Das verbotene Eden: David und Juna - Thomas Thiemeyer

  • Inhalt (lt. amazon.de):
    Männer und Frauen. Feuer und Wasser. David und Juna. Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer … Faszinierend düster und wunderbar romantisch – der neue Bestseller von Thomas Thiemeyer

    Über den Autor (lt. amazon.de):
    Thomas Thiemeyer, geboren 1963, lebt in Stuttgart und arbeitete zunächst als Illustrator. Nach fünf rasanten mystischen Wissenschaftsthrillern – zuletzt "Korona" –, entdeckte er mit den "Chroniken der Weltensucher" höchst erfolgreich das Jugendbuch für sich. Mit "Das verbotene Eden – David und Juna" beginnt ein neuer großer Zyklus, der in einer bedrohlichen Zukunft spielt. Mehr Informationen zum Autor unter www.thiemeyer.de


    Kommentar:
    David und Juna – eine Liebesgeschichte wie Romeo und Julia. Beinahe jedenfalls.
    Die Geschichte spielt ungefähr 65 Jahre nach dem Jahr 2015, nach unserer Zeitrechnung also ca. 2080, also in der Zukunft. Die Welt ist nicht mehr so wie wir sie kennen, aber trotz Zukunftsvision denkt man beim Lesen eher an die Vergangenheit als an die Zukunft, denn von technologischem Fortschritt ist die dortige Gesellschaft weit entfernt. Sie leben eher wie wir uns das Mittelalter vorstellen mit einem großen Unterschied: Männer und Frauen sind getrennt. In dieser Gesellschaft leben Männer und Frauen nicht zusammen, respektieren sich nicht, hassen und verteufeln sich, und verfolgen eigene Ziele. So ist es auch, dass die Menschheit kurz vor ihrem Aussterben steht.
    Dies alles haben wir in diesem Roman nicht einer mysteriösen Begebenheit zu verdanken, sondern einem ‘self-made’-Virus, der bewirkt, dass die Menschen eine Abneigung gegen das jeweils andere Geschlecht entwickeln. In der Geschichte wird diese Zeit des Untergangs als die „dunklen Jahre“ bezeichnet und zum Zeitpunkt der Geschichte kann sich kaum noch jemand vorstellen, dass es einmal so etwas wie eine friedliche, geschweige denn liebevolle, Koexistenz der Geschlechter gegeben hat.
    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen David und Juna, die sich ineinander verlieben und versuchen den drohenden Krieg ihrer beiden ‘Völker’ zu verhindern…

    Wow! Ich habe in den letzten Wochen wirklich viele Romane gelesen in denen es um düstere Zukunftsvisionen geht und dieser gehört wirklich mit zu den besten. Was mir persönlich sehr gefallen hat, ist, dass dieser ‘Untergang’ nichts mit irgendwelchen mysteriösen Ereignissen zu tun hat, sondern ganz einfach durch einen läppischen Virus, getarnt als Grippeimpfstoff. Ich denke, dass kann gut nachvollzogen werden, sind doch diverse Impfstoffe und deren unerwünschte Nebenwirkungen immer wieder in der Kritik, vom daher habe ich dies schon als ein wenig realitätsnäher empfunden.

    Die Zustände zu dieser Zeit werden schön beschrieben, wie erwähnt erinnert einen das eher ans Mittelalter. Ein wenig mehr hätte ich mir hier allerdings schon erhofft. Nämlich ein wenig mehr Erklärungen, warum genau die Menschheit damals nach dem Ausbruch des Virus sich die damalige Technologie nicht zunutze gemacht hat. Dies kann man wohl nur damit erklären, dass die Zustände damals einfach sehr schlimm gewesen sein musste, aber leider werden diese nur ein wenig angedeutet.
    Ein weiterer Kritikpunkt meinerseits ist, dass wir wenig über den Rest der Welt erfahren. Die Geschichte spielt sich in einem örtlich sehr begrenztem Umfeld ab (ich könnte mich irren, aber die Beschreibungen erinnerten mich schon sehr an Köln) und von anderen Ländern oder gar Kontinenten erfahren wir nichts. Man könnte daraus schließen, dass die Menschen dort schon zu einem Großteil tot und ausgerottet sind, sonst hätte man ja sicherlich mal Wanderer erlebt, die erzählen wie es woanders ausschaut, aber leider erfahren wir darüber so gut wie nichts.

    Die Protagonisten fand ich sehr gelungen, vor allem den David, den ich sehr ins Herz geschlossen habe. Ein wenig schade fand ich, dass die Liebe, die sich zwischen David und Juna entwickelt doch auch sehr rasch behandelt wurde. Ein wenig ausführlicher wäre mir unter Berücksichtigung der besonderen Situation (Hass zwischen Männdern und Frauen) lieber gewesen, aber das ist wohl persönlicher Geschmack.

    Wie ich ja schon erwähnte, erinnerte mich ja schon der Titel an Shakespeares „Romeo und Julia“ und auch da wurde ich nicht enttäuscht. Es gibt einige Parallelen zwischen den Geschichten, aber auch inhaltlich spielt Shakespeares Tragödie eine wichtige Rolle. Dazu will ich allerdings hier gar nicht zu weit ausholen, das soll jeder für sich selbst entdecken.

    Mir hat dieser Roman wirklich, wirklich gut gefallen, trotz der genannten Kritikpunkte, für die gibt es dann auch leider einen Punkt Abzug, und ich würde ihn allen weiterempfehlen, die gerne Jugendromane lesen in denen es um die düstere Zukunft unserer Erde geht, um eine schwierige Liebesbeziehung und natürlich auch allen, die Shakespeares Romeo und Julia lieben.
    Zwar hätte diese Geschichte mit dem geschrieben Ende einen würdigen Abschluss gefunden, dennoch freue ich mich sehr, dass es im nächsten Jahr einen neuen Band geben wird: "Logan und Gwen".

