Achtung: Dies ist der zweite Teil einer Fantasyreihe. Die Rezension enthält Spoiler zum ersten Teil.
Inhalt:
Fast einhundert Jahre sind vergangen, seit Laurina die letzte Prüfung bestand und zur Lamie wurde. Gemeinsam beschloss die Sephira aus dem Dienst des grausamen Emirs Malkuth auszutreten und die Geschichte der Menschheit zum Guten zu wenden.
Schon lange hatte die Gruppe von Assassinen keinen Auftrag mehr, doch nun stehen gleich zwei Dinge an: Eine Gruppe reist gen Rom, um den Papst von der Grausamkeit der Tempelritter zu überzeugen. Eine andere Gruppe, die aus Laurina, Gabriel, Sayd und Jared besteht, reist in Richtung des Frankenlandes, um einer Vision Sayds Folge zu leisten.
Doch strebt ihr rachsüchtiger Erzfeind Malkuth immer noch nach einer Lamie und um dieses Ziel zu erreichen, ist er ein schreckliches Bündnis eingegangen.
Meine Meinung:
Der erste Teil dieser historischen Fanatasiereihe hat mich restlos begeistert. Insbesondere der tolle Schreibstil der Autorin hatte mich total gefesselt und während ich das Buch so ziemlich jedem, der mich nach einem Buchtipp fragte, empfohlen habe, wartete ich ungeduldig auf den zweiten Teil.
Als „Das Blut der Ketzer“ endlich vor mir lag, bin ich natürlich mit entsprechend hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. So viel sollte man wissen.
Nachdem nun im ersten Teil die Grundlagen für diese Reihe, die laut Corina Bomann um die acht Bände umfassen soll, gelegt wurden, wird es in diesem Teil um einiges historischer und politischer. Ein wirklicher nur kurzer Ausflug ins Internet zeigt, dass die Autorin an dieser Stelle gut recherchiert und oft auch auf geschichtliche Fakten oder bestehende Mythen Bezug genommen hat.
Trotzdem kommen auch in diesem Band die Charaktere nicht zu kurz. Ich habe mich sehr gefreut, mehr über die anderen Mitglieder der Bruderschaft zu erfahren: insbesondere David und Jared werden etwas stärker in den Fokus genommen. Ich hoffe, dass nach und nach alle Mitglieder etwas mehr Konturen und spezielle Charaktereigenschaften bekommen, denn sie scheinen mir jeder für sich sehr interessant zu sein.
Im Verlauf des Buches wird die Geschichte um ein wichtiges fantastisches Element erweitert: Die Dschinn, meist körperlose Wesen aus der arabischen Mythologie, spielen im Verlauf der Geschichte eine entscheidende Rolle. Und hier ging es mir genauso wie mit der Lamien-Idee im ersten Teil. Zunächst fand ich sie komisch, langsam habe ich mich daran gewöhnt, irgendwann waren sie wie selbstverständlich Teil der Handlung.
Vermutlich merkt man meiner Rezension schon an, dass irgendwann noch ein „Aber“ kommen muss. Leider! Mir hat dieses Buch ohne Frage wieder sehr gut gefallen, aber es hat mich nicht wie der erste Teil von Anfang an in seinen Bann gezogen. Erst etwa 150 Seiten vor Schluss hatte ich wieder das alte „Sephira-Gefühl“, konnte das Buch nicht aus der Hand legen und habe Seite um Seite verschlungen. Vorher war die Handlung nett zu lesen und eigentlich auch nicht unspannend, aber der Funke ist bei mir erst spät übergesprungen.
„Das Blut der Ketzer“ ist ein wirklich tolles Buch und ich freue mich sehr auf den dritten Teil, doch hat meine Begeisterung im Vergleich zum ersten Teil etwas nachgelassen, da ich erst gegen Schluss wieder absolut von Handlung und Schreibstil gefesselt war. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen und freue mich natürlich trotzdem auf die Fortsetzung.