Hier kann zu den Seiten 627 - Ende ( = Kapitel 18 - 25 , 3. Akt + Epilog) geschrieben werden.
'Das Spiel des Engels' - Seiten 627 - Ende
Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
-
-
Momentan läßt mich dieses Buch noch etwas sprachlos zurück. Ich sehe mich gerade auch nicht im Stande, meine Gedanken zu ordnen und hier aufzuschreiben. Das ging mir im letzten Abschnitt schon so...
Das muss sich erst mal setzen lassen. Auf jeden Fall ist das ein Buch das nachhallt...David kann den Klauen der Polizei entkommen, aber zu welchem Preis?
Er hat alles verloren, was ihm wichtig war im Leben. Auch klärt sich die Sache mit Diego. Was Corelli anbelangt, so habe ich eine Ahnung..."Lichtbringer"wurde mal erwähnt, ich glaube das könnte es treffen...Ich werde abwarten, bis ihr so weit seid, ich bin grad noch etwas konfus...
Ich fand das Buch auf jeden Fall beeindruckend, sprachgewaltig und fesselnd! Mich hats umgehauen.
Edit:
Meine Gedanken sind noch nicht wirklich klarer. Aber was ich noch erwähnen wollte: Ich bin froh, mich doch nicht in Vidal getäuscht zu haben, er entpuppt sich nach wie vor als Davids Freund. Für mich ist er eine der tragischen Figuren des Buches...
Corelli scheint mir jetzt auch klar, ebenso wie Davids Schicksal.
Nachhall hält jedoch noch an... -
Nachdem ich ja anfangs etwas Schwierigkeiten mit diesem Roman hatte, da mir die Figuren alle so fremd blieben, muss ich sagen, dass ich ihn, je weiter die Geschichte fortschritt, immer spannender fand. Ganz durch bin ich noch nicht, aber ich gehe davon aus, dass ich das Buch gleich noch beenden werde. Ich freue mich schon darauf, mit Euch dann darüber zu diskutieren
-
Ich bin gespannt wie es Dir mit dem Ende geht Frettchen
-
"Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor."
Also, grundsätzlich habe ich das Buch sehr gern gelesen. Sehr schön geschrieben und so ab der Hälfte fand ich es rasend spannend, und wenn ich wusste: in einer Stunde muss ich los zu einem Termin, dann durfte ich das Buch nicht anrühren, weil ich den Termin sonst garantiert verpasst hätte.
Und das Ende fand ich irgendwie.....schön. Und traurig. Aber ich hab irgendwie das Gefühl, dass ich zu dumm bin für dieses Buch. Dieses Ende hat bei mir eigentlich nur noch mehr Fragen aufgeworfen, statt auch nur eine so wirklich zu beantworten.
Ich schreib sie mal und hoffe, Ihr lacht mich nicht aus, weil ich so 'n bisschen dämlich bin.Z.B. Hab ich das richtig verstanden, der Mörder ist Diego? Und es ist dann so gelaufen, er hat seinen eigenen Tod vorgetäuscht und weil Salvador zu viel herumgeschnüffelt hat, hat er ihn dann ermordet und seine Identität angenommen? Aber warum hat er seinen Tod vorgetäuscht? Um Corelli zu entkommen? Oder hat er einfach den Verstand verloren? Und wer war die Leiche, die auf dem Dach des Wasserspeiers gefunden wurde? Er ja offenbar nicht.
Aber zumindest, dass Corelli tatsächlich Luzifer ist, hab ich richtig verstanden, oder?
Oder ist David doch einfach nur irgendwie geisteskrank und mir ist vielleicht ein Schlüsselsatz entgangen, ab dem der Teil des Romans begann, der voll und ganz von David nur erträumt/ halluziniert war? Oder belügt David uns - die Leser - absichtlich und tischt uns ein Märchen auf? Einem Ich- Erzähler sollte man eh nie völlig vertrauen und wenn der dann auch noch Schauerroman-Autor ist? Vielleicht hat er einfach vieles erfunden oder phantastischer dargestellt, als es eigentlich war?
Dieser Roman lässt mich sehr ratlos und daher relativ unzufrieden zurück. Vielleicht könnt Ihr mir ja ein paar Fragen beantworten. Mir fallen sicher noch mehr ein
LG,
Melanie -
Ich habe das Buch gestern beendet und muss ehrlich sagen, dass ich immer noch sehr verwirrt bin, wie ich das Buch für mich einordnen soll.
