Ashes 01 - Brennendes Herz v. Ilsa J. Bick (YA ab 16)

  • Ashes 01 – Brennendes Herz
    Autorin: Ilsa J. Bick
    ISNB: 386396005X
    Verlag: INK
    Hardcover m. Schutzumschlag, 504 Seiten
    19,99€
    eBook-Version (z.B. Kindle) 18,99€


    Kurzbeschreibung
    Die siebzehnjährige Alex befindet sich auf einer Wanderung in den Bergen, als plötzlich die Natur um sie herum verrücktspielt und eine Druckwelle sie zu Boden wirft. Was war das? Alex hat keine Ahnung, aber sehr schnell wird klar, dass die Welt, die sie kannte, nicht mehr existiert. Die meisten Städte sind zerstört und die Überlebenden werden zur lauernden Gefahr. Das Einzige, worauf Alex noch zählen kann, ist ihre Liebe zu Tom. Gemeinsam versuchen die beiden, sich durchzuschlagen. Doch dann wird Tom verwundet, und Alex muss ihn schweren Herzens zurücklassen, um sein Leben zu retten. Als sie mit Hilfe zurückkehrt, ist er verschwunden. Eine packende Suche beginnt. Eine Suche nach Antworten, sich selbst und nach der einen ganz großen Liebe. Denn Alex weiß: Tom lebt, und sie wird ihn finden, komme, was wolle


    Über den Autor
    Ilsa J. Bick ist Kinder- und Jugendpsychiaterin, Möchtegernchirurgin und ehemalige Air Force Majorin, widmet sich mittlerweile aber ganz ihrem Autorinnendasein. Am liebsten schreibt sie Jugendbücher und Kurzgeschichten, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde.


    Meine Meinung:
    Bei diesem Buch hat der Klappentext eine deutliche Rüge verdient, denn er weckt vollkommen falsche Erwartungen.


    Alex befindet sich in den Bergen, um sich mit ihrem Leben und dem Kampf um dieses zu beschäftigen und ggf. damit abzuschließen, denn in ihrem Kopf sitzt ein unheilbarer Tumor von der Größe eines Tennisballs, den sie „das Monster“ nennt. Während ihr gerade unfreiwillig die Gesellschaft des redseligen Großvaters Jack und dessen verstörten, unerträglich nervigen Enkeltochter Ellie aufgezwungen wird, wird das ganze Land plötzlich von einer Art weißem Blitz durchfahren. Jack ist sofort tot, die Natur spielt verrückt und Alex spürt, dass sich etwas verändert hat. In ihr.
    Plötzlich ist Alex für eine bockige, vollgepinkelte Achtjährige verantwortlich. Der Kampf ums Überleben beginnt, und zombieartig veränderte Jugendliche mit Vorliebe für Menschengekröse sind nur die Krönung der Gefahren, die auf Alex und Ellie lauern.


    Wer sich auf einen romantischen Roman freut, wird enttäuscht werden. Zwar kommt es zum stillen Verlieben, aber ich würde diesen Punkt nur als Nebensächlichkeit bezeichnen, ohne zu viel verraten zu wollen.
    Es geht hier erst einmal nicht darum, wer wen liebt. Es geht darum, am Leben zu bleiben. Den Kampf gegen die Bedrohungen, die diese völlig veränderte Welt mit sich bringt, den Horror, hat die Autorin schonungslos, grausam, enorm eklig und absolut glaubwürdig dargestellt, das machen wenige Horrorbücher besser. Mich hat es begeistert, sehr sensiblen Lesern möchte ich aber abraten.
    Die Figuren sind stark und glaubwürdig ausgearbeitet, mit Hintergründen und Motiven und lebendigem Verhalten, sodass ich gar nicht anders konnte, als mit ihnen zu fühlen und zu zittern. Sie lernen dazu und sind dabei nicht zimperlich. So entwickelt Alex sich zu einer wahren Waffenexpertin und auch die kleine Ellie wird erstaunlich selbstständig und hart – was für eine Wohltat gegenüber vielen Heldinnen, die laufend gerettet werden müssen.


