, sollte man schon wissen, worüber man schreibt. Dabei ist gar nicht mal wichtig, ob das Schild über dem Kaufmannsladen in Wirklichkeit nun blau oder gelb ist.
Aber jeder Ort hat seine spezielle Stimmung, die man erst beschreiben kann, wenn man mal dort war. Das merkt man doch selbst, wenn man an einen fremden Ort fährt: meistens ist es dort ganz anders, als man es sich vorgestellt hat. Nun könnte man sagen, es ist völlig Brille, wie es an einem bestimmten Ort nun tatsächlich aussieht, schließlich handelt es sich um Fiktion. Aber wie Charlie meinte, Bücher, die an solchen Traumzielen spielen, werden oft gerade deshalb gelesen, weil die Leser schonmal dort waren. Karl May hatte es diesbezüglich einfacherIch habe auch etwas Probleme mit der Aussage, deine Vorstellungen entsprängen deiner Phantasie. Ich kenne zum Beispiel Grönland nicht, meine Vorstellungen davon stammen aus den wenigen Büchern, die ich gelesen habe und die dort spielten und aus Naturreportagen. Würde ich nun ein Buch schreiben, das in Grönland spielt, würde ich darin also entweder Tierfilmklischees verwursten oder aber von anderen Autoren abschreiben müssen. Beides ist nicht sonderlich originell.
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Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen...Finger weg von Orten, die man nicht persönlich kennt
Bei mir schlummern mehrere Meter Regal, gefüllt mit allen Infos aller Städte, in denen ich gewesen bin. Reiseführer, Stadtpläne, Restaurantführer etc.
Das hilft mir, mich sofort wieder in die Szene zu versetzen, in der die Handlung spielen soll.Ist mein Aufenthalt schon länger her, dann besorge ich mir neueres Material, oder....ganz wichtig, ich bediene mich Google Earth um das Ziel anzufliegen. Inzwischen gibt es noch Street View, das in Earth eingebunden ist. Sehr empfehlenswert, aber ersetzt eigene Erfahrung nicht ganz,
euer hef
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Ich habe gerade vor wenigen Wochen seufzend ein Buch beiseite gelegt, das genau daran krankte. Schreibstil war sehr gut und einfühlsam, gar keine Probleme. Von der Story (und ich bin derzeit wirklich auf einem ParanormalRomance-Trip, es gehört viel dazu, dass mir da etwas nicht gefällt) lenkte die Tatsache, dass das Buch auf Skye spielte, vollkommen ab. Denn: es war für mich viel zu offensichtlich, dass die Autorin niemals dort gewesen ist - gewesen sein konnte. Ich habe kein Eckchen der Insel wiedererkannt. Ich habe bis zur Hälfte des Buches durchgehalten und dann aufgegeben. Das Buch bekam wirklich sehr gute Kritiken und hat diese wahrscheinlich auch verdient - aber ich kam zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte an.
Gut, ich muss dazusagen, als jemand, der zwei Jahre auf der Insel gelebt hat und danach noch weitere sieben Jahre in Schottland, während derer sie sehr oft auf die Insel zurückkehrte (Skye ist eine Sucht, wer sich die einfängt, hat verloren) bin ich jetzt sicher unter deutschsprachigen Lesern nicht gerade repräsentativ. Aber ich würde jetzt niemals wieder ein Buch anfassen wollen, das auf Skye handelt, wenn ich nicht genau wüsste, dass der Autor weiß, wovon er spricht. Und DAS würde ICH vorher genau hinterfragen - war der Autor wenigstens schon mal da? Es ist zu leicht, enttäuscht zu werden.