Es war, wie du schon sagst nofret, beeindruckend, fesselnd und noch vieles mehr. Ein typischer Zafon eben und ich hatte sehr schöne und spannende Lesestunden mit "Das Spiel des Engels".
Aaaber, irgendwie gefällt mir das Ende nicht
Cristina kommt als Kleinkind zu David und er soll sie erziehen und sie lieben können und ihr am Ende beim Sterben zusehen, während er nicht alt wird und auch nicht sterben kann.
Er ist also zu dem geworden, was auch Corelli ist (was auch immer das jetzt sein mag) Und das ist das Geschenk und die Rache an David von ihm.
Irgendwie finde ich es, naja, ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie es am Besten beschreiben kann... Einfach nicht passend, für mich persönlich jetzt!
Nicht das das Ende schlecht ist, nein! Aber mich hat es nicht wirklich überzeugt. Ich hätte mehr erwartet, obwohl ich dieses "mehr" auch nicht näher beschreiben kannIch bin schon auf eure Meinungen gespannt!
-
Zitat
Original von Minny
Aaaber, irgendwie gefällt mir das Ende nicht
Cristina kommt als Kleinkind zu David und er soll sie erziehen und sie lieben können und ihr am Ende beim Sterben zusehen, während er nicht alt wird und auch nicht sterben kann.
Er ist also zu dem geworden, was auch Corelli ist (was auch immer das jetzt sein mag) Und das ist das Geschenk und die Rache an David von ihm.
Irgendwie finde ich es, naja, ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie es am Besten beschreiben kann... Einfach nicht passend, für mich persönlich jetzt!
Nicht das das Ende schlecht ist, nein! Aber mich hat es nicht wirklich überzeugt. Ich hätte mehr erwartet, obwohl ich dieses "mehr" auch nicht näher beschreiben kannIch bin schon auf eure Meinungen gespannt!
So geht es mir auch. Wobei ich für mich das "mehr" schon erklären kann. Wenn ich einen Fantasy-roman lese, dann langt mir so ein Ende. Aber ich hatte mir von Zafón eine Lösung erhofft, die auch mit "irdischen" Mitteln zu begreifen ist. Aber das liegt vermutlich an mir. Hätte ich von vorherein einen Fantasy-Roman gelesen, dann wär mir das Ende recht - mit einigen ungeklärten Fragen. Aber ich hatte erwartet, einen mystischen Roman zu lesen, der spannend ist, wo es zwischendrin auch mal nicht ganz rational zugeht, am Ende aber mit viel Nachdenken eine Lösung gefunden werden kann, ohne dass gleich Menschen zu Untoten werden und Tote wiedergeboren werden und in deren Händen aufwachsen.
Aber ich hoffe ja immer noch drauf, dass ich mich irre. Vielleicht spielt ja wirklich der gesamte Roman - aus Davids Hand - ja nur mit uns? -
So, nun bin ich ja froh, das ich nicht die Einzige bin, die Fragen hat...
Ich denke mal, Corelli ist Luzifer, frage mich aber, wie er David mir nichts dir nichts zu dem machen konnte was er selbst ist. Und das dem doch so ist, zeigt ja die Äusserung als er ihm Cristina anvertraut.
Das Diego getötet hat ist klar, nur das Motiv ist mir nicht zu 100% präsent...
Ich habe vielleicht zu wenig Fantasy gelesen, den mir wäre ein irdisches Ende/ erklärung auch lieber...Aber, das Buch fand ich dennoch grandios! -
Ich habe das Buch gestern Abend atemlos zu Ende gelesen, und ich bin auch mit dem Ende nicht zufrieden.
Ich war mir seit ungefähr der Hälfte des Buches sicher, dass David am Ende sterben würde oder zumindest zerstört, vernichtet, und wenn ich es mir gerade recht überlege, dann ist er das ja auch worden, wenn auch nicht so, wie ich es vielleicht erwartet habe. Seine Zerstörung, sein stückweises Sterben, geschah für mich eigentlich in den Kapiteln vor seinem endgültigen Rückzug.