    Die Kapitel sind kurz gehalten und enden fast immer unerträglich spannend, sodass es wirklich schwer fällt, das Buch zwischendurch zur Seite zu legen. Stattdessen liest man noch ein Kapitel. Und noch eines. Und noch … Außerdem besticht Ilsa Bicks Buch auch durch die Zusammenhänge und Folgen, die die Katastrophe nach sich zieht; z.B. die Frage, die in den meisten Endzeitbüchern und –Filmen immer ausgeblendet wird: Was passiert denn z.B. mit den ganzen Atomkraftwerken, wenn der Strom dauerhaft ausfällt?
    Die Lage scheint hoffnungslos, das sehen auch die Protagonisten – und trotzdem rappeln sie sich immer wieder auf und kämpfen weiter.


    Bis zur S. 300 ein Buch, das mich schier umgehauen hat, so begeistert war ich. Dann passiert leider etwas, was meine Begeisterung langsam aber sicher abflauen ließ, was ich hier aber nicht verraten möchte. Es ist keinesfalls so, dass das Buch schlechter wird, nur dreht sich Alex‘ Leben sehr plötzlich um 180°. Was alles – bitte nicht falschverstehen – immer noch vollkommen glaubwürdig und authentisch wirkt und wenn auch vielleicht mir weniger Horror dann doch mit subtilem Grusel Spannung verursacht. Nur konnten die letzten 200 Seiten mich persönlich nicht mehr so fesseln wie die ersten 300. Ich konnte mich nicht recht darauf einlassen, weil mich die offenen Fragen aus dem ersten Teil noch zu sehr beschäftigten.


    Das Ende hat mich dann sogar ziemlich geärgert. Ich habe nichts gegen einen guten Cliffhanger nach dem Prinzip: Die Spannung erreicht ihren Höhepunkt, die entscheidende Schlacht wird geschlagen, man kann durchatmen und der Cliffhanger treibt den Puls noch einmal hoch und fesselt einen an den nächsten Band. Hier aber ist es anders: Die letzten 200 Seiten dienen quasi als langsamer Spannungsaufbau für einen Höhepunkt, der auf S. 502 ganz plötzlich erreicht ist – und das Buch ist zu Ende. Es gibt kein Ende, das Buch wird schlicht an der ersten spannenden Stelle nach 200 eher gemächlichen Seiten – abgeschnitten. Das ließ mich dann leider doch etwas unbefriedigt zurück.


    Fazit:
    Ein exzellent geschriebener, unfassbar realistisch wirkender Endzeitroman mit starken Figuren, der nur für mich persönlich in der zweiten Hälfte etwas nachließ und leider kein Ende hat.
    Ich gebe ihm keine Punkte, denn welche abzuziehen wäre konsequent, aber nicht richtig, dafür ist er einfach zu gut.
    In jedem Fall der beste Endzeitroman, den ich je gelesen habe und mit Sicherheit mein Monatshighlight.

  • „Ashes“ ist der erste Teil einer Reihe. Es geht um die Erde in einer düsteren Zukunft, nach einer Katastrophe. Von solchen Geschichten gibt es momentan ja recht viele. In vielen kurzen Kapiteln und unterteilt in vier Abschnitte erzählt die Autorin eine wirklich fesselnde Geschichte, deren Lektüre wirklich Spaß macht. Den Einstieg in die Geschichte fand ich zwar ein wenig holprig, aber je weiter ich kam, desto mehr habe ich die Charaktere ins Herz geschlossen, vor allem Alex und Ellie. Wir erfahren nur nach und nach was für eine Katastrophe das sein könnte, die sich da auf der Erde ereignet hat, anhand der Theorien, die sich die Protagonisten machen. Sie klingen allesamt recht schlüssig, aber so wirklich weiß man nicht was sich ereignet hat. Woher auch? Die Welt steht Kopf.


    Was ich am meisten bemängeln würde an diesem Buch ist, dass die Beziehung zwischen Alex und Tom irgendwie nicht so wirklich rüber kommen mag. Bis auf wenige Situationen sehe ich da eigentlich nicht so die große Liebesgeschichte die da angekündigt wurde. Und auch das spätere Techtelmechtel zwischen Chris und Alex kommt mir mehr wie eine kurze Jugendliebe vor, ein kleines Intermezzo, wenn man denn so will. Irgendwie nicht so ganz nachvollziehbar und schlüssig. Vielleicht ist es auch gar so gewollt, mich stört dann eigentlich nur, dass das Buch hauptsächlich mit dem Charakter dieser Liebe beworben wird, statt mit dem was eigentlich wichtig ist, nämlich die erschreckende Darstellung unserer Welt nach einer horrenden Katastrophe, in der sich jeder selbst der nächste ist. Das zumindest ist eine recht gelungene realistische Darstellung, wie ich finde.


