Originaltitel: Dark Slayer (2009)
Bastei Lübbe Verlag 2011, 508 S.
Die Karpatianer-Reihe umfasst inzwischen 22 Bände, dies ist eigentlich der 20., in Deutschland der 16. Band der Reihe.
Über den Inhalt:
Ivorys Herz ist versteinert. Vor langer Zeit wurde sie von ihrem Volk betrogen und von ihrer Familie verstoßen. Nun ist sie auf der Jagd. Ihre Opfer: Vampire. Eines Tages nimmt sie den Duft eines Mannes auf, der ihre Seele gefangen nimmt. Razvan. Er ist ihr Retter, ihr Seelengefährte. Ein Karpatianer. Seit Jahrhunderten schon führt er einen Kampf, den er nur verlieren kann – und er ist kurz davor aufzugeben. Als die beiden einen gemeinsamen Feind ausmachen, erwacht in ihnen der Wunsch zu leben und zu kämpfen. Sie stellen sich ihrem größten Gegner. Doch sind sie auch in der Lage, ihren geheimsten Sehnsüchten zu folgen und die heilende Macht der Liebe zu erkennen?
Über die Autorin:
Christine Feehan wurde in Kalifornien geboren, wo sie heute noch mit ihrem Mann und ihren elf Kindern lebt. Sie begann bereits als Kind zu schreiben und hat seit 1999 mehr als dreißig Romane veröffentlicht, die in den USA mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden und regelmäßig auf den Bestsellerlisten landen.
Meine Meinung:
Ivory Manilov ist eine Überlebenskünstlerin, sie hat bereits Unglaubliches in ihrem langen Leben durchgemacht, als sie auf den Karpatianer Razvan trifft, den anderen Teil ihrer Seele.
Razvan war 14, als er unter den Einfluss des Magiers Xavier geriet, der sich seines Körpers bediente, wann immer er Lust dazu hatte. Razvan konnte ihm entfliehen und ist entschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Ivory rettet den Mann, der voller Selbsthass ist, quasi in letzter Minute vor sich selbst. Sie beschließen, ihren gemeinsamen Feind Xavier zu töten.
Fans der Serie werden sich wundern über die in meinen Augen sehr gelungene Abkehr von der bisher gewohnten Masche: starker, dominanter Karpatianer trifft auf schwache, unterwürfige Frau. Diesmal sind sich beide ebenbürtig, der sanfte Razvan und die Vampirjägerin Ivory, die eine magische Verbindung zu den Wölfen hat. Ihre Beziehung gründet sich zunächst auf gegenseitigem Respekt, Mut und Ehre. Gelegentlich kam mir die Tiefe ihrer Emotionen übertrieben vor und war schwer nachzuvollziehen, insgesamt aber ist die Liebesgeschichte berührend und gut in die Story eingebunden. Erfreulich, dass Feehan die beiden nicht schon nach wenigen Seiten in die Horizontale zwingt, sondern sich hiermit Zeit lässt.
Es gibt wenig Dialoge im Buch, vieles spielt sich auf der gedanklichen oder telepathischen Ebene ab. Sehr schön fand ich, dass es ein Wiedersehen mit vielen bekannten Karpatianern und Vampiren aus früheren Teilen der Serie wie Gregori, Mikhael und Savannah gibt. Auch Razvan sind wir in einem früheren Teil der Serie (Schatten der Versuchung) schon einmal begegnet. Xavier verwendete seinen Körper, um seine Schwester Natalja zu ermorden.
Insgesamt ist dies ein gelungener Teil der Serie, der durch das ausgewogene Kräfteverhältnis zwischen den beiden Protagonisten sehr positiv auffällt. Hier steht endlich einmal nicht das hilflose Weibchen, sondern eine selbstbewusste, kämpferische Frau dem sonst stets dominanten Vampir gegenüber.
Ach ja: Ein kleines Manko ist, dass die Bücher auf deutsch nicht in der richtigen Reihenfolge erscheinen. Hier gibt es einen guten Überblick über die Serie.