In den letzten Kapiteln ist er endgültig gebrochen und hat alles verloren, was er noch hatte: Seine letzten Freunde, sein Haus, seine Hoffnung, irgendwie wieder aus der Sache herauszukommen...und seine Menschlichkeit, seine Moral, alles was ihn als David ausmachte. David strampelt sich frei aus Gefangenschaft, lebensgefährlicher Enge, und er tut es nun am Ende rücksichtslos und nicht mal mehr mit dem ungläubigen Blick über die Schulter (was habe ich da nur getan? ) und dem Erschrecken über sich selbst und das Blut an den eigenen Kleidern. Das meine ich mit "Verlust seiner Menschlichkeit", und das ist es auch, was David meiner Meinung nach Corelli gleich macht und was Corelli meinte.Ich habe nun eine Nacht über dem Ende geschlafen und sehe es ein bisschen anders als gestern nach Beenden des Buches. Gestern empfand ich das Ende als nicht so recht passend. Heute denke ich, dass es schon passt. Auch wenn es den Anschein erweckt, dass Corelli David belohnt, ist es doch eher so, dass er ihn bestraft dafür, dass dieser Das Buch versteckt hat.
Cristina als Kind zu David zu bringen, damit er sie erziehen und mit ihr neu anfangen kann, ist wirklich eine Strafe. David ist zutiefst verletzt und zerstört und umgetrieben, wie seine Flucht als Fremder durch alle Länder der Welt zeigt. Sein weiteres Dasein wäre eine Buße gewesen, dafür dass er Cristina verloren hat. Es wäre Schmerz gewesen, aber in gewisser Weise auch begnadet durch Erinnerungen und vielleicht auch ein wenig Vergessen. Das wurde ihm verwehrt. Das finde ich wirklich grausam, denn diese neue Cristina wird nicht und nie die alte sein, ihm aber immer vor Augen führen, was sie hätte sein können, auch für ihn - trotzdem wird es eine Illusion bleiben und immer wieder Wunden aufreißen. Diese neue Cristina wird wachsen, sich entwickeln, mit ihm leben, irgendwann sterben, und mit Sicherheit wird es dann wieder von vorn losgehen. Und da David nicht altert, wird das bis in alle Ewigkeit passieren. Das ist Strafe, das ist Hölle... -
Also, grundsätzlich passend finde ich das Ende auch. Ich hatte nie den Eindruck, dass Corelli David belohnt. Corelli sagt das ja selber. Den genauen Wortlaut weiß ich nun nicht, aber er sagt irgendwas wie: Ich möchte Dir wiedergeben, was Du verloren hast, und Dich gleichzeitig bestrafen, indem Du durchleiden musst, was ich durchleide.
Meine Theorie ist ja, dass David gestorben ist in der Nacht, wo er bei Corelli übernachtet hat und diesen merkwürdigen Traum hatte. Und plötzlich fühlte er sich so fit wie nie zuvor. So empfand ich auch gegen Ende den Grabstein, den er fand: David Martin 1900-1930. ...Nicht als Drohung, sondern eben als Tatsache, die bereits geschehen ist.
Diese Diskussion hatten wir ja in einem anderen Thread: wie Buchhandlungen welche Bücher in welcher Abteilung einordnen. Und wie das die Leser bei ihrer Kaufentscheidung beeinflusst. Ich glaub, ich bin darum so unzufrieden mit dem Buch, weil ich mich ein wenig veräppelt fühle. Hätte das Buch in der Fantasy-Abteilung gestanden, hätte ich es entweder gar nicht gekauft - ich lese nur ganz selten mal Fantasy - oder wär zumindest mit einer ganz anderen Erwartungshaltung ans Lesen gegangen. Luzifer, lebende Tote.....nee, sowas mag ich in dem Regal für "anspruchsvolle Unterhaltung" nicht finden, ehrlich gesagt.
Obwohl, wie gesagt, ich das Buch gerne gelesen habe. Ich hatte nur eben etwas völlig anderes erwartet und kann mich daher mit dem Ende so gar nicht anfreunden. Ich suche immer noch nach einer rationalen Erklärung.
-
Zitat
Original von Frettchen
...