    Ansonsten ist die Darstellung auch oftmals sehr brutal. Es fließt viel Blut, Augäpfel werden ausgestochen, Menschen werden gefressen. Für noch junge Jugendliche würde ich dieses Buch nicht empfehlen, für alle, die alt genug sind und gerne Dystopien lesen ist dieses Buch sicherlich spannende Unterhaltung.
    Jetzt heißt es nur noch auf den zweiten Teil warten …

  • Zitat

    Original von LilStar
    Ansonsten ist die Darstellung auch oftmals sehr brutal. Es fließt viel Blut, Augäpfel werden ausgestochen, Menschen werden gefressen. Für noch junge Jugendliche würde ich dieses Buch nicht empfehlen, für alle, die alt genug sind und gerne Dystopien lesen ist dieses Buch sicherlich spannende Unterhaltung.
    Jetzt heißt es nur noch auf den zweiten Teil warten …


    Ich halte nach euren Rezis die Altersempfehlung ab 14 auch für zu jung...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Ein für mich gelungener Auftakt einer neuen Serie.


    Direkt von der ersten Seite an war man ans Buch gefesselt und konnte es kaum aus der Hand legen. Die Seiten flogen teilweise nur so dahin. Man ist direkt im Geschehen.


    Die Autorin hat einen flüssigen und leicht zu lesenen Schreibstil. Hat mir ausgesprochen gut gefallen. Auch wenn das Buch selbst eine Altersempfehlung von 14-17 hat, so ist es auch für die bereits Älteren spannend. :-)


    Alex ein 17 Jähriges Mädel, welche ihre Eltern verlor und mit einen Gehirntumor leben muss. Die Behandlungen abgebrochen und hat sich bereits selbst aufgegeben. Als ihre wahrscheinlich letzte Reise fährt sie ins Waucamaw-Naturschutzgebiet. Dort trifft sie auf Jack und seiner 8-Jährigen Enkelin Ellie Auch dabei der Hund Mina. Bei einer Rast geschieht das unfassbare, die Welt verändert sich. Seitdem müssen sich Ellie und Alex allein durch die Wildnis schlagen und haben es seitdem nicht mehr leicht.


    Romantik darf hier natürlich auch nicht fehlen und man bekommt auch von dieser etwas zu lesen.


    Mir fällt es schwer jetzt bis ins nächste Jahr aufs nächste Buch zu warten, da hier doch viele Fragen offen geblieben sind.

  • Was für ein tolles Buch!
    Nachdem ich mir einige Rezis durchgelesen hatte, war ich mir gar nicht sicher, ob es ein Buch für mich ist. Aber sobald ich das Buch aufgeschlagen hatte, konnte ich nicht mehr aufhören. Das Buch hat viele kleine Kapitel, die sehr oft Cliffhanger am Ende haben, so dass man einfach nicht aufhören kann zu lesen.


    Allerdings finde ich den Klappentext sehr irreführend, da davon ausgegangen werden muss, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Dem ist nicht so. Alex und Tom mögen sich zwar sehr, aber meiner Meinung nach fehlt noch sehr viel um ihre Ahnnäherungen zu einer Liebesgeschichte zu erklären.


    Insgesamt ist die Stimmung sehr düster - schon von Beginn an. Da niemand der Beteiligten zunächst weiss, was passiert ist, als der Blitz durch den Park zuckte, macht sich auch anfangs sehr viel Hoffnungslosigkeit breit. Aber Alex ist ein Mädchen, dass sein Leben in den Griff bekommen will und sie handelt sofort. Zu Anfang des Buches will sie wegen ihres Gehirntumores nicht mehr leben, aber als sie bemerkt, dass sie ihren Geruchssinn durch den Blitz wieder bekommen hat, will sie nchts anderes als leben.


    Schade, dass der zweite Teil erst in ca einem Jahr herauskommt. Ich kann das Buch trotzdem jedem empfehlen, der gern Weltuntergangsromane liest.