  • Ja, das hatte ich gestern abend auch noch gelesen und auch direkt mal nachgefragt, ob dem wirklich so ist. Für mich war das Ende nämlich schon irgendwie ... ja, beendet *G*. Kann aber natürlich sein, dass es trotzdem eine Reihe wird, dann ändere ich das entsprechend ab :)

  • Nach den dunklen Jahren


    2015 irgendwo in Deutschland: Es wurde ein neuer Grippeimpfstoff entwickelt, der Viren mutieren lässt. Die von diesem mutierten Virus befallenen Menschen erleiden eine ganz besondere Nebenwirkung: Sie entwickeln einen Hass auf das jeweils andere Geschlecht. So kommt es, dass die Gesellschaft zusammenbricht. Später wird diese Zeit „die dunklen Jahre“ genannt. Männer und Frauen bauen sich ihre eigenen Gemeinschaften auf und bekämpfen sich gegenseitig, wobei es nach langem Ringen endlich einen, wenn auch labilen, Frieden gibt. Wir finden uns nun 65 Jahre später. Die Frauen leben auf dem Land und bestellen es, während die Männer sich die vorhandenen Fahrzeuge, Treibstoff und Waffen unter den Nagel gerissen haben und in der Stadt leben. Es gibt eine Übereinkunft zwischen den Geschlechtern, die den Männern das Recht zubilligt, regelmäßig einen Teil der Ernte der Frauen einzufordern. Bei dieser Gelegenheit bieten sich auch empfängnisbereite Frauen den Männern dar, um ein Aussterben der Menschheit zu verhindern. Doch leider geben sich einige Männer nicht mit ihrem Anteil zufrieden. Sie verlangen mehr und greifen zu Gewalt. Als die Frauen sich dagegen wehren, droht eine Eskalation der Situation.


    Die Hauptcharaktere sind Juna, mit 17 schon Priesterin der Brigantia und der etwa gleichaltrige David, der im Kloster in der Bibliothek arbeitet. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht der Frauen (meist Junas) und aus der Sicht der Männer (meist Davids) geschildert, wodurch der Leser Einblick in die Welt der Frauen und die der Männer bekommt. Das ist sehr gut gelöst. Die Figur der Juna gefällt mir sehr gut. Eigentlich hat sie eher männliche Eigenschaften. Sie ist recht kriegerisch, entschlossen und mutig. Dagegen ist David anfangs ein eher unscheinbarer, ruhiger und unsicherer Typ. Die zwei entsprechen so gar nicht dem weiblichen und männlichen Klischee. Und so ist es nicht verwunderlich, dass ausgerechnet sie aus der Reihe tanzen werden. Die Wege der beiden kreuzen sich schon bald, und die Vermutung, dass sie sich verlieben werden, liegt schon früh nahe, zumal auch Shakespeares Werk „Romeo und Julia“ eine große Rolle spielt.


    Dem Autor ist es gelungen, von der ersten bis zur letzten Seite die Spannung zu halten, wobei es zwischendurch mehrere Höhepunkte gibt. Ich wollte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen. Die groben Züge der Handlung waren zwar von Anfang an klar und vorauszusehen, doch hat Thomas Thiemeyer auch einige nette Überraschungen eingebaut, die dem Ganzen die Würze geben.


    Es wurde zwar nicht wirklich schlüssig dargelegt, wie die beschriebene Dystopie entstehen konnte, doch das stört mich nicht weiter, das kann ich hinnehmen. Allerdings habe ich mich die ganze Zeit gefragt, warum die Frauen sich den Männern einfach unterwerfen. Dafür gab es meiner Meinung nach keine Veranlassung. Die Männer hätten genau wie die Frauen selbst das Land bestellen und so für ihren Unterhalt sorgen können. Die Liebe zwischen Juna und David hat sich in meinen Augen etwas zu sprunghaft entwickelt. Dafür, dass Juna anfangs alle Männer abgrundtief hasste, ging mir das etwas zu schnell und reibungslos. Da hätte ich mir noch etwas mehr an (zwiespältigen) Gefühlen gewünscht.


    Ich lese sehr gerne dystopische Romane. Dabei trifft man in den verschiedenen Büchern oft auf die gleichen oder doch ähnliche Motive. Thomas Thiemeyer hat hier allerdings etwas ganz Außergewöhnliches geschaffen. Von einer Welt, die Männer und Frauen trennt, habe ich noch nie gelesen. Von Thiemeyer kenne ich bisher nur Romane für Erwachsen. Jetzt weiß ich, dass er auch in der Lage ist, einen tollen Jugendroman zu schreiben. Laut seiner Homepage plant der Autor noch zwei weitere Eden-Bücher. Ich freue mich darauf.

  • Inhalt
    Die „dunklen Jahre“ sind vorbei, doch die Gegenwart in der David und Juna leben, ist nicht weniger dunkel und gefährlich. Im Jahr 2015 muss die Menschheit vor einem Virus kapitulieren. Alles, was eins selbstverständlich war, kehrt sich in rasender Schnelle in das genaue Gegenteil um: Männer hassen Frauen, die neuste Technologie geht verloren, die Welt liegt in Trümmern. Was bleibt sind zwei verfeindete Lager, deren momentaner Frieden, knapp 60 Jahre nach dem Zusammenbruch der Zivilisation, an einem seidenen Faden hängt: die Männer auf der einen, die Frauen auf der anderen Seite. Als die kriegerische Juna sich in den ruhigen Mönch David verliebt, steht deshalb nicht nur die Welt der beiden Kopf. Sie wissen genau: ihre Gefühle zu einander sind verboten und ihre Seiten stehen kurz vor einem verheerenden weiteren Krieg, der die Menschheit dieses Mal endgültig auslöschen könnte…



    Bewertung
    Auch wenn der Name eine biblische Geschichte vermuten lässt, so ist „Das verbotene Eden“ doch eher eine dystopische Anlehnung an Shakespeares „Romeo und Julia“ – zumindest oberflächlich, denn unter der Oberfläche liegt noch so viel mehr als das.


    Juna ist mit ihren siebzehn Jahren schon eine gefeierte Kriegerin in ihrem Verbund. Mit ihrem Pferd und ihrem Falken Camal schlägt sie eine Schlacht, die sie zur Heldin macht. Doch so kriegerisch und stark die junge Frau auch ist, in ihrer Heimat erfährt der Leser sie ebenso als besonnene und liebevolle Protagonistin. Einzig ihr Tatendrang, ihre Unruhe, fällt immer wieder auf und treibt sie voran, wenn sie mit vollem Eifer für eine Sache einsteht.


