Zum Buch:
Tante Martha liebt geknüpfte Deckchen, kitschige Malerei – und sie ist eine Despotin. Das bekommt auch die Familie ihrer Nichte zu spüren, als sie plötzlich zwischen den Kindern auf der Rückbank des Kombis sitzt: kariertes Reisekostüm, Koffer auf dem Schoß, mit Regenschirm bewaffnet. Selbstverständlich kommt sie mit in den Schottlandurlaub. Tante Martha zockt Truckfahrer beim Kartenspiel ab, bringt die Familie im Castle eines Liebhabers unter und entpuppt sich als Whisky-Expertin. Und Martha hat noch mehr Trümpfe im Ärmel.
Zur Autorin (Amazon):
Ulrike Herwig arbeitete zehn Jahre in London als Deutschlehrerin. Seit 2001 lebt sie mit ihrer Familie in Seattle, USA. Als Ulrike Rylance schreibt sie erfolgreich Jugendliteratur.
Meine Meinung:
Familie Thieme ist auf den Weg in den Urlaub nach Schottland. Und eigentlich will Karen nur schnell Tschüss bei Tante Martha sagen…doch die steigt einfach mit ins Auto und fährt mit, weil sie in Schottland etwas Wichtiges zu erledigen hat.
In diesem Stil geht es dann auch weiter, Martha verhält sich kein bisschen so, wie man es von einer Anfang Achtzigjährigen erwarten kann. Tante Martha blafft unverschämte Mitreisende an, lässt sich von Truckern mitnehmen und nimmt diese dann beim Pokern aus. Und nebenbei bringt sie Familie Thieme dazu ihre Reisepläne so zu ändern, dass es ihr in ihre Pläne passt.
Die Thiemes sind erst gar nicht so begeistert, allerdings sind sie auf Marthas Erbe angewiesen, daher spielen sie mit. Dass der Urlaub jetzt ganz anders als sonst verläuft tut allen in der Familie richtig gut.
Als Martha am Ende dann endlich ihr Geheimnis lüftet ist die Überraschung auf jeden Fall groß.
Das Buch zeichnet sich durch einen leicht lesbaren und sehr anschaulichen Schreibstil aus. Auf jeden Fall lockere Urlaubslektüre, die Spaß macht. Ich könnte mir auch durchaus vorstellen noch eine Fortsetzung zu lesen, das Ende des Buches würde es anbieten.
Zum Schluß noch einen Satz zur Ausstattung des Buches. Das Cover hat leider gar nichts mit dem Inhalt zu tun, Käufer, die auf der Suche nach Insellektüre sind, werden hier enttäuscht. Schottland hat nun mal gar nichts mit der Weite des Meeres, die hier suggeriert wird, zu tun.
Den Preis empfinde ich angesichts der Anzahl der Seiten und der schlechten Qualität der Bindung eher unangemessen. Trotz vorsichtigen Lesens ist der Buchrücken am Ende gebrochen und rund.
Alles in allem ist es ein schönes Buch, inhaltlich volle Punktzahl, für die Verarbeitung gibt es aber Punktabzug.