Gerade in der Paranormal Romance ist es "üblich", dass die AutorINNEN sich Schauplätze wählen, von denen sie wahrscheinlich eher träumen, irgendwann mal dorthin zu reisen. Aber Hand aufs Herz: In den meisten Fällen merke ich als Leser das SOFORT, ob die Autorin den Ort wirklich kennt (lese derzeit auch wieder ein Beispiel, wo es sehr offensichtlich ist). Um einen Leser an einen Schauplatz entführen zu können (und genau darum geht es ja), muss der Schauplatz vor dem Auge des Lesers lebendig werden - was (fast) nie der Fall ist, wenn der Autor ihn nicht kennt (ausgenommen sind reine Fantasy-Settings, ist klar). Auch wenn ich die Schauplätze selbst nicht kenne, merke ich das - es herrscht einfach ein ganz anderer Ton und meistens eine kaum zu überspielende Unsicherheit in der Geschichte, wenn der Autor nie da war. Nur die wirklich ganz außergewöhnlich guten Schreiber (oder die ganz außergewöhnlich mitreißenden Geschichten) schaffen es, diese Unsicherheiten zu kaschieren oder in den Hintergrund rücken zu lassen.
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Hallo zusammen,
ich oute mich mal als Autorin, die nicht auschließlich Settings verwendet, die sie kennt. Zwar tu ich das, wann immer es möglich ist, aber wenn ich ein Setting brauche, dass das Rheinische und das Ruhrgebiet nicht abdecken dann müssen Google Streetview, Reiseführer, Reiseberichte, Filme und Bildbände herhalten. Und ich muss sagen, dass ich es auch genieße, mich an einen Ort zu schreiben, den ich nicht kenne. Recherchieren ist spannend - vor Ort natürlich noch mehr, klar, aber leider hat nicht jeder die Möglichkeit, mal eben eine Recherchereise zu unternehmen.
Sicher passieren da Patzer, oder Ortskundigen fühlen sich nicht heimisch (andererseits habe ich auch schon Städte nicht wiedererkannt, in denen der Autor lebt - was daran liegt, dass jeder einen individuellen Blick hat). Aber sowas verbuche ich unter "hinnehmbar", etliche andere mögliche Kritiken wären schlimmer.
Nun schreibe ich auch keine Romane, bei denen das Setting eine überdurchschnittlich große Rolle spielt. Einen Love& Landscape, bei dem Natur- und Landschaftsbeschreibungen eine große Rolle spielen, würde ich persönlich mir nicht zutrauen, ohne das Land gesehen zu haben. Andererseits habe ich gehört, auch Sarah Lark hätte Neuseeland erst im späteren Verlauf ihrer Reihe gesehen, unmöglich ist das also auch nicht.
Und auch nicht ganz vergessen sollte man das Risiko, sich durch Ortskenntnisse darin zu verlieren. Es gibt Romane, in denen sich die Leser in jeder zweiten Rezi beklagen, dass der Autor es mit den Umgebungsbeschreibungen übertrieben hat, als müsse er beweisen, jeden Winkel zu kennen.Grundsätzlich tut man sich einen Gefallen, wenn man Settings (be)schreibt, die man kennt. Entscheidet man sich anders, hat man mehr (Recherche)Arbeit, aber die kann auch großen Spaß machen.
Man schreibt ja (auf Dauer) auch nicht nur Figuren mit Berufen, die man selbst gelernt hat.LG Mulle
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Mulle (woher hab ich jetzt gewusst, dass du hier im Thread geschrieben hast? :lache) - du gehörst (für mich) ja auch in die Kategorie, wo es mich nicht stört. Wahrscheinlich aus zwei Gründen. In Großstädten (z.B. Hamburg) ist es mir meistens egal, ob sich die Fiktion mit der Wahrheit deckt - ich meide Großstädte und kenne sie meistens nicht. Island und Portugal kenne ich ebenfalls nicht, und zudem hatte ich im zweiten Band sowieso die Nähe zu den Figuren schon so weit aufgebaut, dass es mir wurscht gewesen wäre, ob ich die Orte kenne - mir waren andere Dinge wichtiger.
Aber es gibt eben auch die anderen Beispiele. Und wenn es das erste Buch eines mir noch unbekannten Autors ist, wo ich noch nicht weiß, was mich erwartet, dann fallen bei mir solche Dinge, die andere vielleicht als nebensächlich hinnehmen, viel mehr ins Gewicht. Kann ein Autor verdammt gut schreiben, dann verzeihe ich ihm (bzw ihr) die Unsicherheiten bei der Standortfrage (AUSSER es handelt sich um Orte, die MIR sehr wichtig sind und die ich besonders gut kenne - die will ich um jeden Preis erkennen können). Habe ich es jedoch mit einem Buch zu tun, dessen Stil schon von Haus aus schrecklich verworren ist, dann macht die Standortunsicherheit das alles nur schlimmer, und ich breche ab. Das Buch, welches ich zur Zeit lese, schrammt dahingehend im Moment ganz haarscharf an der Grenze entlang ...
