Fehring, Udo: Streets of London

  • ==Obdachlosigkeit und kalte Winter==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    Heute möchte ich ein Buch vorstellen, welches mir vom Autor zur Rezension überlassen wurde. Es handelt sich um ein Jungendbuch mit der Thematik „Obdachlosigkeit“ und stammt aus der Feder von Udo Fehring. Wie mir sein Erstlingswerk gefallen hat, lest selbt.


    ===Buchdaten===
    Autor: Udo Fehring
    Titel: Streets of London
    Verlag: BoD
    Erschienen: 2011
    ISBN-10: 3842374321
    ISBN-13: 9783842374324
    Seiten: 138
    Einband: TB
    Kosten: 8,90€
    Serie: -


    ===Autor===
    Udo Fehring ist 42 Jahre alt und wohnt im beschaulichen Bergisch-Gladbach. Schon immer gehörte das Schreiben zu seiner großen Leidenschaft. Anfangs waren es nur kleine Artikel für die Samstags-Kinderseite der Stadtzeitung, dann wagte er sich an seinen ersten großen Roman „Streets of London“. Nebenbei arbeitet er als Systementwickler.


    ===Zitierter Klappentext===
    Der neunjährige Tim lebt mit seinen gutbürgerlichen Eltern in London. Eines Tages macht er Bekanntschaft mit Tony, einem Obdachlosen. Die Beiden freunden sich an, was Tim versucht, seinen Eltern gegenüber geheim zu halten.Als Tims Mutter ihn wegen seines plötzlichen und ungewöhnlichen Heißhungers auf Obst zur Rede stellt und von Tony erfährt, reagiert sie erbost. Sein Vater verhängt Hausarrest.Aber Tim lässt sich davon nicht abschrecken. Wird er es schaffen, für diese Freundschaft gegen Vorurteile und Klischees seines Umfeldes anzukämpfen?Das Buch erzählt von einer ungewöhnlichen Freundschaft, der unerschütterlichen Hoffnung eines Jungen und dem Aufeinanderprallen zweier Welten, die unterschiedlicher nicht sein können.


    ===Meine Meinung===
    Jugendbücher sind schon eine schöne Sache. Selbst mit meinen 28 Jahren lese ich sie immer noch gerne. Man kann noch etwas lernen, die Geschichten sind meist schön und schnell zu lesen. „Streets of London“ ist ein Buch welches sich mit einer Thematik befasst, die ich schon seit meiner eigenen Kindheit nicht mehr in einem Jugendroman vorgefunden habe.


    Tim ist neun Jahre alt und lebt mit seinen Eltern in London. Auf einen seiner Streifzüge zum Konzert des Big Bens lernt er Tony, einen Obdachlosen, kennen. Aus der anfänglichen Angst vor diesem Mann entwickelt sich bald schon eine innige Freundschaft, die vielen Hindernissen strotzt. Trotz vieler Vorurteile kann er sogar seine Eltern von Tony überzeugen. Zusammen mit seiner Familie versucht er dem außergewöhnlichen Mann zu helfen, und lässt dadurch Welten aufeinanderprallen.


    Schon der Klappentext dieses Werkes macht neugierig, da ich persönlich das Thema wichtig empfinde. Gerade in der heutigen Zeit kann es schnell passieren, dass jemand in die Arbeitslosigkeit rutscht und im schlimmsten Fall auf der Straße landet. Es soll den jungen Lesern diese teilweise heruntergekommenen Personen als ganz normale Menschen zu sehen.


