Über den Autor
Felix Wegener, 1974 in einer saarländischen Kleinstadt geboren, lebt mit seiner Familie, die noch nicht so groß ist wie gewünscht, in der Nähe von Bochum und arbeitet als PR-Referent. Sein größter Traum ist es, als Pressesprecher des Vfl Bochum die erste deutsche Meisterschaft zu feiern. Er fragt sich seit vielen Jahren, warum es in Deutschland zwar zweiwöchentlich eine Brigitte gibt, aber keinen Volker.
Kurzbeschreibung
Felix ist im besten Mannesalter, als er nach einem Besuch beim Urologen erfährt, dass seine Spermien nichts taugen. Eine Katastrophe, findet nicht nur er, sondern auch Sonja, seine Frau. Schließlich wünschen sich beide ein Kind. Sehr. Schnell. Mutig und wunderbar komisch schildert Felix, wie er seinem gar nicht so ungewöhnlichen Leiden auf den Grund geht. Er erzählt von seltsamen Therapien (Zink!), fruchtbaren Orten (Prag!) und seinem besten Freund mit dem gleichen Problem (Jörg!). Überhaupt scheint sein halber Freundeskreis plötzlich aus Männern mit mangelhaften Hoden zu bestehen ...
Meine Rezension
Felix und seine Freundin Sonja sind schon ein paar Jahre zusammen, als sie beschließen, gemeinsam ein Kind zu haben. Sie beginnen dies ganz entspannt, doch als sich nach einigen Monaten des Übens nichts tut, lassen sie sich durchchecken. Bei Sonja ist alles super, doch Felix erhält einen desaströsen Befund: er hat zuwenig Spermien, die paar schwimmen auch noch gottserbärmlich langsam und außerdem hat ein Großteil auch noch einen Defekt, der eine Zeugung auf natürlichem Weg erheblich erschwert.
Und so beginnt ein Prozess, den Felix und Sonja ganz unterschiedlich durchleben. Sonja macht sich pragmatisch daran, ihre Möglichkeiten auszuloten und in die Praxis umzusetzen. Doch Felix ist ein Zauderer. Er tut erst locker flockig, drückt sich aber vor dem Arztbesuch, solange es nur geht und wird zunehmend liebloser und wortkarger, weil er sich schuldig an der Situation fühlt.
Und während der Kinderwunschprozeß mit all seinen Arztterminen und Behandlungen voranschreitet, entfernen sich die beiden scheinbar immer mehr voneinander. Der unerfüllte Kinderwunsch wird zu einer echten Belastungsprobe für die Beziehung. Die Sprachlosigkeit zwischen den beiden nimmt zu. Selbst die Geschichte, wie es zu ihrer Hochzeit kommt, hat einen negativen Beigeschmack und nicht den freudigen Aspekt, den eine Hochzeit haben sollte.
Viele Paare haben einen unerfüllten Kinderwunsch. Die Ursachen hierfür sind vielfältig und manchmal gibt es auch keine medizinisch feststellbare Ursache. Wer die Medizin zu Hilfe ruft, gerät bald in eine Maschinerie, die für beide Partner in jeder Hinsicht anstrengend ist und die Beziehung auf eine echte Probe stellt – und das, ohne daß ein Erfolg wirklich zuverlässig garantiert werden kann.
Felix Wegener (der unter Pseudonym schreibt), erzählt hier seine eigene Geschichte – um anderen Betroffenen zu zeigen: „Hey, es geht euch nicht alleine so!“ und um Mut zu machen.
Dabei ist dieses Buch glücklicherweise kein weinerliches Betroffenheitsbuch, obwohl das Thema durchaus das Zeug dazu hat. Im Gegenteil, viele Momente sind wirklich witzig, auch wenn immer mal wieder Sarkasmus durchblitzt. Und natürlich hat es auch ernste Momente. Wenn Felix mal wieder ein Beziehungsgespräch mit seiner Sonja versemmelt und die richtigen Worte erst hinterher im Hirn zusammenkramt, aber eben leider nicht während des Gespräches, dann möchte man ihn schon schubsen.
Was ich schade finde ist,
Das ist aber wie gesagt eine allgemeine Kritik von mir zur Thematik und nicht an diesem Buch. Ich freue mich ja sehr für den Autor, daß es für ihn und seine Frau ein Happy End mit Kind gab.