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also ich find wenn man über reale Orte schreibt sollte man auch so gut es geht im wahren Detail bleiben. Und besonders wenn man über geschichtliches schreibt darf nicht irgendwie zu viel falsch sein.
Mir persönlich wäre das zwar eigentlich egal, weil ich mir eh nicht so gut Details merken kann, aber manches weiß man dann doch und wenn dann offensichtliches falsch wäre, wäre das schon mies.
Als Beispiel nehme ich jetzt kein Buch sondern einen Film.
World Strate Center. Das ist eine reale Geschichte, die ist wirklich so passiert. Ich nehme an sie haben die Männer um die es geht vorher interviewt und wenn da dann Fehler unterlaufen würden bei der Umsetzung wäre das schon peinlich und schlimm. Und auch bei dem geschichtlichen Ereigniss um das World Strate Center darf nicht so viel abweichen, sonst wäre das nicht mehr wahrheitsgemäß.
Ich hoffe du verstehst was ich mein.
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Ich glaube, über das World Strate Center wirst du nicht viel recherchieren können. Hat aber auch was Gutes - das darf man sich dann fantasievoll zurechtzimmern, wie mans gerne hätte.
In Filmen und beim TV wird beim Setting immer viel gedreht und gewendet, wie man es gerade braucht. Kulissen und Hintergründe (besonders beliebt: Skylines) sind da oft nicht korrekt, weil man sich aus irgendwelchen Gründen entscheidet, an anderen Orten zu drehen, als der Film spielt.
Da steht dann schon mal ein Kölner Dom in Frankfurt oder der Hamburger Michel in München.Das soll nicht heißen: Ach, egal, denkt euch was aus. Aber wenn in der Hinsicht Fehler passieren, ist das selten ein Beinbruch. (Okay, wenn der Libelingsort eines Lesers verschandelt wird, dann für diesen einen Leser leider doch.)
Nette Anekdote: ich habe mal ein fiktives Café mit dem bescheuerten Namen "Café Absurd" in einen Hamburger Stadtteil gesetzt. Als das Buch gedruckt war, erfuhr ich - durch einen noch bescheuerteren Zufall - dass es dieses Café Absurd im richtigen Stadtviertel wirklich gibt.
(Irgendwann geh ich mich da mal schrecklich betrinken.) -
Da hat wohl jeder Autor seine eigenen Vorstellungen.
Ich möchte dazu nur ein, nein, zwei Beispiele geben:Einer meiner Romane trägt die Insel Mallorca im Titel, der ander Berlin und Saigon.
Für Mallorca habe ich viermal das Osterfest als Recherche genutzt. Und wehe, da wäre eine Straße am falschen Platz gewesen. Die Malle-Leser hätten mich zerfetzt.
Saigon-Berlin. Bei den Passagen in Berlin hätten mich die Berliner auseinander genommen, wenn das so nicht gestimmt hätte. (Und der Roman verkaufte sich wirklich in Berlin am besten)
Also lege ich allergrößten Wert auf die Autenzität meiner plots. Schreibe ich über Singapur, Hongkong, Shanghai, Tokio o.ä., kann sich der Leser sicher sein, dass es so ist.
Bei Städten im Ruhrgebiet hätte ich einen Bammel, weil ich sie nicht kenne.
Mein Prämisse ist, schreib nur das, was du selbst kennst.
euer hef
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Da stellen sich zwei zusammenhängende Fragen:
1) Wie gut kennen sich Deine Leser am Handlungsschauplatz aus?
2) Wie wichtig ist ihnen, dass ihre Kenntnisse mit Deinen Schilderungen übereinstimmen?Sherlock Holmes wohnt in der Baker Street in London.