    David ist hingegen zunächst ein ruhiger Charakter. Er arbeitet in einem Kloster und hilft beim Instandhalten und Restaurieren von Büchern. Seine große Leidenschaft sind die verbotenen Liebesromane, die er heimlich liest – allen voran „Romeo und Julia“, dessen Geschichte ihn zu gleichen Teilen fasziniert und irritiert.


    Die Welt, in die beide Protagonisten geboren wurden, ist bedrohlich und fremd. Während sie in der Obhut der Frauen aufwächst und ein naturverbundenes Leben führt, ist er sein Leben lang von Männern umgeben. Auf seiner Seite wird das Wort Gottes gepredigt und der Hass gegenüber den Frauen, den „Hexen“, geschürt. Er kennt es nicht anders als in einer Gesellschaft zu leben, die sich in den Ruinen alter Städte breit gemacht hat, umgeben von Relikten aus früheren Zeiten, mit einem gut gehüteten Arsenal der letzten Waffen und Autos, welche die „dunklen Jahre“ überstanden haben. Der Friede, den die Männer mit den Frauen geschlossen haben, basiert auf einem Abkommen, dass auf wackeligen Beinen steht. Umso mehr, als sich herauskristallisiert, dass auf beiden Seiten Leute in den Vordergrund drängen, die sich nicht mehr mit den bestehenden Verhältnissen zufrieden geben und bereit sind für ihre Seite in den Krieg zu ziehen.


    Die „Romeo und Julia“-Geschichte ist in sofern recht offensichtlich: dadurch, dass Juna und David sich verlieben und verfeindeten Lagern angehören, ist ihre Liebe eine Verbotene und steht unter keinem guten Stern. Doch im Laufe der Erzählung wird deutlich, dass es hier nicht bloß eine Nacherzählung der altbekannten Geschichte ist, sondern lediglich mit einigen offensichtlichen Anspielungen darauf beruht. Alle im Buch erwähnten Charaktere sind äußerst komplex gezeichnet und ergeben ein dicht verflochtenes Muster, welches „Das verbotene Eden“ zu einem Unikat macht.


    Als besonders faszinierend empfand ich, mit welcher Detailverliebtheit Thomas Thiemeyer diese uns fremde Welt erschaffen hat. Man merkt deutlich, dass alles bis hin zum unwesentlich erscheinenden Fakt genau durchdacht ist. Um ein Beispiel zu nennen: die Männer glauben an Gott und leben demnach eine patriarchalisch geprägte Religion aus (heißt: die Religion wendet sich an eine Vaterfigur als Gott, jemanden, dessen Wohlwollen man sich erarbeiten muss und der genauso grausam und rachsüchtig sein kann, wie er bisweilen schützende Funktion einnimmt) während die Frauen sich auf mehrere Göttinnen berufen, die einem naturverbundenem, matriarchalischem Muster folgen (heißt: die Göttinnen sind wie Mütter, eher gütige Figuren).
    Hinzu kommen die äußerst genau geplanten und logischen Hintergründe der Gesellschaftsstrukturen. Denn manchmal fragt man sich unweigerlich während des Lesens: aber wie soll das System funktionieren wenn Männer und Frauen komplett getrennt leben? Und ehe man sich versieht, gibt Thiemeyer darauf eine einfache und einleuchtende Erklärung. So macht es Spaß sich in diese fremde Welt fallen zu lassen: man bemerkt mit einem Schaudern und einer Faszination zu gleich, dass dieses dystopische Szenario möglich wäre.


    Als ich schrieb, dass diese Geschichte noch viel tiefer geht als eine oberflächliche Dystopie oder Neuerzählung von Romeo und Julia, dachte ich dabei an viele Themen, die versteckt angesprochen und kritisiert werden. Da wären zum einen das typische Rollendenken von Mann und Frau, Religion und, was ich auch besonders interessant fand, die Kritik an unserer heutigen Gesellschaft, die sich um jeden Preis vom Geld abhängig macht. Dazu wird in einer Passage das Verhalten von Pharmakonzernen, die ein Geschäft aus Krankheit machen, besonders hinterfragt (S. 54).


    Es bleibt nun abzuwarten, wie Juna und David ihre eigene Geschichte fortführen. Denn, so viel möchte ich verraten: das Muster kommt einem, von anderen Charakteren im Buch, bekannt vor, doch beide scheinen ihren eigenen Weg gehen zu wollen um alles zu verändern. Da passt ein Zitat von George Bernard Shaw ganz gut, welches die beiden Protagonisten wohl mit einem entschlossenen Lächeln kommentieren würden:
    „Wenn die Geschichte sich wiederholt und immer das Unerwartete geschieht, wie unfähig muss der Mensch sein, durch Erfahrung klug zu werden.“


    „Das verbotene Eden“ ist auf jeden Fall der Auftakt zu einer Trilogie, die es in sich hat. Beängstigend, faszinierend und gefährlich ist es alle male für das Liebespaar, das aus „unheilvollem Schoß entsprungen“ ist und genauso spannend und romantisch wird ihre Geschichte erzählt. Ein absolutes Lesehighlight für Fans von düsteren Dystopien, mitreißenden Liebesgeschichten und Büchern, die mehr als bloße Unterhaltung bieten.

  • Zitat

    Original von LilStar
    Ich habe heute Antwort auf meine Frage erhalten und es wird tatsächlich eine Fortsetzung geben: "Logan und Gwen". Ich habe meinen Kommentar dahingehend geändert. Danke fürs drauf aufmerksam machen, Aurian.


    Sorry, ich war im Urlaub und habe deshalb erst heute deinen Kommentar gelesen. :knuddel1


    Inzwischen habe ich schon die ersten paar Seiten des Buches gelesen und es gefällt mir bisher sehr gut. Es ist düster, spannend und mysteriös. Ich bin schon sehr auf die erste Begegnung von Juna und David gespannt.

