»Als wäre er ein anderer gewesen«: Zum Werk von Arnold Stadler – Pia Reinacher (Hrg.)

  • Fischer, Taschenbuch, 381 Seiten
    2009


    Kurzbeschreibung:
    Bekannt geworden ist Arnold Stadler nicht erst durch den Georg-Büchner-Preis, der ihm vor allem wegen des lakonischen und ironischen Tons seiner Romane verliehen worden ist. Die erste nachdrückliche und prominente Empfehlung zu seinen Werken kam 1994 von Martin Walser. Durch Stadlers unverwechselbare Sprache, die Verknüpfung autobiografischer und historischer Perspektiven und den „Ernst“ seines Humors wurde er zu einem der bedeutendsten Autoren der deutschsprachigen Literatur. Das vorliegende Autorenbuch widmet sich Stadlers umfangreichem Werk. Es versammelt Originaltexte von Kollegen und Literaturwissenschaftlern, Reden, Gespräche, Einsprüche und Rezensionen.


    Über die Autorin:
    1954 wurde Pia Reinacher bei Luzern geboren
    1976 - 1983 absolvierte sie ein Studium der Germanistik, Romanistik und Kunstgeschichte an der Universität Zürich, anschliessend Promotion
    1993 - 2000 Literaturchefin beim "Tages-Anzeiger"
    Seit 2000 arbeitet Reinacher als freie Kritikerin und Publizistin, u.a. für die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und das "DeutschlandRadio Köln"
    2006 war sie Jurorin des "Deutschen Buchpreises", seit Herbst 2009 ist sie Jurorin der Bestenliste der Zeitschrift "Literaturen"
    Reinacher arbeitet als Dozentin für Kritik und Kulturelle Medienarbeit am "Advanced Study Centre" der Universität Basel und lebt in Zürich


    Mein Eindruck:
    Dieses Buch enthält zahlreiche Artikel, Reden, Interviews und vor allen Rezensionen zu den Büchern, die bis 2009 von Stadler erschienen sind. Die Texte sind von Leuten, die in den letzten Jahren maßgeblich die deutsche Literatur kommentierten. Dadurch entsteht durch dieses Buch in seiner Vielfältigkeit gleichzeitig zu Stadlers Werk auch ein Bild des Literaturbetriebs.
    Es sind prominente Autoren wie Martin Walser und Peter Handke, die sich positiv zu Stadlers Büchern und seinem eigenständigen Stil äußern. Überwiegend sind es natürlich Kritiker.
    Peter Hamm, Martin Lüdke, Verena Auffermann, Daniela Striegl, Klaus Nüchtern uva.
    Besonders gut haben mir die Gespräche gefallen, da sich Arnold Stadler als gediegener Interviewpartner erweist, der nicht nur die standardmäßigen Antworten runterspult, wie es besonders „Literatur-Stars“ gerne machen.


    Bei den Rezensionen konnte ich am meisten mit denen anfangen, in denen es um Bücher ging, die ich schon gelesen habe. Ansonsten ist es manchmal schwer den Gedankengängen und vielen Anspielungen zu folgen. Stadler ist aufgrund seiner Themen auch immer Reizfigur.
    Tatsächlich gibt es auch ein Kapitel „Widersprüche“, in denen sich Kritiker wie Hubert Spiegel, Reinhard Baumgart und Ursula März negativ zu Stadlers Romane äußern. Die positiven Reaktionen sind natürlich viel stärker vertreten, sonst würde das Buch ja auch wenig Sinn machen.


    Ich konnte mit dem Buch viel anfangen und bin gespannt, ob es irgendwann eine erweiterte Neuauflage geben wird, wenn es genügend neue Bücher von Arnold Stadler geben wird. In Kürze erscheint ja wieder ein neues von ihm: New York machen wir das nächste Mal: Geschichten aus dem Zweistromland


    ASIN/ISBN: 3596180864