Jeder Leser der entsprechenden Romane weiß, dass die Hauptstadt von England London heißt und nicht Birmingham. Wenn Doyle hier "Birmingham" statt "London" geschrieben hätte, wären seine Bücher im Kamin gelandet.
Kaum ein Leser weiß, ob es in London eine "Baker Street" gibt und wenn doch, ob sie dort liegt, wo Doyle sie verortet. Es ist auch so ziemlich jedem Leser egal, solange seine Vorstellung von London sich damit vereinbaren lässt, dass es dort eine solche Straße geben könnte.
Ob nun Holmes' Wohnhaus so aussieht wie im Roman beschrieben - who cares?Ein extremeres Beispiel: James Clavell gilt als jemand, der Millionen von Lesern das historische Japan erschlossen hat. Dabei ist er aber alles andere als exakt - er legt beispielsweise aus dramaturgischen Gründen Ereignisse zusammen, zwischen denen in der echten Historie mehrere Jahrzehnte und ein paar hundert Kilometer lagen. Das hat seinen Weltruhm eher befördert (weil es zur Spannung seiner Geschichten beiträgt) als geschadet - der Anteil der Japanologen unter seinen Lesern ist eben gering und selbst unter denen wird es viele geben, die bei einem fiktionalen Text den Unterhaltungsaspekt im Vordergrund sehen.
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Ich mag das, was Corinna geschrieben hat, sehr, sehr gern.
Mein Lesegeschmack mag Schauplaetze, die auf ihre eigene Weise lebendig werden, weil der, der sie beschrieben hat, sie mit eigenen Augen gesehen, mit eigener Nase gerochen, sie mit eigenem Gaumen heruntergewuergt, die eigenen Ohren vor ihrem Laerm zugehalten und die eigene Gaensehaut vor ihrem Ansturm zurueckgestreichelt hat. Vor allem, fuercht' ich - und entschuldige mich fuers Schwappen des Kitsches im Voraus - mag ich, dass deren Autor sie mit eigenen Schweissausbruechen geliebt oder von mir aus auch gehasst hat.Ich akzeptiere, dass es Romane gibt, in denen der Ort mehr oder weniger schnuppe ist.
Aber ... koennt ihr dann nicht bitte Orte nehmen, die nicht London, Portsmouth, Glencoe, Skye, Ottaviano, Krakov, Gdansk, Queretaro, Bressanone, Bilbao, Athen, Rhodos, Berlin etc. sind - also Orte, die mir schnuppe sind?
Ich moecht' vorschlagen, solche Romane in Schweden, den USA, Norwegen spielen zu lassen - aber dann tut's mir gleich gemein weh um die Leute, denen diese Orte nicht so schnuppe sind wie mir.Nee, ich kann's nicht anders. Ich mag Romane, deren Schauplatz dem Autor nicht schnuppe ist. Auch dann, wenn der mir schnuppe ist.
Schauplatz-fanatisch gruesst Charlie
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ich glaub da liegst du falsch.
Ich mein laut dem Film hat es diese Männer wirklich gegeben und die waren wirklich da drin. Und anscheinend waren sie ja zum Reden bereit, denn ich glaube nicht, dass die USA so einen Film auf falsche Tatsachen machen würden, wenn sie doch behaupten, dass es diese Männer wirklich gab und das sie das durchlebt haben was gezeigt wurde (jedenfalls in etwa so). Dann wird das wohl kaum eine ausgedachte Geschichte sein. Es wird genug geben die im World Strate Center waren zu der Zeit und überlebt haben. Gut, vielleicht wollen nicht alle darüber reden, kann ich verstehen, aber ich glaube schon, dass einige bestimmt bereit sind darüber zu reden wie ja anscheinend diese beiden Männer.
Und über die Fakten wissen wir genug. Allein durch die Nachrichten damals und in Amerika werden vermutlich viel mehr Fakten durchgekommen sein als hier könnte ich mir vorstellen.Ich weiß, dass vermutlich nicht alle Kulissen echt waren, aber zumindest waren die Bilder vom Äußeren World Strate Center echt, denn die sahen genau aus wie die aus den Nachrichten damals (das Gebäude an sich mein ich). Und ich glaub bei dem Thema sind die Amis schon genau und denken sich nicht zu viel aus.
