Der Club Dumas - Arturo Perez-Reverte

  • Bin auch grad fertig geworden und schließe mich absolut Babyjane an.


    Spannend, ja. Aber vom Ende war ich irgendwie total enttäuscht. Die Geschichte hat sich immer mehr verstrickt und verfeinert, es war wirklich sehr spannend und ich hab mir ein grandioses Finale erwartet, das aber meiner Meinung nach ausblieb.



    In dem Sinne hat mir persönlich der Film sogar besser gefallen - Ja, ich traue mich zu sagen, dass die Buchvorlage (zumindest für mich persönlich) nicht besser war! :lache


    Abgesehen mag ich den Stil von Roman Polanski einfach gerne und ich finde, dass Johnny Depp sich gut als Lucas Corso gemacht hat^^
    edit: Pardon, im Film heißt er Dean Corso.
    andere edits: Tippfehler ausgebessert :rolleyes

  • Hallo,


    also, ich mag inzwischen auch beides sehr. Mit Polanskis Verfilmung hatte ich anfangs doch große Probleme, weil stellenweise doch sehr klischeehaft. Aber nach mehrfachem Anschauen habe ich damit Frieden schließen können.
    Im Buch empfinde ich den Dumas-Strang nicht als störend, im Gegenteil. Die Bezüge zwischen aktuellen Figuren der Geschichte und Dumas ist eine nette Idee, die auch überzeugend ausgespielt wird. "Club Dumas" hat sich zu meinem Lieblingsbuch entwickelt, das ich bedenkenlos weiterempfehlen kann. Konzentriertes Lesen ist allerdings Grundvoraussetzung, das stimmt :-).

  • Ich fand die ersten 150-200 Seiten toll, aber dann hab ich mich nur noch durchgequält. Am Ende war es mir ziemlich egal, was die Auflösung ist. Irgendwie zog es sich für meinen Geschmack ziemlich. Vielleicht wäre es interessanter gewesen, wenn ich "Die drei Musketiere" noch besser im Kopf gehabt hätte. Die hab ich vor 20 Jahren mal gelesen. Wahrscheinlich ist mit eine Fülle von Anspielungen entgangen. :gruebel

  • Ich mag nicht:


    Satanismus, Verschwörungstheoretiker, Teufel,


    Ich mag:


    Bücher, Alexandre Dumas, Krimis,


    Was sagt man da zu so einem Buch? Spannend- für mich bis zum Schluß- mit Abschnitten, vor denen mir graust- die Vorstellung solche irren Satanisten gibt es wirklich- lesenswert, aber nicht herausragend. Vor allem die Teile, die andere schon als langweilig bezeichnet haben, die über die Bücher und die Verarbeitung derselben las ich mit Hochgenuss.


    edit: Zur Eintaktung des Geschriebenen gehört noch die Wahrheit, dass es als direkter Nachfolger des Buches "Die zwölfte Nacht" von Charlotte Lyne es ungeheuer schwer hatte.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von beowulf ()

  • Ich muss mal was lustiges erzählen... okay, vielleicht nur lustig für mich :grin


    Heute morgen habe ich die Rezis hier gelesen und fand sie sehr interessant und so kam das Buch auch gleich auf meine Wunschliste.


    So, heute Nachmittag stapfe ich mal in den Keller, um dort Platz für meinen alten PC zu machen, der mir seit Monaten hier im Arbeitszimmer den Weg versperrt. Da sehe ich ein paar alte Bücherkisten und denke, na vielleicht kann ich da den Inhalt aus mehreren Kisten zusammenpacken und auch einiges aussortieren und irgendwo spenden.
    Und wie ich so die Bücher durchsehe, fällt mir "Der Club Dumas" in die Hände. Ich wär' beinahe zusammengebrochen vor Lachen. Und - schäm - ich glaube, es ist ungelesen. Und es liegt bestimmt schon 10 Jahre in dieser Kiste. Armes Buch ;-( Aber jetzt bekommt es zusammen mit dem auch ungelesen aussehenden "Ehrenschuld" von Tom Clancy einen schönen hellen Platz in meiner Bibliothek und wird auch bald gelesen :grin

  • Dieses Buch reizt mich, seit ich das erste Mal “Die Neun Pforten” als Film gesehen habe, einen grandiose Johnny Depp in einer Rolle, die ihm fast so auf den Leib geschnitten ist wie Jack Sparrow.


    Lucas Corso ist ein Söldner, einer, der sich an alle und jeden verkauft, der genügend Geld dafür hinlegt. Jedoch jagt Corso keine Menschen oder andere Dinge, die der moderne Mensch für wertvoll hält, sondern hat sich den Büchern verschrieben, besonders den alten Büchern. Und so hat Corso im Laufe der Jahre ein großes Wissen über alte und älteste Bücher angehäuft; dieses Wissen und seine Instinkte haben Corso zu dem gemacht, was er ist: Ein Bücherjäger, der für eine bisher als verschollen geltende Erstausgabe aus dem Jahre 1584 seine eigene Mutter umbringen würde.


