Die Waldgräfin - Dagmar Trodler

  • Jetzt habe ich es auch endlich durch. Francis hat dann doch das Rennen gewonnen. :-]


    Nicht einfach zu beurteilen.
    Einerseits fand ich es sehr spannend und interessant. Die Handlung selber gefiel mir.


    Nur finde ich es entschieden zu langatmig geschrieben. Die ganzen fremdsprachigen Texte zwischendurch fand ich überflüssig.
    Viele Textstellen fand ich zu sehr in die Länge geschrieben, so dass ich oft dabei war, Textstellen und Seiten einfach nur noch zu überfliegen.


    Edit: doch lieber diesen Teil spoilern.


    Ich denke aber trotzdem, dass ich mir zumindest den nächsten Band noch durchlesen werde. Aber nicht sofort.

  • Zitat

    Original von Johanna
    Nur finde ich es entschieden zu langatmig geschrieben. Die ganzen fremdsprachigen Texte zwischendurch fand ich überflüssig.
    Viele Textstellen fand ich zu sehr in die Länge geschrieben


    So sind die Geschmäcker eben verschieden :-), denn genau
    genau das hat mir sehr gut gefallen und langatmig fand ich
    überhaupt nichts.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Hab "Die Waldgräfin" auch gerade erst gelesen und bin gerade beim zweiten Teil.
    Ich fand das Buch außerordentlich gut! Phantastisch recherchiert, wunderbare, facettenreiche Charaktere und eine Handlung, die nicht an den Haaren herbei gezogen wirkte und vom ersten Moment an fesselnd und auch schlüssig ist!
    Die lateinischen, schwedischen und hebräischen Textpassagen hab ich einfach überflogen, da Dagmar Trodler im Glossar extra erwähnt, dass diese für das Verständnis nicht notwenidig sind. Zu Beginn hab ich jedes Mal im Glossar nachgeschlagen, aber das wurde mir zu umständlich. Als ich damit aufhörte war es gleich viel angenehmer. :-]
    Hmm, langatmig? Fand ich überhaupt keine einzige Szene. Im Gegenteil, man wurde ja von einem Ereignis zum nächsten katapultiert, so dass man nicht mal Zeit hatte zu verschnaufen.
    Grandioses Buch!

  • Hallo,


    derzeit lese ich "Die Waldgräfin" und muss zugeben... dass ich hin- und hergerissen bin.


    An sich gefällt mir zwar die Geschichte, aber irgendwie kann ich weder mit Alienor, noch mit Erik wirklich warm werden.


    Alienor nervt mich schon seit Beginn des Buches mit ihrem andauernden Geschwafel über Gott, die Muttergottes, Christus, Christi, Jesus und das Erbarmen, das all diese "Figuren" mit ihr haben sollen. Pro Seite ca. 10x diese Begriffe... echt anstrengend. Auch diese Ich-Erzählerperspektive finde ich gleichermaßen anstengend, als auch angebracht... sicherlich bringt sie einem das innere Gefühlsleben von Alienor näher, aber die ständigen lautlosen Dispute mit sich selbst empfinde ich bisweilen doch als sehr störend - vor allem deshalb, weil es immer die gleiche Leiher ist.
    Außerdem beschreibt Alienor manchmal auch ziemlich genau die Gefühle und Ängste anderer Personen, durch ihre scheinbar "übersinnliche" Art, und das finde ich bisweilen ziemlich unglaubwürdig - zumindest für einen historischen Roman. Zeitweilig wirkt das Mädchen auf mich richtig "übergeschnappt".


    Erik mag ich deshalb (noch?) nicht so richtig, weil er andauernd so tut, als wären Frauen nur "dumme Kühe", die nichts können, außer rumquatschen. Ich hasse sowas - auch wenn es in einem historischen Roman sicherlich irgendwie authentisch ist ;) Interessant ist er schon, keine Frage und seine Wut über Alienors Familie ist sicherlich auch berechtigt - aber muss er deshalb ständig meckern?


    Genauso "komisch" finde ich, dass sich das Buch an einigen Stellen nicht wie ein historischer Roman, sondern eher wie ein Fantasybuch liest. Wenn zum Beispiel von "Feen" oder "Elfen" im Wald die Rede ist und Alienor aus ihrer Perspektive erzählt, sie wirklich zu sehen scheint. Oder an der Stelle mit der Kräutergrete im Wald...!