  • Zum Inhalt:


    Wir schreiben das Jahr 2015. Ein Forscher gibt die Warnung vor einem genmanipulierendem Virus heraus. Die Warnungen werden in den Wind geschlagen. Die Folge: Männer und Frauen hassen sich – abgrundtief…


    65 Jahre später: Die Welt wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Krieg und Vernichtung haben alles zerstört und Männer und Frauen leben in Feindschaft getrennt voneinander. Während die Männer sich in die letzte Großstadt zurück gezogen haben, leben die Frauen im Einklang der Natur.
    Juna, die Tochter der Hohepriesterin, trifft während einer Mission auf den Mönch David. Kann es sein, dass Männer und Frauen wieder miteinander umgehen können? Wurde all der Hass nur durch Legend aufgestachelt?
    Gemeinsam versuchen sie die Welt vor dem endgültigen Untergang zu bewahren, doch sie kämpfen gegen einen mächtigen Gegner, der vor Hass geblendet ist…


    Meine Meinung:


    „Das verbotene Eden“ ist der Start eines neuen großen Zyklus von Thomas Thiemeyer.


    Das Buch lies sich flüssig innerhalb weniger Tage lesen. Während die Geschichte in der „Gegenwart“ spielt, bekommt der Leser zwischendurch immer wieder Briefe und Notizen aus der Vergangenheit zu lesen um so einen Eindruck von den Geschehnissen zu bekommen.


    Das Buch hinterlässt allgemein einen guten Eindruck bei mir. Was ich allerdings schade finde, ist, dass die erste Hälfte des Buches eher dahin plätschert. Die zweite Hälfte ist wirklich packend und spannend. Immer wieder passiert Schlag auf Schlag etwas und auch die Beziehung zwischen Juna und David nimmt an Fahrt auf.


    Der Vergleich mit Romeo und Julia finde ich absolut gelungen. Zwei Liebende aus den Lagern zweier verfeindeter Clans. Und wie Juna treffend während des Romans bemerkt: Was wäre aus den Liebenden geworden, wenn David das Buch nicht bei sich gehabt hätte? Dieses Element gefällt mir wirklich sehr gut.


    Die Charaktere von Juna und David sind gut ausgearbeitet. Während Juna die kämpferische Kriegerin und David der sanfte Mönch ist, wandeln sich beide Rollen im Laufe des Buches. Die Charaktere passen sich also gelungen der Dynamik des Buches an.


    Für mich ein gelungener Auftakt zum Start einer großen Serie. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Geschichte rund um Juna und David. Hoffentlich wird sie bald fortgesetzt :)


    Bewertung: 4/5 Sterne

  • Die Grundstimmung des Buches ist oft sehr düster. Da werden Frauen als Hexen bezeichnet und für den Inquisitor ist der „Hexenhammer“ ein Buch in dem die Wahrheit über Frauen steht. Doch auch die Frauen gehen mit männlichen Gefangenen nicht zimperlich um. Die hierbei beschriebene Gewalt und die abfälligen Bemerkungen über das andere Geschlecht machen es mir unverständlich, wie das Buch ab 12 Jahren empfohlen werden kann.


    Gut gefallen haben mir die zwei Gesichter dieser Welt. Auf der einen Seite sind da die Männer, die in den düsteren verfallenen Städten hausen und die Mönche, die ein etwas friedlicheres Leben führen. Auf der anderen Seite stehen die Frauen, die eine ganz eigene neue Kultur für sich entwickelt haben. Es kam mir vor wie eine Mischung aus Antike und Mittelalter, in der die Frauen sich sehr wohl fühlen.


    Interessant fand ich, dass nicht bekannt ist, ob in anderen Ländern oder Kontinenten ähnliche Zustände herrschen, oder ob der Virus dort nicht ausgebrochen ist. Ich hoffe, dass wir darüber in den Fortsetzungen mehr erfahren.


    Der Autor erzählt seine Geschichte ausführlich. Vieles wird genau beschrieben und ich konnte mir die Atmosphäre gut vorstellen. Dabei wechseln sich ruhige Abschnitte mit Action und Spannung ab, wodurch sich das Buch gut lesen ließ.


    Leider waren einige Entwicklungen vorhersehbar, was für mich etwas die Spannung drosselte.


    Insgesamt war das Buch eine kurzweilige Lektüre, die mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht hat.

  • Thriller- und Fantasyautor Thomas Thiemeyer springt mit seinem neusten Werk „Das verbotene Eden“ auf den Zug der momentan hochaktuellen Dystopien auf. Die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Ein Virus hat Männer und Frauen gegeneinander aufgebracht, der mühsam geschlossene Frieden steht auf sehr wackeligen Beinen und die Menschheit ist vom Aussterben bedroht. Ein interessanter Grundgedanke, den ich so auch noch nicht kannte. Trotzdem habe ich mich mit diesem Buch etwas schwer getan. Durch vergangene Kriege ist den Menschen Vieles an Wissen verloren gegangen, so dass die Geschichte zwar in der Zukunft spielt, man aber trotzdem oft das Gefühl hat, sich tief in der Vergangenheit zu befinden. Außerdem dauert es einige Seiten, bis die Geschichte an Fahrt gewinnt und wirklich interessant wird. Die ersten 150 Seiten etwa handeln überwiegend von Kämpfen und Grausamkeiten der Männer gegen die Frauen und umgekehrt. Der Autor nimmt hier auch kein Blatt vor den Mund, es wird sehr anschaulich beschrieben, wie eine Frau im Kampf dahingemetzelt wird oder ein Falke einem männlichen Krieger ein Auge auskratzt. Diese Brutalität hat mich ein wenig gestört und auch nicht sehr dazu beigetragen, dass ich gerne weiter gelesen habe. Mehrfach habe ich mich dabei erwischt, wie ich das Buch an die Seite gelegt habe, weil ich eine Ahnung davon hatte, was als nächstes kommt und das gerade nicht lesen mochte.


    Als David und Juna sich dann endlich kennenlernen, wendet sich das Blatt jedoch und ab diesem Punkt konnte mich das Buch endlich begeistern. Die Grausamkeiten nehmen ab, stattdessen erfährt man viel über die beiden Hauptfiguren und das Leben in ihren Gesellschaften. Durch geschickt platzierte, immer wieder überraschende Wendungen hält Thomas Thiemeyer die Spannung aufrecht, steigert sie immer weiter bis zu einem grandiosen Finale und macht sein Buch nach anfänglichen Längen doch noch zu einem richtigen Pageturner.