    Und wie es das Schicksal so will, bedienen sich mächtige Bibliophile und auch Bibliomane den Diensten von Corso. In diesem Buch dreht sich alles um zwei Schriften: Bei der Ersten handelt es sich um eine Handschrift, die als Überschrift “Le vin d´Anjou” trägt und vielleicht ein Original von Alexandre Dumas d.Ä. sein soll, während das zweite mystische Buch ein gedrucktes ist: Ein im Jahr 1666 erschienenes Werk mit dem Titel: Die Neun Pforten in das Reich der Schatten. Corso erhält den Auftrag, zu überprüfen, wie es um die Autenzität der Werke beschaffen ist. Ist wirklich Alexandre Dumas der Autor? Sind die neun Pforten ein echtes Buch oder eine Fälschung?


    Im Laufe der Ermittlungen, die Corso quer durch Europa treiben, muß er jedoch bald erkennen, daß er nicht der einzige ist, der sich für diese Schriften interessiert. Wer verbirgt sich hinter jener Irene Adler, die ihm anscheinden zufällig immer wieder über den Weg läuft? Und was will dieser Schlägertyp mit der fiesen Narbe von ihm, der ihn permanent an den zwielichtigen Rochefort aus den drei Musketieren erinnert?


    Pérez-Reverte versteht es grandios, den Leser mit Andeutungen und Augenzwinkern zu unterhalten, wenn auch die Schwerpunkte im Buch ganz anders gesetzt sind als im Film, die Grundhandlung ist dieselbe, lediglich am Ergebnis hat Polanski in seinem Film ein wenig gedreht.


    Aber auch die Lektüre hat wirklich was und hat mir nach Elisabeth Subercaseaux aus meinem Leseloch geholfen, in das mich “Eine Woche im Oktober” gestürzt hatte.


    Mein Prädikat: Solide Unterhaltung für Leser mit einem Hang zum Mystischen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Inhalt:
    Lucas Corso ist ein Söldner der Bibliophilie. Er spürt seltene Exemplare auf, kauft wertvolle Bücher von unwissenden Personen weit unter Marktwert und ist sich auch nicht zu schade, für seine Auftraggeber die Grenzen der Legalität zu überschreiten. Eines Tages bekommt er von einem Freund den Auftrag, die Echtheit des Manuskripts eines Kapitels der 'Drei Musketiere' von Alexandre Dumas zu überprüfen, deren vorheriger Besitzer kurz zuvor augenscheinlich Selbstmord begangen hat. Gleichzeitig wird ihm der lukrative Job angeboten, ein Exemplar des äußerst seltenen Buches 'Die neun Pforten zum Reich der Schatten', das der auf dem Scheiterhaufen der Inquisition verbrannte Drucker Aristide Torchia im Jahre 1666 herausgab, auf seine Echtheit zu überprüfen. Während Corsos Recherchen tun sich unheimliche Parallelen zwischen Fiktion und Realität auf. Existieren Charaktere der Drei Musketiere wirklich bis in die heutige Zeit? Gibt es Menschen, die im wörtlichen Sinne bereit sind, über Leichen zu gehen, um den Herrn der Hölle persönlich zu beschwören?


    Meine Meinung:
    'Der Club Dumas' ist ein besonderes Buch, denn es ist ein Buch über Bücher. Als begeisterte Leserin klassischer Abenteuerromane war ich nach etwa 30 Seiten Einlesen gefesselt bis zum Ende. Der Club Dumas ist keine leichte Lektüre. Zahlreiche Referenzen zur klassischen Abenteuerliteratur machen den Roman erst zum wahren Lesegenuss und die Sprache ist so dicht wie selten. Im Vergleich zu anderen Mysterythrillern ist dieses Buch eine Praline unter den Schokoriegeln und ich weiß jetzt, Mitte April 2012 schon, dass der Roman einer meiner Jahreshighlights ist. Arturo Pérez-Reverte braucht keine spektakulären Actionszenen. Seine Spannung ist subtil und wenn einmal etwas Spektakuläreres passiert, wirkt es um so stärker.
    Geschickt spielt der Autor mit den Versatzstücken des Phantastischen, ohne jemals deutlich zu enthüllen, ob wirklich höhere Mächte am Werk sind, oder der Protagonist sich das Wirken selbiger nur einredet.
    Eine definitive Leseempfehlung für Freunde gehobener Mysterythriller, für die 'Die Drei Musketiere' und 'Der Graf von Monte Christo' keine Fremdwörter sind. Die Verfilmung 'Die neun Pforten' von Roman Polanski ist zwar allein betrachtet ein guter Film, wird der literarischen Vorlage aber nur teilweise gerecht.