Raum - Emma Donoghue

  • Der kleine Jack lebt eingesperrt in einem kleinen Raum, sein einziger Zugang zur Außenwelt ist der Fernseher und seine wenigen Spielsachen. Jack selber kennt nichts anderes, er wurde in dem Raum geboren und ist seither dort aufgewachsen. Im Gegensatz zu seiner Ma, sie lebt von den Erinnerung an die Außenwelt, ihr Familie und die Hoffnung frei zu kommen. Jack denkt das die Bilder die er im Fernsehen sieht alle nur Fantasie sind und nicht wirklich. Schon längerer plant seine Mutter aus dem Raum auszubrechen und versucht einen Weg zu finden diesen Plan gemeinsam mit ihrem Sohn umzusetzen. Aber möchte das Jack überhaupt ? Schließlich kennt er die Welt da draußen gar nicht, für ihn existiert sie nicht.


    Meine Meinung:
    Ein tolles Buch das ich bei einem Büchereifrühstück empfohlen bekommen habe. Es erinnerte mich etwas an das Schicksal von Natascha Kampusch. Das Buch geschrieben aus der Sicht des kleinen Jack´s hat die Autorin sehr gut hinbekommen. Der Schreibstil in einfacher oft in der kindlichen Naivität und Denkweise gehalten und dadurch wird einem das Schicksal erst klar wenn man die Sehnsucht und die Worte der Mutter liest. Ich dachte beim lesen oft wie hätte ich diese Situation als Mutter ausgehalten. Die Geschichte berührt einen sehr und auch was sie dann erleben nach dem sie den Raum verlassen hätte ich mir so gar nicht vorgestellt. Ein Buch das ich sehr empfehlen kann, aber nichts für empfindliche Seelen ist.Von daher 5 von 5 Sternen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Insgesamt hat mir das Buch so mittelmäßig gefallen.
    Ich fand es ein wenig arg seltsam, dass die Mutter ihren Sohn mit 5 immer noch stillt und er außerdem immer „was kriegen“ sagt. Auch ist die Kindersprache wirklich sehr anstrengend zu lesen… Vor allem am Anfang, weil er da wirklich sehr viel total falsch sagt! Desweiteren hab ich mich ständig gefragt, wieso er schwierige Wörter kann und auch versteht, aber keinerlei Artikel benutzt. Das macht für mich absolut keinen Sinn! Immerhin kann er schon schreiben und auch rechnen. Er scheint einerseits total weit zu sein, andererseits macht er total viel falsch, obwohl er es ja nur richtig von seiner Mutter und dem Fernsehen kennt!?
    Insgesamt fand ich es sehr langatmig, vor allem am Anfang. Trotzdem spiegeln die Beschreibung des Raumes und was es alles dort gibt und wie sie ihren Tag so verbringen die Tage dort wider und es ist interessant und natürlich total traurig. Auch hat es mich sehr betroffen gemacht, dass Jack lange nicht glaubt, dass es wirklich mehr gibt als den Raum und dass Vieles im TV real ist. Ich hab aber nicht so ganz verstanden wieso sie ihm das nun erst erzählt und nicht schon von Anfang an. Klar, er hätte es vll nicht verstanden, aber so blickt er es ja auch erstmal überhaupt nicht und versteht auch die Situation gar nicht.
    Die ersten 100 Seiten fand ich echt mühsam zu lesen und wollte eigentlich nur, dass endlich mal was passiert… Klar spiegelt es auch die Eintönigkeit des Lebens im Raum wider, aber trotzdem ist es für die Leser anstrengend und auch ein wenig nervenaufreibend. Trotzdem wird es dann spannend und auch interessanter. Weil schließlich wollen sie ja aus dem Raum raus. Auch faszinierend zu sehen wie Jack auf andere Menschen reagiert und wie er mit allem klarkommt, also ich meine mit der Welt außerhalb des Raumes.
    Interessant sind natürlich auch die gesellschaftskritischen Aspekte wie, dass nie jmd Zeit zu haben scheint und dass man alles kaufen muss etc.
    Was mir gefehlt hat, war eine andere Sichtweise zB die der Mutter. Jack hat ja Vieles immer gar nicht verstanden und so blieb manches doch im Dunkel. Vor allem auch die Gefühle! Jack fand es ja nie schlimm in dem Raum und will auch sehr oft dahin zurück und die Gefühle der Mutter sind ja genau das Gegenteil! So kam es mir manchmal ein wenig verharmlost vor wie Jack seine ersten 5 Lebensjahre erlebt hat.