'Überredung' - Bd. 2, Kapitel 08 - Ende

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    In meiner Version - ich habe keine 2 Teile, sondern durchgehend Kapitel 1-24 - fängt Kapitel 18 bei mir mit dem Brief an Anne von ihrer Schwester Mary an und gegen Ende trifft Anne Mr. Croft und geht mit ihm spazieren. Das Kapitel endet mit den Worten sinngemäß ""Armer Frederick!" sagt er letztendlich, ".... Glauben Sie Miss Elliot, sollten wir nicht lieber versuchen, ihn nach Bath zu holen?".



    Der Liebesbrief erscheint bei mir im vorletzten Kapitel.


    Der Brief von Mary an ihre Schwester ist bei mir Kapitel VI aus Teil 2. Das Ende ist identisch wie bei Dir.
    Der Liebesbrief ist bei mir im 2. Teil; Kapitel XI auf Seite 275.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Verstehe ich jetzt richtig, dass der Liebesbrief in der Übersetzung erst im Alternativteil kommt? :yikes


    Nein, der Liebesbrief kommt im Kapitel XI im 2. Teil des Buches vor. Es ist das aktuelle Ende.


    Das Alternativende im Anhang war die ursprüngliche Fassung vom Ende. Dieses Ende wurde von Jane Austen als zu kitschig und komödienhaft eingeschätzt, so dass sie sich für ein neues Ende ( mit dem Gespräch mit Captain Harville und dem Liebesbrief ) entschieden hat.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Was ich allerdings etwas seltsam fand, war das Verhalten von Mrs. Smith. Warum hat sie Anne erst dann von William Elliots wahrem Wesen erzählt, als Anne die Verlobung mit ihm vehement abgestritten hat? Als wirklich gute Freundin hätte sie das schon viel früher tun sollen.


    Wahrscheinlich steht da der damalige Verhaltenskodex meiner Ansicht über Freundschaft entgegen.

  • Zitat

    Original von Rosha
    Was ich allerdings etwas seltsam fand, war das Verhalten von Mrs. Smith. Warum hat sie Anne erst dann von William Elliots wahrem Wesen erzählt, als Anne die Verlobung mit ihm vehement abgestritten hat? Als wirklich gute Freundin hätte sie das schon viel früher tun sollen.


    Wahrscheinlich steht da der damalige Verhaltenskodex meiner Ansicht über Freundschaft entgegen.


    So dicke Freundinnen waren die beiden ja nicht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann haben sie sich jahrelang nicht gesehen.
    Das Problem hätte sein können, wenn Anne wirklich in ihn verliebt gewesen wäre, das sie bei Mrs. Smith keine guten Absichten dahinter gesehen haben könnte, eventuell es einfach Neid von Mrs. Smith sein könnte. Ende wäre gewesen, sie hätte die Verbindung zu Mrs. Smith gekappt. Ich kann mir das zwar bei Anne nicht vorstellen, aber man weiß nie wie verliebte Freundinnen reagieren.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska


    So dicke Freundinnen waren die beiden ja nicht. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann haben sie sich jahrelang nicht gesehen.
    Das Problem hätte sein können, wenn Anne wirklich in ihn verliebt gewesen wäre, das sie bei Mrs. Smith keine guten Absichten dahinter gesehen haben könnte, eventuell es einfach Neid von Mrs. Smith sein könnte. Ende wäre gewesen, sie hätte die Verbindung zu Mrs. Smith gekappt. Ich kann mir das zwar bei Anne nicht vorstellen, aber man weiß nie wie verliebte Freundinnen reagieren.


    nein, nein, das war nicht der Grund! Es gibt da eine Stelle, wo Mrs. Smith das erklärt! ... muss mal schnell nachschlagen...


    So, ich habs:


    (Ausgabe Anaconda-Verlag, Seite 252):


    Nachdem Anne sich diese ausführliche Darstellungvon Mr. Elliott angehört hatte, konnte sie nicht umhin, ihre Verwunderung auszudrücken, dass Mrs. Smith ihn am Anfang so günstig beurteilt hatte. "Sie haben so getan, als ob Sie ihn empfehlen und loben wollten!" "Meine Liebe", gab Mrs Smith zur Antwort, "ich konnte nicht anders. Ich hielt es für ausgemacht, dass Sie ihn heiraten, obgleich er vielleicht ncoh nicht einmal seinen Antrag gemacht hatte, und ich musste die Wahrheit über ihn genauso für mich behalten, als wenn er schon ihr Gatte gewesen wäre. Mir blutete das Herz, als ich IHnen von Glück sprach; und trotzdem... Er ist klug, er ist liebenswürdig, und mit solch einer Frau, wie Sie es sind, wäre nicht ganz hoffnungslos gewesen. ...."


    Ich verstehe das so, dass es damals einfach ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre, einen Bräutigam zu kritisieren, wenn die Heirat schon festgestanden hätte.



    Zum Schluss des Romans muss ich sagen, da hat Jane Austen gut daran getan, das Ende nochmal neu zu schreiben! Ich hab in einer Ausgabe der Bibliothek das ursprüngliche Ende gelesen und es ist relativ ähnlich, aber die Situation, in der sich Anne und Frederick endlich darüber klar werden, dass sie sich die ganze Zeit geliebt haben, war wesentlich unromantischer und schon ein bisschen komödienhaft. Das Ende, was nun wirklich das aktuelle Roman-Ende geworden ist, ist durch das indirekt belauschte Gespräch zwischen Anne und Harville und duch den Brief von Wentworth viiiiiiiiiiiel schöner!!


    Im Nachwort dieser Ausgabe mit dem zusätzl. alternativen Ende, steht übrigens, dass Jane Austen nach dem Schluss irgendwie depressiv war und gleich am nächsten Tag hat sie es umgeschrieben, eben aus dem Grund, damit es nicht so komödiantisch wirken sollte!

  • Zitat

    Original von Rosha
    Ja, der Liebesbrief ist einfach nur schön!


    Und Jane Austen ist damit eine neue Variante gelungen, wie zwei Verliebte zueinander finden. Das ist Romantik jenseits von Kitsch. Großartig! :anbet


    Dem kann ich aus vollstem Herzen zustimmen. :lesend :kiss