Sarah Harvey - Das Rosenhaus

  • Kurzbeschreibung :write
    Als Lily mit ihrem Ehemann Liam von London nach Cornwall zieht, ahnt sie nicht, wie sehr diese Entscheidung ihr Leben verändern wird. In dem einsamen Haus an der Küste und der nebligen Kälte des südenglischen Winters entfremdet sie sich zunehmend von dem Mann, der einst ihre große Liebe war. Liam ist fast nie zuhause, scheint nur noch für seine Arbeit zu leben. Oder betrügt er Lily mit der Frau seines Partners? Ausgerechnet, als es zu einer erneuten Annäherung zwischen Lily und Liam zu kommen scheint, passiert ein dramatischer Unfall …



    Über die Autorin :write
    Sarah Harvey, geboren 1969, arbeitete als Journalistin, bis sie mit ihrem ersten Roman »Wachgeküsst« den Durchbruch als Autorin feierte und sich seither ganz dem Schreiben widmet. Auch alle ihre folgenden frech-romantischen Bücher, zuletzt »Kann ich den umtauschen?«, waren internationale Erfolge. Sarah Harvey lebt mit ihrem Mann Terry und ihren zwei verrückten Hunden Freddie und Ruby auf einem alten Landsitz in Cornwall.



    Meine Meinung :write
    Peter der beste Freund von Liam und Lilly macht Liam eines Abends ein überraschend gutes Angebot und zwar soll er als Partner in seiner „neuen“ Firma einsteigen. Das unwiderstehliche Angebot hat nur einen Haken: das Paar müsste dafür London verlassen und ins beschauliche Cornwall ziehen. Liam zuliebe packt Lilly also wenige Wochen später in London Kartons um in ein einsames Cottage an die Küste zu ziehen.


    Da Peter und Liam ein großes Projekt an Land gezogen haben und sich fast rund um die Uhr in die Arbeit stürzen, ist Lilly zunächst auf sich alleine gestellt, bis der Tag kommt, der das Leben der Beiden komplett verändern soll: Liam hatte auf der Baustelle einen schrecklichen Unfall und ist von einem Gerüst gestürtzt. Die Ärzte entscheiden sich zunächst für ein künstliches Koma, aber nach Wochen kommt dann der Tag der Entlassung und Lilly kann Liam im Rollstuhl nach Hause schieben, doch ab dem Tag beginnen die Probleme erst richtig …



    Mir scheint, als hätte Sarah Harvey nicht nur den Verlag, sondern auch den Schreibstil gewechselt. Bislang kannte ich von ihr nur luftig-leichte Bücher mit viel bissigem Humor. Hier hat sich die Autorin von einer extrem gefühlvollen und ruhigeren Seite gezeigt.


    Als Leser begleitet man Liam und Lilly in diese wunderbar idyllische Landschaft in Cornwall, die jedoch für einen Menschen wie Lilly, der in London gewohnt hat, zunächst zu idyllisch sein könnte. Man hat Einblick in das „neue Leben“ des Paares, das gespickt ist mit Problemen, Krankheit, Schuldzuweisungen und viel zu viel Stille.


    Sarah Harvey ist es gelungen, mich so nah in die Geschichte „einzubinden“, dass man quasi zwischen den Stühlen saß: ich konnte Lilly wunderbar verstehen, ihre Ängste und Sorgen und auch ihre Reaktion, auf Liams feindliches Verhalten. Aber auch Liam war für mich nicht der scheinbar Böse in der Geschichte, der plötzlich auf fremde Hilfe angewiesen war und sicherlich nicht zum x-mal am Tag hören wollte „Kann ich dir helfen?“ oder „Geht es dir gut?“.


    Ich habe mich nicht nur in Cornwall, sondern auch mit dem „neuen“ Schreibstil sehr wohl gefühlt. Natürlich trägt es immer noch die altbewährte Handschrift der Autorin, dennoch ist alles etwas weicher, gefühlvoller, und das ohne kitschig zu sein. Ich bin traurig, dass ich Liam und Lilly nun verlassen muss, weil ihre Geschichte zuende ist, hoffe jedoch, dass von Sarah Harvey weitere Bücher in diesem Stil folgen werden.


    Für mich eine absolute Buchempfehlung, wofür ich 10 Punkte vergebe!!

  • Vielen Dank für diese Rezi; ich habe das neue Buch noch gar nicht gesehen und hätte es wohl auch sonst nicht mitbekommen.
    Die letzten zwei bis drei Romane von ihr fand ich ja eher unterdurchschnittlich, aber es sieht so aus, als müsste ich diesem hier noch eine Chance geben :-)
    Ich finde es ja immer ganz gut, wenn Autoren selber merken, dass sie nur noch Mist abliefern und es dann schaffen, ihren Stil zu ändern.
    Bin gespannt.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ich bin schon eine ganze Weile am überlegen, ob ich das Buch kaufe oder nicht. Vom Text her und auch von den ersten 2 bis 3 Seiten bin ich echt angetan, aber irgendetwas bewegt mich dann doch das Buch in der Handlung wieder ins Regal zu stellen und es nicht mit zur Kasse zu nehmen.
    Aber ich werde es mal mit auf meine WL setzen, anscheinend hat es ja doch einen ganz guten Eindruck hinterlassen. :-)

  • Das ist mein erster Roman von dieser Autorin, glaub ich?!
    Der Roman vermittelt einen Einblick in die menschliche Psyche. Ich spürte die Zerrissenheit der Personen. Man nimmt sich etwas vor, wie man nicht mehr behandelt werden will und fällt doch wieder in das alte Muster. Man dreht sich im Kreis und kann nicht ausbrechen.


    Der Roman fängt dabei so locker luftig an. Dann passieren berufliche Veränderungen, ein Umzug von der Stadt auf's Land. Das Land passt sich irgendwie der düsteren gemüter an. Das hat die Autorin sehr schön gemacht.
    Ich hatte dieses Buch wegen Cornwall ausgesucht. Die Landschaft passt auch zum Roman: ruppig, windig, ungemütlich außerhalb des Sommers. Und dennoch rückt die Landschaft in den Hintergrund. Zutage treten die menschlichen und somit auch natürliche Schwächen. Wir sind nicht perfekt. Man spürt die Spannungen. Merkt wie Lily und Liam dagegen anrennen und dann doch wieder von einer Mauer abprallen.
    Als der Anfang gemacht wurde, das Disaster aufzulösen, wurde es für mich zu schnulzig. Obwohl das Buch das garnicht ist. Für mich hörte diese Spannungsreihe auf und ich wußte wie es endet. Das fand ich dann schade. Ein kleines Schmankel hat sich die Autorin für den Schluss aufgehoben, aber für mich war es wie Zwieback:-(


    LG Spreequell70