    Das Ende kommt nach den letzten, kurzweiligen Seiten recht plötzlich und lässt den Leser mit dem dringenden Wunsch, direkt weiterlesen zu können, zurück. Ich hoffe, dass der zweite Teil nicht lange auf sich warten lässt.

  • Das Buch spielt im Jahr 2080 und die Welt wie wir sie kennen hat sich verändert. Ein Virus ist Schuld am Abgrundtiefen Hass zwischen Männern und Frauen. Die beiden Geschlechter leben getrennt und bezeichnen sich gegenseitig als Hexen bzw. Teufel. Es gibt einen Pakt, nach dem die Männer alle paar Wochen ihren Tribut bei den Frauen einholen dürfen. Nur soviel wie sie zum überleben brauchen und ohne zu plündern, brandschatzen und vergewaltigen. Die empfängnisbereiten Frauen geben sich den Männer freiwillig hin, damit die Menschheit nicht völlig ausstirbt. Die Mädchen werden bei den Frauen großgezogen und die Jungen werden zu den Männern gegeben.


    Die Geschichte wird Anfangs in zwei Erzählsträngen erzählt. Einmal ist da Juna, eine junge Kriegerin und die Tochter der Hohepriesterin Arkana. Nachdem die Männer den Pakt immer mehr verletzen und mit Gewalt über die Frauen und ihre Dörfer herfallen, will sie sich wehren und gegen die Männer vorgehen.


    Die Hauptperson bei den Männern ist David. David ist Bibliothekar und hat keinen Hang zur Gewalt. Sein Freund Amon dagegen ist ein Ritter der Heiligen Lanze und überfällt mit Freunde die Dörfer der Frauen. Durch eine List gelingt es ihm, auch David aus seiner Bibliothek fort zu locken.
    Als die Frauen beschließen sich zu wehren und Gefangene aus den Reihen der Männer zu nehmen fällt ihnen auch David in die Hände. Juna und David lernen sich kennen. Und plötzlich stellt sich die Frage, ob es nicht doch etwas anderes als Hass zwischen Männern und Frauen gibt.


    Ich habe das Buch mit Spannung gelesen. Der Schreibstil ist sehr flüssig. Die Sätze sind kurz gehalten. Aus den beiden Erzählsträngen lernt man sehr gut die Welten der beiden Geschlechter kennen. Ob eine so harte Trennung zwischen Mann und Frau tatsächlich sein könnte? Ich bezweifle das, aber für eine gute Geschichte ist das ja auch völlig unerheblich. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Wird es David und Juna gelingen Männer und Frauen wieder zu vereinen? Oder wird der brutale Hass letzendlich die Menschheit auslöschen?

  • Ich fand das Buch ganz gut. Die Story das Männer und Frauen sich nicht "riechen" können finde ich sehr gelungen. Und mal ehrlich wer hat daran nicht wenigstens ein mal gedacht. :lache
    David und Juna sind nett und spannende Figuren. Es macht spaß über sie zu lesen.
    Ich freu mich schon auf Band 2.

  • Männer und Frauen. Feuer und Wasser. David und Juna. Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Seit den »dunklen Jahren« leben Männer und Frauen in erbitterter Feindschaft. Die Zivilisation ist untergegangen: Während die Männer in den Ruinen der alten Städte hausen, haben die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben angefangen. Nichts scheint undenkbarer und gefährlicher in dieser Welt als die Liebe zwischen der 17-jährigen Kriegerin Juna und dem jungen Mönch David. Und doch ist sie der letzte Hoffnungsschimmer.


    WOW! Ein wirklich spannender und nachdenklich machender Roman, der nachwirkt. Bei momentan etlichen dystopischen Romanen ist dieses Buch ein echtes Lesemuss, denn Thomas Thiemeyer, der für mich sowieso ein wirklich toller Autor ist, der sein Handwerk vollkommen beherrscht, schafft es, mal eine andere Seite dieses Genres zu beleuchten und das mit Erfolg.Was wäre, wenn Männer und Frauen verfeindet wären? Eine wirklich interessante Frage, die hier wirklich gut in Form eines Romans umgesetzt wurde. Dieses Buch zeigt auch, was passiert, wenn es keinen Strom und neuartigen Technologien geben würde; wir wären wieder direkt im Mittelalter. All das wurde vom Autor perfekt ausgearbeitet, zu einem Roman, der begeistert und es dem Leser schwer macht, ihn nicht in einem Rutsch durchzulesen, denn die vom Autor gelegte Spannungskurve ist konstant hoch und begeistert durch viele Wendungen und Ideen. Da das Ende ein Cliffhanger ist, ist es ziemlich schwer auf den nächsten Band zu warten, denn dieses Buch hat mich restlos begeistert.


    Die Charaktere wurden sehr realistisch und authentisch ausgearbeitet, man merkt, dass Thomas Thiemeyer versucht hat, sich in dieses Thema einzufühlen und zu verstehen, was passieren könnte, wenn dieses Szenario eintreten würde; mit Erfolg, man kauft es den Personen in diesem Buch sofort ab; ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Handlungen.
    Sprachlich ist es rasant und angenehm zu lesen, das Buch strotz förmlich vor Ideen, die perfekt umgesetzt wurden und dem Leser Kurzweil bescheren, da es extrem schwierig ist, sich diesem Buch vorzeitig zu entziehen.


    Das Cover ist nicht das Allerbeste, aber dennoch sehenswert und das Grün springt förmlich ins Auge und macht auf diese Weise das Buch zu einem Blickfang.

  • Meine Meinung


    Dieser 1. Band einer Trilogie war für mich nicht so spannend wie ich erhofft hatte. Leider ist es oft vorhersehbar und einfach gehalten, die Geschichte ist nicht ganz neu und erinnert stark an Shakespeares „Romeo und Julia“.
    Zwar ist es schön, dass es somit auch mal eine Trilogie in Deutschland spielt, aber leider hat es mich nicht überzeugt. Auf den nächsten Band warte ich nicht gebannt und weiß noch nicht, ob ich ihn überhaupt lesen möchte.
    Das schreckliches Cover tut sein übriges, hier hätte ich mir eine andere Gestaltung gewünscht, wenn schon Gesichter abgebildet werden müssen.