    Leider schreckt die Optik auf den ersten Blick ab. Mit seinen rosa Farben sieht es auf den ersten Blick nach einem Mädchen-Buch aus. Als Mutter, aber auch als Leseratte wirken so schlichte Cover auf Kinder abschreckend. Ein hübsches Bild und sei es nur ein Bild von London wirkt definitiv ansprechender.
    Der äußere Eindruck täuscht jedoch oft. Dementsprechend ging ich davon aus, dass dies vom Autor beabsichtigt war, um seinen Lesern den Inhalt mit seinem Buch ein gute Beispiel bezüglich des „unter die Schale-Sehen“ zu liefern. Die Idee hätte ich gut gefunden. Jedoch war dies gar nicht vom Autor beabsichtigt. Das merkt der Leser beim ersten Blick in das Werk. Hier zeigt sich ganz deutlich, dass es sich um das erste Werk des Autors handelt und noch einiger Überarbeitung bedarf. Seitenzahlen wurden schlichtweg vergessen. Statt einem Deckblatt oder Angaben zum Verlag, Copyright oder Autor, beginnt das Buch sofort. Dies ist einfach sehr ungewöhnlich, aber nicht wirklich schlimm.


    Die Geschichte selbst beginnt mit dem Kennenlernen zwischen Tim und Tony. Wie oben schon erwähnt, finde ich die Handlung und die Grundidee wirklich sehr gelungen. Gerade in Zeiten der Vorurteile ist eine solche Story sehr lehrreich.
    Die Umsetzung ist in meinen Augen auch noch etwas ausbaufähig. Es fängt schon mit der Obdachlosigkeit an. Die Geschichte spielt in London. Für Kinder hätte ich es besser gefunden, wenn die Handlung in Deutschland gespielt hätte. Kaum einer kennt sich mit der Arbeitslosigkeit in England aus und die Infos darüber sind fast gleich null. Es wird zwar erwähnt, dass jemand der seine Arbeit verliert, kaum abgesichert ist, aber wo die Unterschiede zu unserem System sind, gehen nicht hervor. Nicht mal ich als Erwachsene konnte sagen, wie die Unterschiede sind. Hier hätte der Autor einfach mehr aufklären müssen oder ein Land nehmen müssen, wo sich die Eltern / Lehrer besser auskennen.
    Ein weiterer Aspekt ist der Stil des Autors. Er ist kindgerecht und lässt sich sehr leicht lesen. Durch seine breiten Ränder und zahlreichen Kapitel ist es eh sehr schnell und einfach zu lesen. Ich persönlich bekam beim Lesen das Gefühl, dass es sich teilweise um einen guten Schulaufsatz handelt. Das lag daran, dass der Autor eine Sprache zwischen Eltern und Sohn verwendet, die recht künstlich klingt. Ich bin selbst Mutter eines achtjährigen Stiefsohnes und ich würde nie so mit ihm reden. Dadurch wirkt es stellenweise wie ein guter Aufsatz. Für Kinder ist dies aber nicht so auffällig und erleichtert auch schwächeren Lesern ein gutes Verständnis.
    Meine zehnjährige Nichte hat sich bereit erklärt das Buch ebenfalls zu lesen. Sie kam drei Tage später an und war genauso gemischt von ihren Eindrücken her. Die Sprache, die mir aufgefallen war, gefiel ihr sehr gut. Einfach weil es sich dadurch angenehm lesen lässt. Optik und Aufbau fand sie ebenfalls nicht sehr angenehm. Auch sie fragte mich, wie der Unterschied zwischen deutschen und englischen Arbeitslosen ist. Was zeigt, dass auch junge Leser sich diese Frage stellen.
    Was sie allerdings schade fand, war die Tatsache, dass vieles wie im Zeitraffer erzählt wurde. Zwar ist die Geschichte in ihren Augen realistisch und gerade der Schluss war in ihren Augen sehr authentisch gestaltet, aber sie fand, dass auf wesentliche Aspekte hätte mehr eingegangen werden können. Nichtsdestotrotz fand sie die Geschichte so gut, dass sie das Buch in der Schule vorgestellt hat, da sie die Aufgabe hatte, in der neuen Schule ein Buch vorzustellen.


