==Erzählungen, die unter die Haut gehen==
Hallo lieber Leser, liebe Leserin.
===Einleitung===
Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, welches aus der Fedet von Irene Prugger stammt. Es handelt sich um eine Sammlung von 18 Erzählungen, die sich liebevoll mit einer wichtigen Situation befassen. Welche Situation damit gemeint ist und wie mir das Buch gefallen hat, lest selbst.
===Buchdaten===
Autor: Irene Prugger
Titel: Letzte Ausfahrt vor der Grenze
Verlag: Haymon
Erschienen: 2011
ISBN-10: 3852186994
ISBN-13: 9783852186993
Seiten: 184
Einband: HC
Kosten: 19,90€
Serie: -
===Autor/in===
Irene Prugger, geboren 1959 in Hall/Tirol. Seit 1988 freie Journalistin und Schriftstellerin. Verfasst Prosa, Hörspiele und Theatertexte. Mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erlangte sie mit ihren bei Skarabæus erschienenen Romanen Frauen im Schlafrock"(2005) und Schuhe für Ruth (2008) große Aufmerksamkeit. Bei Haymon: Wasser für Franek. Erzählungen (1993), Mitten im Weg. Roman (1997). (Quelle: Haymonverlag.at)
===Zitierter Klappentext===
Wo Menschen aufeinander treffen, Mann und Frau, kreuzen sich Lebenswege, laufen aneinander vorbei, parallel oder im Kreis. Soll man nun auf Linie bleiben? Tempo drosseln und abfahren? Oder Gas geben und Grenzen überschreiten?
In all dem Paarlauf erwischt es manchmal die Unschuldigen, wie Max, den kleinen Max, den seine Volksschullehrerin ins schummrige Naturalienkabinett schickt. Nur weil Frühling ist. Und Robert? Dass Britta ihn erst jetzt wahrnimmt. Und nicht im riesenflockenblumengelben Zimmer ihres Traumhauses, sondern im Darkroom, einem verschwitzten Swingerclub! Eine andere, Sylvia, wird sitzen gelassen, dabei kommt der Verabredete mit der roten Rose doch überpünktlich
Irene Prugger komponiert in Letzte Ausfahrt vor der Grenze einen Reigen überraschender Paarungen. Mit hintergründigem Humor erzählt sie von enttäuschten Hoffnungen und letzten Möglichkeiten und zeigt, dass eben alles eine Frage des richtigen Zeitpunktes und des richtigen Ortes ist.
===Meine Meinung===
„Letzte Ausfahrt vor der Grenze“ ist mein erstes Werk von Irene Prugger und sprach mich trotz der Tatsache, dass ich absolut ungern Kurzgeschichten lese, sofort an. In diesem Werk gibt die Autorin 18 Geschichten rund um das Thema „Beziehung“ zum Besten. Dabei beleuchtet Irene Prugger den Oberbegriff „Beziehungen“ von den unterschiedlichsten Seiten. Paare, Frauen, Männer, Liebe, Trennung, Rache und pures Glück. Jede dieser Erzählungen ist einzigartig und regt den Leser zum Nachdenken an.
In der ersten Geschichte „Paartherapie“ geht es zum Beispiel um ein Paar, welches unbedingt mehr Zeit miteinander verbringen möchte, dies aber nicht kann. Nach und nach kommt die Therapeutin dahinter, dass es sich um Geliebte und Geliebten handelt, die sowohl mehr Zeit für sich, aber auch noch genügend Zeit für den richtigen Ehepartner haben möchten.
In einer anderen Geschichte „Freizeit“ geht es um einen Ehemann, der seiner Frau den Vorschlag macht, getrennt Urlaub zu verbringen. Aus Spaß wird Ernst und er muss schnell einsehen, dass es ohne Frau doch recht langweilig ist. Aus diesem Grund fährt er an einen Ort um sich abzulenken und erlebt dort seine kurze Karriere als Karaokesänger, obwohl er sonst singen verabscheut.
Wie man an diesen beiden Beispielen merkt, sind die Geschichten unglaublich unterschiedlich. Bei einigen gibt es eine Pointe über die man einfach nur lachen kann. Andere Geschichten stimmten mich während des Lesens traurig. Aber alle haben sie mich am Ende über den Inhalt nachgrübeln lassen. Die Autorin hat sich Gedanken über die Thematik Beziehungen gemacht, die logisch und verständlich für jedermann sind, aber zeigen, wie intensiv sie sich mit der Materie befasst hat. Es sind Ideen, auf die man spontan gar nicht kommen würde.
Irene Prugger steckt nicht nur viel Fantasie und Authentizität in ihre Erzählungen, sondern erweckt ihre unterschiedlichen Protagonisten regelrecht zum Leben. Jedes noch so kleine Detail lässt die Figuren lebendig und real erscheinen. Ich bekam das Gefühl, Geschichten von Nachbarn oder Freunden zu erfahren, so realistisch wirkten die Erzählungen. Besonders bei Schilderungen rund um weibliche Protagonisten merkt man, dass die Autorin aus Erfahrung oder tiefster Seele schreibt.
Doch nicht alle Geschichten sind auf den ersten Blick so verständlich. Bei anderen Erzählungen muss man das Gelesene sacken lassen oder sogar ein weiteres Mal lesen, um die Kernaussage, die die Autorin damit vermitteln möchte, wirklich herauslesen zu können. Doch genau diese Mischung aus sofort verständlicher, skurriler, leichter Unterhaltung, und harten Nüssen, macht das Buch zu einer gelungenen Kombination.
Die Geschichten sind wie das wahre Leben, nicht immer ist alles nur lustig oder leicht.
Mir persönlich hat dieses Werk sehr gefallen. Diese Autorin hat es geschafft, mir Kurzgeschichten schmackhaft zu machen. Trotzdem ich zeitlich sehr eingespannt war, musste ich immer wieder eine neue Geschichte lesen. Bei 18 Erzählungen war das Buch binnen drei Tagen durchgelesen.
Mir hat diese Mischung so gut gefallen, dass ich das Buch wirklich jedem ans Herz legen möchte, der sich für die verschiedenen Seiten rund um das Thema „Beziehungen“ interessiert.
===Bewertung===
18 kurze Geschichten zum Lachen und Nachdenken sind in dem Buch „Letzte Ausfahrt vor der Grenze“ vereint worden. Irene Prugger ist damit eine einmalige Mischung zum Thema „Beziehungen“ gelungen, die seinesgleichen sucht. Für mich unvergessliche fünf Sterne.
Pro: Protagonisten, Stil, Inhalt
Contra: trotz manch schwerer Geschichten - Nix
Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.
Eure Sarah
© Sarahs Bücherwelt für diverse Seiten, den 30.8.2011