Robert Seydel - Die Seitensprünge der Habsburger /
Liebesrausch und Bettgeflüster einer Dynastie
Kurzbeschreibung laut Amazon:
Herzog Sigmund von Tirol soll fünfzig uneheliche Kinder gehabt haben, Kaiser Maximilian I. angeblich sogar siebzig. König Philipp IV. war mit halb Spanien im Bett, und die Habsburgerin Marie Louise, Napoleons Frau, betrog ihn mit einem Einäugigen. Ein Blick durchs Schlüsselloch in die Schlafzimmer der Habsburger beweist: Im eigenen Ehebett spielte sich oft wenig ab. Aber in fremden Betten ging's rund. Und das über alle Jahrhunderte hinweg. »Der junge Autor hat sich in der Habsburg-Literatur umgeschaut, sich mit Kennerblick und viel Geschick die amüsanten und pikanten Affären herausgepickt, die er genüsslich vor dem Leser ausbreitet.« Friedrich Weissensteiner
Autor ( Buch
Robert Seydel, geboren 1976, studierte Geschichte sowie Publizistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien. Er ist heute als Journalist tätig.
Meinung:
Meine derzeitige Sucht nach Geschichten rund um die Fürstenhäuser ist nicht zu stillen, daher war ich hoch erfreut, das dieses Buch zu mir fand.
Nur leider erhielt die Freude nach den ersten Seiten einen Dämpfer.
Sehr kurz werden hier die Geschichten abgehandelt bzw. die um die es gehen soll angerissen. Ich dachte, hier dreht sich alles rund um die Seitensprünge der Habsburger, jedoch kam bei so manchem Abschnitt dieses Thema zu kurz und der Autor beschäftigte sich lieber mit den politischen Geschehnissen dieser Zeit.
Auch die Sprache konnte mich nicht überzeugen. Wenn ich ein Buch über Königshäuser aus vergangener Zeit lese, dann erwarte ich auch eine zumindest angepasste Erzählweise und nicht möchtegernlockerflockigsaloppes. Hier wurden für meinen Geschmack viel zu viele moderne Redewendungen und Ausdrucksweisen verwendet, was mir wiederum den Lesespaß etwas verdarb.
Zu Gute möchte ich hier halten, das man einen, wenn auch kurzen, Einblick auf das königliche Treiben unter der Bettdecke bekommt, auch wenn es von der Abhandlung her manches Mal einem Klatschblatt gleichkommt. Schade. Der Stoff hat nämlich sehr viel mehr Potential!
Zum Buch selbst noch: Es beinhaltet 11 Abbildungen und einen Literatur - und Bildverweis.