'Wer sich in Gefahr begibt' - Seiten 100 – 202

  • Auch dieser Abschnitt gefällt mir sehr gut, ich kann mich Büchersally, die im voriegen Abschnitt von einem richtigen Wohlfühlkrimi sprach, vollauf anschließen - das Buch liest sich flüssiog weg, und eigentlich mag ich es gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Lizzie ist mit ihren Privatermittlungen schneller als Inspector Ross, der wird sicher Augen machen, wenn sie ihm den Kutscher als Zeugen präsentiert. :grin


    Ich frage mich, was Slater weiß, immerhin scheint er ernsthaft besorgt zu sein, dass Lizzie um Hause Parry als Gesellschaftsdame arbeitet.


    Maddie war also schwanger. Ob sie tatsächlich hoffte, mit Ihrer Abreise in ein neues Leben aufbrechen zu können? Wer war der Vater?


    Frank und Tibbish bleiben beide verdächtig, und Tibbish scheint eine Doppelmoral an den Tag zu legen, die mir ganz und gar nicht gefällt.


    Bessy gefällt mir dafür richtig gut, für ihr Alter ist sie unheimlich energisch, es war schon amüsant, wie sie Slater dazu bekommen hat, doch mit zu Scotland Yard zu kommen. Insgesamt gefällt mir der Humor, der immer wieder eingestreut wird.

  • Lizzie hat so gut wie keine Bildung erhalten. Als Arzt hätte ihr Vater wenigstens auf die Bildung seiner Tochter achten sollen, wenn er sie schon nach seinem Tode ganz ohne Geld lässt.


    Frank hat Recht, die Möglichkeiten wie ein Mädchen wie Maddie einen Mann kennengelernt haben könnte sind nicht sehr gross und deshalb kennen wir ihren Mörder wahrscheinlich schon. Frank und der Butler sind also beide verdächtig, aber persönlich habe ich Dr Tibbett am ehesten im Verdacht. (Frauen morden nie ;) )


    Ross denkt im Moment weder an Dr Tibbet, noch an Simms als Täter. Die armen Arbeiter, denen er Angst macht, waren es sicher nicht. Wie hätte Maddie sie kennenlernen sollen. Dass sie viel gesehen habe bezweifele ich.


    James Belling ist so ein Muttersöhnchen, ich kann mir nicht vorstellen, dass er einen Mord begangen hat. Aber ich lasse mich gerne überraschen.
    Bessie ist genau das Gegenteil von ihm, mit so viel Willensstärke wird sie es weit bringen.

  • ich habe auch so das Gefühl, dass wir den Mörder schon kennen, Frank, Simms, Dr. Tibbet, James Belling... bisher habe ich auch nur die Männer im Verdacht. Belling könnte ich mir als den Vater des Kindes vorstellen, aber als Mörder sehe ich ihn auch derzeit nicht.

  • Zitat

    Original von xania
    Lizzie hat so gut wie keine Bildung erhalten. Als Arzt hätte ihr Vater wenigstens auf die Bildung seiner Tochter achten sollen, wenn er sie schon nach seinem Tode ganz ohne Geld lässt.


    Nicht nur hat Lizzie so gut wie keine Bildung, ihr Vater scheint sich auch sonst um ihre Zukunft keinerlei Gedanken gemacht zu haben. Lizzie ist ja nun schon 29 und ich wundere mich, daß das Thema Heirat scheinbar bisher nie zur Sprache gekommen ist. Für das viktorianische Zeitalter ist sie doch schon eine alte Jungfer, oder ?


    Zitat

    Original von Bookworm
    Frank und Tibbish bleiben beide verdächtig, und Tibbish scheint eine Doppelmoral an den Tag zu legen, die mir ganz und gar nicht gefällt.


    Leute wie Tibbett habe ich auch ganz besonder gern. Immer Moralpredigten halten und dann zu Prostituierten gehen !


    Dieser Zufall, daß Slater ausgerechnet derselbe Fahrer ist, den Madeleine vom Hause der Parrys abgeholt war, fand ich etwas unglaubwürdig. Ich meine, wieviele Fahrer hat es wohl damals in London gegeben ? Doch sicher tausende.