    Was wir beide aber sicher sagen können, ist die Tatsache, dass das Buch sehr lehrreich ist. Der Autor geht detailliert auf Vorurteile und Schwierigkeiten bezüglich Eingliederung ein.


    Der Zielgruppe gefällt das Buch sehr gut, aber es hat halt kleinere Schwächen, die bei einem Erstlingswerk vorkommen können. Nicht mal bekannte Autoren, wie Marion Zimmer Bradley oder Wolfgang Hohlbein haben am Anfang perfekte Werke verfasst. Der Ansatz ist sehr gut und man kann nur hoffen, dass der Autor weitere Jugendbücher schreiben wird, denn auf seinen Ideen und seinem Stil kann er aufbauen.


    Trotz einiger Schwächen kann ich das Buch empfehlen. Die Thematik ist sehr wertvoll und eignet sich aus diesem Grund auch für Schulklassen. Es sollte allerdings immer über dieses Buch diskutiert oder geredet werden, um eventuelle Fragen, die aufkommen, zu klären.


    ===Bewertung===
    „Streets of London“ ist ein Jugendbuch, dass eine interessante Thematik beinhaltet, aber einige Schwächen aufweist. Die Geschichte ist lehrreich und regt zum Diskutieren an. Dadurch werden einige Schwächen kaschiert, sodass das Werk drei Sterne bekommt.


    Pro:
    Contra:


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah



    ===Vom Autor genehmigte Leseprobe===
    Am nächsten Tag rannte Tim nach der Schule so schnell er konnte zur Bahnstation, um so schnell wie möglich bei Tony zu sein. An der Victoria Station angekommen, stürmte er aus der Türe raus, die Treppe zur Straße hoch schnurstracks zur Waterloo Bridge. Tony war gerade dabei, an einem trockenen Ende Brot herumzuknabbern. Tim kam auf ihn zugelaufen und fiel ihm sogleich um den Hals. Tony hatte sich fast erschrocken, er hatte eigentlich erst in einer Viertelstunde mit Tim gerechnet.
    „Hey, hey, hey, Timmy-Boy! Was ist denn heute mit Dir los? Hast Du eine eins in der Schule geschrieben?" fragte Tony neugierig.
    Tim schüttelte kräftig mit dem Kopf. „Nein, nein, es hat nichts mit der Schule zu tun." entgegnete Tim.
    „Womit denn?" bohrte Tony weiter nach.
    „Mit Dir!" Tim stupste dabei seinen Zeigefinger gegen Tonys Brust.
    „Mit mir??????" fragte Tony ganz ungläubig.


    (Mehr unter: http://www.suchbuch.de/lesepro…ik/streets_of_london/2602 )



    © Sarahs Bücherwelt für diverse Seiten, den 15-08-2011

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  • Nicht angegriffen fühlen, bitte, ich lese deine Rezensionen hier recht gern.
    Aber ich denke mal, dass du sie ursprünglich nicht für uns Eulen verfasst hast?
    Das ist ja auch okay, aber vielleicht könntest du sie etwas für uns "bearbeiten"?
    Z.B. "stolpere" ich immer wieder über:
    "Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren."
    Wo soll ich bitte was bewerten?
    Und was das Bewerten an sich angeht, gibt es hier nicht nur bis zu 5 Punkten, sondern eine Skala von 1-10, neben dem verlinkten Buch unten.
    Ich fände es nett und hilfreich, wenn du dort entsprechend voten könntest.
    Ansonsten vielen Dank für deine immer recht umfangreichen/ausführlichen Rezis!
    :knuddel1 :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe mir die Leseprobe angesehen. Abgesehen vom eher schwachen Ausdruck ist mir auch der Buchtitel quer gekommen. Wenn jemand seinen Roman 'Streets of London' nennt, sollte er doch eine zumindest eine Ahnung von den Straßen vor Ort haben?
    Ich gebe zu, daß ich eine gute Weile nicht mehr in London war, vielleicht haben sie zwischenzeitlich etwas verschoben. :gruebel


    Wieso jemand in Victoria aussteigt, um zu Fuß zur Waterloo Bridge zu gehen, wenn er es eilig hat, entzieht sich mir jedenfalls. Meint der Autor 'Westminster Bridge'? Dann käme es mit Ach und Krach hin. Aber Waterloo Bridge? Das sind schätzungsweise 3 km. So schnurstracks es nur geht.