Meine Theorie ist ja, dass David gestorben ist in der Nacht, wo er bei Corelli übernachtet hat und diesen merkwürdigen Traum hatte. Und plötzlich fühlte er sich so fit wie nie zuvor. So empfand ich auch gegen Ende den Grabstein, den er fand: David Martin 1900-1930. ...Nicht als Drohung, sondern eben als Tatsache, die bereits geschehen ist.Auf diese Idee bin ich nicht gekommen, aber sie ist interessant, und du könntest Recht haben. Das würde das Sterbejahr 1930 erklären
Zitat... Hätte das Buch in der Fantasy-Abteilung gestanden, hätte ich es entweder gar nicht gekauft - ich lese nur ganz selten mal Fantasy - oder wär zumindest mit einer ganz anderen Erwartungshaltung ans Lesen gegangen. Luzifer, lebende Tote.....nee, sowas mag ich in dem Regal für "anspruchsvolle Unterhaltung" nicht finden, ehrlich gesagt.
Obwohl, wie gesagt, ich das Buch gerne gelesen habe. Ich hatte nur eben etwas völlig anderes erwartet und kann mich daher mit dem Ende so gar nicht anfreunden. Ich suche immer noch nach einer rationalen Erklärung.Ich glaube nicht, dass du eine rationale Erklärung finden wirst.
Ich hatte keine Erwartungen an den Roman, was die Thematik betrifft, eher was die Sprachgewalt angeht, und da hat mich Zafon nicht enttäuscht. Ich habe mir das Buch unbesehen gekauft, auch nicht gelesen, um was es eigentlich geht. Ich habe es mir als Zafon-Roman gekauft, weil ich "der Schatten des Windes" mochte. Und dann hatte ich es nicht mehr in der Hand, auch nicht vor der LR, daher war die Überraschung auch groß. -
Interessante Gedanken,welche jetzt für mich ( nach etwas vergangener Zeit ) mehr und mehr Sinn machen.
Ich bin mit keiner Erwartungshaltung an das Buch gegangen und wurde von dessen Gewalt einfach überrannt - im positiven Sinne. -
Ich bin schon mit Erwartungen an das Buch gegangen, aber nur die Erwartung, dass es ein typischer Zafon wird. Inhaltlich hätte er über alles möglich sein können, es wäre mir egal gewesen.
Der Stil von Zafon ist das, was mich so fasziniert an den Büchern und warum ich jedes Buch blind kaufen würde.Jetzt sind bei mir ein paar Tage vergangen und ich bin nun etwas versöhnlicher mit dem Ende. Wenn man es so bedenkt, dann existiert David nicht mehr (da passt auch der Grabstein zu) und wie du schon sagst Clare, ist es gleichzeitig ein Geschenk und eine Strafe oder wie Corelli gesagt hat, seine Rache.
Und irgendwie passt es ja doch zu David, seinem Leben. Er hat alles und alle verloren und wird Cristina immer wieder aufs Neue verlieren.
Wenn man es so betrachtet, dann ist es ein sehr tragisches Ende! -
Ha, ich hab noch eine neue Idee
Ich finde mich jetzt einfach mal damit ab, dass ich das Übernatürliche in dem Roman einfach mal so hinnehmen muss und nicht rational doch noch erklären kann.Wie wäre es dann mit der Idee, dass Diego genau darum so "durchgedreht" ist, weil ihm dasselbe widerfuhr wie David? Also, ich meine damit, mal angenommen, David ist wirklich gestorben in jener Nacht und durfte nur weiterleben - ohne allerdings je zu altern - , weil er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. David hat als Lösung für sich gewählt, zu reisen und nie zu lange an einem Ort zu bleiben, damit keiner bemerkt, dass mit ihm was nicht stimmt. Vielleicht hat Diego seinen Tod vorgetäuscht aus demselben Grund? Damit keiner, der ihn liebt und kennt, bemerkt, dass er niemals altert etc? Was soll man da auch sagen: "Ja, Schatz, ich bin zwar schon 80, sehe aber immer noch aus wie 40, weil ich vor 40 Jahren schon gestorben bin."? Und immer, wenn er befürchten musste, dass jemand hinter sein Geheimnis kommt, hat er die Zeugen und Herumschnüffler einfach aus dem Weg geräumt?