    ODER: Ständig fallen mir irgendwelche Widersprüche auf...! Es ist ungehörig für eine junge Gräfin wie Alienor, sich in der Nacht mit fremden Männern irgendwo zu treffen. OK. Aber wenn sie beim Essen in der Halle neben ihrem Vater sitzt, und einer der Ritter ihr zwischen die Beine greift - das ist auch ok!? Das verstehe ich beim besten Willen nicht, vielleicht könnt ihr mich ja aufklären.


    Bin derzeit auf Seite 204 und konnte mir bisher noch keine feste Meinung über dieses Buch machen.


    LG
    Angelcurse

  • @ Angelcurse: Es ist zwar schon eine Zeit lang her, dass ich das Buch gelesen habe, dennoch:



    Und was erwartest du denn von Erik? Er wurde gefangen genommen wie ein Tier, gefoltert und dann als Sklave verschenkt. Soll er das belächeln?
    Alleine wegen Erik fand ich die Reihe total spannend, aber man muss sich natürlich auch in die Figuren hinein versetzen können. Er ist eben nicht der klassiche Held, sondern hat Ecken und Kanten. Wenn du das nicht magst, dann brauchst du gar nicht weiter lesen, denn das ändert sich auch in den nächsten Teilen nicht :-)


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Im Roman geht es u.a. um die verschiedenen Glaubensrichtungen und das "Geschwafel über Gott..." macht von daher schon Sinn.


    Ich finde nur, dass Alienor es bisweilen ziemlich übertreibt. Eigentlich wollte ich mir meine Kritikpunkte für die Leserunde sparen (falls denn eine zustande kommt), aber hier ein Vorgeschmack:



    Zitat

    Original von Kalypso
    Und was erwartest du denn von Erik? Er wurde gefangen genommen wie ein Tier, gefoltert und dann als Sklave verschenkt. Soll er das belächeln?
    Alleine wegen Erik fand ich die Reihe total spannend, aber man muss sich natürlich auch in die Figuren hinein versetzen können. Er ist eben nicht der klassiche Held, sondern hat Ecken und Kanten. Wenn du das nicht magst, dann brauchst du gar nicht weiter lesen, denn das ändert sich auch in den nächsten Teilen nicht smile


    Da magst du Recht haben. Ich finde ihn ja auch interessant und auch seine "Ecken und Kanten", wie du es nennst, finde ich ok und auch spannend. Aber dieses ständige "Gefühls-Hin-und-Her", auch von Alienor übrigens, finde ich nach 300 Seiten etwas ermüdend...!


    LG
    Angelcurse


    PS: Ich glaube, ich sollte mir meine Kritik aufschreiben, sonst habe ich sie bis zur Leserunde vergessen *g*

  • Angelcurse, an Einzelheiten (Kräutergrete) kann ich mich nicht mehr erinnern.



    Viele Grüße
    Kalypso

  • Mir hat die Waldgräfin sehr gut gefallen.


    Die Beschreibungen vom Leben auf der Burg sind sehr anschaulich, dadurch fühlt man sich wie mitten ins Geschehen versetzt.
    Und die Handlung hat mich überzeugt. Lasst Euch nicht von Klappentext abschrecken, der liegt meiner Meinung nach ziemlich daneben. Danach hatte ich eher so die übliche Lovestory mit ein paar kleinen Irrungen und Wirrungen erwartet, aber die Story ist viiiiel besser!


    Das Buch hat wirklich eine Sog-Wirkung, wenn man einmal drin ist, will man garnicht mehr aufhören zu lesen.

  • Gerne würde ich mich der allgemeinen Begeisterung über das Buch anschließen, zumal auch meine befreundeten Leserinnen sehr angetan waren von der Waldgräfin.


    Bei mir hat es leider keinen besonders guten Eindruck hinterlassen und eigentlich habe ich es nur deshalb zu Ende gelesen, weil ich hoffte, dass es noch besser wird, da ich auch noch den zweiten Teil auf meinem SUB liegen habe.


    Aber nach ca. 200 Seiten war ich schon extrem genervt von der „Heldin“ mit ihrem andauernden, sich ständig wiederholenden religiösen Zweifeln und Gehadere. Dass es um verschiedene Glaubensrichtungen geht und dass alles gegen ihre christliche Erziehung sprach, könnte der Leser auch begreifen, wenn es nicht auf fast jeder Seite breitgetreten wird.
    Gleiches gilt für die zahlreichen lateinischen Passagen. Ich liebe Bücher mit Anhang und blättere da auch beim Lesen gerne nach. Wenn sie allerdings fast ausnahmslos in Gebeten oder Bibelzitaten enden, dann verliere ich spätestens nach 100 Seiten die Lust daran und übergehe das einfach.


