Erstveröffentlichung: 1953
Inhaltsangabe (amazon)
Two princes battle to determine England's destiny: whoever wins will
take Britain's most rightful heir as his bride and her kingdom for his
own. On one side is her uncle Richard, the last Plantagenet King, whom
she fears to be the murderer of her two brothers, the would-be kings.
On the other is Henry Tudor, the exiled knight. Can he save her from a
horrifying marriage to a cutthroat soldier? Thrust into the intrigue and
drama of the War of the Roses, Elizabeth has a country within her grasp
- if she can find the strength to unite a kingdom torn apart by a
thirst for power. A richly drawn tale of the woman who launched one of
the most dramatic dynasties England has ever seen, The Tudor Rose is a
vibrant, imaginative look at the power of a queen.
Autorin
Margaret Campbell Barnes (1891 - 1962) wurde 1891 als jüngstes von zehn Kindern in eine viktorianische Familie hineingeboren. Sie erhielt eine gute Ausbildung in London und Paris. Nachdem sie schon zahlreiche Kurzgeschichten publiziert hatte, begann sie, historische Romane zu schreiben, von denen sie zwischen 1944 und 1962 zehn Stück veröffentlichte. Einige dieser Romane befassen sich mit den Tudors, der thematisch gesehen erste davon ist "The Tudor Rose".
Meine Meinung
"The Tudor Rose" beschreibt das Leben der Elizabeth von York (1466 - 1503) , die nach der Schlacht bei Bosworth und dem Tod von Richard III den Sieger Henry Tudor, dann Henry VII, heiratete. Nachdem ihre beiden jüngeren Brüder im Tower (auf Veranlassung Richards?) ermordet worden waren, war Elizabeth als älteste Tochter von Edward IV die rechtmäßige Thronerbin des Hauses York. Henry stammte aus dem rivalisierenden Hause Lancaster ( ---> Rosenkriege ), durch die Heirat der beiden und die Vereingung der weißen Rose (York) mit der roten Rose (Lancaster) wurde die Dynastie der Tudors (rot-weiße Tudorrose begründet.
Das Buch, dessen Handlung mit dem Tod Edwards IV einsetzt und kurz vor Elizabeths eigenem Tod endet, ist sehr gut recherchiert und hält allen Überprüfungen auf historische Faktentreue stand. Gleichzeitig gelingt es der Autorin, die Charaktere der verschiedenen Figuren sehr realistisch und ausgewogen darzustellen, niemand wird idealisiert oder verteufelt. Selbst der berüchtigte Richard III wird nicht als ausgemachter Bösewicht, sondern auch mit seinen guten Seiten präsentiert. Die Ehe zwischen Elizabeth und Henry wird sehr glaubwürdig gezeichnet, sie ist von gegenseitigem Respekt, aber nicht von Liebe geprägt, da die warmherzige, lebendige Frau und der zurückhaltende, emotionslose, kluge und sehr sparsame Mann nicht wirklich zusammenpassen. Ihre Liebe schenkt Elizabeth ihren Kindern, besonders dem späteren Henry VIII.
Mir hat der flüssige und anschauliche Erzählstil sehr gut gefallen: der Leser kann sich leicht in die verschiedenen Figuren und ihr Seelenleben einfühlen, ohne dass es jemals kitschig wird.
Gefehlt hat meiner Meinung nach ein Personenverzeichnis, bzw. ein Familienstammbaum, da es für Leser, die sich mit den Tudors nicht auskennen, vermutlich problematisch ist, die ganzen Namen und Adelstitel zu unterscheiden. Auch ein historisches Nachwort, wie es viele neuere Historienromane enthalten, hätte nicht geschadet.
Fazit: "The Tudor Rose" ist ein gut recherchierter, ansprechend geschriebener Roman, den ich jedem Tudor-Fan mit guten Englischkenntnissen wärmstens empfehlen möchte. Ich werde mit Vergnügen weitere Romane dieser Autorin lesen.
9 Punkte
Bei amazon konnte ich keinen Hinweis darauf finden, dass das Buch in deutscher Sprache erhältlich ist.