Aber ich verstehe nach wie vor nicht, warum kein Mensch bemerkt hat, dass er nicht die Leiche vom Wasserspeier war. Ich mein, so leicht lässt sich doch ein Tod nicht vortäuschen, außer ich hab einen Zwilling, den ich mal flott über die Klinge springen lassen kann.
Und, ehrlich gesagt, verstehe ich auch immer noch nicht, warum Corelli tut, was er tut. Die Szene gegen Ende im BÜcherfriedhof, wo David hunderte wenn nicht tausende Exemplare des Lux Aeterna findet, beweist mir, dass Corelli/ Luzifer dieses "Spiel" schon seit Jahrhunderten mit den Schriftstellern treibt. Will er die Leute einfach nur vernichten, Leute erschaffen, die ebenso wie er leiden, weil sie nie altern, nie sterben und daher eigentlich immer nur leiden, weil alles, was sie lieben, eines Tages sterben wird und sie aber weiterleben müssen und für immer einen Verlust nach dem anderen ertragen. Ist es nur ein Spiel von ihm, das ihm die Zeit vertreibt, oder hofft er wirklich, dass eines Tages wer ein Buch schreibt, dass die Menschen an ihn glauben und ihn anbeten und nicht mehr Gott? So recht glauben kann ich das nicht. Klar, die Menschen sind manipulierbar, aber selbst Luzifer sollte doch wissen, dass kein Buch der Welt wirklich alle Menschen zu einem bestimmten Glauben treiben kann. Meiner Meinung nach ist alles von ihm nur ein Spiel und das Manuskript an sich ist ihm relativ egal. Sonst hätte er doch auch Möglichkeiten gehabt, Davids Manuskript an sich zu bringen, aber er hat es nicht getan.
Aber sicher bin ich da nicht.Na ja, so viel mal für jetzt zu meinen Gedanken.
Ich freue mich auf Eure Ideen. -
Ich habs gerade fertig gelesen, nur weiß ich noch nicht so ganz, was ich davon halten soll.
Spannend war das Buch auf alle Fälle und sprachlich wieder zum Niederknien.
Vielleicht sollte ich erst mal ne Nacht drüber schlafen, aber hier schon mal ein paar Ideen.
Ich glaube mittlerweile, dass David in der Nacht, in der er den Vertrag mit Corelli geschlossen hat, ganz klassisch seine Seele verkauft hat - dafür ist sein Tumor weg und er altert nicht mehr. Und im Folgenden verliert er nach und nach immer weiter seine Menschlichkeit (was ja auch kein Wunder ist). Also könnte man annehmen, ein Teil von David ist 1930 in jener Nacht gestorben.Das Ende mit Cristina finde ich etwas befremdlich und unglaublich traurig...
Und ich hab das Gefühl, es bleiben viele Fragen offen. Vielleicht hab ich aber auch nur die Antworten übersehen.
-
Zitat
Original von Frettchen
Und, ehrlich gesagt, verstehe ich auch immer noch nicht, warum Corelli tut, was er tut. Die Szene gegen Ende im BÜcherfriedhof, wo David hunderte wenn nicht tausende Exemplare des Lux Aeterna findet, beweist mir, dass Corelli/ Luzifer dieses "Spiel" schon seit Jahrhunderten mit den Schriftstellern treibt. Will er die Leute einfach nur vernichten, Leute erschaffen, die ebenso wie er leiden, weil sie nie altern, nie sterben und daher eigentlich immer nur leiden, weil alles, was sie lieben, eines Tages sterben wird und sie aber weiterleben müssen und für immer einen Verlust nach dem anderen ertragen. Ist es nur ein Spiel von ihm, das ihm die Zeit vertreibt, oder hofft er wirklich, dass eines Tages wer ein Buch schreibt, dass die Menschen an ihn glauben und ihn anbeten und nicht mehr Gott? So recht glauben kann ich das nicht. Klar, die Menschen sind manipulierbar, aber selbst Luzifer sollte doch wissen, dass kein Buch der Welt wirklich alle Menschen zu einem bestimmten Glauben treiben kann. Meiner Meinung nach ist alles von ihm nur ein Spiel und das Manuskript an sich ist ihm relativ egal. Sonst hätte er doch auch Möglichkeiten gehabt, Davids Manuskript an sich zu bringen, aber er hat es nicht getan.
Aber sicher bin ich da nicht.Na ja, so viel mal für jetzt zu meinen Gedanken.