  • *staub den Thread ab*


    Der zweite Teil erscheint im August. Ich hoffe am Anfang des Monats und nicht erst am Ende!
    Endlich gehts weiter!!!

    "Katzen sind ein geheimnisvolles Völkchen. Es geht mehr in ihren Köpfen herum als wir uns vorstellen können. Das kommt ungezweifelt durch ihren engen Umgang mit Zauberern und Hexen." Sir Walter Scott

  • Das Buch ist schon lange auf meinr Wunschliste.


    Dank Deiner ''verbesserten'' Beschreibung, und nicht die des Klappentextes, werde ich es mir wohl zulegen!

    Manche Bücher müssen gekostet werden,
    manche verschlingt man,
    und nur einige wenige kaut man
    und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz)

  • Zum Inhalt
    Alex ist schwerkrank: Sie hat einen Hirntumor und keine Medizin und keine Behandlung hat darauf angeschlagen. Nun will sie auch keine weiteren Behandlungen, nimmt sich eine Auszeit und geht in den Bergen wandern. Sie ist auf der Suche nach sich selbst und wie es weiter geht - soll es überhaupt weitergehen?


    Unterwegs trifft sie Ellie mit ihrem Großvater. Ellie ist ziemlich aufmüpfig und schwierig, sie hat ihren Vater im Krieg verloren, die Mutter kennt sie gar nicht. Ellie ist zwölf Jahre jung und widerspänstig.


    Plötzlich gibt es eine mächtige Druckwelle und alles spielt verrückt, Ellies Großvater stirbt, die Tiere spielen verrückt und Alex riecht plötzlich wieder - aufgrund ihres Tumors hatte sie das verlernt. Und sie riecht alles!


    Alex hat keine Ahnung, was das war, aber das sie weiter muss, noch dazu muss sie sich um Ellie kümmern, sie hat nun gar niemanden mehr. Zusammen wollen sie zur nächsten Rangerhütte.
    Bereits auf den Weg dahin fallen sie von einer Katastrohe zur nächsten: Ellie weigert sich, Alex verliert ihre gesamte Ausrüstung und sie stoßen auf Jugendliche, die sich wie Tiere benehmen - im wahrsten Sinne des Wortes.


    Dann werden sie von wilden Hunden angegriffen, und von einem Jungen, der ebenso wild ist. Gerettet werden sie von Tom. Und von da an, versuchen sich die dei zusammen durchzuschlagen. Tom hat ein paar Theorien, was passiert sein kann, aber Gewissheit bekommen sie keine.


    Als Tom verletzt wird, versucht sich Alex zur Stadt Rhule durchzuschlagen, dort soll es Hoffnung geben. Und irgendwie schafft sie es auch, aber einmal in Rhule, kommt sie so schnell nicht wieder weg. Und nun hat sie einen Gedanken: Flucht und die Suche nach Tom, denn der war bereits verschwunden, als sie mit Hilfe bei ihm eintraf ...


    Meine Meinung
    Der Schreibstil der Autorin ist fliessend, bildhaft und mitreissend. Von der ersten bis zur letzten Seite war ich begeistert und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.


    Ilsa J. Bicks Roman ist ein Endzeit- Szemnario, welches schockiert! Einige Szenen sind wirklich grausam und die Beschreibung der Jugendlichen "Zomies" ist schon sehr heftig.


    Die Charaktere sind wunderbar beschrieben und Alex ist eine starke Persönlichkeit, die ich von Anfang an mochte. Ellie war mir anfangs nur als Nervensäge erschienen, aber sie ist noch jung und hat schon so viele Verluste erlitten, irgendwie kann man sie da auch verstehen.
    Tom ist recht verschlossen, aber tut alles, um Alex und Ellie zu schützen. Ich mag ihn sehr!


    Fazit
    Der Roman ist ein Endzeit-Szenario, welches düster und apokalyptisch ist. Das Buch ist sehr gut geschrieben und hat mich regelrecht mitgerissen und fasziniert.
    Viele Fragen bleiben offen, aber Band 2 soll ja demnächst erscheinen, ich werde auf jeden Fall diesen lesen, denn das Ende des Buches war mehr als nur spannend, ein richtig guter Cliffhanger!