    Prinzipiell stimme ich mit euch überein, daß wir dem Mörder sicher schon begegnet sind. Aber irgendwie paßt keiner so richtig. Simms und Tibbett mögen als Mörder in Frage kommen, aber als Liebhaber ? Dagegen jedoch sehe ich Frank und James als die geeigneteren Liebhaber, als Mörder kann ich sie mir allerdings wieder nicht vorstellen. Hmmm ... wie wäre es mit dem Assisten des Pathologen ? :lache Ihr seht, ich suche verzweifelt Verdächtige. :lache

  • Der zweite Abschnitt flutschte nur so dahin. :-)


    Lizzie steckt mittlerweile mitten in ihren Ermittlungen und hat Hilfe bekommen von dem Küchenmädchen Bessie. Bessie gefällt mir unheimlich gut. Obwohl ein armes Waisenkind und ganz unten in der Hierarchie der Dienerschaft, ist sie ein sehr selbstbewusstes Mädel, das sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt. :-)


    In diesem zweiten Abschnitt kam mir Dr. Tibbet am Verdächtigsten vor. Seine Andeutungen angesichts der Verhöre der Polizei, man dürfe dem Personal nicht unbedingt alles glauben, was sie sagen, die Phantasie würde schnell mit ihnen durchgehen, kamen mir höchst verdächtigt vor.


    James Belling finde ich auch etwas seltsam. Aber wahrscheinlich ist er nur ein etwas unbeholfener Jüngling, der unter der Fuchtel seiner Mutter steht. Als Mörder kann ich ihn mir auch nicht wirklich vorstellen.


    Auch Frank befindet sich immer noch auf meiner Verdächtigenliste. Sein Spazierstock mit dem silbernen Griff wird auffallend oft erwähnt. Ist es die Mordwaffe?


    Könnten vllt. zwei Männer in den Mordfall verwickelt sein? Ist Franks Lustigmacherei über Dr. Tibbet vllt. nur Fassade, um zu verheimlichen, dass die Beiden vllt. doch mehr verbindet? Ist Frank der Vater von Maddies Kind, Dr. Tibbet hat es herausgefunden und Frank in seiner scheinheiligen Moral gedrängt, das "Problem" zu beseitigen, sonst würde er Franks Tante alles erzählen?


    Mein aktueller Tipp also: Frank hat Maddie unter dem Druck von Dr. Tibbet ermorden. :grin

  • Zitat

    Original von Bookworm
    Auch dieser Abschnitt gefällt mir sehr gut, ich kann mich Büchersally, die im voriegen Abschnitt von einem richtigen Wohlfühlkrimi sprach, vollauf anschließen - das Buch liest sich flüssiog weg, und eigentlich mag ich es gar nicht mehr aus der Hand legen.


    Inzwischen finde ich das auch. Man muss sich erst mal an die gemächliche und detailreiche Erzählweise gewöhnen, jedenfalls ging es mir so, aber nun genieße ich das sehr.


    Zitat

    Original von -Christine-


    Nicht nur hat Lizzie so gut wie keine Bildung, ihr Vater scheint sich auch sonst um ihre Zukunft keinerlei Gedanken gemacht zu haben. Lizzie ist ja nun schon 29 und ich wundere mich, daß das Thema Heirat scheinbar bisher nie zur Sprache gekommen ist. Für das viktorianische Zeitalter ist sie doch schon eine alte Jungfer, oder ?


    Ja, das ging mir auch durch den Kopf. Lizzie scheint für die Männerwelt durchaus interessant zu sein, wieso hat sich da noch kein Kandidat für den Traualtar gefunden? Sie scheint ihrem Vater den Haushalt gefüht zu haben, okay. Aber wenn er noch 10 oder 15 Jahre gelebt hätte, dann hätte sich auch kein Vermögen mehr angehäuft und Lizzie wäre aus dem Heiratsalter definitiv raus gewesen. Der Vater hat sich wohl überhaupt keine Gedanken gemacht.


    Zitat

    Original von -Christine-
    Prinzipiell stimme ich mit euch überein, daß wir dem Mörder sicher schon begegnet sind. Aber irgendwie paßt keiner so richtig. Simms und Tibbett mögen als Mörder in Frage kommen, aber als Liebhaber ? Dagegen jedoch sehe ich Frank und James als die geeigneteren Liebhaber, als Mörder kann ich sie mir allerdings wieder nicht vorstellen. Hmmm ... wie wäre es mit dem Assisten des Pathologen ? :lache Ihr seht, ich suche verzweifelt Verdächtige. :lache


    Ich bin für James. In solchen vordergründig schüchernen Muttersöhnchen steckt manchmal ein wahnsinniger Mr. Hyde.


    Bessie ist eine tolle Figur. Sie gefällt mir sehr gut.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Lizzie ist mit ihren Privatermittlungen schneller als Inspector Ross, der wird sicher Augen machen, wenn sie ihm den Kutscher als Zeugen präsentiert. :grin


    Und darauf freue ich mich auch schon!

  • Sehr ordentlich gelungen ist die Beschreibung der damaligen Zeit. Sehr oft ist es nämlich ein Ärgernis, wenn es den Anschein hat, als würden die handelnden Personen um zukünftige Entwicklungen wissen. Hier jedoch, wird das herrschende Gesellschaftssystem mehr oder weniger akzeptiert, wird es eben als herrschende Normalität empfunden.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Schlumpfinchen
    In diesem zweiten Abschnitt kam mir Dr. Tibbet am Verdächtigsten vor. Seine Andeutungen angesichts der Verhöre der Polizei, man dürfe dem Personal nicht unbedingt alles glauben, was sie sagen, die Phantasie würde schnell mit ihnen durchgehen, kamen mir höchst verdächtigt vor.