Ich freue mich auf Eure Ideen.Also, das ist jetzt schwierig. Das wird schon ein bisschen persönlich, weil die Beantwortung deiner Fragen nicht mehr nur etwas mit dem Buch zu tun haben, sondern schon in unsere Welt hineinspielen, in glauben oder nicht glauben hinein.
Es geht Luzifer, wenn wir mal davon ausgehen, dass Corelli wirklich Luzifer sein soll, nicht darum, eine Armee von ewig Lebenden zu schaffen, die leiden wie er. Das Ziel ist die Abkehr von Gott, nicht mehr und nicht weniger. Auf welche Art und Weise ist völlig gleich. Das Manuskript ist ihm auch egal, nur Mittel zum Zweck, genau wie die Schriftsteller, die mit ihm einen Pakt schließen. Ich bin mir nicht sicher, ob es das Ziel ist, dass alle Menschen, meinetwegen auch auf Grund dieses Buches, das David für ihn schreiben soll, zu einem einzigen Glauben getrieben werden sollen, dem Glauben an ihn, Luzifer. Das Ziel ist ein Glaube abseits von Gott, der Glaube an Geld oder Macht oder Sex oder den Teufel oder auch der Glaube an die Ungläubigkeit - der Varianten können da wohl viele sein.Was dieses "leiden wie er" angeht, so ist es immer so, dass wir Menschen uns einander die Hölle sind und dazu keinen Teufel brauchen.
-
Dem schließe ich mich an Clare, besonders dein letzter Satz trifft es absolut!
Und so macht das Buch als Gesamtes einen "Sinn", ohne das viel Interpretation nötig ist. Es ist das Naheliegendste, das ich erst mit etwas Abstand und etwas anstubsen entdecken konnte... -
Habe das Buch heute beendet, und ich muss sagen: es hat mir gut gefallen und wird mir noch eine Weile im Kopf umhergeistern.
Ein angenehm spannender Schmöker, über dessen Mängel man angesichts des Inhalts und der vielschichten Charakterzeichnung hinwegsehen kann.Wer oder was Corelli nun genau ist, lässt sich eigentlich nicht beantworten. Man kann natürlich spekulieren, dass er der Teufel ist, aber wissen tun wir es nicht. Es gibt Hinweise, es könnte sich bei ihm um Luzifer handeln, aber die Hinweise sind wohl nicht aussagekräftig genug, um über Spekulationen hinauszukommen.
Auf jeden Fall ist Corelli ein für uns Menschen übernatürliches Geschöpf. Ob er nun gut oder böse ist lässt sich auch nicht sagen, in der Hinsicht verhält er sich wie ein Mensch, dem besondere Kräfte zuteil geworden sind und die er jederzeit bereit ist, zu nutzen.
Mich stößt der Gedanke, es könne sich dabei um den inzwischen viel zu sehr abgelutschten Charakter des Teufels handeln, ehrlich gesagt ein wenig ab. Das wäre dann wohl ein wenig sehr unoriginell, wobei mir natürlich bewusst ist, dass Zafón nicht ungern auf derartige Klischees zurückgreift.
Dennoch erscheint mir Corelli ein wenig zu vielschichtig um ein zweiter Mephisto zu sein. Und zwischen Faust und David sehe ich auch keine nennenswerten Parallelen.
Man muss ja auch nicht immer alles kategorisieren. Corelli ist anders als wir Menschen, er hat Fähigkeiten, die ein Normalsterblicher nicht hat, aber mehr wissen wir nicht über ihn. Man könnte genauso gut auf die Idee kommen, er wäre Gott. -
@ melancholy:
Auf die Idee mit Gott kam ich auch schon. Aber da hier von Mord und Tod die Rede ist, kommt einem irgendwie automatisch der Teufel in den Sinn.
Corelli ist auf jeden Fall ein übernatürliches Wesen, ob Gott oder Teufel oder ein zwischending von Beiden
Wobei ich mittlerweile schon eher zu Gott als zum Teufel tendiere. -
Zitat
Original von melancholy
... Man könnte genauso gut auf die Idee kommen, er wäre Gott.Da spricht aber einiges dagegen.
Auf diese Idee komme ich überhaupt nicht. Corelli könnte alles Mögliche sein, aber Gott nicht.