    Meine Empfehlung: Auf jeden Fall lesen!

  • Zitat

    Original von Maipi
    Das Buch ist schon lange auf meinr Wunschliste.


    Dank Deiner ''verbesserten'' Beschreibung, und nicht die des Klappentextes, werde ich es mir wohl zulegen!


    So, habe es vorgestern bestellt & habe gerade die letzten Seiten gelesen.
    Puuh, ich bin wirklich froh, dass ich es mir noch geholt habe.
    Meistens geht es mir so, dass ich anfange zu lesen und erst einmal reinkommen muss.
    Ganz anders bei "Ashes". Von Anfang an war die Story mitreißend, man wollte mehr wissen und dann wurde die Spannung von Schlag auf Schlag besser.


    Ein wenig langgezogen hat es sich dann doch noch an ein paar Stellen


    Aber dennoch, das Buch ist m.M.n. wirklich zu empfehlen, fuer Leute, die wie ich, auf diese "End of the world"-Szenarien stehen :lesend


    :wave

    Manche Bücher müssen gekostet werden,
    manche verschlingt man,
    und nur einige wenige kaut man
    und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz)

  • Mittlerweile gibt es auch schon einen 3.Teil :lesend :lesend

    Manche Bücher müssen gekostet werden,
    manche verschlingt man,
    und nur einige wenige kaut man
    und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz)

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  • Ich hole den Thread mal aus der Versenkung, denn dieses Buch hat es verdient, dass noch mehr Leser darauf aufmerksam werden.


    Der Inhalt ist bekannt, der deutsche Klappentext schlichtweg eine Frechheit und ich bin froh, vom englischen ausgegangen zu sein. Der ist deutlich näher dran am Buch.


    Die Geschichte hat mich gepackt, und das schon vom Prolog an, in dem wir ein Telefongespräch zwischen Alex und ihrer Tante mitverfolgen. Schon allein diese Szene hat gereicht, um mich in den Bann zu ziehen, weil die Autorin unheimlich fesselnd schreibt und genau weiß, wie man Charaktere realistisch darstellt.
    Alex ist ein - notgedrungen - sehr erwachsener Teenager und obwohl sie gut auf sich aufpassen kann und in vielen Bereichen sehr kompetent wirkt, merkt man ihr dennoch eine Verletzlichkeit und Zweifel an, die einen sofort für sie einnehmen.
    Der Umgang mit der achtjährigen Ellie ist am Anfang so frustrierend, dass ich das Mädchen am liebsten einfach stehengelassen hätte, so authentisch wirkte das jammernde und bockige Kind auf mich.
    Auch Tom ist nicht der Überheld, an den die beiden sich klammern können, sondern trägt seine eigene Last mit sich herum. Diese Dreierkombination ist klasse ausgearbeitet und hat mir sehr gut gefallen.


    Man wird zu Beginn in die Geschichte katapultiert und weiß eigentlich gar nicht, was da genau passiert ist. Damit geht es einem dann nicht besser als den Charakteren selbst, und das ist auch gut so, weil die Spannung dadurch immens erhöht wird. Die Szene, in der Ellie und Alex zum ersten Mal auf die veränderten Kinder treffen, ist so schaurig-abartig beschrieben, dass sich mir die Haare aufgestellt haben. Nach dem "Wieso" zu fragen, kam mir gar nicht in den Sinn, erstmal musste ich raus aus dieser Situation, danach konnte man sich damit beschäftigen.
    Der Schreibstil passt zur Story wie die Faust auf's Auge, die Szenen sind sehr eindringlich und erschütternd dargestellt und lassen einen das Buch gar nicht mehr zur Seite legen.


    Leider wurde der Handlungsstrang im letzten Drittel ein wenig ruhiger, was zwar total zur Story passte, mich aber immer hibbeliger werden ließ. Ich wollte wissen, wie es denn nun weitergeht und nicht, was alles in Rule passiert. Dennoch fand ich das Ende dann wiederum passend - allerdings nur, wenn man den zweiten Band schon bereit liegen hat. Ansonsten ist es ein wirklich mieser Cliffhanger, der einen sehr unbefriedigt zurücklässt.


    Meine Empfehlung: unbedingt lesen, aber Band 2 schon griffbereit haben! 10 Punkte!