Schreibwettbewerbe und Anthologien

  • Kommt natürlich drauf an, was man will, was man erreichen möchte, was es für Wettbewerbe oder Anthologien aus was für Verlagen sind, aber natürlich bringt es einem etwas. Gibt genug renommierte oder ernstzunehmende Wettbewerbe.

  • Vor Jahren habe ich noch viel intensiver die uschtrin-Seiten durchgeforstet und mich an jedem Wettbewerb, mit dessen Thema ich einigermaßen was anfangen konnte und dessen Preis erklecklich war, beteiligt. Erfolge hatte ich auch, u.a. im selben Jahr 06/07 bei zwei großen Wettbewerben (Agatha-Christie-Krimipreis und Maxi-Literaturwettbewerb) in die Anthologie gekommen, was bei letzterem der einzige Preis für die 15 Gewinner war.


    Hatte gehofft, das würde sich auf meiner Veröffentlichungsliste gut machen und die Verlage, denen ich meine Romane anbot, davon überzeugen, dass ich schreiben kann.


    Leider war dem nicht so.


    Mittlerweile nehme ich fast nirgends mehr teil, schreibe schon gleich gar keine Geschichten mehr extra für ein Thema. Wenn ich was hab, was passt, schick ichs ein und vergess es gleich wieder. An Anthologie-Ausschreibungen nehme ich überhaupt nicht mehr teil, weil ich schon mehr als genug in meinem Bücherregal stehen habe. Es ist nicht mein Ziel, in so vielen Anthos wie möglich vertreten zu sein.


    Der Vorteil von all dem ist aber, dass eine gute Menge Geschichten zusammenkommen, die ich so vielleicht nicht geschrieben hätte. Und ein Großteil davon wird Ende des Jahres in einem Sammelband beim fhl-Verlag erscheinen. Schon deshalb kann ich sie nicht mehr bei Wettbewerben einreichen...


    LG Cornelia

  • naja, sinnlos ist es eigentlich nicht, wenn man sich immer vor Augen hält, dass man seine Schreibe nur durch Schreiben ständig verbessert. Somit iimmer im Training bleibt.


    Die andere Frage ist, stimmt der Zeitaufwand mit der Möglichkeit eines Erfolges mit der persönlichen Vorstellung überein.
    Das muss jeder für sich klären. Ich schreibe meine Kurzgeschichten für die Schublade. Mal sehen, was da irgendwann mal draus wird. Vielleicht dienen sie auch nur dazu meine Erben reich zu machen.


    Mir ist das Drumherum zu zeitintensiv


    euer hef

  • Zitat

    Original von Dirk Radtke
    Was sagen die Autoren dazu? Ist die Teilnahme an Schreibwettbewerben oder die Veröffentlichung von Kurzgeschichten in Anthologien sinnloser Zeitvertreib?
    LG
    Dirk


    Solche Wettbewerbe können ein guter Ansporn sein, sein eigenes Schreiben zu verbessern, seine Techniken zu verfeinern und vielleicht sogar noch eine Veröffentlichung zu bekommen.
    Es ist also eine gute Übung mit möglicherweise nettem Nebeneffekt.


    Viele Autoren machen die ersten Gehversuche im Kurzgeschichtenbereich, und manche sind darin sogar viel besser als im Romanschreiben.


    Also, nur zu!


    Viele Grüße,
    Melle

  • Für mich war ein Schreibwettbewerb der Einstieg ins Sorichtigschreiben - nach meinem Sieg beim Playboy-Gratwanderpreis kontaktierte mich eine Agentur, und alles, was danach geschah, hat wohl damit zu tun. Allerdings gibt es heutzutage sehr viel mehr Literaturwettbewerbe als Anfang der Neunziger, und die Zahl der Teilnehmer hat sich vervielfacht. Selbst der Sieg beim angesehenen MDR-Literaturpreis, der allerdings sowieso nur Leuten offensteht, die schon valide veröffentlicht haben (um die 2.000 Einsendungen pro Ausschreibung), ist nur noch ein ziemlich schwergängiger Door-Opener.


    Es gibt durchaus recht viele und auch seriöse Angebote, Kurzgeschichten gegen Honorar zu veröffentlichen, und viele Verlage treten mit Anthologieprojekten an bereits veröffentlichte Autoren heran. Die Multiplikatorenwirkung solcher Anthologien ist jedoch relativ gering. Es ist eine gute Möglichkeit, ein paar Kröten nebenher zu verdienen, aber kein Verkaufszahlenvervielfältiger, dafür aber macht es sich gut in der Vita. Außerdem ist es wirklich schwer, sehr gute Kurzgeschichten zu schreiben - manchmal sogar schwerer, als einen guten Roman zu schreiben. So richtig geile Kurzgeschichten verfassen nur wenige Autoren.


    No-Name-Literaturwettbewerbe oder Anthologien bei Kleinstverlagen machen vielleicht Spaß, zuvorderst aber viel Arbeit. Nennenswerte Wirkung haben sie nicht.