    Nachdem es den PAN Verlag nicht mehr gibt wird der nächste Teil „Das verbotene Eden - Logan und Gwen“ beim Knaur Verlag verlegt und ist für den Herbst 2012 angekündigt.

  • Im Grunde hat mich die Story neugierig gemacht - Was passiert mit den Menschen, die dem Virus nicht anheimfallen, bzw. den hier resultierenden Hass auf das andere Geschlecht nicht zu unterlegen?
    Leider kam ich nicht auf meine Kosten und habe das Buch vorzeitig abgebrochen. Schade. Den 2. Teil werde ich nicht lesen.

    Man muß noch Chaos in sich haben um einen tanzenden Stern gebären zu können - frei nach Nietzsche
    Werd verrückt sooft du willst aber werd nicht ohnmächtig - frei nach Jane Austen - Mansfield Park

  • Die Dunklen Jahre haben die Menschheit gespaltet. Frauen gegen Männer, Männer gegen Frauen. Ein erbitterter Kampf um Macht und Überleben. Ein mutierter Virus, der alle Zivilisation zerstört hat und nichts mehr übrig geblieben ist außer Hass.


    So auch Juna und David. Juna, die Kriegerin der Brigantia und David, der einfache Mönch. Beide so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Auf der einen Seite David, der versucht zu verstehen, wie es zu all dem kommen konnte. Auf der anderen Seite Juna, die ihr Leben nur als Kriegerin leben kann. Und doch wird alles anders, als sich die Beiden zum ersten Mal sehen.


    Eine Liebe á la Romeo und Julia entsteht, doch die Frage ist - Wird die Beiden das gleiche Schicksal ereilen?


    Diese Dystopie ist anders als die anderen und unterscheidet sich in manchen Aspekten deutlich. Dennoch muss ich leider sagen, dass dieser Auftakt für mich einige Schwächen aufgezeigt hat.


    Ich kann nicht genau sagen, woran es lag, aber leider sind die Charaktere in diesem Buch für mich nicht wirklich überzeugend gewesen. Ich hatte zu Anfang einige Schwierigkeiten mit David. Er war für mich zu blass und ohne eine wirkliche Kontur. Leider hat es sich bis zum Schluss so gehalten. Seine Beweggründe waren zwar für mich verständlich, aber es hat mir einfach das Herzblut dahinter gefehlt.


    Mit Juna konnte ich viel eher etwas anfangen. Wobei ich auch hier sagen muss, dass die Wandlung, die sie im Verlauf der Geschichte gemacht hat, ebenfalls nicht wirklich überzeugend war bzw. es mir einfach viel zu schnell ging.


    Es gab jedoch viele andere Figuren, die mein Interesse geweckt haben, aber in diesem Band leider noch keine allzu große Rolle spielen. Bei ihnen setzte ich meine Hoffnung auf die Folgebänder.


    Die Idee hinter dem Buch hat mich aber wirklich fasziniert. Ich habe dies in solch einer Form noch nicht gelesen gehabt und wurde wirklich ganz nett unterhalten. Dazu hat der Schreibstil von Thomas Thiemeyer, leicht und flüssig zu lesen, tatkräftig beigetragen.


    "Das verbotene Eden" hat in meinen Augen großes Potenzial, auch wenn es in diesem Buch noch nicht ganz ausgeschöpft worden ist.


    Das Ende ist nicht wirklich abgeschlossen, aber auch kein böser Cliffhanger. Eine schöne Mischung, die Lust auf den Folgeband macht und die Fantasie anregt, wie es weiter gehen könnte.


    Fazit:


    Obwohl dieser Auftakt für mich einige Schwächen hatte, verspüre ich dennoch eine gewisse Spannung und Vorfreude auf die Folgebände. Daher auch meine Leseempfehlung.


    Der zweite Band "Das verbotene Eden: Logan und Gwen" ist bereits erschienen.

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Klappentext:


    Die Menschheit steht kurz vor ihrem Ende. Frauen und Männer leben in erbitterter Feindschaft. Als der junge Mönch David gefangen genommen wird, ist Juna klar das David den Befragungen nicht lange standhalten wird. Auch ist sie irgendwie fasziniert von dem jungen Mönch und dieser von ihr. So fällt Juna eine schwerwiegende Entscheidung die nicht nur ihr und Davids Leben, sondern auch das aller anderen grundlegend verändert. Aber hat ihre Liebe in dieser Realität überhaupt eine Chance?


    Meine Meinung:


    Das verbotene Eden ist der Auftakt einer Dystopie aus der Feder von Thomas Thiemeyer. Spielen tut diese im Jahre 2080. Nach einem Virus ist nichts mehr wie es war. Frauen und Männer leben getrennt von einander und sind erbitterte Gegner. Während die Männer in den Ruinen der alten Städte leben, haben sich die Frauen in der wilden Natur ein neues Leben aufgebaut. Aber das Leben nebeneinander funktioniert nicht, den die Männer halten sich nicht an die Regeln und die Frauen sehen sich gezwungen zurückzuschlagen.


    In dieser Welt lebt Juna die Kriegerin. Sie ist stark, selbstbewusst und weiß was sie will. Mit erbitterten Mitteln kämpft sie gegen die Männer an, die sich nicht an die einst getroffenen Vereinbarungen halten. Als sie dann aber den jungen Mönch David kennen lernt muss sie ihre einstigen Überzeugungen überfragen und muss feststellen das der Grund für den derzeitigen Krieg gegen die Frauen, etwas mit Junas Familie zutun hat. David ist das genaue Gegenteil von Juna. Er ist ruhig, nicht gerade kämpferisch und liebt es sich in alte Bücher zu verkriechen. Sein Lieblingsbuch ist Romeo und Julia und als er Juna kennen lernt glaubt er das Abbild von Julia vor sich zu haben. Auch David erfährt mit der Zeit schreckliches aus seiner Vergangenheit und Juna und er sind gar nicht so unterschiedlich wie er anfangs dachte.