Außerdem gibt es auch schon aus früheren Filmen Aufnahmen vom Worldstrate Center (Innenaufnahmen auch). Und bestimmt kann man die auch noch woanders weg kriegen und nachstellen.
Ich glaube schon, dass man in dieser Sache einen guten Film mit einer guten Recherche zustande bringen kann und das nicht alles ausgedacht ist (auch über die Personen in dem Film). Sicherlich war etwas auch erfunden, aber ich denke der überwiegende Teil war schon wahr.
Wieso sollte man über das World Strate Center nicht viel recherchieren können? Ich denke wir wissen, dass das möglich ist. Zumindest heutzutage. Und wenn es keine wahre Geschichte gewesen wäre sondern eine ausgedachte aus dem Center dann wäre sie nicht der Polizei gewidmet und dann würde da auch hinterher nicht stehen, dass die Geschichte wahr war.
Denn das wäre dann schon echt mies gegenüber denen.Das find zumindest ich. Wenn man wirklich vernünftig recherchiren möchte wird das wohl auch hierbei gehen.
Ich find es auch nicht schlimm, wenn kleine Fehler passieren. Ich sagte ja auch es reicht mir, wenn es so genau ist wie man es hinbekommt. Aber wenn man da bei so einem Thema total fuscht ist das schon echt traurig find ich.
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@LillianFiona:
Es geht darum, dass es kein "World Strate Center" gibt oder jemals gab.Du meinst das World Trade Center.
Zu den Schauplätzen: Mir persönlich wäre es ziemlich egal, ich bin da eher ignorant
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@ Charlie, Skandinavien und besonders die USA sind ja auch sehr häufig genutzte Schauplätze ...
In USA war ich aufgrund meiner Flugangst noch nie, und in Skandinavien kenne ich auch nur Dänemark. In beiden Fällen ist es mir also eigentlich egal, weil ich die Schauplätze nicht wiedererkennen würde. Und trotzdem merke ich sofort, ob mir ein Autor in seinem Roman einen (finnischen) Bären aufbindet oder ob der Autor wirklich die Straßen von L.A. kennt. Ich wüsste jetzt auf Anhieb gar nicht, woran ich das erkenne - es ist wahrscheinlich wirklich am ehesten mit "Unsicherheit" zu benennen.
Kennt ein Autor den Schauplatz, dann fließen Details ein, winzig kleine Beobachtungen, Gerüche, Architekturen - die Gebäude, Straßenzüge, Landschaften erheben sich vor meinem inneren Auge. Kennt der Autor den Schauplatz nicht, dann fehlen diese winzigen Details. Dann verlieren sich die Beschreibungen in Allgemeinheiten (eben den Sachen, die man auf Google Streetview sieht - ich war noch nie mit Google Streetview auf Skye, aber ich wette, ohne das Rauschen des Sligachan River, das Kreischen der Möwen und das Blöken der Schafe verliert der Sgurr nan Gilean seine Einzigartigkeit ...). Sonnenuntergänge am Duntulm Castle haben einen eigenen Geschmack und Geruch. Mittsommernacht in Trotternish - hoch über Uig den Sonnenuntergang beobachten, rüberradeln auf die Staffin-Seite des Quiraing und die Sonne gleich wieder aufgehen sehen. Das sind Dinge, die vermitteln keine Reiseführer und keine Internetseiten. Das sind Gänsehäute, die sich einbrennen. So wie die Vollmondnacht in Glencoe ...Autoren, gerade solche, die im Metier noch nicht so die Erfahrung haben, vergessen gerne: gerade Erstlingswerke werden, abgesehen von der eigenen Familie, am ehesten von Leuten gelesen, die sich für den SCHAUPLATZ interessieren und ihn deshalb zumeist sehr gut kennen. Und gerade deswegen ist es ein Kardinalfehler, das auf die leichte Schulter zu nehmen.