    Dr. Tibbet finde ich allerdings sehr verdächtig. Seine Bemerkungen, überhaupt sein ganzes Auftreten, der scheinbar sehr bekannte Umgang mit den Prostituierten... :gruebel
    Gerade den Geistlichen traue ich ja sowieso nicht über den Weg! Vielleicht hat er Maddie aufgrund seiner Stellung zum Stelldichein mit ihm (oder mit anderen) gezwungen. Der Geistliche quasi als Zuhälter :gruebel


    Ihr seht mit mir geht schon wieder die Phantasie durch. :grin


    Ansonsten gefällt mir das Buch nun etwas besser, da die Ermittlungen langsam etwas an Fahrt zunehmen.
    Ich muß gestehen, dass ich die ausführlichen Beschreibungen, die sicherlich sehr gut das London der damaligen Zeit beschreiben, doch etwas querlese. Denn zumindest nehmen sie mir etwas vom Spannungsaufbau. :rolleyes


    Lizzies Vater verstehe ich allerdings auch nicht. Bei anderen, wie z.B. Benjamin sorgt er dafür, dass er trotz seinen ärmlichen Verhältnissen was aus sich machen kann und seine Tochter lässt er dadurch mit wenig Geld und ohne gute Zukunftsaussichten zurück. Das würde mich an Lizzies Stelle ganz schön wütend machen.

  • Zitat

    Original von -Christine-
    ...Nicht nur hat Lizzie so gut wie keine Bildung, ihr Vater scheint sich auch sonst um ihre Zukunft keinerlei Gedanken gemacht zu haben. Lizzie ist ja nun schon 29 und ich wundere mich, daß das Thema Heirat scheinbar bisher nie zur Sprache gekommen ist. Für das viktorianische Zeitalter ist sie doch schon eine alte Jungfer, oder ?


    .... Hmmm ... wie wäre es mit dem Assisten des Pathologen ? :lache Ihr seht, ich suche verzweifelt Verdächtige. :lache


    Über das Alter hab ich mich auch sehr gewundert. Ich hatte eher mit Anfang 20 gerechnet, gerade weil doch früher die Töchter so früh gut verheiratet wurden..


    So, so der Assi vom Pathologen? :lache Na, wenn das mal keine blühende Phantasie ist. :lache :lache

  • Zitat

    Original von Wuermchen
    Ich bin für James. In solchen vordergründig schüchernen Muttersöhnchen steckt manchmal ein wahnsinniger Mr. Hyde.


    .. da könnte allerdings auch was dran sein :gruebel
    Zumindest macht es uns Frau Granger nicht leicht, den Täter so früh zu stellen.

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Lizzies Vater verstehe ich allerdings auch nicht. Bei anderen, wie z.B. Benjamin sorgt er dafür, dass er trotz seinen ärmlichen Verhältnissen was aus sich machen kann und seine Tochter lässt er dadurch mit wenig Geld und ohne gute Zukunftsaussichten zurück. Das würde mich an Lizzies Stelle ganz schön wütend machen.


    Aus der Zeit heraus aber durchaus verständlich. Frauen brauchten keine Bildung, sie sollten heiraten, Kinder bekommen und für den Ehemann da sein. Wurden sie nicht verheiratet, dann endeten sie halt als "alte Jungfern". Ich denke mir, dass auch der Vater von Lizzie sie am liebsten gut versorgt in einer Ehe gesehen hätte; aber bevor er sich wohl richtig darum kümmern konnte, starb er halt.
    Das politische Bewusstsein der Frauen war zu damaliger Zeit noch in den Kinderschuhen und wie man sieht, haben sie auch heute noch lange nicht alle Rechte erkämpft.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire, prinzipiell gebe ich dir recht, das war damals wohl das Schicksal der Frauen. Nur war Lizzie ja schon Ende 20 als ihr Vater starb, meines Erachtens für die damalige Zeit schon recht alt für eine unverheiratete Frau. Im Buch wurde allerdings nie erwähnt, daß der Vater sich auch nur ansatzweise um einen geeignegten Kandidaten bemüht hätte. Es wurde zwar gesagt, daß er zu früh verstarb, als daß er sich um Lizzies Zukunft hätte sorgen können, aber ich hatte das eher als finanzielle Absicherung verstanden. Aber wahrscheinlich war der Vater einfach zu sehr mit seinen Patienten und seinem sozialen Engagement beschäftigt und hat gar nicht bemerkt, wie die Zeit ins Land zieht. :-)