    Die Welt die Thomas Thiemeyer geschaffen hat hat mir sehr gut gefallen. Gerade weil diese Zukunft nicht allzu weit in entfernt spielt, wirkt sie realistisch. Auch der Aspekt mit der Impfung, die unerwartete Nebenwirkungen hat und Frauen und Männer zu Feinden machen wirkt authentisch. Der Leser wird Zeuge wie ein Leben in einer Zukunft ohne die Bequemlichkeiten wie Strom, Heizung oder Lebensmittel aus dem Supermarkt vonstatten geht und die Frauen und Männer, trotz ihrer Differenzen, Regeln zum Fortbestand der Menschheit auf gestellt haben. Das dies natürlich auf Dauer nicht gut gehen kann und eine Seite mehr fordert als vereinbart, macht das ganze erst richtig spannend. Den wie wird sich die andere Seite, hier die Frauen, gegen die Angriffe der Männer zur Wehr setzen?


    Der Schreibstil ist einfach unglaublich. Von der ersten Seite an wurde ich davon gefesselt und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Abwechselnd wird die Geschichte aus der Sicht von David oder Juna erzählt. Sehr schön finde ich hier, dass man einen Einblick in deren Gedanken bekommt, der einem bei einer einseitigen Erzählperspektive teilweise verborgen bleibt. So bekommt man haargenau mit wie sich Juna von der starken Kriegerin die feindselig gegenüber Männer ist, sich langsam aber sich in David verliebt. Und David, der sich gerne hinter Büchern versteckt muss zum ersten Mal in seinem Leben für etwas kämpfen das er liebt und muss sich seiner Vergangenheit stellen.


    Sehr gut gefallen hat mir auch der bildliche Schreibstil. Das ein oder andere kennt man aus der heutigen Zeit, sehr schön zu lesen war aber, wie der Autor sich diese Zukunft vorstellt und das die meisten Straßen und Gebäude nun verlassen und vom Verfall zerstört dastehen. Diese wurden sehr schön in die Geschichte eingearbeitet und Thomas Thiemeyer hielt sich mit den Schilderungen darüber nie sehr lange auf. Eher wurden diese beiläufig erzählt, was der Geschichte die Spannung nicht nehmen konnte. Spannend fand ich auch die vielen Wendungen innerhalb der Story. Wenn einige doch sehr vorhersehbar waren, haben mich andere wieder komplett überrascht. Auch das Ende hat mich sehr überrascht, den so habe ich es mir nicht vorgestellt.


    Mein Fazit:


    Das verbotene Eden – David und Juna ist ein klasse Auftakt einer Dystopischen Trilogie aus der Feder von Thomas Thiemeyer. Neben sympatischen Charakteren, einer schönen Lovestory, unvorhergesehenen Wendungen, einer klassen Story bietet der Roman auch jede Menge Spannung. Ich vergebe 10 Punkte.

  • Halli-Hallo! (:


    Schön zu lesen, dass das Buch so toll ankommt! Ich habe es leider abgebrochen ._. Irgendwie kam ich damit nicht klar. Habe mir aber vorgenommen es im März noch einmal zu probieren, nachdem ich es für ein paar Monate verliehen hatte und jetzt wiederbekommen habe (:


    Wenn ich es geschafft habe, sage ich hier meine Meinung! :D


    Liebe Grüße,
    Vee

  • Vor 65 Jahren brach ein Virus aus, der dazu geführt hat, dass sich Männer und Frauen hassen und bekämpfen. Innerhalb weniger Wochen brach die Zivilisation zusammen. Kein Strom, kein fließendes Wasser mehr. Männer und Frauen leben strikt voneinander getrennt und dementsprechend niedrig sind die Geburtenzahlen.
    In dieser Welt leben die Kriegerin Juna und der Mönch David. Ihnen wurde seit jeher eingeredet, dass das andere Geschlecht böse ist und man ihm nicht trauen kann. Doch als die beiden durch eine schicksalhafte Begegnung aufeinander treffen, wird alles woran sie bisher geglaubt haben auf den Kopf gestellt..


    Thomas Thiemeyer hat eine Welt erschaffen, die mich von der ersten Seite gefesselt hat. Durch einen außer Kontrolle geratenen Virus ist die Zivilisation zusammengebrochen. Während die Männer in den alten Städten leben und noch an den wenigen technischen Gegenständen festhalten, die ihnen geblieben sind, haben die Frauen beschlossen auf diese Gegenstände wie Autos und Waffen zu verzichten und mit dem, was ihnen zur Verfügung steht in der Wildnis ein neues Leben anzufangen.
    Ich fand die Welt sehr interessant! Es war mal etwas anderes von einer Welt zu lesen, die keinen hochmodernen Technikschnickschnack besitzt, sondern fast alles, was es an modernen Techniken gab, verloren hat. Dadurch wirkte diese Dystopie auf mich ein wenig wie ein historischer Roman, was sie zu etwas ganz besonderem gemacht hat. Das Szenario, das erklärt warum die Welt, die wir heute kennen nicht mehr existiert war wirklich hochinteressant. Ein Virus, der von Menschen entwickelt wurde und außer Kontrolle geraten ist, ist in heutigen Zeiten nicht abwegig oder aus der Luft gegriffen.


    Die Geschichte wird sowohl aus David's als auch aus Juna's Sicht erzählt. Juna und David könnten nicht unterschiedlicher sein. Sie, die starke Kämpferin, die schon mit ihren jungen Jahren als Heldin gilt und ein hohes Ansehen in der Gesellschaft der Frauen hat. David dagegen lebt sehr zurückgezogen in einem Kloster und ist schon voll und ganz damit zufrieden seine Bücher zu restaurieren. Beide sind sehr in ihrer Welt verankert, doch als sie sich begegnen, fangen beide daran zu zweifeln, ob das andere Geschlecht wirklich so schlimm ist. Diese Entwicklung kam nicht Schlag auf Schlag, sondern hat sich ganz langsam entwickelt, genauso wie die Liebesgeschichte zwischen den beiden. Diese langsame Entwicklung hat sehr gut gepasst und war nachvollziehbar und realistisch.


    Der Schreibstil von Thomas Thiemeyer hat mir sehr gut gefallen. "Das verbotene Eden - David und Juna" ließ sich leicht lesen und war fast durchgehend spannend geschrieben. Am Anfang hatte ich leichte Probleme in das Buch hereinzukommen, weil ich mir die Welt von David und Juna noch nicht so richtig vorstellen konnte, eben weil die Welten der beiden so unterschiedlich waren.