Deshalb: Anderthalb Jahre in Rovaniemi Au-Pair gewesen? Siedle deine ParanormalRomance genau dort an. Dann weißt du, wovon du sprichst, und es ist die halbe Miete auf dem Weg zum zufriedenen Leser - na gut, das erste Viertel vielleicht, es gehört natürlich noch viel mehr dazu. Geht der Erstling in die Hose, weil du mit dem Schauplatz 90% derer vergraulst, die das Buch kauften, dann fällst du in ein Loch, aus dem du nur schwer wieder rauskommst. -
Als Autor muss man natürlich auf die Leser schielen, die die location kennen könnten. vorallem in Europa. Also darf ich mir für diese Leser keine Fehler leisten.
Aber, ich schreibe keine Reiseführer, sondern muss für den Leser auch aus fernen Ländern, die man so nicht jeden Tag besucht, oder niemals besuchen wird, ein stimmiges Ambiente zaubern. Mein Leser muss sich das Umfeld vorstellen und die Handlung plastisch nachvollziehen können.Dazu bedarf es keiner "Reiseführerbeschreibung". Details reichen, um sich die Umgebung der Akteure selbst ausmalen zu können. Aber diese Details muss ich als Autor selbst genau kennen, sonst kommt das nicht rüber. Ich muss sie gesehen, gerochen, gefühlt und geschmeckt haben, sonst wird es platt und langweilig.
Hier benutze ich gerne den Ausdruck der Fotografen: uno par toto.
Das Details steht fürs Ganzeeuer hef
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Als Autor muss man natürlich auf die Leser schielen, die die location kennen könnten. vorallem in Europa. Also darf ich mir für diese Leser keine Fehler leisten.
Aber, ich schreibe keine Reiseführer, sondern muss für den Leser auch aus fernen Ländern, die man so nicht jeden Tag besucht, oder niemals besuchen wird, ein stimmiges Ambiente zaubern. Mein Leser muss sich das Umfeld vorstellen und die Handlung plastisch nachvollziehen können.Dazu bedarf es keiner "Reiseführerbeschreibung". Details reichen, um sich die Umgebung der Akteure selbst ausmalen zu können. Aber diese Details muss ich als Autor selbst genau kennen, sonst kommt das nicht rüber. Ich muss sie gesehen, gerochen, gefühlt und geschmeckt haben, sonst wird es platt und langweilig.
Hier benutze ich gerne den Ausdruck der Fotografen: uno par toto.
Das Details steht fürs GanzeHier ein Nachtrag zur Recherche, der auch dem Laien verdeutlicht, was ich darunter verstehe:
Meine Romane, oder wie man sie nennen will, haben alle so um die 400 Druckseiten. Dem stehen für jeden Roman durchschnittlich 2.000 Druckseiten Recherche gegenüber. Genauso entsteht bei mir ein Roman...die meiste Zeit erstreckt sich auf die Recherche, bis der Plot zusammen passt und endlich geschrieben werden will
euer hef
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Zitat
Original von Charlie
Aber ... koennt ihr dann nicht bitte Orte nehmen, die nicht London, Portsmouth, Glencoe, Skye, Ottaviano, Krakov, Gdansk, Queretaro, Bressanone, Bilbao, Athen, Rhodos, Berlin etc. sind - also Orte, die mir schnuppe sind?Schauplatz-fanatisch gruesst Charlie
Queretaro?
Oh, BITTE-BITTE... können wir uns auf einen Lyne-Roman um den Habsburger Maximilian von Mexiko freuen?
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AU WEIA.
Typischer Fall von: Erst denken, dann quasseln...Ich habe nichts gesagt. NICHTS!
Schon gar nicht Queretaro.
Ich schwoere bei Quetzalcoatl.Tomatenfarben gruesst Charlie Quatschtante
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(P.S.: Aber dass man Queretaro sagen kann, und gleich darauf als Echo Max Habsburg kommt, freut mich jetzt viel viel viel mehr, als ich sagen kann.
Und fuers Zerfluddeln des Threads bitte ich untertaenigst um Entschuldigung - bitte gnaedig sein und mich trotzdem nicht in den Autoren-Selbstbewerbe-Thread verschieben, das waere mir peinlich bis an mein Lebensende.
Hasta moxtla.
Charlie)