    Über das alles hätte ich noch hinweggesehen, wenn die Geschichte nicht so vorhersehbar gewesen wäre und wenn...



    Trotz allem würde mich aber doch interessieren, wie es mit den beiden weitergeht und vielleicht lese ich den zweiten Teil ja doch noch - irgendwann.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Ich kann dich gut verstehen, Shirat. Mir ging es genau so. Ich war damals ziemlich angenervt von dem Buch und kann garnicht glauben, das ich nicht auch hier darüber gemeckert hab ?(


    Ich kopier mal hier rein, was ich bei amazon darüber geschrieben hab:


    Historischer Roman?? Weit gefehlt! Nichts weiter als ein Liebesroman, der im Mittelalter spielt ist dieses Buch. Hingebungsvoll schmachtet die Heldin den Held an und alle Welt ist böse und gegen sie. Der Held ist unkaputtbar und hält jedwede Quälerei stoisch aus und hat dabei immer noch ein Lächeln oder ein nettes Wort für die Heldin. Es sei denn, sie streiten sich gerade, denn was sich liebt das neckt sich.
    Das bißchen historische Substanz wie das Leben und der Haushalt auf einer Burg sind da nur schmückendes Beiwerk. Die Fortsetzungen werde ich mir auf jeden Fall sparen.

  • Zitat

    Original von Shirat



    Aber gerade dieses Verhalten, dass dich gestört hat, ist eigentlich typisch für eine Frau der damaligen Zeit. Da war Alienor eher noch zu selbstständig und emanzipiert.


    Wenn euch der erste Teil schon nicht gefallen hat, würde ich euch nicht empfehlen, den zweiten zu lesen. Der hat mir nämlich nicht so gefallen, obwohl ich von Band eins mehr als begeistert war. Band drei war aber wieder richtig gut, vorallem auch thematisch (England 1066 :-]).

  • Zitat

    Aber gerade dieses Verhalten, dass dich gestört hat, ist eigentlich typisch für eine Frau der damaligen Zeit. Da war Alienor eher noch zu selbstständig und emanzipiert.


    Hallo Jeanne ,
    das mag sein. Ich hatte wohl auch ständig irgendwie den Klappentext im Kopf.
    Für mich persönlich macht es eben wenig Sinn, ein Buch über eine Person zu schreiben, die fast immer nur hilflos und ängstlich durchs Buch stolpert. Da sie ja immerhin Herrin auf der Burg ihres Vaters war, hätte ich mir ein ganz klein wenig mehr von ihr erwartet. Aber es kam ja auch heraus, dass sie das auch nicht so im Griff hatte.



    Darcy , :write
    Dann ging es mir wenigstens nicht alleine so.



    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Danke für den Hinweis Jeanne , hab ihn gerade erst gesehen und werde mich mal durch die Leserunde durchlesen.


    Viele Grüße
    Shirat

    Viele Grüße
    Shirat


    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. (Groucho Marx)

  • Ich lese das Buch im Zuge einer privaten Leserunde jetzt zum zweiten mal und muss sagen ich bin immer wieder begeistert. Auch die Dinge die hier von anderen Usern "bemängelt" wurden finde ich grade eigentlich so speziell in dem Buch. Ausserdem finde ich die "ausländischen" Textpassagen wunderschön, vor allem die nordischen natürlich.




    ich kann nur sagen:
    Ich liebe dieses Buch, immer und immer wieder!

  • Werd mir dieses heute auch noch auf die WL setzen. :wave Und die 2 folgebänden muss ich mir merken

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Da muss ich Maharet zustimmen. Obwohl es schon ein paar Jahre her ist als ich "Die Waldgräfin" gelesen hab, hab ich das Buch immer noch in guter Erinnerung. Die Darstellung des harten Burglebens im tiefsten deutschen Mittelalter und auch die Charakterzeichnung der Hauptfiguren fand ich sehr autentisch. Sonst immer scheitern bei mir historische Romane an ihrer Zeit unglaubwürdigen Persönlichkeiten die meist mit Wertvorstellungen aus unserer Gegenwart ausgestattet sind. Bei der Waldgräfin war das nicht der Fall und ragt für mich damit positiv aus dem History-Einerlei heraus.


    Irgendwan mal muss ich die Fortsetzung dazu lesen. Es sind mittlerweile glaub ich drei?