    Fazit:
    Thomas Thiemeyer hat in "Das verbotene Eden - David und Juna" eine wirklich sehr faszinierende Welt erschaffen! Die Idee, dass Männer und Frauen erbitterte Feinde sind, fand ich interessant und gut umgesetzt. Die Handlung, sowie die Liebesgeschichte konnten mich fesseln und überzeugen. Das Ende war mir vielleicht etwas zu abrupt und ich hoffe, dass man in den nächsten Bänden erfährt, wie es mit David und Juna weitergegangen ist.
    8 von 10 Eulenpunkten

  • Vor 65 Jahren endeten mit dem großen Zusammenbruch die "Dunklen Jahre". Seitdem sind Männer und Frauen verfeindet. Zur Zeit herrscht ein trügerischer Frieden, in denen die Männer in den ehemaligen Städten leben und von Zeit zu Zeit auf "Landernte" gehen, sprich, den Frauen auf den Ländereien einen Teil der Ernte abnehmen und sich mit den "dargebotenen" sprich empfangsbereiten Frauen vereinen, um Kinder zu zeugen. Sollte aus solch einer "Vereinigung", die nichts anderes ist als eine Vergewaltigung, ein Kind entstehen und dies ein Mädchen sein, wird es von den jeweiligen Hebammen bei den Frauen aufgezogen. Diese Mädchen können von Zeit zu Zeit ihre Mütter sehen und werden voll in die Gemeinschaft integriert. Sollte ein solches Kind jedoch ein Junge sein, wird es gewöhnlich von einer Hebamme zum "Kreis der Verlorenen" gebracht, so es dann von Mönchen abgeholt wird, woraufhin diese dann den Jungen im Kloster erziehen. Oftmals werden solche Jungen Mitglieder der "Heiligen Lanze" und begehen später "Landernten".


    Die 17-jährige Juna ist eine Priester der Brigania, eine Kriegerin. Sie selbst ist die Tochter der Hohepriesterin Arkana. Ihre Aufgabe ist es, mit ihren Gefährtinnen die Grenzregion zu bewachen und die Einhaltung der Regeln aufrecht zu erhalten. Ihr zur Seite steht ihr der Falke Camal, den sie selbst abgerichtet hat. Als sie jedoch in die Kommune Ingran, einem kleinen Dorf von 40 - 50 Einwohnern kommen, müssen sie feststellen, dass dort vor kurzem eine "Landernte" stattfand und die Männer sich nicht an die Vereinbarungen gehalten haben. Juna ist auf Rache aus und versucht daraufhin den Rat von Glânmor, der Hauptstadt der Frauen, davon zu überzeugen, dass es an der Zeit ist, die Männer in ihre Schranken zu verweisen. Doch ausgerechnet ihre Mutter predigt Frieden und kann sich durchsetzen. Als Juna jedoch in Alcmona, dem nächten Ziel der "Heiligen Lanze" für die Einhaltung der Vereinbarungen sorgen soll, kommt es zu einem blutigen Kampf.


    Derweil lebt der 18-jährige David ein behütetes und ruhiges Leben als einfacher Bibliothekar in dem Kloster, in dem er aufgezogen wurde. Ihm zur Seite steht ihm sein treuer Gefährte Grimaldi, ein hässlicher Mischlingshund, den David über alles liebt. David, der schon immer als Außenseiter und Sonderling bzw. Einzelgänger galt, ist zufrieden mit seinem Los. Sein Freund Amon hingegen, will mehr für ihn, dass er die Welt sieht, doch David ist nicht darauf erpicht, sich weit von seinen Büchern zu entfernen. Dann jedoch, als Amon beim Angriff auf Alcmona schwer verletzt wird, begleitet David ihn zum Inquisitor Marcus Capistranus, um Bericht zu erstatten. David wird daraufhin nichts zurück ins Kloster geschickt, sonder soll ein Jahr lang Dienst in einer Raffinerie tun. Er fügt sich seinem Schicksal, wird jedoch bereits kurze Zeit später bei einem Angriff der Frauen entführt. Hier sieht er Juna zum ersten Mal, eine junge Frau, die genauso aussieht wie Julia in seinem Lieblingsbuch "Romeo und Julia", das er heimlich aus dem Kloster entwendet hat. Auch Juna ist fasziniert von dem jungen Mann, der so ganz anders zu sein scheint, als der Rest der Männer, die sie bisher erlebt hat. Doch der Krieg zwischen den Geschlechtern schreitet unaufhaltsam voran ...


    Der 1. Band der Eden-Trilogie! Der Plot wurde ausgesprochen abwechslungsreich und spannend erarbeitet, konnte mich jedoch nicht ganz überzeugen, da mir bestimmte Dinge einfach zu unrealistisch vorkamen, z. B. gibt es nach wie vor Baupläne für Flugmaschinen, aber wie das mit dem Buchdruck funktioniert weiß anscheinend keiner mehr. Irgendwie konnte ich mich selbst nicht überzeugen, dass bestimmte Dinge derart in Vergessenheit geraten konnten. Die Figuren wurden facettenreich und tiefgründig erarbeitet, wobei mir hier ganz besonders die mentalen Unterschiede gefallen haben. David zum Beispiel, der als Mann ja generell eher kriegerisch eingestellt sein sollte, ist hier der ruhigere, besonnenere Part, wohingegen Juna, die als Frau ja eher den ruhigen Part übernehmen sollte, genau weiß, was sie will und auch keinem Kampf, sei es unter den Frauen oder gegen Männer, aus dem Weg geht. Das die Beiden sich hingen hervorragend ergänzen, finde ich richtig gut, einfach mal eine andere Kombination, als das althergebrachte. Den Schreibstil empfand ich als überaus angenehm zu lesen, sodass ich das Buch am Stück gelesen habe. Ganz konnte mich dieser Band zwar nicht überzeugen, hinterlässt mich jedoch neugierig auf den nächsten Band der Reihe "Das verbotene Eden - Logan und Gwen", in dem es um die ehemalige Gefährtin von Juna geht.