    Insgesamt bleibt es bei meiner Meinung: BoD-nee!




    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Das Ganze wirkt auf mich wie eine Gefälligkeits-Rezi; wie auch so einige andere der Rezi-Verfasserin. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Abgesehen von der seltsamen Darstellung zeigt mit diese Rezi, das dieses Buch eher ungeeignet scheint um als Geschenk für meine Tochter zu dienen. Daher danke für die Information und ausführliche Beschreibung.

  • @ magali: Ich war leider noch nie in London und kann dazu leider nichts sagen.


    @ voltaire: Wenn du das meinst, bitte. Ich denke mal, dass ich mehr lese als so einige andere Leute hier und ich schreibe das was ich wirklich denke. Das weiß jeder Autor. Zum Beispiel bekommt das zweite Werk von Udo Fehring lediglich einen Stern, weil es einfach null recherchiert wurde. So viel zum Thema Gefälligkeiten. Genauso finde ich es faszinierend, das manche Werke, die ich mir selbst kaufe und auch hier einstelle auch als Gefälligkeiten angesehen werden. Darf man keine eigene Meinung haben. Ich les fast 20 Bücher im Monat und mein Geschmack ist eben nicht immer mit der Mehrheit kompatibel. Das war aber schon immer so. Kurz gesagt, wenn du der Meinung bist, dass ich nicht ehrlich bewerte, wobei ich nicht mal weiß, woher du weißt, welches Werk wirklich Rezensionsex ist und welches gekauft wurde, dann lass es doch einfach und les andere Meinungen.

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  • Zitat

    Original von cyqueeny


    @ voltaire: Wenn du das meinst, bitte. Ich denke mal, dass ich mehr lese als so einige andere Leute hier und ich schreibe das was ich wirklich denke. Das weiß jeder Autor. Zum Beispiel bekommt das zweite Werk von Udo Fehring lediglich einen Stern, weil es einfach null recherchiert wurde. So viel zum Thema Gefälligkeiten. Genauso finde ich es faszinierend, das manche Werke, die ich mir selbst kaufe und auch hier einstelle auch als Gefälligkeiten angesehen werden. Darf man keine eigene Meinung haben. Ich les fast 20 Bücher im Monat und mein Geschmack ist eben nicht immer mit der Mehrheit kompatibel. Das war aber schon immer so. Kurz gesagt, wenn du der Meinung bist, dass ich nicht ehrlich bewerte, wobei ich nicht mal weiß, woher du weißt, welches Werk wirklich Rezensionsex ist und welches gekauft wurde, dann lass es doch einfach und les andere Meinungen.


    Schreibst du nicht des öfteren das dir dieses oder jenes Buch freundlicherweise von der Autorin/vom Autor als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde? Und sind diese Bücher nicht sehr oft aus dem BoD-Bereich? Und werden diese Bücher von dir nicht fast ausschließlich immer freundlich besprochen? Einen Veriss habe ich von dir noch nicht gelesen - was gerade bei BoD-Büchern oder bei Büchern aus anderen DKZ-Verlagen doch schon verwundert. Natürlich kannst du deine Meinung äußern - aber du wirst mir sicher zugestehen, dass ich diese deine Meinung nicht sehr ernst nehmen kann. Leider wirken viele deiner Buchvorstellungen wie aus Gefälligkeitsgründen geschrieben.


    Ach ja - auf rd. 20 Bücher im Monat komme ich auch meistens. :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


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